Wahrscheinlich geht es darum, vieles zu kennen und zu lassen, was sich als Erzählkunst etabliert hat, um dann das Erzählen noch einmal zu erfinden, Mündlichkeit und Ausformung in eins setzend, was nur gelingen kann, wenn da eine Kraft ist, die das Kalkül hinter sich lässt zugunsten einer Lust, die wiederum nicht die des Fabulierens ist, sondern eher das Unwägbare wägt und der Virtuosität entsagt. Wer so erzählt, hat alle Vorbehalte in Hingabe und alle Hingabe in Form aufgelöst: und darum ging es mir, und dann erst um all das, was über Edgar und Georg und das Land ihrer Kindheit gesagt werden könnte, doch in den Erzählungen kaum je gesagt wird, denn es gibt dieses Darüber dort nicht, wo der Raum wie seine Menschen immer nur erzählend erst wirklich werden.Ich habe ein wirklich schönes Buch gelesen. Geschrieben hat es Michael Donhauser, den ich bisher nicht kannte. Zum Glück kann er besser schreiben als über sein Geschriebenes reden, denn, ehrlich gesagt, ich verstehe nicht, was er mit dem sagen will, was in der Umschlagklappe steht und ich hier oben zitiert habe.
Es klingt für mich nach einer vollkommen unnötige Rechtfertigung, nach dem Drang, zu zeigen, dass man seine Form ganz bewusst gewählt habe. Aber warum muss jemand, der in einer klaren, starken, einfachen, am Mündlichen orientierten Sprache Kindheitsgeschichten schreibt, noch betonen, dass er "der Virtuosität" entsage, damit andeuten, dass er ja auch anders etc., und dann umständlich von einem "Darüber" sprechen, das es "dort" nicht gebe, wo etc.? Mir hilft das weder beim Verständnis der Texte noch bringt es mir den Autor näher. Der ja anscheinend auch Lyriker ist, man kann das im Internet nachlesen. Schreiben kann er exzellent, ich habe das Buch kaum weglegen können, und es bringt mir nichts, wenn im Klappentext Wendelin Schmidt-Dengler (als müsse man den kennen) mit den Worten zitiert wird, es handele sich hier um "das poetische Modell schlechthin, um von Kindheit zu erzählen". Mach aller wohl sein, würde Anneliese vielleicht sagen. Ich blättere lieber mal kurz das Buch auf:
Edgars Hände sind klein gewesen und blass, runzlig und an den Rändern schwarz vom Dreck, je ein Striemen hat die Handballen gerötet, unter dem Tisch hat mir Edgar seine Hände gezeigt. Ab dem zweiten Jahr sind wir in der Schule meistens nebeneinander gesessen, wir haben zwischen Tatzen, das sind Stockschläge auf die Hände, und Strafaufgaben wählen dürfen, Edgar hat immer Tatzen gewählt, er hat den Arm ausgestreckt, zuerst den rechten, und die Hand hingehalten. Der Lehrer ist schräg hinter seinem Schreibtisch gesessen, er hat den Stock, einen Haselnussstecken, auf der schmalen Ablage unter der Wandtafel liegen gehabt, er hat sich zurückgelehnt und ihn von dort geholt, dann hat er Edgar zwei Tatzen gegeben, auf die rechte Hand eine und eine auf die linke, nur zwei kurze Wischer habe ich gehört. Edgar ist wieder an seinen Platz neben mir gekommen, er hat sich mit dem Ärmel von seinem Pullover die Augen gerieben, ein paar Mal, dann hat er mir unter der Bank seine Hände gezeigt, und seine feuchten Augen haben gelacht. Ich habe immer die Strafaufgaben geschrieben, ich habe das Strafaufgabenheft unter dem Hausaufgabenheft versteckt und die Hausaufgaben gemacht.Geht doch!
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Lassen Sie sich nicht täuschenIch gönne ja speziell dem armen Peter Behrens jede Rentenaufbesserung - fast. Wie ich heute im Wartezimmer beim Verteilen eigener und Einsammeln fremder Bazillenstämme feststellen musste, hat mein Mitgefühl mit "Karl Knapp", einem der besten weißen Reggae-Schlagzeuger (wie seine Freundinnen sagen), seine Grenzen. Denn was sprang mir beim Blick in eine Zeitschrift entgegen:
obwohl es zunächst so aussieht
als ginge es um Ihre Unterhaltung
geht es doch letztlich darum
dass Sie Ihre Sympathien
und Ihr Geld
dem TRIO geben
ab dafür*
TRIO, mein geliebtes Trio, macht Werbung für das zweifelhafte Produkt eines ebensolchen Stromkonzerns?
Zuviel Nerv, zuviel Nerv--
Gib mir Energie
Zuviel Nerv, zuviel Nerv
Oh Woman rescue meeeeeeeeee.*
*Beide Texte von der ersten Trio-LP ("Achtung Achtung" und "Energie")
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Ich weiß manchmal selbst nicht, was ich mit den ganzen Beatlesbüchern will. Es steht ja nichts Neues drin.
Eines allerdings, Anthology, hab' ich bisher immer liegenlassen. Das lag auch an dem Preis von 130.- DM, hinzu kam aber, dass ich dem ganzen Anthology-Projekt sehr zwiespältig gegenüberstand. Ich hab' mir das im Fernsehen damals angeschaut und danach nicht wieder. Es liegt eine Computerhaftigkeit darüber, die mich stört. Und dieser Marketinggeruch.
Dann wiederum haut das Lied Free as a bird, das im Zuge des Megaprojekts Mitte der 90er unter großem Marketinggetöse veröffentlicht wurde, bei mir natürlich genau in die Kerbe. Ich weiß noch, wie ich es in Gegenwart einer Bekannten zum ersten Mal hörte, mit der ich noch mühsam Konversation trieb, bis sie endlich ging und ich allein sein konnte. Jemand spottete damals über die Beatlefans, die weinen, wenn ein neues Lied erscheint. Na und.
Ich war enttäuscht vom dünnen Gesang Lennons (die Originalaufnahme, also seine Demo-Cassette aus den 70ern, kannte ich schon von irgendwelchen Bootlegs, hatte mir aber erhofft, dass die moderne Technik mehr würde herausholen können), die Produktion (Jeff Lynne!) störte mich, aber dann:
Der Rest der drei Anthology-Doppel-CDs war für mich nur vorübergehend von Interesse, archäologisch könnte man's nennen, ich höre sie tatsächlich fast nie. Damals haben die Marketingstrategen ja auch einen großen Fehler gemacht: Eine "Greatest Hits"-CD hätte es sein müssen und für die Fans eine umfassende Archivbox. So gab es auf beiden Seiten Enttäuschungen: Bei den Fans, weil doch noch zu viel fehlte (unter anderem ein durchgängiges Konzept), und bei den anderen Käufern, weil sie mit rauschenden Mono-Aufnahmen aus der Frühzeit oder (meist zu Recht) verworfenen Versionen bekannter Stücke nichts anfangen konnten.
In der TV-Dokumentation gab es ein paar interessante Momente, was mir im Gedächtnis blieb, waren aber vor allem die beklemmenden: Ein überraschend abgebrüht und cool auftretender George Harrison, den man so gar nicht mit seinem indisch-erleuchteten Image zusammenbringen konnte, ein Paul McCartney, der sich wie in den vermaledeiten Let-it-be-Sessions abmüht, die Stimmung zu verbessern, und eine insgesamt reichlich angespannte Atmosphäre zwischen den drei Exbeatles bei den (wenigen) gemeinsamen Aufnahmen.
Nach der langen Zeit wird das Anthology-Buch nun endlich verbilligt angeboten. Ich hab's gekauft, ich hab's obendrein zu Weihnachten bekommen, es sind schöne Bilder darin. Ich stelle es zu den anderen.
Gekauft habe ich auch zwei wunderschöne Bücher aus dem Diogenes-Verlag. Eins davon kenne ich seit Kindertagen: Das große Liederbuch, aufs Schönste und Sinnlichste illustriert von Tomi Ungerer. Das andere, Das große Märchenbuch, illustriert von Tatjana Hauptmann.
Ich habe mir das ja schon gedacht, ich weiß, wie viel Spaß es machen kann, ein schön gebundenes Buch in den Händen zu halten, ich weiß, wie schön sich hochwertiges Papier anfühlen kann, wie man sich über einen großzügigen Satzspiegel freuen kann, und doch staune ich selbst, welche Begeisterung diese Bücher wecken. Ich hab' die papiernen Schutzumschläge jedenfalls gleich mit Folie überzogen. Denn das ist klar: Diese Bücher werden nicht herumstehen.
Eines allerdings, Anthology, hab' ich bisher immer liegenlassen. Das lag auch an dem Preis von 130.- DM, hinzu kam aber, dass ich dem ganzen Anthology-Projekt sehr zwiespältig gegenüberstand. Ich hab' mir das im Fernsehen damals angeschaut und danach nicht wieder. Es liegt eine Computerhaftigkeit darüber, die mich stört. Und dieser Marketinggeruch.
Dann wiederum haut das Lied Free as a bird, das im Zuge des Megaprojekts Mitte der 90er unter großem Marketinggetöse veröffentlicht wurde, bei mir natürlich genau in die Kerbe. Ich weiß noch, wie ich es in Gegenwart einer Bekannten zum ersten Mal hörte, mit der ich noch mühsam Konversation trieb, bis sie endlich ging und ich allein sein konnte. Jemand spottete damals über die Beatlefans, die weinen, wenn ein neues Lied erscheint. Na und.
Ich war enttäuscht vom dünnen Gesang Lennons (die Originalaufnahme, also seine Demo-Cassette aus den 70ern, kannte ich schon von irgendwelchen Bootlegs, hatte mir aber erhofft, dass die moderne Technik mehr würde herausholen können), die Produktion (Jeff Lynne!) störte mich, aber dann:
Whatever happened to / The life that we once knewNatürlich bekam McCartney, wie damals üblich, auf die Nase für diesen sentimentalen Mist, nur hatte eben Lennon die Zeilen geschrieben und McCartney sie lediglich neu eingesungen. Und das ist die Stelle, für die ich das Lied liebe. Und übrigens auch das Video dazu. Es ist voll durchkalkuliert, und die Kalkulation geht auf, sie rührt mich wirklich an, diese computergenerierte Nostalgie - da, ist das nicht die Pretty nurse selling poppies from a tray? Dort - A crowd of people (stood and stared)?
Der Rest der drei Anthology-Doppel-CDs war für mich nur vorübergehend von Interesse, archäologisch könnte man's nennen, ich höre sie tatsächlich fast nie. Damals haben die Marketingstrategen ja auch einen großen Fehler gemacht: Eine "Greatest Hits"-CD hätte es sein müssen und für die Fans eine umfassende Archivbox. So gab es auf beiden Seiten Enttäuschungen: Bei den Fans, weil doch noch zu viel fehlte (unter anderem ein durchgängiges Konzept), und bei den anderen Käufern, weil sie mit rauschenden Mono-Aufnahmen aus der Frühzeit oder (meist zu Recht) verworfenen Versionen bekannter Stücke nichts anfangen konnten.
In der TV-Dokumentation gab es ein paar interessante Momente, was mir im Gedächtnis blieb, waren aber vor allem die beklemmenden: Ein überraschend abgebrüht und cool auftretender George Harrison, den man so gar nicht mit seinem indisch-erleuchteten Image zusammenbringen konnte, ein Paul McCartney, der sich wie in den vermaledeiten Let-it-be-Sessions abmüht, die Stimmung zu verbessern, und eine insgesamt reichlich angespannte Atmosphäre zwischen den drei Exbeatles bei den (wenigen) gemeinsamen Aufnahmen.
Nach der langen Zeit wird das Anthology-Buch nun endlich verbilligt angeboten. Ich hab's gekauft, ich hab's obendrein zu Weihnachten bekommen, es sind schöne Bilder darin. Ich stelle es zu den anderen.
Gekauft habe ich auch zwei wunderschöne Bücher aus dem Diogenes-Verlag. Eins davon kenne ich seit Kindertagen: Das große Liederbuch, aufs Schönste und Sinnlichste illustriert von Tomi Ungerer. Das andere, Das große Märchenbuch, illustriert von Tatjana Hauptmann.
Ich habe mir das ja schon gedacht, ich weiß, wie viel Spaß es machen kann, ein schön gebundenes Buch in den Händen zu halten, ich weiß, wie schön sich hochwertiges Papier anfühlen kann, wie man sich über einen großzügigen Satzspiegel freuen kann, und doch staune ich selbst, welche Begeisterung diese Bücher wecken. Ich hab' die papiernen Schutzumschläge jedenfalls gleich mit Folie überzogen. Denn das ist klar: Diese Bücher werden nicht herumstehen.
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Eine Stunde pro Woche müsste in der Schule Kindern beigebracht werden, wie man schweigt. In einer anderen Stunde müsste die Fähigkeit gelehrt werden, alleine sein zu können. Das ist nämlich auch merkwürdig, alle wollen immer zusammen sein. Dabei kann Alleinsein doch etwas Wunderbares sein. Leser wissen das natürlich. Ich liebe das Bild des kleinen Mädchens, das völlig versunken unter einem Baum sitzt und ein Buch liest, andererseits kriege ich Panik, wenn ich einen Jungen beobachte, wie er mit glasigen Augen sein Computerspiel traktiert. Und vielleicht das Allerwichtigste: Ich würde sofort dieses schreckliche Bachelorstudium wieder abschaffen, diesen Versuch, Menschen zu nützlichen Maschinen zu machen.Ein lesenswertes Gespräch mit dem Verleger Michael Krüger in der Zeit.
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Wir wollen uns unbedingt von den neuen Medien wegbewegen: weg vom Internet, weg von Online-Inhalten. Wir wollen verstärkt wieder zum Print-Geschäft zurückkehren und konsequent jede Neuerung ignorieren. Wir haben jetzt eine aufwändige Redaktionsrenovierung hinter uns, haben ein Rohrpost-System legen lassen. Wir wollen weg vom 21. Jahrhundert, zurück in die Zukunft.Dafür liebe ich sie.
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gelesen, in diesem Buch. Ich will nichts gesagt haben, Inspector, aber sehen Sie sich den Regisseur mal genauer an.
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Ich sollte unter Mitwirkung von Franz Müntefering entmannt werden
("... man habe ihm außerdem noch eine schriftliche Erklärung abverlangt, künftig seine Worte sorgfältig zu wählen ...")
("... man habe ihm außerdem noch eine schriftliche Erklärung abverlangt, künftig seine Worte sorgfältig zu wählen ...")
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Angeregt durch einen Komentarfaden, der übrigens dazu führte, dass man mir das Buch schenkte - danke dafür! - (weiteres Geplänkel dazu) lese ich gerade einen sehr schönen Roman.
Die gallischstämmige Belegschaft eines einsamen Hundertfünfzigeinwohnerbergdorfes bei Marseille, les Bastides, ist seit Generationen - natürlich - verfeindet mit denen aus Crespin, einem Dorf jenseits des Berges. Eines längst vergangenen Tages haben dennoch Florette aus dem einen und Lionel aus dem anderen Dorf geheiratet, woran sich der Bürgermeister von les Bastides erinnert und seinen jüngeren Mitbürgern begeistert von den damaligen Ereignissen erzählt:
Die gallischstämmige Belegschaft eines einsamen Hundertfünfzigeinwohnerbergdorfes bei Marseille, les Bastides, ist seit Generationen - natürlich - verfeindet mit denen aus Crespin, einem Dorf jenseits des Berges. Eines längst vergangenen Tages haben dennoch Florette aus dem einen und Lionel aus dem anderen Dorf geheiratet, woran sich der Bürgermeister von les Bastides erinnert und seinen jüngeren Mitbürgern begeistert von den damaligen Ereignissen erzählt:
Das hat eingeschlagen wie eine Bombe, und der Vater und die Mutter von Florette senkten die Köpfe und machten sich ganz klein. [...] Und da hat der Herr Pfarrer angefangen zu predigen, daß man doch alle Beleidigungen vergessen solle und daß diese Heirat gottgewollt sei und uns Gelegenheit gäbe, Frieden zu schließen [...] Kurz und gut, mindestens dreißig von ihnen sind zur Hochzeit herübergekommen mit ihrem Pfarrer an der Spitze [...] Jawohl, meine lieben Freunde, und alles hat geweint. Weil es so schön war! Ich war sieben oder acht Jahre alt und ich erinnere mich, daß alle einander beide Hände schüttelten, als sie aus der Messe kamen! Und mich hat eine ganz fein angezogene Dame aus Crespin geküßt und dazu gesagt: "Es lebe les Bastides, wo man so schöne Kinder macht." [...] Die aus Crespin sagten, daß sie die Schuld an allem, was geschehen war, hätten. Und wir, wir sagten, es wäre unsere Schuld.Beim Festmahl, zu dem die Eltern von Braut und Bräutigam üppig aufgefahren haben, fällt dann aber doch ein lockerer Spruch über den vielleicht nicht ganz so hochwertigen, aus Crespin mitgebrachten Wein. Und übergangslos gerät man sich wieder in die Haare:
Sofort sagte eine Frau aus Crespin, sie hätte gedacht, unsere Masthühnchen wären Spatzen [...] Wir haben es genossen, die Frauen zerkratzten einander die Gesichter [...] alles brüllte aus Leibeskräften, und kein Tritt in den Hintern traf ins Leere [...] Und die beiden Pfarrer [...] Unseren hat ein Crespinese mit einem Schinken eingeschläfert, den er ihm auf die Tonsur schlug, und ihren hat ein fliegender Stuhl getroffen: sein Kopf war zwischen dem Gitter eingeklemmt und er konnte nicht wieder herauskommen. Mir wäre es beinahe gelungen, einen großen Einäugigen zu erdrosseln [...] Als er wieder schnaufen kann, versetzt er mir einen Tritt in den Magen [...] Ich habe mich dann schnell hinter der Akazie versteckt, gehustet und gekotzt und mir die Augen getrocknet [...]Ich bin noch ganz am Anfang und freue mich schon jetzt außerordentlich über diese Entdeckung. Und ich bin gespannt, wie die Weihnachtsfeier wird, heute abend.
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Im Leben des Menschen sind das Scheitern und der Misserfolg angelegt. Ich habe mein Bestes gegeben, aber es hat nicht gereicht.
(Erwin Huber)
Ich kann mich Herrn Jakubetz nur anschließen: Es ist ein schönes Stück Journalismus, das, was man im Magazin der Süddeutschen über den Huber Erwin und seinen "ziemlich heftigen Fall von ganz oben zurück in den Stimmkreis Dingolfing" lesen kann. Und dabei wollte ich die Süddeutsche gerade endgültig abschreiben.
(Erwin Huber)
Ich kann mich Herrn Jakubetz nur anschließen: Es ist ein schönes Stück Journalismus, das, was man im Magazin der Süddeutschen über den Huber Erwin und seinen "ziemlich heftigen Fall von ganz oben zurück in den Stimmkreis Dingolfing" lesen kann. Und dabei wollte ich die Süddeutsche gerade endgültig abschreiben.
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"Das kann kein Zufall sein, das bedeutet bestimmt irgendwas!"
(Irgendjemand zu irgendeinem Thema).
Da hab' ich neulich mal den Stapel von an- und ungelesenen Büchern auf meinem Nachttisch für ein Spielchen herangezogen, denn es schien mir ganz passend, analog zu meinem wirklich nicht mehr linearen Lese- und Diskussionsverhalten einfach mal alle Autorennamen in den Kutter zu werfen und zu schauen, was dabei herauskäme.
Die Mitspieler haben dann auch einen Autor nach dem anderen aus dem Buchstabensalat extrahiert, inzwischen sind es nur noch zwei, die anagrammiert "Zeig Nero Erz!" heißen, nun ja, und was soll ich sagen, so ein kosmischer Zufall, bzw: das muss doch was zu bedeuten haben, genau diese beiden sind nun die letzten auf dem Stapel der noch zu lesenden. Wahnsinn!
Über Heinz Strunks neues Buch habe ich mich bereits geäußert. Die Trilogie von Stieg Larsson kann ich jedem empfehlen, der gerne mal einen "Reißer" liest und sich an gewissen Zufällen und Unwahrscheinlichkeiten nicht allzusehr stört; mir ist es tatsächlich seit langer Zeit mal wieder so gegangen, dass ich vor Spannung das Buch nicht zuklappen konnte und mich in die Zeit zurückversetzt fühlte, als ich nachts heimlich Die drei ??? gelesen habe ("nur noch das eine Kaptel, dann ist aber wirklich Schluss"). Zum Glück gibt es Kolleginnen, die jeden Tag aus der einen in die andere Hansestadt pendeln, deshalb ständig Lesestoff brauchen und nachkaufen; somit konnte ich mir den dritten Teil, den es derzeit nur im teuren Hardcover gibt, auch gleich ausleihen und nach dem zweiten direkt weiterlesen, denn hier mag man nun wirklich nicht aufhören!
Über Gerhard Henschels Gossenreport bzw. seine Aktualität bzw. Notwendigkeit wurde ungelesenerweise schon hier diskutiert, und ich kann nun ergänzen, dass es in der Tat etwas mit dem Runterbringen von Müll gemein hat: eine nicht gerade erfreuliche, dennoch absolut notwendige Arbeit. Es ist durchaus redundant aufgebaut und macht immer wieder den ästhetischen und moralischen Skandal zum Thema, dass Bischöfe und Ministerpräsidenten sich in einem Blatt mitteilen, das im Anzeigenteil gleich daneben "Bumskontakte" vermittelt, und dass der Papst den Chefredakteur eines Blattes, in dem privateste Details über Menschen ausgebreitet werden, die zu Verbrechensopfern geworden geworden sind, mit seiner "Volksbibel" empfängt. Es ist also nicht mehr so sehr die politische Auseinandersetzung wie bei früheren Bild-Attacken, die hier im Zentrum steht, sondern es wird aus einer wertkonservativen Grundhaltung heraus entsetzt gefragt, wie es eigentlich sein kann, dass Chefredakteure, Verlegerwitwen etc. angesichts ihres verwerflichen Handelns nicht sofort und für immer gesellschaftlich geächtet werden. Keine Lektüre, die lange Spaß macht, dennoch eine sinnvolle und notwendige; und den beiläufigen Klick ins Online-Angebot des Blattes, den ich mir sonst bei Langeweile auch mal gegönnt habe, werde ich mir abgewöhnen.
Mehr Spaß werde ich sicher wieder mit den letzten beiden Büchern haben, denn das eine, das aus der Mittelmeerstadt, habe ich schon angefangen, es ist erwartungsgemäß sehr gut, und dem Beginn des anderen habe ich aus des Autors Mund bei einer Lesung freudig gelauscht.
Und was hat es nun zu bedeuten, dass ausgerechnet diese beiden Autoren usw.? Na ja, die Wahrscheinlichkeit für "zwei aus fünf" beträgt, wenn ich mich nicht irre, 2/5 * 1/4 = 1/10, das entspricht 10%, also bitte!
(Irgendjemand zu irgendeinem Thema).
Da hab' ich neulich mal den Stapel von an- und ungelesenen Büchern auf meinem Nachttisch für ein Spielchen herangezogen, denn es schien mir ganz passend, analog zu meinem wirklich nicht mehr linearen Lese- und Diskussionsverhalten einfach mal alle Autorennamen in den Kutter zu werfen und zu schauen, was dabei herauskäme.
Die Mitspieler haben dann auch einen Autor nach dem anderen aus dem Buchstabensalat extrahiert, inzwischen sind es nur noch zwei, die anagrammiert "Zeig Nero Erz!" heißen, nun ja, und was soll ich sagen, so ein kosmischer Zufall, bzw: das muss doch was zu bedeuten haben, genau diese beiden sind nun die letzten auf dem Stapel der noch zu lesenden. Wahnsinn!
Über Heinz Strunks neues Buch habe ich mich bereits geäußert. Die Trilogie von Stieg Larsson kann ich jedem empfehlen, der gerne mal einen "Reißer" liest und sich an gewissen Zufällen und Unwahrscheinlichkeiten nicht allzusehr stört; mir ist es tatsächlich seit langer Zeit mal wieder so gegangen, dass ich vor Spannung das Buch nicht zuklappen konnte und mich in die Zeit zurückversetzt fühlte, als ich nachts heimlich Die drei ??? gelesen habe ("nur noch das eine Kaptel, dann ist aber wirklich Schluss"). Zum Glück gibt es Kolleginnen, die jeden Tag aus der einen in die andere Hansestadt pendeln, deshalb ständig Lesestoff brauchen und nachkaufen; somit konnte ich mir den dritten Teil, den es derzeit nur im teuren Hardcover gibt, auch gleich ausleihen und nach dem zweiten direkt weiterlesen, denn hier mag man nun wirklich nicht aufhören!
Über Gerhard Henschels Gossenreport bzw. seine Aktualität bzw. Notwendigkeit wurde ungelesenerweise schon hier diskutiert, und ich kann nun ergänzen, dass es in der Tat etwas mit dem Runterbringen von Müll gemein hat: eine nicht gerade erfreuliche, dennoch absolut notwendige Arbeit. Es ist durchaus redundant aufgebaut und macht immer wieder den ästhetischen und moralischen Skandal zum Thema, dass Bischöfe und Ministerpräsidenten sich in einem Blatt mitteilen, das im Anzeigenteil gleich daneben "Bumskontakte" vermittelt, und dass der Papst den Chefredakteur eines Blattes, in dem privateste Details über Menschen ausgebreitet werden, die zu Verbrechensopfern geworden geworden sind, mit seiner "Volksbibel" empfängt. Es ist also nicht mehr so sehr die politische Auseinandersetzung wie bei früheren Bild-Attacken, die hier im Zentrum steht, sondern es wird aus einer wertkonservativen Grundhaltung heraus entsetzt gefragt, wie es eigentlich sein kann, dass Chefredakteure, Verlegerwitwen etc. angesichts ihres verwerflichen Handelns nicht sofort und für immer gesellschaftlich geächtet werden. Keine Lektüre, die lange Spaß macht, dennoch eine sinnvolle und notwendige; und den beiläufigen Klick ins Online-Angebot des Blattes, den ich mir sonst bei Langeweile auch mal gegönnt habe, werde ich mir abgewöhnen.
Mehr Spaß werde ich sicher wieder mit den letzten beiden Büchern haben, denn das eine, das aus der Mittelmeerstadt, habe ich schon angefangen, es ist erwartungsgemäß sehr gut, und dem Beginn des anderen habe ich aus des Autors Mund bei einer Lesung freudig gelauscht.
Und was hat es nun zu bedeuten, dass ausgerechnet diese beiden Autoren usw.? Na ja, die Wahrscheinlichkeit für "zwei aus fünf" beträgt, wenn ich mich nicht irre, 2/5 * 1/4 = 1/10, das entspricht 10%, also bitte!
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* Ausgereift und gut abgehangen, blättern Sie zurück!
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