Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Der Schmodder findet seinen Weg
nnier | 11. Januar 2009 | Topic Brainphuq
Einerseits

Letztes Jahr habe ich mir das Fernsehen so gut wie abgewöhnt. Es ist einfach passiert, ich hab's mir nicht bewusst vorgenommen.

Seit letztem Jahr lese ich auch nicht mehr die Internet-Ausgabe einer großen Boulevardzeitung. Jahrelang habe ich das getan, wenn mir langweilig war (d.h. an jedem Arbeitst

Plötzlich war es genug. Man soll ja so auch mit dem Rauchen aufhören: von einem Tag auf den anderen. Manche schaffen das. Und genau wie solche Menschen habe ich nie mehr das Verlangen gespürt.

Andererseits

Lese ich im Nachrichtenmagazin einen Bericht, wird mir dieses Bild* um die Ohren gehauen.

Schaue ich nach meinen E-Mails, werde ich auf der Startseite mit schlimmen Obszönitäten belästigt ("... vertilgte mehr oder minder fröhlich einen Käfersaft-Cocktail, einen lebendigen Sandwurm sowie einen Kängurupenis").

Obszönitäten, die längst Alltag geworden sind. Warum schreit niemand diese Leute an, die jeden Rest Menschenwürde verramschen? Und wie kann eigentlich der Humanist Günter Jauch noch von irgendjemandem respektiert werden, wenn er sein Geld bei denen verdient, die für Geld ganz unverholen Menschen quälen, beschämen und erniedrigen?

--
* Die Schlange ist es nicht. Die Menschen sind es.

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mark793, Montag, 12. Januar 2009, 11:01
Bei mir war es so, dass im Sommer 2002 kurz vor einem internationalen Fußballturnier (das mich eh nicht interessierte) mein Fernseher abrauchte. Ich wollte dann wissen, wie lange es dauert, bis ich das Geflimmer richtig vermisse, und je länger ich wartete, desto weniger fehlte mir das alles.

2004 zog ich mit meiner Frau zusammen, die ein Gerät mit in den Haushalt einbrachte, aber eigentlich staubt der Apparat die meiste Zeit nur rum. Wenn man nicht ein oder zweimal im Quartal eine DVD gucken würde, wäre der Fernseher längst abgeschafft.

Ich müsste indes lügen, wenn ich das jetzt nur dem vielen Müll anlasten wollte, der da läuft. Ich denke, wenn man sich die Mühe macht, findet man auch nach wie vor die guten uind interessanten Sachen. Aber diese Mühe mag ich mir halt nicht mehr machen. Wenn man mal raus ist, ist man raus. Und ich weiß nicht, was passieren müsste, dass ich wieder zu einem regelmäßigen Fernsehgucker werde.

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nnier, Montag, 12. Januar 2009, 11:08
Richtig - im Gegensatz zu der sehr bewussten Entscheidung, die Dreckszeitung auch "nur zum Spaß" und "aus Langeweile" nicht mehr zu lesen, ist das mit dem Fernsehen einfach so passiert. Rituale wie der Sonntagabendtatort usw. sind weggefallen, und halbherzige Wiederbelebungsversuche (wozu eigentlich?) haben nichts gebracht. Wir haben ja so ein Festplattengerät, mit dem ich manchmal noch was aufgenommen habe, aber ich sehe die Sachen dann später doch nicht an. Also verpasse ich sicherlich auch gute, sehenswerte Dinge. (Und damit meine ich nicht nur Hochkultur und arte). Sie sagen es: Wenn man raus ist, ist man raus.

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gorillaschnitzel, Dienstag, 13. Januar 2009, 00:33
Im Zuge meiner Internetaktivitäten hat sich TV für mich immer weiter in den Hintregrund gedrängt. Heute schaue ich allenfalls noch Nachrichten, vielleicht hin und wieder einen Film (letzteres eher selten) und wenn überhaupt hab ich für mich das Sonntagabendtatortritual, das aber auch nachlässt, weil das dargebotene nicht unbedingt besser wird.
Ersetzt wurde das durch Medienkonsum via Internet. Viel besser, viel komfortabler....ich lese mittlerweile WashPost, NYTimes, Haaretz und den Guardian....das hätte ich mir früher mühsam am Kiosk besorgt (wenn überhaupt alle Jubeljahre mal)...
...und genieße das interaktive: Wenn ich genug hab, klick ich weg....beim Fernsehen ist das schwierig: Da klickt man von Werbepause zu Hansi Hinterseer und wieder zu Werbepause....das alles kann ich im Netz blocken...

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jean stubenzweig, Dienstag, 13. Januar 2009, 06:34
Ich mag nicht verzichten. Es gibt nach wie vor zuviel Gutes. Selbst wenn man, wie ich das des öfteren tue, lediglich herumswitcht. Dabei kommen allerdings grundsätzlich die Privaten nie ins Spiel. Die widern mich an. Längst auch die Nachrichtensender, wo ich ab und an hineingelinst habe, weil sie nicht ganz so werbelastig sind. Aber auch dort habe ich erkannt, wie die Balken biegen von den vielen Wirtschaftslügen, die den Leuten in die Augen gestreut werden.

Allerdings dürfte ich auch über etwas mehr Zeit verfügen als die meisten, was mir ein gezielteres Auswählen erlaubt.

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