Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Donnerstag, 15. Januar 2009
Ich habe eigentlich nichts gegen Frauen.
nnier | 15. Januar 2009 | Topic Musiq
Als ich neulich in meiner Musikbox blätterte*, fiel mir wieder einmal auf, dass es ein gewisses Ungleichgewicht in meiner Sammlung gibt. Mit einem geschätzten Verhältnis von 99:1 dominieren die Werke männlicher Künstler. Mir ist das öfter schon aufgefallen, so z.B. bei dem Versuch, mal wieder eine Liste zu erarbeiten, diesmal unter dem Titel: "Ze top 10 songs by female artists (only from ze Eighties)". Krieg da überhaupt mal zehn zusammen! Tina Turner? Die Bangles? Also bitte. Es mag bitter klingen, es mag zynisch klingen, es mag das Bild, das manche (ohne "r") sich von mir gemacht haben mag, endgültig zerstören - ich immer mit meinem Bekenntniszwang, warum gehe ich nicht zum Spaß mal wieder in die Beichte? Weil da kaum jemand zuhört, wahrscheinlich, und du brauchst ja anscheinend diesen perversen Kitzel, dich vor aller Welt unmöglich zu machen und noch die letzten verbliebenen, na, kann man dazu überhaupt noch Freunde sagen, zu verprellen. Ich find dis langsam nich mehr gut, aber du wirst schon wissen, was du tust. Komm bloß nicht hinterher an. Ich sag's nur. Nimm's als Rat oder Besserwisserei, meinetwegen. Ich find dis nur langsam, also, mir wär das auch einfach peinlich. Du, das ist deine Sache.

Die Auswahl ist einfach schon mal dünn, und, so hart es klingt, in dem Zusammenhang ist mir auch egal, ob die Musikindustrie Frauen irgendwie systematisch benachteiligt hat. Doch. Soll ich aus schlechtem Gewissen oder als Wiedergutmachung Sachen hören, die mir nicht gefallen? Ist doch so. Ich höre auch keinen Gospel oder Blues, nur weil es mal Skl - hör doch erst mal zu - nur weil es die entsetzliche, ganz schlimme, brutale Skl - doch! Das ist ein ganz anderes Thema! Madonna? Ha ha! Das müsste man auch erst mal diskutieren, ob das wirklich "stark" ist. Die hat doch auch ganz klar von sexis - von ganz alten Stereotypen gelebt und wenn man jetzt sieht, wie verzweifelt sie immer noch den Hochleistungssex ver - ja, guck dir die bekannten Sängerinnen doch mal an! Dagegen waren doch Samantha Fox und Sabrina und wie die Discomäuse in den 80ern hießen noch vollkommen harmlos, und zugleich hat jedes Kind gemerkt, wie es auf die ganz billige Tour manipuliert werden sollte. Das ist doch egal, ob es einem gefallen hat! Davon rede ich nicht! Man kann sich ja auch manipulieren lassen und das gut fi - wie du meinst. Auf jeden Fall sind die Sängerinnen heutzutage ja zurechtgemacht wie Kinderprostituierte. Oder volljährige Pros - ja guck doch einfach mal hin! Auch die Blicke und die Bewegungen. Guck dir das einfach an. Eine beliebige Performance einer populären Künstlerin. Ah, geh.

Ich hatte damals wirklich Schwierigkeiten, eine Auswahl zusammenzustellen. Kim Wilde war dabei, die - ja, die hatte ich als Poster an der Wand - ja, natürlich hat die ihre Attraktivität - die ich übrigens immer noch - also Kim Wilde war dabei, dann, damit überhaupt was zusammenkam, was von den Eurythmics, weil Anne Lennox gesu - doch, die hieß erst Anne, ohne "i" - und ich meine ja auch nur die ganz frühen - und dann war's das aber echt schon fast. Ach, Haysi Fantayzee. Ja, da hat die Frau gesungen. Ja, die einmal in der Bravo mit entblößter - genau, das Foto.

Na und jedenfalls, warum ich das erzähle. Ich habe eine Platte wiederentdeckt, an die ich damals gar nicht gedacht habe. Solitude Standing. Von Suzanne Vega. Ja, Tom's Diner ist da drauf. Ich finde die gut! Die ist von 1987. Doch. Tom's Diner wurde dann nur erst Jahre später ein Hit, dieser Remix von DNA. Nein, eher andere Stücke: Das Titellied, Solitude Standing, das finde ich sehr geschmackvoll. Und das vorletzte: Wooden Horse. Doch, die gefallen mir wirklich. Ich mag die Stimme ausgesprochen gerne, lieber als diese kreischenden. Es klingt lyrisch, entspannt, aber nicht oberflächlich. Seit zwei Wochen jeden Tag! Ich weiß auch nicht, wie das manchmal kommt. Die verstaubt seit Ewigkeiten im Regal, und dann hatte ich urplötzlich diesen Impuls, und seitdem - ja, mehrmals am Tag. Ich finde manche Lieder langweilig, eigentlich höre ich meistens nur Tom's Diner, Luka, In the Eye, Solitude Standing, Wooden Horse, und die Reprise von Tom's - ja, die ohne Gesang.
Komisch manchmal. Und das Blöde ist, die war letztes Jahr auf Tour, das habe ich sogar gelesen und da hat es mich nicht interes -
Ich habe wirklich nichts gegen Frauen! Einige meiner besten Freunde sind Frauen!

---
*Anklicken - reinziehen - ablachen!

Link zu diesem Beitrag (30 Kommentare)  | Kommentieren [?]   





nuten negger nuttn
nnier | 15. Januar 2009 | Topic Margaretha
Ich habe in diesem Blögchen so einen Zähler, der mir (zumindest so 3,14159265358979323846264338327950288419716939937510 mal Daumen) verrät, wie oft es angeklickt wird. Und inzwischen geht die Zahl der Leser an manchen Tagen tatsächlich in den zweistelligen Bereich!

Jetzt weiß ich leider auch, woran das liegt:

1 Search request: bulgarische nuten
2 Search request: neger nutten
1 Search request: bulgarische nuten
1 Search request: neger nutten
1 Search request: Bulgarische nutten
1 Search request: neger nutten
1 Search request: neger nutten
1 Search request: Bulgarische Nutten
1 Search request: Wie geht man mit Bulgarischen nutten um
1 Search request: bulgarien nutten
4 Search request: neger nutten
3 Search request: nutten in bulgarien
1 Search request: strunk nutten sind die neger bulgariens
1 Search request: negger nutten
1 Search request: Neger Wikipedia
1 Search request: neger nutten
1 Search request: bulgarien nutten
1 Search request: lauf nutten
1 Search request: nutten sind die neger
1 Search request: analphabeten in bulgarien
1 Search request: bulgarien nutten
2 Search request: bulgarien nutten
2 Search request: bulgarien nutten
3 Search request: bulgarische nutten
1 Search request: neger nuten
3 Search request: neger nutten
1 Search request: neger nutten
1 Search request: neger nutten
1 Search request: neger sind die nutten bulgariens
1 Search request: neger und nutten
1 Search request: negger nutten
2 Search request: nutten in bulgarien
1 Search request: nutten wikipedia
1 Search request: neger nutten
1 Search request: NEGGER NUTTEN
1 Search request: bulgarien nutten
1 Search request: neger sind die nutten
1 Search request: Bulgarien Nutten
5 Search request: neger nutten
1 Search request: negger nutten
1 Search request: nutten in bulgarien
1 Search request: nutten sind die neger bulgariens
1 Search request: Nutten sind die Neger Bulgariens
1 Search request: sind die Nutten bulgariens heinz strunk
1 Search request: nutten sind die neger bulgariens
1 Search request: neger nutten
2 Search request: neger nutten
1 Search request: negger nutten
1 Search request: Nutten und Neger
1 Search request: neger nuttn
1 Search request: Bulgarien Nutten

(Das sind sog. "Backlinks" unter diesem Beitrag. Vielen "Dank" auch.)

Link zu diesem Beitrag (0 Kommentare)  | Kommentieren [?]   





Montag, 12. Januar 2009
3 x kurz gelacht!
nnier | 12. Januar 2009 | Topic In echt
Einmal, es war gerade relativ still, fragte mein Mitschüler A. seinen Sitznachbarn B.: "Sag mal, fehlen dir 70 Pfennig?", worauf dieser seine Taschen durchsuchte und antwortete: "Ja! Mir fehlen wirklich 70 Pfennig!"
A., der inzwischen bemerkt hatte, wie ihn alle ansahen, sagte: "Die muss dir jemand geklaut haben!"
Es wurde dann so richtig still.

~

C. wiederum, der einen wirklich bösartigen Stiefvater hatte, der ihn regelmäßig brutal schlug, handelte sich ebenso regelmäßig noch mehr Ärger ein. So hatte er angesetzt, einer Lehrerin ein schlimmes Wort hinterherzurufen - dieses Vorhaben aber mittendrin abgebrochen, als er bemerkte, dass sie noch gar nicht um die Ecke gebogen war, sondern ihn sehr intensiv anstarrte. Wochen später, als sie dem bösen Stiefvater erzählte, dass C. ja auch mal "ein hässliches Wort" zu ihr gesagt habe, protestierte dieser ganz entschieden: "Stimmt doch gar nicht! Ich habe nur 'ALTE HU' gesagt!"

~

Wie ja jeder weiß, wird die originale und in der Tat von keinem Nachahmerprodukt geschmacklich auch nur annähernd erreichte Bihunsuppe "Indonesia" seit 1971 in Barterode gefertigt, und zwar im Unternehmen der Gebrüder S.:

Als J. und D. S. 1960 von ihren Schiffsreisen aus Indonesien zurückkehren, ahnen sie nicht, wie wertvoll das Abschiedsgeschenk ihres javanesischen Arbeitgebers für sie werden soll... Im Gepäck haben die Brüder das Originalrezept der Indonesia Bihunsuppe [...] Der Koch und der Steward eröffnen in Göttingen ein indonesisches Restaurant – und keine zwei Jahre nach ihrer Rückkehr ist die Indonesia Bihunsuppe [...] die erfolgreichste Spezialität auf der Speisekarte. Die Nachfrage nach dem köstlichen Gericht übertrifft alle Vorstellungen, und so entschließen sich die Brüder 1971 zur industriellen Produktion der Bihunsuppe in Barterode, nahe Göttingen.
Beim Zivildienst lernte ich einen Kollegen kennen, der den Nachnamen S. trug und aus Barterode kam. Die Zahnräder in meinem Kopf griffen ineinander, und ich fragte ehrfürchtig: "Wie? Bist du etwa der Sohn von den Gebrüdern S.?"
- "Na ja. Von einem von den Gebrüdern S.!"

Link zu diesem Beitrag (6 Kommentare)  | Kommentieren [?]   





Sonntag, 11. Januar 2009
Der Schmodder findet seinen Weg
nnier | 11. Januar 2009 | Topic Brainphuq
Einerseits

Letztes Jahr habe ich mir das Fernsehen so gut wie abgewöhnt. Es ist einfach passiert, ich hab's mir nicht bewusst vorgenommen.

Seit letztem Jahr lese ich auch nicht mehr die Internet-Ausgabe einer großen Boulevardzeitung. Jahrelang habe ich das getan, wenn mir langweilig war (d.h. an jedem Arbeitst

Plötzlich war es genug. Man soll ja so auch mit dem Rauchen aufhören: von einem Tag auf den anderen. Manche schaffen das. Und genau wie solche Menschen habe ich nie mehr das Verlangen gespürt.

Andererseits

Lese ich im Nachrichtenmagazin einen Bericht, wird mir dieses Bild* um die Ohren gehauen.

Schaue ich nach meinen E-Mails, werde ich auf der Startseite mit schlimmen Obszönitäten belästigt ("... vertilgte mehr oder minder fröhlich einen Käfersaft-Cocktail, einen lebendigen Sandwurm sowie einen Kängurupenis").

Obszönitäten, die längst Alltag geworden sind. Warum schreit niemand diese Leute an, die jeden Rest Menschenwürde verramschen? Und wie kann eigentlich der Humanist Günter Jauch noch von irgendjemandem respektiert werden, wenn er sein Geld bei denen verdient, die für Geld ganz unverholen Menschen quälen, beschämen und erniedrigen?

--
* Die Schlange ist es nicht. Die Menschen sind es.

Link zu diesem Beitrag (4 Kommentare)  | Kommentieren [?]   





Sonntag, 11. Januar 2009
Agnan
nnier | 11. Januar 2009 | Topic Illiterarisches
Heute morgen habe ich wieder keinen Bissen herunterbekommen. Auf meinem Stuhl zwischen Mama und Papa am Tisch saß ich, stumm, die Teetasse halb ausgetrunken, denn den bekomme ich immerhin runter, den Tee, mit zwei Löffeln Zucker. Ich schwieg wie immer, spürte wie jeden Tag den Vorwurf, die Verzweiflung, ich hatte sie ja nachts wieder reden hören, als ich zum dritten Mal zur Toilette geschlichen war, ich muss ja ständig zur Toilette, doch es kommt nie richtig raus, daher kommen auch meine Bauchschmerzen. Ihr undeutliches Gemurmel war aus dem Schlafzimmer gedrungen, ich habe schon lange nicht mehr gelauscht und weiß doch ganz genau, was sie gesprochen haben. Ich kenne die Traurigkeit meiner Mutter, ich kenne Papas unterdrückte Wut. Ob sie nicht zu streng mit mir seien. Dass ich immer so traurig aussähe. Dass ich ein Junge sei und viel zu sehr verwöhnt würde. Dass die anderen Jungen schließlich auch zurechtkämen. Dass ich eben besonders sensibel sei. Ob man mit mir noch mal zum Arzt gehen solle. Dass mir einfach mal eine Woche Feldarbeit an der frischen Luft fehle. Ich habe das alles tausendmal gehört.

Ich schlich mich zurück in mein Bett, es war schon weit nach Mitternacht und meine Füße waren entsetzlich kalt. Zitternd legte ich mich unter meine Decke und versuchte einzuschlafen. Aber ich kenne das schon, es hat dann einfach keinen Sinn, ich denke und denke über den vergangenen Tag nach und dann denke ich über den kommenden Tag nach und wie anstrengend der wieder sein wird. Und wenn ich lange genug nachgedacht habe, hole ich mir meinen Atlas und lerne die Regierungsbezirke auswendig, einmal alphabetisch und einmal geographisch geordnet, das beruhigt mich, oder ich wiederhole die Grammatikaufgaben. Manchmal rechne ich auch im Kopf die Aufgaben aus dem Buch nach. Ich habe immer alles richtig. Aber irgendwas zwingt mich dazu, alles wieder und wieder durchzurechnen und nachzuprüfen. Ich will nichts falsch machen. Wenn ich mal was falsch mache, lachen die anderen mich aus. Wenn ich mal was falsch mache, sieht mich die Lehrerin auf eine Weise an, die ich nicht ertrage. Ich kenne sie. Sie verachtet mich und will mich vor allen bloßstellen. Dabei tut sie immer ganz freundlich, deshalb mögen die anderen sie auch so gerne, diese Dumpfbacken, sie passen gut zusammen, sie verachtet mich und will mich vor allen demütigen. Sie nimmt mich öfter dran als jeden anderen, nur damit ich einmal vor allen versage. Die anderen melden sich erst recht nicht, damit sie mich drannehmen muss und ich versage. Das alles weiß ich und sie weiß, dass ich es weiß, und die anderen wissen es auch.

Wenn ich am Frühstückstisch sitze und mir ist schlecht und meine Eltern tun so, als wäre nichts, und meine Mutter gibt sich solche Mühe, fröhlich zu klingen, wenn sie mir ein Butterhörnchen anbietet, ach, du willst nicht, na ja, dann packe ich es dir ein, vielleicht bekommst du ja in der Schule Appetit, dann weiß sie, dass ich das Butterhörnchen schon auf dem Schulweg in den Mülleimer neben Compani werfe, und ich weiß, dass sie es weiß, und ich nehme den Umweg und gehe auf der anderen Straßenseite, damit ich nicht am Bauplatz vorbeigehen muss, denn der ist gefährlich und für Kinder verboten. Ich habe aber einmal gesehen, wie welche von den anderen dort waren, sie haben dort Fußball gespielt, ohne sich an die Regeln zu halten, und sie haben sich sogar in das Autowrack gesetzt, vor dem mich meine Mutter so gewarnt hat. Der dicke war auch dabei, der frisst seine Butterhörnchen, der würde nichts wegschmeißen, der frisst schon beim Frühstück nur so ungesundes Zeug und hat immer Butter im Gesicht und Krümel auf dem Pullover und riecht, wenn er laut schnaufend ausatmet, so süßlich nach Marmelade, dass einem schlecht wird. Dann der eine, der von seinem Vater total verwöhnt wird, aber nur auf materieller Ebene, da gibt es keinerlei Bildung, Klavierunterricht zum Beispiel oder mal einen Theaterbesuch, und Bücher hat der nur, damit die Regale nicht so leer sind. Wenn er seinen Ramsch dann mit in die Schule bringt, rennen die anderen hin und bestaunen seine Feuerwehrautos und Indianerkostüme und Roulettespiele und all den geistlosen Müll, den er da anbringt. Und er merkt gar nicht, dass sie überhaupt nicht an ihm interessiert sind, sondern nur an seinen Sachen, die sie dann auch haben wollen und am Ende immer kaputtmachen. Es ist total offensichtlich, wie er versucht, sich Freunde zu kaufen!

Besonders schlimm ist so ein Schlägertyp. Er ist natürlich der unumstrittene Anführer im Dumpfbackenrudel, denn so funktioniert es bei denen: Nur wer laut rumschreit und rücksichtslos schlägt, hat was zu melden. Ich weiß, dass sie Angst vor ihm haben, aber jeder will sein Freund sein, jeder lacht über seine blöden Witze und klopft ihm auf die Schultern - nur aus Angst und damit er lieber einen anderen schlägt. Der Polizistensohn z.B., und der, der so stolz darauf ist, wie schnell er rennt - klar, wenn man sonst nichts kann! - oder dieser eine, der eigentlich selbst immer schlechte Laune hat und sie dann regelmäßig an anderen auslässt. Oder der, der längst auf der Sonderschule sein müsste, der ist an unserer Schule schlicht überfordert. Nicht, dass die anderen besonders intelligent wären, aber der, der schlägt alles. Wenn er schon immer freiwillig in die Ecke geht, kaum dass er drangenommen wurde - und alle lachen immer wieder darüber! Mir wäre das peinlich.

Einen gibt's, den fand ich eigentlich am Anfang ganz nett. Da hat er mich sogar mal besucht. Mich hat er aber nie zu sich eingeladen. Und ich habe bald gemerkt, dass er genau so ein Opportunist ist wie die anderen. Sie schlagen mich, wenn keiner hinguckt, sie sind boshaft, primitiv und hinterhältig, und ich muss sie auch heute wieder ertragen: Otto, Georg, Franz, Roland, Max, Joachim, Chlodwig. Und Nick.

Link zu diesem Beitrag (7 Kommentare)  | Kommentieren [?]   





War doch klar
nnier | 10. Januar 2009 | Topic Brainphuq
Ich suche seit Tagen meinen Schlüsselbund. Der DSL-Zugang stottert wieder ganz schlimm herum. Nicht mal dieses ungesicherte Funknetz aus der Nachbarschaft funktioniert. Krank sind sie auch alle. Und meine Kollegin: Wasserschaden.
2009 halt.

Link zu diesem Beitrag (0 Kommentare)  | Kommentieren [?]   





Freitag, 9. Januar 2009
Achtung Achtung
nnier | 09. Januar 2009 | Topic Gelesn
Lassen Sie sich nicht täuschen
obwohl es zunächst so aussieht
als ginge es um Ihre Unterhaltung
geht es doch letztlich darum
dass Sie Ihre Sympathien
und Ihr Geld
dem TRIO geben
ab dafür*
Ich gönne ja speziell dem armen Peter Behrens jede Rentenaufbesserung - fast. Wie ich heute im Wartezimmer beim Verteilen eigener und Einsammeln fremder Bazillenstämme feststellen musste, hat mein Mitgefühl mit "Karl Knapp", einem der besten weißen Reggae-Schlagzeuger (wie seine Freundinnen sagen), seine Grenzen. Denn was sprang mir beim Blick in eine Zeitschrift entgegen:

trio_strom

TRIO, mein geliebtes Trio, macht Werbung für das zweifelhafte Produkt eines ebensolchen Stromkonzerns?
Zuviel Nerv, zuviel Nerv
Gib mir Energie
Zuviel Nerv, zuviel Nerv
Oh Woman rescue meeeeeeeeee.*
--
*Beide Texte von der ersten Trio-LP ("Achtung Achtung" und "Energie")

Link zu diesem Beitrag (2 Kommentare)  | Kommentieren [?]   





Brille
nnier | 09. Januar 2009 | Topic Musiq
Ich hab dich leider nicht verstanden
Aber sag das bitte nicht noch mal!
Ich hab' den irgendwann aus den Augen verloren, spätestens in den ganz frühen 90ern, und das ist vermutlich auch gut so. Er hat mich nicht mehr interessiert. Er setzte sich für Deutschquoten im Radio ein, machte mal beim Grand Prix mit, so Zeug, aber musikalisch und textlich war's irgendwann einfach vorbei für mich.

Es wäre nun einfach, alles, was einem vielleicht auch selber peinlich ist, gleich mit in den Orkus zu spülen, aber hier in meinem Beichtstuhl und ganz unter uns bekenne ich: Ich fand den mal ziemlich gut.

Und zwar schon bevor er mit Dein ist mein ganzes Herz 1985 vorübergehend richtig populär wurde. Da gab's 1981 ein Album mit einem komischen Bild vorne drauf, ein Lied heißt Für nichts und wieder nichts und klingt doch schon mal gar nicht schlecht:
Ich hing am Kreuze
Im tiefsten Schnee
Mein Vater fragte:
Tut es sehr weh?
Oh, halb so schlimm, Pa, sagte ich,
Nur wenn ich lache, sticht's
Für nichts und wieder nichts und wieder nichts
Es folgte das Album Eine Form von Gewalt (1982) mit so einigen guten Stücken, nehmen wir mal Das Ultimatum:
So sehn wir ihn am fünften Tag:
Das Fernsehn ist kaputt.
Ein trübes Frühstück ohne Frühprogramm.
Er stellt sich vor den Spiegel, bleibt
Dort lange Stunden stehen
Und merkt dann, daß er kaum noch sprechen kann.
Er greift zum Buch, es fällt ihm hin,
Er greift es sich erneut,
Zum Lesen sind die Augen viel zu wund.
Ein schwarzer Vogel fliegt vors Fenster-
Glas mit voller Wucht,
Er schaut hinaus ins rote Abendrund.
Ein Text, der mich damals wirklich beeindruckt hat. Vielleicht ist das der Grund für alles und ich hätte besser Boney M

Auf dieser Platte findet sich dann auch das schon oben zitierte Nachts um halb drei, ich hör's immer noch gerne:
Nachts um halb drei
Wenn jede Frau in deiner Nähe Annette heisst
Und auch meistens so ist
Nachts um halb drei
Wenn der WC-Poet im Vollrausch auf die Brille scheisst
Und in die Spülung pisst
Oder nehmen wir mal von 1984 das Album Ausnahmezustand, auf dem man erstmals etwas kommerziellere Töne hört; Lola von den Kinks wird gecovert, der Text ist auch ganz lustig, und die Musik bekommt insgesamt einen etwas höheren Stellenwert - bei immer noch sehr guten Texten wie z.B. dem absurden Liebe im Akkord:
Guten Tag Herr Doktor
Ich habe ein Problem
Drüben auf dem Röntgenschirm
Können Sie es sehn
[...]
Letzte Woche ist's passiert
Ich konnte bloß nicht früher
Tief in meinem After
Steckt ein Schraubenzieher
Dann Meine Wünsche, aus der Sicht einer alten Frau gesungen, die von der Beerdigung ihres Mannes nach Hause kommt und dort ein Päckchen vom Erotica-Versand vorfindet. Und das auch sehr gelungene Glaubt keinem Sänger:
Sie zeigen sich vor
In sensibelsten Posen
Sie verscherbeln an euch
Eure eignen Neurosen
[...]
Glaubt keinem Sänger
Ist meine erste und letzte Parole
Glaubt keinem Sänger
Schlachtet die Idole
Da fiel das 1985er Hit-Album dann doch deutlich ab. Die Texte sagten mir von da an immer weniger, oft waren's Balladen (Mit Leib und Seele, Ich brauch dich jetzt oder Albernheiten wie Finden Sie Mabel), und mit der Musik schien er mir inzwischen krampfhaft in Richtung Hitparaden zu schielen und lieferte doch nur Hausmannskost. Ich verlor wie gesagt mein Interesse.

In Erinnerung sind mir noch die insgesamt vier Konzerte, deren Lautstärke immer, ob in Osterode, Göttingen oder Bremen, weit oberhalb der Schmerzgrenze lag und die leider allesamt ziemlich langweilig waren (dabei hatte ich so tolle Geschichten von den frühen Konzerten gehört) - sowie ein sog. "Literarisches Programm" vor kleiner Kulisse, etwa 1994, das eine recht gelungene Mischung aus einer Art "Unplugged"-Konzert und Lesung bot.
Sagen wir ich sei
Beim Duschen ausgerutscht
Ausgesprochen unglücklich
Da ist er reingeflutscht
- Wenn meine Kinder das später ihren Therapeuten erzählen, ogottogott, aber ich hab' das blöde Lied manchmal wirklich einfach so vor mich hingesungen, weil's so eine beschwingte Melodie hat, und dieses "Letzte Woche ist's passiert / Ich konnte bloß nicht früher", das ist doch unschlagbar!
- Erzähl weiter. Das rettet jetzt auch nichts mehr.

Link zu diesem Beitrag (21 Kommentare)  | Kommentieren [?]   





... hier geht's zu den --> älteren Einträgen *
* Ausgereift und gut abgehangen, blättern Sie zurück!

Letzte Kommentare
Kalender
Juni 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
12
13
14
15
16
17
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 
Über
Who dis?
Erstgespräch