Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Erstgespräch
nnier | 18. Juli 2008 | Topic Brainphuq
Vielleicht mögen Sie ein wenig über sich erzählen. Einfach das, was Ihnen so spontan einfällt. Wir möchten Sie einfach ein wenig kennenlernen. Es gibt hier kein "Richtig" oder "Falsch". Vielleicht mögen Sie einfach anfangen ...?

Ich habe immer gerne die Gifticks gelesen. Schade, dass es die nicht mehr gibt. Fix und Foxi war sonst nicht so mein Fall, Kauka insgesamt, aber die Gifticks waren gut. Und Pauli mochte ich auch.

Mhm, mhm. Was verbinden Sie mit dem ... Pauli, nicht?

Das war ganz toll, als Rubbelbild gab's den, ich bin fast das erste Mal allein zu Pelka, so hieß das Kiosk, habe mir dort Rubbelbilder gekauft, und der Pauli, der sah so niedlich aus. Auf mein weißes Bettgestell habe ich den ganz vorsichtig aufgerubbelt. Ja.

Mhm. Was fällt Ihnen sonst noch zu sich ein, gibt es da ...

In der Grundschule war ein Mädchen, einmal hat die mir auch ganz viel Geld geschenkt und ich habe das nicht ausgehalten und hab's meinem Vater erzählt und dann musste ich das zurückgeben und dann war die sauer auf mich, das habe ich nicht verstanden, und die hat mir mal gesagt, dass sie von ihrer Mutter umsonst Schlümpfe bekommen kann und dass sie mir jede Woche sechs Schlümpfe mitbringen wird und ich habe mich schon so darauf gefreut und dann hat sie nie welche mitgebracht, mich immer nur vertröstet, nur einmal dann so einen gebrauchten Brillenschlumpf.

Wie war das für Sie?

Ja, wie wäre das denn für Sie, wenn man Ihnen Schlümpfe verspräche und dann bekämen Sie doch keine? Fänden Sie das etwa toll? Soll ich mich da noch freuen oder wie?

Hmm, mhm. Bleiben Sie doch bitte sitzen. Was gibt es noch? Etwas, das Sie besonders gefreut oder geärgert oder auch traurig ...

Ich habe einen schlimmen Verlust machen müssen. Ich kann heute endlich drüber sprechen. Aber es ist ... [atmet gepresst aus]

Sie müssen hier nichts erzählen, es liegt ganz bei Ihnen.

Spock. Ich habe Der Zorn des Khan mit meinem Freund im Kino gesehen. Nach dem Kino mussten wir noch ein Stück zusammen gehen. Ich wollte cool sein und habe noch Witze über Spocks Tod gemacht. Dafür schäme ich mich heute noch. Erst als ich allein war, konnte ich heulen.

Das verstehe ich. Das kann ich gut verstehen. Da haben Sie sich aber gefreut, als der nächste Film herauskam, hm?

Auf der Suche nach Mr. Spock! Ja, das hat bei mir ein Stück weit auch zur Heilung beigetragen, sag ich mal. Ich meine, stellen Sie sich das bitte mal vor, das war 1983, 84, da war in Deutschland nichts mit Star Trek! Da konnte ich schon froh sein, wenn mir meine Oma den Gong, diese Fernsehzeitschrift, aufgehoben hat! Da habe ich diese Filme als Fotoromane rausgerissen und gesammelt und immer wieder angesehen! Immer wieder gelesen! Das war nicht wie heute, alles voll, alles im Internet, alles auf Video! Es gab nichts!

Mhm, mhm. Sie haben ...

[Unterbricht] Erst mit 16, 17 habe ich mir so ein Enterprise-Modell aus Amerika bestellen können. Für ganz viel Geld!

Mhm ... Sie haben eben gesagt, das sei so was wie, ich übernehme das jetzt einfach mal, eine, ja, "Heilung" gewesen. Wovon wollten Sie geheilt werden? Gibt es da vielleicht noch etwas? Vielleicht auch heute?

Ich komme einfach nicht darüber hinweg, dass die Beatles sich getrennt haben.

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tomm tiefer, Freitag, 18. Juli 2008, 21:37
! der beginn eines meisterwerks, würde ich sagen :)
möchte sofort weiterlesen

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limone68, Freitag, 18. Juli 2008, 22:16
Bitte weiter, höher, tiefer...
ich will mehr.
Danke für das satte Grinsen auf meinem Gesicht

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tomm tiefer, Samstag, 19. Juli 2008, 00:55
hör mal, also echt, auch beim soundsovielten erneut lesen ist das der pure genuss, aber
wo
bleibt
die
fortsetzung
?
willst uns absichtlich in deine lage früher versetzen, was, mit star trek und lange warten und so, richtig? das ist ein ganz fieses spiel ist das.

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nnier, Montag, 21. Juli 2008, 00:27
Interner Vermerk:
- Pat. äußert mehrf. eindringlich den Wunsch, dass keinerlei Details ("Wehe wenn doch!") aus d. Sitzungen an d. Öffentlichk. gelangen dürfen [prüfen: paranoid. Tend.]
- Bezgl. der (von ihm zuvor ausdr. genehmigten) Publikation anonymis. Transkripte verhält sich Pat. sehr ambivalent, lässt zunächst dem "Publikum"(?) für dessen angebl. Beifall "Dank ausrichten" [prüfen: megaloman. Tend.] und droht kurz darauf, "überhaupt nie wieder" nur ein Wort zu sagen, da "eh alle doof" seien und das alles "nichts bringe".
- Aus ärztl. Sicht ist e. Weiterbeh. angezeigt, diese sollte jedoch nicht gegen d. Willen d. Pat. angeordnet werden, da die Wahrscheinlichkeit eines Reaktanzverh. hier sehr hoch erscheint. Es ist deshalb anzuraten, auch d. Termingestaltung n. Möglichk. im Einvernehmen m. dem Pat. vorzunehmen, auch wenn dadurch unregelm. Behandl.-Intervalle in Kauf genommen werden müssen.

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tomm tiefer, Montag, 21. Juli 2008, 16:01
Man könnte dem Patienten über eine neutrale Person darauf hinweisen, dass er seinen Therapeuten ganz gut im Griff hat und Diesen wohl mit recht großer Wahrscheinlichkeit selbst in die Notwendigkeit einer therapeutischen Behandlung manövriert. Eventuell hellt das sein Befinden etwas auf, und er beginnt, zu unser aller Wohl, Freude an der Sache zu empfinden.

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