nnier | 14. Juli 2024 | Topic Margaretha
Anlässlich zweier freundlicher Verlinkungen, die gerade einige neue Gäste hereinspülen, ersetze ich die veraltete "Über"-Seite aus Anfangstagen - falls jemanden interessiert, was das hier ist.
Es gab mal eine Zeit, in der gebloggt wurde. Gerne erinnere ich mich daran. Ich war spät dran, 2008, aber das ist normal für mich. Einige Jahre war es noch recht lebendig im Bloggerdorf, dann verebbte alles, und ich brauchte eine Weile, um zu verstehen, dass die meisten inzwischen zu Twitter weitergezogen waren.
Das übersprang ich, schaute immer seltener hier vorbei, vergaß zwischendurch mein Passwort - freute mich aber alle paar Monate, dass es doch noch Leute gab, die hier oder anderswo weiterbloggten, und ganz gelegentlich schrieb ich auch noch etwas. Wenn mir etwas einfällt, kann das heute noch vorkommen.
Schauen Sie sich gerne um, ich verlinke für erste Eindrücke beispielhaft:
- 71@71, eine kleine Serie über die Musik eines Herrn, der mir etwas bedeutet
- Barfuß zum Nordpol, ein Reisebericht
- Was über Socken
- Erinnerungen an Personen
Seit einem Weilchen spiele ich mit ein paar Schnipseln auch bei Mastodon mit. Aber eigentlich erfahren Sie schon im Erstgespräch alles über mich.
(Ach, und einmal durfte ich in der FAZ bloggen, woraus sich eine interessante Diskussion ergab. Leider sind die Kommentare nicht erhalten. Aber so was gab's tatsächlich, damals, Blogs in Zeitungen!)
Es gab mal eine Zeit, in der gebloggt wurde. Gerne erinnere ich mich daran. Ich war spät dran, 2008, aber das ist normal für mich. Einige Jahre war es noch recht lebendig im Bloggerdorf, dann verebbte alles, und ich brauchte eine Weile, um zu verstehen, dass die meisten inzwischen zu Twitter weitergezogen waren.
Das übersprang ich, schaute immer seltener hier vorbei, vergaß zwischendurch mein Passwort - freute mich aber alle paar Monate, dass es doch noch Leute gab, die hier oder anderswo weiterbloggten, und ganz gelegentlich schrieb ich auch noch etwas. Wenn mir etwas einfällt, kann das heute noch vorkommen.
Schauen Sie sich gerne um, ich verlinke für erste Eindrücke beispielhaft:
- 71@71, eine kleine Serie über die Musik eines Herrn, der mir etwas bedeutet
- Barfuß zum Nordpol, ein Reisebericht
- Was über Socken
- Erinnerungen an Personen
Seit einem Weilchen spiele ich mit ein paar Schnipseln auch bei Mastodon mit. Aber eigentlich erfahren Sie schon im Erstgespräch alles über mich.
(Ach, und einmal durfte ich in der FAZ bloggen, woraus sich eine interessante Diskussion ergab. Leider sind die Kommentare nicht erhalten. Aber so was gab's tatsächlich, damals, Blogs in Zeitungen!)
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nnier | 12. April 2018 | Topic Margaretha
Ohne Plan, mit großer Verspätung: Vor 10 Jahren eröffnete diese kleine Spelunke hier, da war das große Thema Blogs längst abgehakt.
Ich landete damals rein zufällig bei blogger.de und bin froh darüber; aber etwas macht mir zwischendurch Sorgen, und das ist die Frage, wie es mit dieser Plattform auf Dauer wohl weitergeht: Die Software wird nach meiner Kenntnis seit vielen Jahren nicht mehr weiterentwickelt und der Betrieb sozusagen ehrenamtlich aufrechterhalten (dafür großen Dank) - aber auch das wird nicht ewig so bleiben können.
Es gab mal einen großen Datencrash, bei dem alle hochgeladenen Bilder verloren schienen, das war ein echter Warnschuss. Da sagt man sich: Ich sollte das alles irgendwie sichern. So wie man sich sagt: Ich sollte was wegen meiner Rente machen. Dann verdrängt man den Gedanken, weil, wie denn?
In den letzten Tagen habe ich mich durch die alten Beiträge geklickt und musste manchmal stutzen: Häh? Worauf beziehst du dich denn hier? Dann fiel mir auf, dass an der betreffenden Stelle ein eingebundenes Video gewesen wäre. Nur dass der Einbettungscode, den ich damals verwendete, inzwischen obsolet geworden ist, so dass schlicht nichts mehr zu sehen war. Also versuchte ich mich in Restaurationsarbeiten: Die versteckte ID des Videos rauskopieren, den neuen Einbettungscode verwenden. Aber auch das gelang nicht immer, viele Videos waren inzwischen gelöscht oder ganze Anbieter verschwunden (es gab tatsächlich mal andere als youtube). Ein paar eigene Filmchen, bei Ipernity hochgelanden, sind wohl verloren.
Ohne Plan drauflos, zu spät dran: Natürlich ist das symbolisch für mein Leben. Gehen auf unsicherem Grund, festhalten kann man nichts - und am Ende geht es vor allem um die Beatles.
Ich landete damals rein zufällig bei blogger.de und bin froh darüber; aber etwas macht mir zwischendurch Sorgen, und das ist die Frage, wie es mit dieser Plattform auf Dauer wohl weitergeht: Die Software wird nach meiner Kenntnis seit vielen Jahren nicht mehr weiterentwickelt und der Betrieb sozusagen ehrenamtlich aufrechterhalten (dafür großen Dank) - aber auch das wird nicht ewig so bleiben können.
Es gab mal einen großen Datencrash, bei dem alle hochgeladenen Bilder verloren schienen, das war ein echter Warnschuss. Da sagt man sich: Ich sollte das alles irgendwie sichern. So wie man sich sagt: Ich sollte was wegen meiner Rente machen. Dann verdrängt man den Gedanken, weil, wie denn?
In den letzten Tagen habe ich mich durch die alten Beiträge geklickt und musste manchmal stutzen: Häh? Worauf beziehst du dich denn hier? Dann fiel mir auf, dass an der betreffenden Stelle ein eingebundenes Video gewesen wäre. Nur dass der Einbettungscode, den ich damals verwendete, inzwischen obsolet geworden ist, so dass schlicht nichts mehr zu sehen war. Also versuchte ich mich in Restaurationsarbeiten: Die versteckte ID des Videos rauskopieren, den neuen Einbettungscode verwenden. Aber auch das gelang nicht immer, viele Videos waren inzwischen gelöscht oder ganze Anbieter verschwunden (es gab tatsächlich mal andere als youtube). Ein paar eigene Filmchen, bei Ipernity hochgelanden, sind wohl verloren.
Ohne Plan drauflos, zu spät dran: Natürlich ist das symbolisch für mein Leben. Gehen auf unsicherem Grund, festhalten kann man nichts - und am Ende geht es vor allem um die Beatles.
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nnier | 01. Januar 2018 | Topic Margaretha
Kaum schaue ich auf die Uhr, ist schon 2018. Sie alle sind hoffentlich gut herübergekommen!
Hier war richtig was los auf den Straßen, ich bin gegen Mitternacht glatt noch mal wachgeworden. Beim Neujahrsspaziergang fiel mir ein, wie ich früher manchmal gebloggt habe. Dann merkte ich, dass ich mein Passwort fürs Blog nicht mehr wusste.
2017 zusammengenommen, soviel habe ich in anderen Jahren pro Woche geschrieben, das ist mal klar. Schade eigentlich, dass man gerade die Sachen weglässt, die einem Freude gebracht haben. Aber ich war oft zu müde, bin es letzte Nacht ja auch gewesen. Schnell ist man aus der Übung, wie hast du das früher gemacht, dir ist manchmal richtig etwas eingefallen.
Gerne schlendere ich durchs Dorf und freue mich, dass nicht alle Hütten verlassen sind. Selten mache ich mich bemerkbar: Aber es wärmt mich ungemein, wie mancher unverdrossen weitermacht.
"Geschlossen" hänge ich nicht in die Tür, vielleicht schaut jemand zwischendurch auf einen Tee vorbei. Mal schauen, wie das hier so weitergeht.
Ein gutes neues Jahr allerseits!
Hier war richtig was los auf den Straßen, ich bin gegen Mitternacht glatt noch mal wachgeworden. Beim Neujahrsspaziergang fiel mir ein, wie ich früher manchmal gebloggt habe. Dann merkte ich, dass ich mein Passwort fürs Blog nicht mehr wusste.
2017 zusammengenommen, soviel habe ich in anderen Jahren pro Woche geschrieben, das ist mal klar. Schade eigentlich, dass man gerade die Sachen weglässt, die einem Freude gebracht haben. Aber ich war oft zu müde, bin es letzte Nacht ja auch gewesen. Schnell ist man aus der Übung, wie hast du das früher gemacht, dir ist manchmal richtig etwas eingefallen.
Gerne schlendere ich durchs Dorf und freue mich, dass nicht alle Hütten verlassen sind. Selten mache ich mich bemerkbar: Aber es wärmt mich ungemein, wie mancher unverdrossen weitermacht.
"Geschlossen" hänge ich nicht in die Tür, vielleicht schaut jemand zwischendurch auf einen Tee vorbei. Mal schauen, wie das hier so weitergeht.
Ein gutes neues Jahr allerseits!
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nnier | 15. Oktober 2016 | Topic Margaretha
(Aus dem Kommentarbereich von zeit.de. Ich lebe noch. Weitermachen.)
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nnier | 13. Juli 2014 | Topic Margaretha
Die Datenrettung hat tatsächlich geklappt. Ich bin sehr froh darüber.
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nnier | 01. Juli 2014 | Topic Margaretha
Kahl und karg geht es hier zu, und das liegt auch daran, dass mir der Verlust von über anderthalbtausend Bildern einen ziemlichen Schlag versetzt hat. Wer runter- und zurückscrollt, findet hier und da ein paar grobpixelige Rettungsversionen: Immerhin etwas, aber doch ein eher trauriger Anblick und ein verschwindend kleiner Anteil verglichen mit dem, was einmal da war.
Der Halm, den es zu ergreifen galt, heißt professionelle Datenrettung. Inzwischen stehen die Chancen gut, dass der Löwenanteil der Bilder in Originalqualität wiederhergestellt werden kann. Das kostet Geld, und da blogger.de kein Kommerzladen ist, muss dieses Geld über Spenden zusammenkommen.
Aktuell fehlt noch ein guter Tausender. Wer hier und in der Nachbarschaft gerne mal vorbeischaut und dieses Stückchen Blogkultur unterstützen bzw. wiederherstellen möchte, ist herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Alle Infos dazu gibt's hier.
Der Halm, den es zu ergreifen galt, heißt professionelle Datenrettung. Inzwischen stehen die Chancen gut, dass der Löwenanteil der Bilder in Originalqualität wiederhergestellt werden kann. Das kostet Geld, und da blogger.de kein Kommerzladen ist, muss dieses Geld über Spenden zusammenkommen.
Aktuell fehlt noch ein guter Tausender. Wer hier und in der Nachbarschaft gerne mal vorbeischaut und dieses Stückchen Blogkultur unterstützen bzw. wiederherstellen möchte, ist herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Alle Infos dazu gibt's hier.
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nnier | 15. Juni 2014 | Topic Margaretha
Mein Urgroßvater war Bäcker und sparte sein Geld. Sonntags holte er es aus dem Versteck, stapelte es vor sich auf, zählte es und freute sich daran.
Wir bauen alle auf Sand, und zwischendurch musste ich drüber nachdenken, dass ich hier in ein System schreibe, das nicht mehr weiterentwickelt und auf freiwilliger Basis betrieben wird. Irgendwann wird das hier alles verschwinden.
Ich habe keine Sicherungskopien meiner Beiträge, kein kluges Nummernsystem, und dass jetztso gut wie ausnahmslos alle Bilder für immer verloren sind, schmerzt mich sehr. Ich mag mir noch gar nicht klarmachen, wie sinnlos viele Beiträge wirken müssen, wenn die begleitenden Bilder fehlen.
Momentan fehlen auch im Layout zwei, drei kleine Dateien, deshalb herrscht da oben im Header ebenfalls Leere. Das lässt sich reparieren, ich muss nur dazu kommen. Der Rest ist hinüber, und der Gedanke, über 1600 Bilder einzeln wieder zusammenzusuchen und hochzuladen, absurd.
Dem sparsamen Bäcker hat die Hyperinflation alles weggefegt. Was ist da schon eine gecrashte Festplatte.
Trotzdem muss ich diesen Schlag erst mal verdauen.
Wir bauen alle auf Sand, und zwischendurch musste ich drüber nachdenken, dass ich hier in ein System schreibe, das nicht mehr weiterentwickelt und auf freiwilliger Basis betrieben wird. Irgendwann wird das hier alles verschwinden.
Ich habe keine Sicherungskopien meiner Beiträge, kein kluges Nummernsystem, und dass jetzt
Momentan fehlen auch im Layout zwei, drei kleine Dateien, deshalb herrscht da oben im Header ebenfalls Leere. Das lässt sich reparieren, ich muss nur dazu kommen. Der Rest ist hinüber, und der Gedanke, über 1600 Bilder einzeln wieder zusammenzusuchen und hochzuladen, absurd.
Dem sparsamen Bäcker hat die Hyperinflation alles weggefegt. Was ist da schon eine gecrashte Festplatte.
Trotzdem muss ich diesen Schlag erst mal verdauen.
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nnier | 26. Februar 2014 | Topic Margaretha
Das war eine Wasserleiche. Ich war alleine zu Besuch bei meinen Großeltern, die in der Nähe der Stadt wohnten. Womöglich hatte ich sie überredet, mit mir zu einem Spiel des KSV Hessen Kassel zu gehen, von dem ich auch ein paar Autogrammkarten in meinem Jugendzimmer hängen hatte (Peter Kempa, Hans Wulf, Uwe Pallaks). Wir waren in einem der großen Parks spazieren, da standen Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge am Wasser. Die Person musste lange in der Tiefe gelegen haben, und ich sah genauer hin, als ich wollte.
Nach Afrika. Ziemlich überstürzt und irgendwie schon zu dritt. Als ich mit meiner schwarzen Motorradlederjacke aus dem Flugzeug stieg, bekam ich einen Schlag in die Fresse. Es blieb nicht der einzige.
So weit bin ich noch nicht gekommmen. Aber sie war immer groß, schon im Kindergarten.
Da wohnten wir erst zu dritt, und die eine Mitbewohnerin stöhnte nachts wie gescriptet. Französisch können wir ganz gut, nur mit der Sprache hapert's, meinte morgens der wesentlich ältere Besucher, und sie errötete. Ich war der Zugezogene, kenne mich kaum wieder, wenn ich zurückdenke, und hier wurde mein lieber Sohn geboren (von der anderen Mitbewohnerin).
Wird eins mit H-Kennzeichen.
Da war ich kreidebleich an den Lido mitgegangen und hatte mich so lange in der prallen Sonne gedreht, dass mich das Fieber krebsrot beutelte, tagelang. Ging mir aber eh scheiße.
Kameradendiebstahl. Feigheit vor dem Feind. Geheimnisverrat. Eifersucht. Geiz. Gier. Neid. (Wird aber besser.)
Otto Schily. Der besuchte unsere Wixfirma. Draußen war alles abgesperrt, ganz clever mit Müllfahrzeugen, und er kam stracks und ausgerechnet auf mich zu, reichte mir die Hand. Ich war sitzen geblieben (man könnte das cool nennen, der Moment wird von mir aber noch immer als stoffeliger Faux Pas empfunden) und beantwortete seine zwei, drei routinierten Höflichkeitsfragen. Klein war er, und bald schon wieder weiter, und ich hasste mein Dasein und musste mir später vorstellen, dass ich ausgerechnet in dieser Situation so richtig abgeledert hätte: "Interessant? Was soll daran denn interessant sein!? Das ist die allerletzte Scheiße, und man kommt hier jeden Tag her und fragt sich abends, warum man sich nicht aufgehängt hat!", und als ich nach Hause kam, sagten sie: Bei uns gibt's heute Chili!, ich sagte: Und bei uns war heute Otto Schily!, da dachten sie natürlich, das wäre einer meiner freudlosen Flachwitze.
Das Land, vor dem es einen gruseln kann. Meine Großeltern hatten es empfohlen, dafür bin ich heute noch dankbar. Wir waren weit und lange gefahren, im Auto wurde selbstverständlich geraucht, dann ging es noch ewig nach oben und war erst nichts als eine Wiese mit ein paar Hütten drauf. Mein Herz ist da festgewachsen.
Da sollte ich jemandem beim Renovieren helfen, der zeigte mir die Heizungsrohre zwischen den Querbalken am Boden. Umwickeln sollte ich die mit so einem Filz und trat auf den Estrich, dann riss es mir das Bein hoch und ich lag im Keller auf einem Schrank, denn das war kein Estrich, sondern eine abgehängte Decke. Ich habe noch den halben Tag Tapeten abgerissen, weil ich den Schmerz nicht akzeptieren wollte, und fuhr mit zerrissenen Kniesehnen unter Schock nach Hause. Trotzdem ein Glückstag, weil um den hohen Schrank herum lauter spitze und lange Metallstangen zur Decke spießten.
VW-Bus (T2, gut erhalten). Holzofen mit Schornstein. Whirlpool. Hobelbank. Hurtigruten. Töpferscheibe. Pong-Spiel (s/w mit Drehregler). Flipper. Murmelbahn. Pfanne (Gusseisen). Dieses Bild.
--
(Ich habe mich ins Abseits gebloggt, monothematisch und geistig verarmt: 2014 wird ein hartes Jahr, und es sind noch 50 Titel wegzuschaffen. Da schnappe ich mir als zwischenzeitliche Fremdinspiration das Nudelholz von Herrn Schneck, den ich schätze, weil er klug schreibt und sein Ding macht.)
Nach Afrika. Ziemlich überstürzt und irgendwie schon zu dritt. Als ich mit meiner schwarzen Motorradlederjacke aus dem Flugzeug stieg, bekam ich einen Schlag in die Fresse. Es blieb nicht der einzige.
So weit bin ich noch nicht gekommmen. Aber sie war immer groß, schon im Kindergarten.
Da wohnten wir erst zu dritt, und die eine Mitbewohnerin stöhnte nachts wie gescriptet. Französisch können wir ganz gut, nur mit der Sprache hapert's, meinte morgens der wesentlich ältere Besucher, und sie errötete. Ich war der Zugezogene, kenne mich kaum wieder, wenn ich zurückdenke, und hier wurde mein lieber Sohn geboren (von der anderen Mitbewohnerin).
Wird eins mit H-Kennzeichen.
Da war ich kreidebleich an den Lido mitgegangen und hatte mich so lange in der prallen Sonne gedreht, dass mich das Fieber krebsrot beutelte, tagelang. Ging mir aber eh scheiße.
Kameradendiebstahl. Feigheit vor dem Feind. Geheimnisverrat. Eifersucht. Geiz. Gier. Neid. (Wird aber besser.)
Otto Schily. Der besuchte unsere Wixfirma. Draußen war alles abgesperrt, ganz clever mit Müllfahrzeugen, und er kam stracks und ausgerechnet auf mich zu, reichte mir die Hand. Ich war sitzen geblieben (man könnte das cool nennen, der Moment wird von mir aber noch immer als stoffeliger Faux Pas empfunden) und beantwortete seine zwei, drei routinierten Höflichkeitsfragen. Klein war er, und bald schon wieder weiter, und ich hasste mein Dasein und musste mir später vorstellen, dass ich ausgerechnet in dieser Situation so richtig abgeledert hätte: "Interessant? Was soll daran denn interessant sein!? Das ist die allerletzte Scheiße, und man kommt hier jeden Tag her und fragt sich abends, warum man sich nicht aufgehängt hat!", und als ich nach Hause kam, sagten sie: Bei uns gibt's heute Chili!, ich sagte: Und bei uns war heute Otto Schily!, da dachten sie natürlich, das wäre einer meiner freudlosen Flachwitze.
Das Land, vor dem es einen gruseln kann. Meine Großeltern hatten es empfohlen, dafür bin ich heute noch dankbar. Wir waren weit und lange gefahren, im Auto wurde selbstverständlich geraucht, dann ging es noch ewig nach oben und war erst nichts als eine Wiese mit ein paar Hütten drauf. Mein Herz ist da festgewachsen.
Da sollte ich jemandem beim Renovieren helfen, der zeigte mir die Heizungsrohre zwischen den Querbalken am Boden. Umwickeln sollte ich die mit so einem Filz und trat auf den Estrich, dann riss es mir das Bein hoch und ich lag im Keller auf einem Schrank, denn das war kein Estrich, sondern eine abgehängte Decke. Ich habe noch den halben Tag Tapeten abgerissen, weil ich den Schmerz nicht akzeptieren wollte, und fuhr mit zerrissenen Kniesehnen unter Schock nach Hause. Trotzdem ein Glückstag, weil um den hohen Schrank herum lauter spitze und lange Metallstangen zur Decke spießten.
VW-Bus (T2, gut erhalten). Holzofen mit Schornstein. Whirlpool. Hobelbank. Hurtigruten. Töpferscheibe. Pong-Spiel (s/w mit Drehregler). Flipper. Murmelbahn. Pfanne (Gusseisen). Dieses Bild.
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(Ich habe mich ins Abseits gebloggt, monothematisch und geistig verarmt: 2014 wird ein hartes Jahr, und es sind noch 50 Titel wegzuschaffen. Da schnappe ich mir als zwischenzeitliche Fremdinspiration das Nudelholz von Herrn Schneck, den ich schätze, weil er klug schreibt und sein Ding macht.)
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nnier | 13. Februar 2013 | Topic Margaretha
Es gibt ein paar Nachteile: Manchmal z.B. sitze ich zu Hause herum und verplempere sinnlos Zeit. Computerspiele, ich bitte Sie!
Aber der Kopf wird so schön leer. (Wie oft man ganz ernsthaft zu sich sagen kann: Nur noch ein Versuch.)
Etwas jedenfalls hat sich geändert, und das merke ich schon eine ganze Weile: Ich gehe gerne zur Arbeit.
Diesen unspektakulären Satz hätte ich in meinem bisherigen Leben nicht aussprechen können. Ich war zufrieden, wenn es irgendwie erträglich war, und oft war es das nicht. Ich ging mit größtmöglicher innerer Distanz da hin, war zu Tode gelangweilt und trotzdem erschöpft, wollte mir das alles vom Leibe halten, sah keinen Ausweg, konnte mich selbst nicht leiden, schaffte den Absprung nicht, da mussten die Umstände sich noch mal drastisch verschlimmern, bis ich endlich die Reißleine zog, deshalb: Danke, krankes Arschloch, sonst wäre ich heute noch da.
Fürs Bloggen war's ideal. Ab dem Moment, als ich mich innerlich verabschiedet hatte, staunte ich darüber, was man während der Arbeit alles machen kann. Gegenüber im Gebäude saß eine Frau, die spielte jeden Tag von früh bis spät dieses eingebaute Kartenspiel von Windows. Das konnte ich mir nicht erlauben; aber ein kleines Browserfenster unten am Bildrand, ein schnell in den Texteditor kopierter Blogartikel, die wertvolle Tastenkombination Alt+Tab, so ließen sich diese endlosen Vormittage irgendwie herumbringen, denn ich hatte schon auf halbtags reduziert. Einen Blogartikel vorformulieren, ihn sich selber per Mail senden, massenhaft andere Blogs lesen, kommentieren, ständig nachsehen, ob jemand geantwortet hat. Sich richtig Zeit lassen, über ein Thema meditieren, Formulierungen kommen und gehen lassen, Assoziationen abspulen, innere Listen erstellen, manchmal fügte sich der Artikel schon auf dem kurzen Fahrradweg nach Hause, schnell noch ein paar Fotos dazu, wieder einen schönen Beitrag verfasst.
Es gab eine Veränderung, der folgte eine langsame Entwicklung, es war OK, es nervte wenigstens nicht, man musste wenigstens nicht drüber nachdenken, es war wenigstens kein Kloß im Hals, was ist dagegen Geld. Ich habe ein weiches Bett, kann mir Pfannkuchen machen, habe eine Dusche und sauberes Trinkwasser. Dann eben so!
Inzwischen denke ich drüber nach, nehme die Dinge in die Hand, bleibe länger, mir fällt am Wochenende was ein, dieses ist wichtig und jenes muss noch schnell erledigt werden, und das nervt nicht, das macht sogar oft Spaß. Erfahrungen, die hätte ich mal vor 20 Jahren machen müssen.
Bloß dass ich manchmal den Kopf leermachen muss.
Ich gehe gerne zur Arbeit. Und Sie müssen's jetzt ausbaden.
Aber der Kopf wird so schön leer. (Wie oft man ganz ernsthaft zu sich sagen kann: Nur noch ein Versuch.)
Etwas jedenfalls hat sich geändert, und das merke ich schon eine ganze Weile: Ich gehe gerne zur Arbeit.
Diesen unspektakulären Satz hätte ich in meinem bisherigen Leben nicht aussprechen können. Ich war zufrieden, wenn es irgendwie erträglich war, und oft war es das nicht. Ich ging mit größtmöglicher innerer Distanz da hin, war zu Tode gelangweilt und trotzdem erschöpft, wollte mir das alles vom Leibe halten, sah keinen Ausweg, konnte mich selbst nicht leiden, schaffte den Absprung nicht, da mussten die Umstände sich noch mal drastisch verschlimmern, bis ich endlich die Reißleine zog, deshalb: Danke, krankes Arschloch, sonst wäre ich heute noch da.
Fürs Bloggen war's ideal. Ab dem Moment, als ich mich innerlich verabschiedet hatte, staunte ich darüber, was man während der Arbeit alles machen kann. Gegenüber im Gebäude saß eine Frau, die spielte jeden Tag von früh bis spät dieses eingebaute Kartenspiel von Windows. Das konnte ich mir nicht erlauben; aber ein kleines Browserfenster unten am Bildrand, ein schnell in den Texteditor kopierter Blogartikel, die wertvolle Tastenkombination Alt+Tab, so ließen sich diese endlosen Vormittage irgendwie herumbringen, denn ich hatte schon auf halbtags reduziert. Einen Blogartikel vorformulieren, ihn sich selber per Mail senden, massenhaft andere Blogs lesen, kommentieren, ständig nachsehen, ob jemand geantwortet hat. Sich richtig Zeit lassen, über ein Thema meditieren, Formulierungen kommen und gehen lassen, Assoziationen abspulen, innere Listen erstellen, manchmal fügte sich der Artikel schon auf dem kurzen Fahrradweg nach Hause, schnell noch ein paar Fotos dazu, wieder einen schönen Beitrag verfasst.
Es gab eine Veränderung, der folgte eine langsame Entwicklung, es war OK, es nervte wenigstens nicht, man musste wenigstens nicht drüber nachdenken, es war wenigstens kein Kloß im Hals, was ist dagegen Geld. Ich habe ein weiches Bett, kann mir Pfannkuchen machen, habe eine Dusche und sauberes Trinkwasser. Dann eben so!
Inzwischen denke ich drüber nach, nehme die Dinge in die Hand, bleibe länger, mir fällt am Wochenende was ein, dieses ist wichtig und jenes muss noch schnell erledigt werden, und das nervt nicht, das macht sogar oft Spaß. Erfahrungen, die hätte ich mal vor 20 Jahren machen müssen.
Bloß dass ich manchmal den Kopf leermachen muss.
Ich gehe gerne zur Arbeit. Und Sie müssen's jetzt ausbaden.
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nnier | 11. August 2011 | Topic Margaretha
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