Wenn einem in einiger Entfernung ein Mann entgegenkommt, der ein Kind trägt, und es nicht so richtig gut aussieht, wie der das Kind hält, und der Mann ein böses, rotes Gesicht hat, wenn er weit ausschreitet und unverständlich vor sich hinschimpft, bis er plötzlich das Kind hochhebt, es nur noch an den Fußknöcheln hält und mit aller Kraft zu Boden schleudert, dann ist es doch beruhigend, wenn man in diesem Moment erkennt, dass er genau derselbe ist, der einige Tage zuvor bei co op an der Kasse folgende Frage gestellt hat: "Haben Sie hier auch so Kühltruhen?" - "Äh." - "Na, so Kühltruhen, wo man seine Milch reinstellen kann!" - "Ach, die Milch, die finden Sie bei uns da hinten, ja, genau, in der Kühlung!", und wenn man sich erinnert, wie man dann dem Mann hinterherging und beobachtete, wie er zwei Liter Milch sowie eine Portion Hackfleisch aus seiner Umhängetasche nahm und diese ins Kühlregal legte, dass der Mann daraufhin zur Kasse ging und die Verkäuferin anstarrte, die ihr Lachen nicht gänzlich unterdrücken konnte, dass er vielleicht deshalb plötzlich so wütend wurde, jedenfalls schreiend hinaus- und ohne Rücksicht über die befahrene Straße rannte, wo ihm allerlei Dinge in kleinen Plastiktüten aus den Jackentaschen fielen, Autos hupten und bremsten, der Mann noch einmal kehrtmachte, seine Sachen einsammelte und dann endgültig wegrannte.
co op, der Laden mit dem faszinierenden Logo, denn es funktionierte in zweierlei Leserichtungen, war ein Laden mit einer für heutige Verhältnisse geradezu unglaublich kleinen Grundfläche (und dennoch Vollsortimenter!), wurde von großen Teilen der Bevölkerung Der Konsum genannt, mit Betonung auf der ersten Silbe. Es gab die Dinge des täglichen Bedarfs, Obst und Gemüse, Konserven, Getränke, Putzmittel, einen schmierigen Inhaber sowie eine Fleisch- und Wurstabteilung. Hier wurde man von einer Frau bedient, offenbar gab es auf so kleinem Raum also tatsächlich auch noch eine Angestellte, die auf eine penetrante und vor allem stereotype Art und Weise nach dem Abwiegen und Verpacken jeder Bestellposition fragte, ob man "SONST NOCH EINEN WUNSCH" habe:
Die Tage der Wurstfrau waren gezählt, irgendwann war sie samt Fleischtresen verschwunden, in der Nähe eröffnete Plus, und bevor der Laden wenige Jahre darauf dichtmachte, wurde man an der Kasse immer seltener vom öligen Inhaber, sondern meist von wechselnden "jungen Dingern" bedient. Eine davon war es, die sich an jenem Tag das Lachen ebenso verbeißen musste wie mein Freund und ich. Wir zahlten, überquerten die Straße genau dort, wo der Mann seine Sachen verloren hatte, fanden noch eine seiner kleinen Tüten und nahmen diese an uns. Sie enthielt etwa zehn goldglänzende Patronen. Dann kauften wir beim Kiosk Fußballbilder.
Ach, das Kind, das war übrigens eine lebensgroße Plastikpuppe, puh.
co op, der Laden mit dem faszinierenden Logo, denn es funktionierte in zweierlei Leserichtungen, war ein Laden mit einer für heutige Verhältnisse geradezu unglaublich kleinen Grundfläche (und dennoch Vollsortimenter!), wurde von großen Teilen der Bevölkerung Der Konsum genannt, mit Betonung auf der ersten Silbe. Es gab die Dinge des täglichen Bedarfs, Obst und Gemüse, Konserven, Getränke, Putzmittel, einen schmierigen Inhaber sowie eine Fleisch- und Wurstabteilung. Hier wurde man von einer Frau bedient, offenbar gab es auf so kleinem Raum also tatsächlich auch noch eine Angestellte, die auf eine penetrante und vor allem stereotype Art und Weise nach dem Abwiegen und Verpacken jeder Bestellposition fragte, ob man "SONST NOCH EINEN WUNSCH" habe:
- Hundert Gramm SalamiIn Kombination mit der Margarinefrisur, dem fleckigen weißen Kittel und der penetranten Keifstimme half auch das zuckersüße Lächeln, welches sie Kindern gegenüber anknipste, nicht gegen den Grusel, der sich schon auf dem Hinweg zum Laden untergründig einstellte, beim Betreten desselben manifestierte und auf dem Weg zum Fleischtresen noch steigerte, bis einem das gefürchtete "BITTESCHÖN?" entgegenschallte, man musste das auch erst mal innerlich verarbeiten, auch als Kind möchte man ja die Contenance wahren und nicht plötzlich losschreien ("Nur einen einzigen. DARF ES SONST NOCH ETWAS SEIN! WAS DARF ICH IHNEN NOCH ANBIETEN! AUSSERDEM! HABEN SIE NOCH WEITERE WÜNSCHE! ABER NIE WIEDER 'SONST NOCH EINEN WUNSCH'", Krankenwagen, schreiend ab), und dass der Inhaber an der Kasse mit seiner Margarinefrisur und dem fleckigen, weißen Kittel einem auf öligste Weise nach dem Bezahlen stets noch einen "wunderschönen Tag" wünschte, stellte endgültig sicher, dass man den dann garantiert nicht hatte.
- SONST NOCH EINEN WUNSCH?
- Und hundert Gramm Mortadella
- SONST NOCH EINEN WUNSCH?
- Hundert Gramm Kalbsleberwurst
- SONST NOCH EINEN WUNSCH?
Die Tage der Wurstfrau waren gezählt, irgendwann war sie samt Fleischtresen verschwunden, in der Nähe eröffnete Plus, und bevor der Laden wenige Jahre darauf dichtmachte, wurde man an der Kasse immer seltener vom öligen Inhaber, sondern meist von wechselnden "jungen Dingern" bedient. Eine davon war es, die sich an jenem Tag das Lachen ebenso verbeißen musste wie mein Freund und ich. Wir zahlten, überquerten die Straße genau dort, wo der Mann seine Sachen verloren hatte, fanden noch eine seiner kleinen Tüten und nahmen diese an uns. Sie enthielt etwa zehn goldglänzende Patronen. Dann kauften wir beim Kiosk Fußballbilder.
Ach, das Kind, das war übrigens eine lebensgroße Plastikpuppe, puh.
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Entfernen wir uns zur Abwechslung mal von den ewigen phänomenologischen Schwebereien und kratzen stattdessen an der Oberfläche eines Themas, das auch den Durchschnittsverbraucher interessiert. So begibt es sich, dass man in Bremen eine sogenannte Umweltzone eingerichtet hat. Bis ich das überhaupt mitbekomme, denn ich spare ja Geld und verzichte auf den Bezug einer Tageszeitung, trudeln zunächst zwei kostenpflichtige Verwarnungen kurz nacheinander ins Haus, man berappt also 128.- EUR inkl. Gebühren und kassiert dafür Gegenzug zwei Punkte in fuckin' Flensburg, bis man kapiert, dass ein simples, grünes Kleberchen, für 5.- EUR in ebensovielen Minuten aus der Werkstatt geholt, eben dieses verhindert hätte. Weil nämlich: Das Auto ist das gleiche, die Abgase sind die gleichen, und sowieso dürfte man sogar mit einem roten Bapperl in die Innenstadt fahren, bloß halt nicht ohne das Ding, und da muss man schon ordentlich mit dem Verwarnungshammer draufhauen und Punkte verteilen wie sonst nur fürs Überfahren roter Lichtzeichenanlagen. Nächstes Mal dran denken, Digga!
Nun ergibt sich da gerade was, das ist zu langweilig zum hier Ausbreiten (ich flechte gelegentlich dialektale Anflüge hier ein, denken Sie sich bitte nichts dabei), hat mit Diesel zum tun "und aber auch" (Berti Vogts, 2001) mit diesen Plaketten. Stellen wir uns also vor, man könnte ein grünes, aber das tut nichts zur Sache, Dieselfahrzeug bekommen, in dem sich derzeit ein rotes Bapperl befindet. Und der Nachrichtensprecher so: Rußfilter jetzt mit 330.- gefördert. Forscht man dann einen Abend lang im Internet nach, sagt dieses: Mit einem Rußfilter für viel Geld könnte das Fahrzeug ein gelbes Dingens bekommen - dürfte aber, laut Internet, in seinem jetzigen Zustand gar keines haben. Will man so etwas wissen?
Weiter: 2009 darf man in Bremen mit Rot, Gelb und Grün in die "Umweltzone". 2010 nur noch mit Gelb und Grün. Und 2011, richtig geraten, nur noch mit Grün.
Die Sache ist nun die. Nur, um ein Jahr länger in diese Umweltzone hineinfahren zu dürfen, lohnt sich das mit dem Rußfilter eh nicht. Finanziell. Aber wir sind ja durchaus ein Freund der Umwelt und nicht nur auf unseren eigenen, kurzfristigen, finanziellen Vorteil bedacht. Nun wird es aber interessant, denn, wenn man mal ein wenig nachforscht, und am Anfang meint man ja, gut, OK, da gibt's jetzt was, das macht die Abgase sauber, dann allerdings erfährt man, dass die Rußfilter oft gar nicht tun, wofür sie da sind, denn es wurden eingestandenermaßen zigtausende verbaut, die nicht funktionieren, und die anderen funktionieren nur bei langen Strecken und haben einen eher lächerlichen Wirkungsgrad, außerdem wird der Verbrauch erhöht, zwischendurch wird regelmäßig auf höchst zweifelhafte Weise der gefilterte Ruß verbrannt (zu polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen sowie "unter Umständen" zu Dioxinen und Furanen), die Serviceintervalle der Autos verkürzen sich, weil das so eine komplizierte Technik ist, und dann noch was: Wer nicht durch die Umweltzone darf, der fährt halt umständlich außenrum - und bläst umso mehr Abgase in die Luft.
Und da kann man schon auf die Idee kommen, dass es hier nicht nur um die Umwelt geht, sondern dass die Autobranche weiter gepäppelt wird, denn die Leute rüsten kostspielig auf oder leisten sich wiederum früher ein neues Auto.
So weit jedenfalls die unausgegorenen Gedanken Ihres
Hans J. Volk
Nun ergibt sich da gerade was, das ist zu langweilig zum hier Ausbreiten (ich flechte gelegentlich dialektale Anflüge hier ein, denken Sie sich bitte nichts dabei), hat mit Diesel zum tun "und aber auch" (Berti Vogts, 2001) mit diesen Plaketten. Stellen wir uns also vor, man könnte ein grünes, aber das tut nichts zur Sache, Dieselfahrzeug bekommen, in dem sich derzeit ein rotes Bapperl befindet. Und der Nachrichtensprecher so: Rußfilter jetzt mit 330.- gefördert. Forscht man dann einen Abend lang im Internet nach, sagt dieses: Mit einem Rußfilter für viel Geld könnte das Fahrzeug ein gelbes Dingens bekommen - dürfte aber, laut Internet, in seinem jetzigen Zustand gar keines haben. Will man so etwas wissen?
Weiter: 2009 darf man in Bremen mit Rot, Gelb und Grün in die "Umweltzone". 2010 nur noch mit Gelb und Grün. Und 2011, richtig geraten, nur noch mit Grün.
Die Sache ist nun die. Nur, um ein Jahr länger in diese Umweltzone hineinfahren zu dürfen, lohnt sich das mit dem Rußfilter eh nicht. Finanziell. Aber wir sind ja durchaus ein Freund der Umwelt und nicht nur auf unseren eigenen, kurzfristigen, finanziellen Vorteil bedacht. Nun wird es aber interessant, denn, wenn man mal ein wenig nachforscht, und am Anfang meint man ja, gut, OK, da gibt's jetzt was, das macht die Abgase sauber, dann allerdings erfährt man, dass die Rußfilter oft gar nicht tun, wofür sie da sind, denn es wurden eingestandenermaßen zigtausende verbaut, die nicht funktionieren, und die anderen funktionieren nur bei langen Strecken und haben einen eher lächerlichen Wirkungsgrad, außerdem wird der Verbrauch erhöht, zwischendurch wird regelmäßig auf höchst zweifelhafte Weise der gefilterte Ruß verbrannt (zu polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen sowie "unter Umständen" zu Dioxinen und Furanen), die Serviceintervalle der Autos verkürzen sich, weil das so eine komplizierte Technik ist, und dann noch was: Wer nicht durch die Umweltzone darf, der fährt halt umständlich außenrum - und bläst umso mehr Abgase in die Luft.
Und da kann man schon auf die Idee kommen, dass es hier nicht nur um die Umwelt geht, sondern dass die Autobranche weiter gepäppelt wird, denn die Leute rüsten kostspielig auf oder leisten sich wiederum früher ein neues Auto.
So weit jedenfalls die unausgegorenen Gedanken Ihres
Hans J. Volk
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Damit Ihnen solches nicht widerfährt, habe ich Ihnen ein paar Alpenblumen mitgebracht, die ich in nächster Zeit übrigens auch dann unters Volk streuen werde, wenn selbiges mal wieder nasebohrend und mit zu knapp unter der Schädeldecke sitzenden Augen fragt: "Was hat denn das mit dem Thema des Beitrags zu tun?"
"Gar nix", antworte ich dann souverän lächelnd, evtl. sogar maliziös, ich weiß nur gerade nicht, was das genau heißt, "das ist einfach eine kostenlose Dreingabe, take it or leave it."
Ich fand es immer toll, wenn einem kostenlos etwas dreingegeben wurde. Einmal, beim Kiosk, als ich für meinen Vater wieder mal die Packung Camel holte, gab es z.B. einen Werbeartikel dazu, evtl. eine Schirmmütze; der Rucksack war es jedenfalls nicht, den bekam mein Vater später höchstpersönlich in die Hand gedrückt. Und Freund A., der bei jenem Kiosk zu meinem Entsetzen nahezu täglich 1.- DM (eine ganze Mark!) in eine Dose der klebrigsüßen Dr. Pepper investierte, bekam irgendwann, vermutlich anlässlich der fünfhundertsten Dose, ein Käppi mit der Aufschrift Dr. Pepper geschenkt. Geschenkt!
Meine Schwester wiederum kaufte einmal etwa dreißig flache Lutscher von Hitschler, ein Name übrigens, der mich schon als Kind untergründig irritierte, um diese anlässlich ihres Geburtstags in der Klasse zu verteilen. Und der Mann vom Kiosk gab ihr umsonst einen abgebrochenen dazu!
Mich braucht niemand zu fragen, ob ich Treuepunkte sammle. Kein Payback, keine Deutschlandcard (schon der Name macht Würgen), nein, danke!, ich verhökere meine Daten nicht, ich bin einer der letzten Barzahler, schon um nicht für jeden Liter Milch eine Datenspur zu hinterlassen: "Ah, heut' ist er in Ljubljana, kauft Damenbinden und Fruchtzwerge, ergo mit Frau und minderjährigem Kind", Sie kennen das ja. Sollen die Leute sich wenigstens die Mühe machen und meinen Müll durchsuchen. Auch wenn man durch die Barzahlerei angeblich, so ein welterfahrener Exkollege von mir, in den USA schon schiefe Blicke auf sich zieht, Blicke, die sagen: "Ei, Geselle, du hast also Drogen verkauft und musst nun sehen, wie du die Scheinchen wieder loswirst!"
Eines aber tat ich doch ganz gerne in all den Jahren: Die Sammelpunktkarte meiner Bäckerei stempeln lassen. Sie ist nicht personalisiert, einfach ein Stück Pappe, auf dem steht, dass man für jeweils neun Stempel ein paar Brötchen geschenkt bekommt. Dieses Kärtchen trug durchaus zur Kundenbindung bei, denn wenn ich mich fragte, ob ich die 4,30 für das Kilo Dinkelbrot hier oder dort ausgeben solle, dann flüsterte das Kärtchen in meinem Portemonnaie leise, doch unüberhörbar: "Gehe zum Bäcker T., dort werde ich gestempelt - und wenn du dieses nur oft genug tust, dann verwandele ich mich in ein paar knusprige Brötchen, die du deinen Lieben am nächsten Sonntag lächelnd auf den Frühstückstisch stellen kannst!"
Dessentwegen ist mir ein Rätsel, weshalb es neuerdings in rabiatem Ton heißt: "Wir stempeln nur noch die vorhandenen Karten voll, neue geben wir keine mehr aus."
Nach solcher Auskunft fragt man sich natürlich tagelang, was dahinterstecken möge. Denn, Hand aufs Herz, kaufe ich z.B. neunmal ein Dinkelbrot, dann trage ich knapp 40.- EUR in die Bäckerei. Sind dann fünf Brötchen, deren Herstellungskosten mutmaßlich im Bereich von ein paar Cent liegen, nicht ein angemessenes Dankeschön? Ist das Verhältnis nicht ein ähnliches wie jenes zwischen einem Frisbee und den Unmengen teurer Medikamentenpackungen, deren Rezepte ich als Kind immer treu in der Apotheke nahe der Kinderarztpraxis einlöste und deren, also der Apotheke, Inhaber mir dann eines Tages die orangefarbene Flugscheibe in die Hand drückte, nicht ohne mir verschwörerisch zuzuraunen, dass er "sowas" ja eigentlich nicht machen dürfe?
Nun ist mir durchaus nicht entgangen, dass es Menschen gibt, die auch beim Kauf eines einzigen Krossen, d.h. eines normalen Brötchens / einer Schrippe / eines Rundstücks die Karte zum Stempeln geben, ohne mit der Wimper zu zucken. In diesem Fall wäre das Verhältnis von 10 gekauften Krossen, Preis insgesamt unter 3.- EUR, zu den fünf geschenkten, die eben auch höherwertig sein dürfen, sagen wir: Mohnbrötchen, für die Bäckerei eher ungünstig, das sehe ich schon ein. Oder, ich wage es kaum zu denken, sollte es gar Menschen geben, die den Stempel mit dem "T" kaltblütig fälschen?
Da es sich natürlich um einen großen Filialbetrieb handelt, weiß ich die Antwort ohnehin, die mir gegeben werden wird, wenn ich demnächst mal nach den Gründen frage: "Uns sagen die nichts, das kommt von ganz oben."
Als Unternehmensberater sage ich: Falsch, ganz falsch. Zum einen muss immer positiv geantwortet werden ("Ihre Meinung ist sehr wichtig für uns, ich freue mich sehr darüber, dass ich diese an unsere Marktforscher weitergeben darf, denn wir nehmen den Dialog mit unseren Kunden sehr ernst!"), zum anderen gibt es da ja durchaus Möglichkeiten: Stempel nur ab Kaufsumme X, z.B.!
Aber auf mich hört ja keiner. Da erzähle ich Ihnen lieber noch schnell von einer schönen Filmszene aus Karniggels, lang ist's her, aber die ging so: Der immer etwas gehemmt wirkende Polizist, gespielt vom manchmal ganz tollen Bernd Michael Lade, ist dienstlich zu Gast im großbürgerlichen Hause der von ihm privat verehrten Inga Busch, einer Frau, die mich übrigens regelmäßig in Appetenz-Aversions-Konflikte stürzt, und wie er da so steht und verlegen schweigt und schwitzt, bemerkt er den Brötchenkorb auf dem Tisch und sagt triumphierend zur Mutter: "Mohnbrötchen! Mal ist wenig Mohn drauf, mal viel - und man zahlt dafür!"
- Aber das ist ja gar keine Alpenblume!
- Das war ja auch nur im übertragenen Sinne, mein Gott!
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(Zur Melodie von Sweet Home Alabama): Impressionen aus einer südwestdeutschen Kreisstadt.
In seinem Purismus fast noch gefälliger:
Zweifelhaft dagegen:
In seinem Purismus fast noch gefälliger:
Zweifelhaft dagegen:
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Es kann ganz schön ernüchternd sein, wenn man seit einem Vierteljahrhundert in seinem Kopf die Erinnerungen an einen der allerschönsten Orte bewahrt hat, wenn man bei Entspannungsübungen ("Stellen Sie sich einen wunderschönen Ort vor, Ihren Ort, ...") immer genau diesen vor Augen hatte, das Licht, die Luft, die Gerüche, die Geräusche, es kann einen ehrlich fertig machen, wenn man dann endlich wieder hinfährt und feststellen muss, dass die Erinnerung doch so einiges geschönt hat und dass es gar nicht so toll da ist und dass man sich all die Jahre einer Illusion hingegeben hat, einem verzerrten, verkitschten Sehnsuchtsbild aus der Kindheit, dem die schnöde Wirklichkeit dann so gar nicht entsprechen will. Oder: Wenn man so ganz, ganz nette Menschen in Erinnerung hat, an die man viel gedacht hat in all den Jahren, und man trifft sie nach so langer Zeit endlich wieder, ist es doch sehr gut möglich, dass man sich geirrt hat, dass man sich etwas vorgemacht hat, dass nichts geblieben ist von der Kinderfreundschaft, und dass dann zu allem auch noch die eigenen Kinder sich überhaupt nicht verstehen, kurz, dass alles doch ziemlich enttäuschend abläuft und man sich wünscht, man wäre nie zurückgekehrt:
Zum Glück ist mir das alles nicht passiert. Es war nämlich die reine Freude.
Zum Glück ist mir das alles nicht passiert. Es war nämlich die reine Freude.
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(1, 2, 3, 4, 5, 6, 7)
Gerne gebe ich zu, dass die Zeit nach meiner schließlich doch noch überwundenen Unpässlichkeit in meinem Kopf zu einem kompakten Klumpen korrodiert ist, der sich trotz aufrichtigen Bemühens nur schwer zerbröseln lässt. Ein Kamelritt blitzt da hervor und diese eine Familie, der wir immer wieder, und zwar an den abgelegensten Orten, begegneten, die zwei Nepper vor dem großen Hotel, in dem wir eigentlich nächtigen wollten und die uns mit "moins cher, moins cher" ein viel billigeres und ganz nahegelegenes, schönes Domizil antrugen - wir fuhren dann eine halbe Stunde immer weiter in die Pampa und waren zu müde, angesichts der engen, schmutzigen Betten in irgendeinem Privathaus noch zu diskutieren oder gar wieder umzudrehen, sondern nahmen unser Schicksal demütig an und sahen ja auch erst am nächsten Morgen, als es hell wurde, worin wir da geschlafen hatten. Wussten Sie übrigens, dass erst mit der Erfindung der Glasscheibe und dem Einbau von Fenstern in die Häuser die ganze, ewige Putzerei losging? Vorher hat man den Dreck einfach nicht so gesehen.
Irgendwann nahm ich offensichtlich wieder feste Nahrung zu mir, erinnere mich jedenfalls an schmackhaft Geschmortes aus der Tagine (Lamm und Kartoffeln waren wohl dabei), den immer schön aromatisch-süßen Pfefferminztee aus ganzen Blättern sowie massig Trockenobst, vor allem Datteln. Was mich, bitte verzeihen Sie, aber dieser Klumpen will nicht so wie ich, an einen Satz aus einem Hörspiel erinnert, das ich vor 25 bis 30 Jahren hörte. Er ging ungefähr so: "... wie der alte [Name], der auch dem gedörrten Obst noch Saft auszulutschen vermag." und hat mich so beeindruckt, dass ich hier mal in die Runde fragen möchte: Hat jemand eine Idee, woher das stammen könnte?
Ich muss dann offensichtlich wieder so weit dienstfähig gewesen sein, dass ich meine Amtsgeschäfte als Dolmetscher und geschäftlicher Vertreter familiärer Angelegenheiten wiederaufnehmen konnte. Zumindest standen wir eines Tages bei brütender Hitze im Staub eines gigantischen Parkplatzes vor dem Anleger der Fähre, die uns zurück nach Europa bringen sollte. Man wurde doch recht aufdringlich belagert, offenbar war es ein äußerst lohnendes Geschäft, zurückreisende Touristen um die verbleibenden Dirhams anzugehen, "Betteln" konnte man das jedenfalls nicht mehr nennen, und somit war der Weg zu der kleinen, hölzernen Bude, in der die Reisepässe gestempelt und die Billets für die Überfahrt ausgestellt wurden, ein anstrengender, und sich dann zwischen die drängelnden Massen zu stürzen, denn es ging natürlich vollkommen ungeregelt zu, war auch kein Vergnügen.
Mir ging das wider die Natur, und als es plötzlich hieß, dass der Schalter gleich schließe und man morgen wiederkommen solle, sank meine Laune in die Gegend von – 273,15 °C. Hier, zwischen diesen Wahnsinnigen, bei Bruthitze den Rest des Tages und dann eine Nacht zu viert im engen VW-Bus zu verbringen, das musste doch zu vermeiden sein, und an diesem Tag warf ich meine moralischen Standards über Bord und erwarb mir meinen zweiten Vornamen. Während die Fähre anlegte, legte ich große Dirham-Scheine in jeden der vier Reisepässe, ließ diese gut sichtbar herausschauen, drängelte mich zwischen den schreienden Arabern zum Schalter und wedelte mit den Pässen vor der Nase des Beamten, der zwar nicht aufsah, die Pässe aber entgegen- und die Scheine souverän herausnahm, sie mit einer Hand in die Hemdtasche steckte und mit der anderen in irrer Geschwindigkeit vier Stempel in die Pässe knallte, diese wieder herausstreckte, als ich sie ihm schon aus der Hand riss, mit meinem Vater zum Auto rannte, während die letzten Autos auf die Fähre gewinkt wurden, die Tür des VW-Busses aufriss und hektisch auf Mutter und Schwester einschrie, dass wir sofort losmüssten, mein Vater schon losfuhr, die auf dem Gaskocher frisch zubereitete Kanne Kaffee umfiel und wir die praktisch schon ablegende Fähre doch noch erreichten.
Dort empfing uns ein freundlicher, älterer Zollbeamter mit Schäferhund. Er hätte diese Familie vielleicht schneller passieren lassen, hätte es nicht im ganzen Auto so auffällig und übertrieben nach Kaffee gerochen. Kaffee, dessen Aroma natürlich das Erschnuppern geschmuggelter Güter erschweren sollte. Sehr gründlich nahmen also Tier und Mensch unser Gefährt unter die Lupe, fanden aber tatsächlich nichts - es geht doch nichts über die richtigen Verstecke - und ein paar Stunden darauf waren wir wieder in Europa.
Wo dann auch noch irgendwas passierte, was war das doch gleich.
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Gerne gebe ich zu, dass die Zeit nach meiner schließlich doch noch überwundenen Unpässlichkeit in meinem Kopf zu einem kompakten Klumpen korrodiert ist, der sich trotz aufrichtigen Bemühens nur schwer zerbröseln lässt. Ein Kamelritt blitzt da hervor und diese eine Familie, der wir immer wieder, und zwar an den abgelegensten Orten, begegneten, die zwei Nepper vor dem großen Hotel, in dem wir eigentlich nächtigen wollten und die uns mit "moins cher, moins cher" ein viel billigeres und ganz nahegelegenes, schönes Domizil antrugen - wir fuhren dann eine halbe Stunde immer weiter in die Pampa und waren zu müde, angesichts der engen, schmutzigen Betten in irgendeinem Privathaus noch zu diskutieren oder gar wieder umzudrehen, sondern nahmen unser Schicksal demütig an und sahen ja auch erst am nächsten Morgen, als es hell wurde, worin wir da geschlafen hatten. Wussten Sie übrigens, dass erst mit der Erfindung der Glasscheibe und dem Einbau von Fenstern in die Häuser die ganze, ewige Putzerei losging? Vorher hat man den Dreck einfach nicht so gesehen.
Irgendwann nahm ich offensichtlich wieder feste Nahrung zu mir, erinnere mich jedenfalls an schmackhaft Geschmortes aus der Tagine (Lamm und Kartoffeln waren wohl dabei), den immer schön aromatisch-süßen Pfefferminztee aus ganzen Blättern sowie massig Trockenobst, vor allem Datteln. Was mich, bitte verzeihen Sie, aber dieser Klumpen will nicht so wie ich, an einen Satz aus einem Hörspiel erinnert, das ich vor 25 bis 30 Jahren hörte. Er ging ungefähr so: "... wie der alte [Name], der auch dem gedörrten Obst noch Saft auszulutschen vermag." und hat mich so beeindruckt, dass ich hier mal in die Runde fragen möchte: Hat jemand eine Idee, woher das stammen könnte?
Ich muss dann offensichtlich wieder so weit dienstfähig gewesen sein, dass ich meine Amtsgeschäfte als Dolmetscher und geschäftlicher Vertreter familiärer Angelegenheiten wiederaufnehmen konnte. Zumindest standen wir eines Tages bei brütender Hitze im Staub eines gigantischen Parkplatzes vor dem Anleger der Fähre, die uns zurück nach Europa bringen sollte. Man wurde doch recht aufdringlich belagert, offenbar war es ein äußerst lohnendes Geschäft, zurückreisende Touristen um die verbleibenden Dirhams anzugehen, "Betteln" konnte man das jedenfalls nicht mehr nennen, und somit war der Weg zu der kleinen, hölzernen Bude, in der die Reisepässe gestempelt und die Billets für die Überfahrt ausgestellt wurden, ein anstrengender, und sich dann zwischen die drängelnden Massen zu stürzen, denn es ging natürlich vollkommen ungeregelt zu, war auch kein Vergnügen.
Mir ging das wider die Natur, und als es plötzlich hieß, dass der Schalter gleich schließe und man morgen wiederkommen solle, sank meine Laune in die Gegend von – 273,15 °C. Hier, zwischen diesen Wahnsinnigen, bei Bruthitze den Rest des Tages und dann eine Nacht zu viert im engen VW-Bus zu verbringen, das musste doch zu vermeiden sein, und an diesem Tag warf ich meine moralischen Standards über Bord und erwarb mir meinen zweiten Vornamen. Während die Fähre anlegte, legte ich große Dirham-Scheine in jeden der vier Reisepässe, ließ diese gut sichtbar herausschauen, drängelte mich zwischen den schreienden Arabern zum Schalter und wedelte mit den Pässen vor der Nase des Beamten, der zwar nicht aufsah, die Pässe aber entgegen- und die Scheine souverän herausnahm, sie mit einer Hand in die Hemdtasche steckte und mit der anderen in irrer Geschwindigkeit vier Stempel in die Pässe knallte, diese wieder herausstreckte, als ich sie ihm schon aus der Hand riss, mit meinem Vater zum Auto rannte, während die letzten Autos auf die Fähre gewinkt wurden, die Tür des VW-Busses aufriss und hektisch auf Mutter und Schwester einschrie, dass wir sofort losmüssten, mein Vater schon losfuhr, die auf dem Gaskocher frisch zubereitete Kanne Kaffee umfiel und wir die praktisch schon ablegende Fähre doch noch erreichten.
Dort empfing uns ein freundlicher, älterer Zollbeamter mit Schäferhund. Er hätte diese Familie vielleicht schneller passieren lassen, hätte es nicht im ganzen Auto so auffällig und übertrieben nach Kaffee gerochen. Kaffee, dessen Aroma natürlich das Erschnuppern geschmuggelter Güter erschweren sollte. Sehr gründlich nahmen also Tier und Mensch unser Gefährt unter die Lupe, fanden aber tatsächlich nichts - es geht doch nichts über die richtigen Verstecke - und ein paar Stunden darauf waren wir wieder in Europa.
Wo dann auch noch irgendwas passierte, was war das doch gleich.
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Eine der ungelöstesten Fragen überhaupt ist ja die mit der Butter, dachte ich heute früh während dieser angenehmen Stunde, in der man eigentlich aufstehen muss und sich noch mal eben umdreht.
Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sie sich erstaunlich lange. So ein Glück! Hmm, und was man damit alles machen kann! Beispiel: In den Kartoffelbrei damit! Den ich übrigens seit neuestem nicht mehr mit dem Handrührgerät herstelle, sondern - Revolution! - mit einem Kartoffelstampfer. Dermaßen retro, dass es schon wieder avantgardistisch ist, oder, wie es jemand mal wesentlich schöner ausdrückte: "I go back so far / I'm in front of me."
Schon länger hatte sich dieser Stampfgedanke in meinem Kopf geformt. Einerseits bin ich ohnehin ein Freund der groben Stückigkeit, das gilt auch für Kartoffelpuffer, bei deren Herstellung ich immer einen Teil der Knollen mit der ganz groben Reibe zerkleinere, und dann beim Draufbeißen, die reine Freude!, oder auch beim Bananenquark, der eben nicht komplett homogen sein darf, sondern noch spürbare Konsistenzdifferenzen aufweisen muss, so dass es sich geradezu aufdrängte, die weichgekochten Tüften einmal nicht elektrisch zu pürieren, sondern sie nach alter Väter Sitte manuell zu stampfen. Und man erspart sich ja auch die stärkehaltigen Flecken an der Küchenwand (nicht was Sie jetzt denken), denn auch nach jahrelanger Übung mit dem kleinen Handmixer ist es praktisch unmöglich zu verhindern, dass kleine Kartoffelstückchen durch zentrifugale Effekte dazu verleitet werden, das ihnen zugewiesene Reservat der Schüssel zu verlassen und sich dort niederzulassen, wohin vorzudringen kein Wischlappen jemals auch nur den Hauch einer Chance hat, also in Ritzen, Fugen und Steckdosenlöchern. Na, jedenfalls, die Butter, die macht den Kartoffelbrei ja erst genießbar. Milch ist auch wichtig, sicher, aber die Butter - mjam! Was täte ich ohne sie! Habe ich übrigens schon erwähnt, dass man mir mal ein T-Shirt schenkte mit der Aufschrift Schwarzbrot mit ganz dick Butter drauf? Das schockt heute natürlich keinen mehr, aber damals, da war ich echt der Hingucker auf der Love Parade!
Wenn's Sommer wird, wird's dann immer schwierig. Direkt aus dem Kühlschrank ist sie nicht streichfähig und auch nicht aromatisch. Außerhalb des Kühlschranks kann man sie aber auch nicht lange aufbewahren, sie soll ja lediglich streichzart sein und nicht flüssig und ranzig. Man muss findig und clever sein, das gilt übrigens generell, und mein Tipp lautet, man nehme dann nur so ein halbes Päckchen und lege es auf einen kleinen Teller, abgedeckt von einer umgestülpten kleinen Schüssel, und bis das richtig geschmolzen ist, ist es auch schon alle, oder man macht abends dann wieder Kartoffelbrei. Dann musste ich aber echt aufstehen.
Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sie sich erstaunlich lange. So ein Glück! Hmm, und was man damit alles machen kann! Beispiel: In den Kartoffelbrei damit! Den ich übrigens seit neuestem nicht mehr mit dem Handrührgerät herstelle, sondern - Revolution! - mit einem Kartoffelstampfer. Dermaßen retro, dass es schon wieder avantgardistisch ist, oder, wie es jemand mal wesentlich schöner ausdrückte: "I go back so far / I'm in front of me."
Schon länger hatte sich dieser Stampfgedanke in meinem Kopf geformt. Einerseits bin ich ohnehin ein Freund der groben Stückigkeit, das gilt auch für Kartoffelpuffer, bei deren Herstellung ich immer einen Teil der Knollen mit der ganz groben Reibe zerkleinere, und dann beim Draufbeißen, die reine Freude!, oder auch beim Bananenquark, der eben nicht komplett homogen sein darf, sondern noch spürbare Konsistenzdifferenzen aufweisen muss, so dass es sich geradezu aufdrängte, die weichgekochten Tüften einmal nicht elektrisch zu pürieren, sondern sie nach alter Väter Sitte manuell zu stampfen. Und man erspart sich ja auch die stärkehaltigen Flecken an der Küchenwand (nicht was Sie jetzt denken), denn auch nach jahrelanger Übung mit dem kleinen Handmixer ist es praktisch unmöglich zu verhindern, dass kleine Kartoffelstückchen durch zentrifugale Effekte dazu verleitet werden, das ihnen zugewiesene Reservat der Schüssel zu verlassen und sich dort niederzulassen, wohin vorzudringen kein Wischlappen jemals auch nur den Hauch einer Chance hat, also in Ritzen, Fugen und Steckdosenlöchern. Na, jedenfalls, die Butter, die macht den Kartoffelbrei ja erst genießbar. Milch ist auch wichtig, sicher, aber die Butter - mjam! Was täte ich ohne sie! Habe ich übrigens schon erwähnt, dass man mir mal ein T-Shirt schenkte mit der Aufschrift Schwarzbrot mit ganz dick Butter drauf? Das schockt heute natürlich keinen mehr, aber damals, da war ich echt der Hingucker auf der Love Parade!
Wenn's Sommer wird, wird's dann immer schwierig. Direkt aus dem Kühlschrank ist sie nicht streichfähig und auch nicht aromatisch. Außerhalb des Kühlschranks kann man sie aber auch nicht lange aufbewahren, sie soll ja lediglich streichzart sein und nicht flüssig und ranzig. Man muss findig und clever sein, das gilt übrigens generell, und mein Tipp lautet, man nehme dann nur so ein halbes Päckchen und lege es auf einen kleinen Teller, abgedeckt von einer umgestülpten kleinen Schüssel, und bis das richtig geschmolzen ist, ist es auch schon alle, oder man macht abends dann wieder Kartoffelbrei. Dann musste ich aber echt aufstehen.
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Ich gehörte dann doch nicht zu den ersten Besuchern des neuesten Star Trek-Films, aber immerhin zu den letzten. In jenem Kino, das sich mal One Dollar House untertitelte, als der Dollar noch was wert war; man kann dort Filme sehen, die ein paar Wochen oder Monate vorher durch die Projektoren der "richtigen" Kinos gezogen wurden. Man nutzt die schmale Verwertungslücke zwischen Kino- und DVD-oder-wie-das-derzeit-aktuelle-Medium-halt-heißt-Vermarktung, um noch ein paar Sparfüchse oder Nachzügler wie mich (beides trifft ja zu) anzulocken. Wobei das mit dem Sparfuchs so 'ne Sache ist, denn ich nehme trotz der Verbotsschilder zwar manchmal ein Getränk oder etwas zum Knabbern von zu Hause mit hinein, aber für die 5.- EUR Eintritt, die dort inzwischen genommen werden, nach heutigem Wechselkurs also 7,25 USD, kommt man an bestimmten Wochentagen auch in die A-Kinos. In denen sitzt man dann nicht unbedingt nach hinten abschüssig und muss beim Betreten des Saals auch nicht lachen, weil man vorher gerade noch gesagt hat, bei einem solchen Film sei es einem halt wichtig, ihn auf der großen Leinwand zu sehen - "großen", chrr-hrr-hrr!, denkt man dann und überlegt, ob die Plasmafernseher in den ganzen dubiosen, angeblichen Sportwettbüros, die als Nachmieter all der aufgegebenen, alteingesessenen Geschäfte heftig mit den zahlreichen Nagelstudios konkurrieren, nicht mindestens ebensogroß sind. Aber dort würde man ja nun auch nicht gerne sitzen, zwischen den breitbeinigen Typen mit ihren Badelatschen. Dann schon lieber in diesem Kino, dessen Saal 3 möglicherweise ja auch der kleinste ist, man stellt sich ungefähr so jedenfalls die privaten Vorführräume alternder Hollywoodstars vor, in denen sich jene längst vergessenen und totgeglaubten, von der Menschheit enttäuschten und deshalb weltabgewandten ehemaligen Berühmtheiten allabendlich ihre alten Stummfilme vorführen lassen von Mortimer, dem treuen Butler und verschwiegenen Faktotum. Dass man insgesamt etwa zu zehnt in der Freitagabendvorführung sitzt, sorgt einerseits dafür, dass klaustrophobische Gefühle zuverlässig draußenbleiben und man keinerlei Berechnungen über die verbleibenden Sauerstoffvorräte anstellen muss, beweist aber zum anderen, dass auch in fast leeren Kinos mit freier Platzwahl kurz nach Beginn des Hauptfilms immer ein Sitzriese zu spät kommt und dann zielstrebig den einzigen Platz, den er nicht nehmen dürfte, belegt. Solche Leute haben es allerdings auch schwer, sie müssen z.B. längere Betten kaufen und stoßen sich in älteren Häusern an jedem Türrahmen den Kopf; irgendwo müssen sie ja hin mit ihren Aggressionen - und bevor sie dann Amok laufen, bitte, es ist ja genug Platz, setzt man sich eben um, genau vor die Leute, die so penetrant reden, dann kann man denen auch gleich bescheid sagen, aber die setzen sich dann plötzlich auch woandershin und sehen übrigens ganz schön klein aus.
Einmal war ich fast alleine in einem Kino mit gut und gerne 400 Plätzen. Ganz vorne saß eine Frau, ich hinten in der Mitte. Es lief ein Film, für den ich mit einer jungen Frau verabredet war, die ich [bla bla bla gerade erst kennengelernt bla bla bla] und die dann urplötzlich nicht konnte und der es dann total schlecht ging und die mich aber leider nicht erreichen konnte. Dachte ich zwanzig Jahre lang, ehe mir gerade eben klar wurde, dass das eine ganz billige Notlüge gewesen sein muss, denn sie hatte wohl etwas voreilig zugesagt, wir kannten uns ja nur [bla bla bla Mitfahrzentrale bla bla bla], und da stehe ich ewig vor dem Kino und gehe irgendwann zur Telefonzelle und die Mutter geht dran und sagt, ach, ja, also, äh, der geht's ganz schlecht und die hat dich nicht erreicht. Gott, war ich naiv!
Was mir beim neuen Star Trek wirklich aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Macher von Genetik einfach keine Ahnung haben. Was ist da schon der vielbelächelte Anschlussfehler im ersten Film, wenn sich Spocks Frisur mal eben verändert? Was der Schnitzer im zweiten, in dem ausgerechnet Chekov das Schiff Botany Bay erkennt, obwohl er noch gar nicht an Bord der Enterprise war, als man Ricardo Montalbán damals aussetzte?
Es gibt Menschen mit freien und solche mit angewachsenen Ohrläppchen. Dieses Merkmal wird, wie ja jeder weiß, dominant-rezessiv vererbt, "Angewachsen" ist rezessiv. Können zwei Menschen mit angewachsenen Ohrläppchen demnach ein Kind mit freien Ohrläppchen zeugen? Denken Sie darüber nach und schauen Sie sich die Sache bei der nächsten Familienfeier mal genau an, das kann interessant werden. Dies nur nebenbei; und eines ist klar: Einen Spock mit angewachsenen Ohrläppchen glaube ich euch nie, alternative Zeitlinie hin oder her.
Einmal war ich fast alleine in einem Kino mit gut und gerne 400 Plätzen. Ganz vorne saß eine Frau, ich hinten in der Mitte. Es lief ein Film, für den ich mit einer jungen Frau verabredet war, die ich [bla bla bla gerade erst kennengelernt bla bla bla] und die dann urplötzlich nicht konnte und der es dann total schlecht ging und die mich aber leider nicht erreichen konnte. Dachte ich zwanzig Jahre lang, ehe mir gerade eben klar wurde, dass das eine ganz billige Notlüge gewesen sein muss, denn sie hatte wohl etwas voreilig zugesagt, wir kannten uns ja nur [bla bla bla Mitfahrzentrale bla bla bla], und da stehe ich ewig vor dem Kino und gehe irgendwann zur Telefonzelle und die Mutter geht dran und sagt, ach, ja, also, äh, der geht's ganz schlecht und die hat dich nicht erreicht. Gott, war ich naiv!
Was mir beim neuen Star Trek wirklich aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Macher von Genetik einfach keine Ahnung haben. Was ist da schon der vielbelächelte Anschlussfehler im ersten Film, wenn sich Spocks Frisur mal eben verändert? Was der Schnitzer im zweiten, in dem ausgerechnet Chekov das Schiff Botany Bay erkennt, obwohl er noch gar nicht an Bord der Enterprise war, als man Ricardo Montalbán damals aussetzte?
Es gibt Menschen mit freien und solche mit angewachsenen Ohrläppchen. Dieses Merkmal wird, wie ja jeder weiß, dominant-rezessiv vererbt, "Angewachsen" ist rezessiv. Können zwei Menschen mit angewachsenen Ohrläppchen demnach ein Kind mit freien Ohrläppchen zeugen? Denken Sie darüber nach und schauen Sie sich die Sache bei der nächsten Familienfeier mal genau an, das kann interessant werden. Dies nur nebenbei; und eines ist klar: Einen Spock mit angewachsenen Ohrläppchen glaube ich euch nie, alternative Zeitlinie hin oder her.
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Man kann 4,30 EUR beim konventionellen Bäcker für ein Kilo Dinkelbrot bezahlen. Ganz schön happig. Oder nehmen wir das Bio-Rinderhack von Plus, Kilo knapp 10.- EUR. Im Bioladen dann: 18.- EUR. Wenn man sich mal was Feines gönnen will, kann man in Greetsiel frische Seezunge kaufen, hmm, lecker, kein billiges Vergnügen, aber für 30.- oder 35.- EUR / Kilo ein wahrer Gaumenschmaus.
Diese Schokoladen von Hachez, hier aus Bremen: Echt gut! Kosten mit fast 20.- EUR / kg natürlich auch mehr als doppelt soviel wie die bekannten, einfachen Markenschokoladen. Na, und dann Lindt, so ähnlich eigentlich.
Der Spargel ist ja auch so ein edles Gemüse, hmm, man muss ja nicht den billigsten nehmen, und der kostet dann auch mal seine 8.- oder 9.- EUR pro Kilo, wenn die beste Zeit vorbei ist, so wie die Erdbeeren halt in ihren Schälchen.
Man kann ein Kilo Kaffee für 6.- EUR bekommen, oder man nimmt besseren, oder sogar besseren und fair gehandelten, dann ist man auch mal bei 15.- EUR für ein Kilo. Der ganz besonders gute Espresso kostet knapp 18.- für 1000g.
Steht man an der Käsetheke, dann ist neben dem Angebotsgouda für 5.- EUR auch so ein alter Edelkäse, der zwischen 30.- und 40.- EUR pro Kilo kostet. Davon gönnt man sich an besonderen Tagen auch mal ein Stückchen.
Tja-ja, das sind dann aber auch Preise, Junge, Junge, da erwartet man dann auch das Besondere, wenn man wirklich mal soviel ausgibt. Ich meine, man gönnt sich eben auch mal was, sagen wir: einen alten, gut gereiften Käse oder luftgetrockneten Schinken, darin steckt ja auch viel Arbeit und Können und es werden nur die besten Ausgangsprodukte verwendet.
Wobei - irgendwo ist dann auch Sense! Wenn man so in die Region von 40.-, 50.-, 60.- EUR / Kilo kommt, das ist dann irgendwo auch nicht mehr zu rechtfertigen; bei feinen Pralinen vielleicht, und natürlich bei einem Produkt, das aus Fischabfällen, Insekten und Algen zusammengepresst wird, klar.
Diese Schokoladen von Hachez, hier aus Bremen: Echt gut! Kosten mit fast 20.- EUR / kg natürlich auch mehr als doppelt soviel wie die bekannten, einfachen Markenschokoladen. Na, und dann Lindt, so ähnlich eigentlich.
Der Spargel ist ja auch so ein edles Gemüse, hmm, man muss ja nicht den billigsten nehmen, und der kostet dann auch mal seine 8.- oder 9.- EUR pro Kilo, wenn die beste Zeit vorbei ist, so wie die Erdbeeren halt in ihren Schälchen.
Man kann ein Kilo Kaffee für 6.- EUR bekommen, oder man nimmt besseren, oder sogar besseren und fair gehandelten, dann ist man auch mal bei 15.- EUR für ein Kilo. Der ganz besonders gute Espresso kostet knapp 18.- für 1000g.
Steht man an der Käsetheke, dann ist neben dem Angebotsgouda für 5.- EUR auch so ein alter Edelkäse, der zwischen 30.- und 40.- EUR pro Kilo kostet. Davon gönnt man sich an besonderen Tagen auch mal ein Stückchen.
Tja-ja, das sind dann aber auch Preise, Junge, Junge, da erwartet man dann auch das Besondere, wenn man wirklich mal soviel ausgibt. Ich meine, man gönnt sich eben auch mal was, sagen wir: einen alten, gut gereiften Käse oder luftgetrockneten Schinken, darin steckt ja auch viel Arbeit und Können und es werden nur die besten Ausgangsprodukte verwendet.
Wobei - irgendwo ist dann auch Sense! Wenn man so in die Region von 40.-, 50.-, 60.- EUR / Kilo kommt, das ist dann irgendwo auch nicht mehr zu rechtfertigen; bei feinen Pralinen vielleicht, und natürlich bei einem Produkt, das aus Fischabfällen, Insekten und Algen zusammengepresst wird, klar.
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