Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Sonntag, 18. März 2018
71@71:#05
nnier | 18. März 2018 | Topic Musiq


Es werden im Internet auch wichtige Diskussionen geführt, z.B. darüber, wie das ideale McCartneykonzert aussähe. Außenseitervorschläge wie "Ohne Yesterday" oder "Nur Solotitel" finden dabei durchaus meine Sympathie, bei einer Sache allerdings hört der Spaß auf: "Ein anders Lied als Jet an zweiter Stelle".

Wie bitte? Eher fließen Flüsse bergauf. Es gibt nämlich ganz objektiv keinen besseren zweiten Song, das habe ich seit 1989 ohne staatliche Förderung intensiv erforscht. Das Ergebnis: Man wartet stundenlang, bis so ein Konzert beginnt, die Halle füllt sich langsam und irgendwann bricht ein dramatischer Jubel aus. Dann vibriert man innerlich und kneift sich und lässt das irdische Leid hinter sich. Hinterher heißt es dann, das erste Lied sei dieses und jenes gewesen - kann sein, bloß dass die immer erst die Bildschärfe einregeln müssen, ich kann da nie etwas erkennen.

Perfekter Powerpop. Was für eine Fanfare, was für ein Bass. "And Jet / I thought the major was a lady suffragette / Ah mater / Want Jet to always love me / Ah mater / Much later", dieses Lied hat vollkommen wahnsinnige Lyrics, und auch dafür liebe ich es. Purer Sound. Be bop a lula.

Live ist es das Lied, das mich ins Rückenmark trifft. Das zweite Lied im Konzert, der Moment, in dem ich zu begreifen beginne. Und das soll sich bitte nie ändern.

Platz 5: Jet (1973)

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Sonntag, 4. März 2018
71@71:#06
nnier | 04. März 2018 | Topic Musiq


Rockestra ist dann doch ein eher peinlicher Name; und was die versammelte Garde aus halben und ganzen Superstars (Pete Townsend, John Paul Jones, Gary Brooker, Dave Gilmour und so weiter) schließlich mit McCartney und den Wings zusammengeklöppelt hat, wäre als Titelmelodie für eine Detektivserie sicherlich durchgegangen, rechtfertigt den massiven Einsatz aber nicht.

Wo sie schon mal da waren, haben sie auch beim heute vorgestellten Lied mitgespielt: Auch das ist nichts, was die Wings nicht alleine hinbekommen hätten - aber das ganze Drumherum mal weggedacht, mag ich das Stück. Klar waren sie Ende der 70er alle Boring old farts, da explodiert der Punk vor ihren Nasen und sie formieren in ihren weißen Glitteranzügen ein Rockestra. Merkwürdig established kommen sie alle rüber, auch Raufbolde wie The Who waren längst den Weg der Rockoper gegangen. (McCartney behauptet, er habe außer Townsend auch Keith Moon eingeladen, der dann aber kurz vorher gestorben sei; trotzdem hämmern da immer noch drei Schlagzeuger und man hört es nicht.)

Ich weiß nicht, wie das Lied im damaligen Kontext auf Zeitgenossen gewirkt hat: Gewollt "hart", um sich von ihrer üblichen Keyboardsoße abzugrenzen, so wie es mir bei den Wings oft auf die Nerven geht? Ihr letztes Album, 1979, eines der unbeliebtesten und uneinheitlichsten, eingestreut die beiden Rockestra-Stücke, und viele sagen: Die Wings waren durch.

Vielleicht war das so - ohne sie konnte Paul zunächst neue Heimstudioexperimente veröffentlichen und sich dann mit George Martin daran machen, als wirklicher Solokünstler noch mal ein paar ernsthafte Hits abzuliefern. Ich mag die Wings nicht besonders, zu ihrer Abschiedsscheibe aber sage ich: Hut ab, die haben eine vielversprechende Vergangenheit.

Platz 6: So Glad To See You Here (1979)

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Donnerstag, 22. Februar 2018
Ey da müsste doch
nnier | 22. Februar 2018 | Topic Musiq
Ich will gar nicht erst von Helene Fischer anfangen, der entkommt man seit Jahren nicht und neulich hat sie an gleich zwei Abenden die städtische Halle gefüllt. Gut, denke ich mir als Freund des Pluralismus, wenn die da alle hingehen, dann nerven sie wenigstens nicht woanders. Meine Friseurin ist echt nett und bei ihr läuft Bremen Eins, ein bräsiger Sender für Ewiggestrige wie mich mit den immergleichen Songs, meist aus den 70ern, das ist oft schlimmes Zeug wie Smokie oder Boney M., manchmal jedoch erfrischt ein Hit aus den 80ern und manchmal grüßt ein Lied von Udo Jürgens, und sooo kompliziert ist meine Frisur ja nicht, da stehe ich nach 20 Minuten schon wieder an der Kasse. Sie mag Helene, sagt sie mir, und dass da bald ein neuer privater Radiosender kommt, mehr so Schlager, aber von heute, klingt ganz interessant, sagt sie, und mir fällt auf, dass ich gar kein Lied von Helene Fischer kenne.

Natürlich bilde ich mir ein zu wisssen, wie so etwas klingt, das sieht man ja schon an den Fotos. Aber kaum sitze ich im Auto und suche den neuen Privatsender, erklingt Kirmesbumsmusik vom Schlimmsten. Ein echter Tiefschlag, mich überkommt ein furchtbares Unwohlsein, und es ist nicht sinnbildlich, sondern ganz körperlich gemeint: Mir bricht der Schweiß aus, es sträubt sich alles, mit so etwas könnte man mich in kürzester Zeit psychisch erledigen. Und nun kenne ich auch ein Lied von Helene Fischer. Aber davon will ich gar nicht erst anfangen.

Was an zeitgenössisch Deutschsprachigem aus dem Radio kommt, peinigt mich seit Jahren, dabei war das nicht immer so. "Ey, da müsste Musik sein", jault mich einer an und der nächste erzählt was von "Hinter Hamburg und Köln und Berlin", unglaublich verschmockter Mist, eine Zumutung, die mit großer Geste und komplett hohlem Pathos irgendwelche kleinen Fluchten abfeiert und große Gefühle vortäuscht: Man möchte dreinschlagen. Vor ein paar Jahren waren es lauter Gitarrenbands mit Frontfrau, die mich gequält haben, jetzt saften wieder mehr diese nachdenklichen Jünglinge aus dem Lautsprecher, Moment, ich suche es mal raus: "Hinter Hamburg, Berlin oder Köln / Hört der Regen auf Straßen zu füllen / Hör'n wir endlich mal wieder / Das Meer und die Wellen", ihr Freaks!, Dann mal los!, Ganz crazy mit dem Golf ans Meer, Montagfrüh dann wieder in der Agentur. Zombiemusik, elende, da lobe ich mir die Kneipenehrlichkeit von Tony Marshall (Schöne Maid): "Wir wollen ganz zufrieden sein / Und trinken Bier und Schnaps und Wein."

Wussten Sie eigentlich, dass der höchst geschmackvolle Song Der Spieler von Achim Reichel (mit dem Text von Jörg Fauser) gar nicht von 1983 ist, wie ich mein Leben lang dachte? Da wurde das Lied als Überbrückungssingle mehr aus Verlegenheit veröffentlicht, stammt aber tatsächlich von einem Album, das schon 1981 erschien! Ich nahm es 1983 aus dem Radio auf und verspüre seither ca. einmal jährlich für mehrere Tage intensives Verlangen nach diesem Stück. Und hören Sie es sich mal wieder an, das ist kein Gejammer, das ist cooler Gesang vor wunderbarer Understatementmusik, und eine Geschichte wird auch erzählt.

Das kann einen aber auch aufregen, denke ich dann so beim Fahren, kommt einem denn gar nichts aus den letzten zehn Jahren in den Sinn, das deutsch und gut war? Sie werden es nicht glauben: Haus am See fällt mir da ein, zu Beginn haben mich Stimme und Soziolekt genervt, inzwischen muss ich grinsen und bekomme gute Laune. Ein anderes Lied zeigte mir Töchterlein vor einigen Jahren: Wir bleiben wach bis die Wolken wieder lila sind, das war mal eine interessante Abwechslung mit zwar nervigen Feierlyrics, aber interessantem Sound und sattem Refrain. Und, ähm, dann noch dieses andere Lied, aber das war's dann auch, dann stehen da schon wieder Adel Tawil und Tim Bendzko und Max Giesinger, wie soll man da keine schlechte Laune kriegen!

Akustische Wunden werden einem geschlagen, man will verzweifeln, und Linderung kommt ganz unverhofft beim lustigen Liederabend mit Rocko. Der hat schon beim vorigen Mal ein paar Stücke gegeben, die er mit dem Orchestre Mirage aufgenommen hat, doch erst diesmal haben sie mich wirklich erreicht. Seither tröste ich mich jeden Abend mit dem folgenden Stück und denke sogar darüber nach, mal wieder eine CD zu kaufen. Lauschen Sie mal:



Schön, oder?

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Montag, 12. Februar 2018
71@71:#07
nnier | 12. Februar 2018 | Topic Musiq


Ist doch nett! Und gut zu wissen, wenn man selber nicht mehr so kann, übernehmen die jungen Frauen. Mal mit Gitarre, mal mit Heuschnupfen, die finden schon ihren Zugang zu einem Lied, das ich erst gar nicht in meine Liste aufnehmen wollte: Zu offensichtliche Wahl, und zwischendurch dachte ich, dass die übetriebene Lobpreisung dem Lied nicht guttut.



Hilft nichts, es ist ein schönes Stück Ballade, von dem viele sagen, es hätte auch auf eines der letzten Beatles-Alben gepasst. Der Ansicht bin ich nun gar nicht und mag es mir weder perfekt produziert auf Abbey Road vorstellen noch als Stückwerk auf Let It Be mit einem desinteressierten John am Bass und einem schlecht gelaunten George, dessen Gitarrensolo Paul dann doch nicht gut genug ist.

Später hat er das Lied auskomponiert und ein paar trillernde Verzierungen am Piano eingebaut, es hat inzwischen einen richtigen Anfang und ein ebenso professionelles Ende. Schön und gut - mir aber gefällt auch hier am besten die Heimstudioatmosphäre des Originals: Ungeschickt eingeblendet, klingt es zeitweilig nach einem gut eingespielten Ensemble mit respektablem Klavier und feinen Gitarrensoli - auch wenn man weiß, dass Paul hier wieder mal Spur nach Spur alleine aufnimmt; und auch seine verschiedenen Gesangsstimmen weiß er einzusetzen, inklusive erprobter "Oh! Darling"-Power.

Am Ende etwas Orgel drüber, und bevor es auseinanderfällt, wird genau so ruppig ausgeblendet wie es am Anfang hineinging: Solche Melodien kommen einfach aus ihm raus, und wenn alle anderen das Lied auch toll finden, kann ich's nicht ändern.

Platz 7: Maybe I'm Amazed (1970)

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Sonntag, 21. Januar 2018
71@71:#08
nnier | 21. Januar 2018 | Topic Musiq


Das hier muss man durchhören. Es geht verhalten los mit Pauls Bass, doch die kurz darauf einsetzende, wunderbar verzerrte E-Gitarre macht gleich mal klar, dass hier gründlich verjüngt wird.

Auf den Adult-Contemporary-Pop der späten 80er und die verhalten akustische Mittneunziger Friends-and-Family-Scheibe Flaming Pie war ein tiefer, privater Einschnitt gefolgt, ein aufgelöster Fanclub und die Frage, ob es das nun tatsächlich gewesen ist.

Als unverhoffter Gruß aus der Trauerphase wies dann ein (tolles, aber weithin ignoriertes) Rock'n'Roll-Album weit zurück in die Vergangenheit, wie auch ein Auftritt im Cavern Club, unterstützt von gleichaltrigen Kollegen wie Dave Gilmour und Ian Paice. Und warum nicht, dachte man, soll dem denn immer noch dauernd etwas Neues einfallen? [Schuldigkeit getan usw., das muss man ja nicht alles extra ausformulieren.]

Als nicht lange darauf doch noch ein "richtiges" neues Album erschien, mit neuer Band, so jungen Garagenrockern anscheinend, war ich baff. Es verkaufte sich schlecht, Radio-Hits gab's ohnehin nicht mehr; und nicht alle Songs auf Driving Rain sind toll.

Na und - Experimente können danebengehen, sonst wären sie keine. Aber dass er immer noch experimentiert hat, mit fast 60 Jahren, das hat mich sehr gefreut, und so manches Lied von diesem Album weht mich frisch in den Tag, bläst die Gehörgänge frei und den Staub aus den Augenwinkeln.

Hört euch die E-Gitarre an, so würde ich gerne spielen können: Distortion ganz hoch regeln und voll rein in die Akkorde. Trotzdem läuft das Lied durch die Strophen erst mal vor sich hin, auch der erste Refrain ist nicht weiter aufregend und ganz geradeaus mit der bekannten, hohen, sauberen Stimme gesungen.

Dann steigert sich das langsam, und glaubt mir: Ich küsse den Boden, so gerne höre ich dabei zu, wie Paul nach und nach auch mit der Stimme auf Distortion geht. Wie sich die Intensität steigert, wie er als die eigene Begleitstimme immer mehr Gas gibt, bis am Ende ein heiseres Schreien bleibt, das ist für mich der Moment in seiner späten Karriere, der ihn noch mal als ganz großen Sänger zeigt. Danke, Gott, dass diese Stimmbänder so lange halten.

Platz 8: Lonely Road (2001)

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Montag, 8. Januar 2018
71@71:#09
nnier | 08. Januar 2018 | Topic Musiq
Das hier erinnert mich immer an Miles Davis. Der konnte alles, und seine größten Anhänger, so höre ich, verehren ihn besonders für diejenigen Stücke und Stellen, an denen er etwas gerade nicht tut. Man hört das Lied, man weiß: Es könnte jetzt eine hochkomplexe Figur kommen, eine wilde Verzierung, und dann spielt er den Ton ganz schlicht geradeaus. Also keine Ahnung, wer Miles Davis ist und was der so macht, aber das nimmt mich sehr für ihn ein.



Ich hab's schon ein paar mal angesprochen, ich habe eine Ader für die skizzenhaften, hingeworfenen, gerade nicht zu Ende komponierten, gerade nicht glatt- und kaputtproduzierten Stücke. Der Start klingt wie ein Artefakt von der mechanischen Aufnahmetaste des Cassettenrecorders, man beginnt mit verhalltem Klaviergeklimper, es folgen ein paar seltsame elektronische Töne mit Hintergrundgespräch aus dem Studio, es gibt einen Fehlstart, egal - weiter, drei, vier: Ram on, und dass da jemand die Ukulele eher liebt als beherrscht, macht mir den Song umso sympathischer. Die Nicht-Sängerin Linda M. darf ein paar Harmonien singen und tut das ganz wunderbar. Bisschen pfeifen noch und dann zügig ausblenden, hier gibt es ja keine Bridge oder einen Refrain oder so etwas, das ist einfach eine Songidee; und es gibt Tage, da denke ich, es gibt nichts Schöneres.

Platz 9: Ram On (1971)

Natürlich, Sie haben genau hingehört, so bei 1:30, da simuliert Paul für ein paar Sekunden eine Trompete: Wie beiläufig das ist!, und wie genau richtig das ist!, diese paar Sekunden. Oder spielt da dieser Miles Davis?

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Freitag, 6. Oktober 2017
71@71:#10
nnier | 06. Oktober 2017 | Topic Musiq


Oo, schon Oktober, Zeit für den Herbstbeitrag. Und wir betreten die Top Ten dieser kleinen Serie!

[Grillenzirpen]

Ich bin inzwischen so alt wie Paul war, als ich ihn das erste Mal live sah.

[Zirp]

Ist es eigentlich zu fassen, dass er mit 28 Jahren den gesamten kosmischen Trip mit den Beatles bereits hinter sich hatte?

[Zirp]

Dass man dieses ganze lange Musikerleben seither als "Danach" denkt?

[Zirp]

Sein erstes Soloalbum, da war die Band noch nicht offiziell aufgelöst, trotzdem für mich "danach": Nach dem beispiellosen Höhenflug, so etwas muss man mental auch erst mal überstehen, acht Jahre mit hysterischen Fans, in denen sie ein Werk für die Ewigkeit geschaffen haben, setzt er sich in sein Heimstudio, schrammelt drauflos und macht eine Platte draus.

[Zirp]

Ungestüm, roh, voller Lebensfreude. Ich liebe diese Songs. Gerade jetzt im Herbst.

Platz 10: Oo You (1970)

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Mittwoch, 4. Oktober 2017
Last Dance
nnier | 04. Oktober 2017 | Topic Musiq
Komplett aus der Zeit gefallen: Dieser Song ist von 1993, bringt aber Eagles-Backgroundchöre aus den 70ern mit, und ob es in den 90ern noch ein anderes Lied mit einer so prominenten Mundharmonika gegeben hat, bezweifle ich. Mancher Song klang brav und bräsig, das will ich nicht verschweigen, besonders aus der Jeff-Lynne-Zeit - und dann passte wieder alles, hier von der ersten Sekunde (knackiges Riff) bis zur letzten (knackiges Riff). Mein absoluter Favorit von ihm.



Doch, hier geht ein Großer.

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Sonntag, 18. Juni 2017
Andengedanken
nnier | 18. Juni 2017 | Topic Musiq
Lauf ich vorhin so durch Machu Picchu und denke, Wahnsinn!, wie haben die das bloß gemacht. Mit den damaligen Mitteln! Noch heute kann sich ja niemand erklären, wie so etwas möglich war. Manche glauben gar, dass Außerirdische ihre Hand im Spiel hatten - dem kann ich nicht ganz folgen. Andererseits: Es ist einfach unfassbar, wie die das damals hinbekommen haben, da kann man schon mal an übernatürliche Kräfte denken. 50 Jahre ist das jetzt her, sie waren gerade mal 25 und erschufen das Sergeant-Pepper-Album, mit Vierspurgeräten!, und jetzt ist Paul 75, We're gonna have a good time / Happy birthday to you!



Die Inkafestung da oben ist übrigens auch recht beeindruckend.

(Gebloggt mit meinem Dingsda)

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Freitag, 12. Mai 2017
71@71:#11
nnier | 12. Mai 2017 | Topic Musiq
Hoppla - kaum schaue ich auf die Uhr, sind drei Monate vergangen: Schönes Wetter plötzlich da draußen, und wie alles grünt und zwitschert! Ich will gar nicht lange stören, und dieses Lied wäre im Herbst ganz sicher besser aufgehoben. Für den Herbst habe ich allerdings schon einen anderen Beitrag geplant, Arbeitstitel 71@71:#10, damit das hier mal weitergeht.

Als der Song erschien, hat er mich nicht weiter beeindruckt: Musikalisch unaufregend war das Lied eingebettet in das damalige, sehr unbeständige Output McCartneys irgendwo zwischen Frog Song, Heimstudio und Ranschmeißerpop. Seine erste öffentliche Reaktion auf die Ermordung Lennons machte es dann auch schwierig, in dem Lied etwas anderes als kalkulierte Sentimentalität zu sehen, das in seiner Originalfassung für meinen Geschmack geradezu unangenehm glatt produziert ist.

Nach meiner Erinnerung tauchte es erst 20 Jahre später und ganz unerwartet auf seinen Konzerten auf, wo es nun einen völlig anderen Eindruck macht: Der gealterte Paul mit seiner brüchigen Stimme singt das Lied nur von seiner eigenen Akustikgitarre begleitet, ohne Streicherschmalz, ohne vielstimmige Uuuhuuuhuuu-Chöre. Und plötzlich schrammt der Text mit seiner persönlichen Ansprache ("You'd probably laugh and say that we were worlds apart") gar nicht mehr so eng am Kitsch. Plötzlich findet die Melancholie Resonanz. Plötzlich ist das ein ernsthaftes, gut gealtertes Stück.



Wollt' ich nur sagen, jetzt geht mal raus bei dem schönen Wetter.

Platz 11: Here Today (1982)

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