Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Samstag, 16. April 2011
Gedanken über ein großes Land
nnier | 16. April 2011 | Topic Gelesn
War ich in Amerika gewesen. Hatten die mir so ne Gastprofessur angeboten gehabt, sag ich: Gut, ihr bezahlt den Flug und sorgt für ein anständiges Hotel, sind ja nur 4 Monate, kriegen wir schon rum. Setz ich mich auf den Campus zwischendurch, füge mich da praktisch ein, fahre sonst viel rum, Ost, West, Süd und - und Nord, das sind ja Distanzen da, das macht man sich so nicht klar! Dschieses, sag ich immer (das hab ich mir von denen gleich abgehört, heißt wohl soviel wie: Jessas), ich sag: Enorme Strecke, das!, und der Fahrer so: Seinse froh, dass Sie nicht selber fahren müssen. Wenn der wüsste! Jedenfalls, Amerika - man nennt es auch das "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" - ist landschaftlich eigentlich nicht soooo der Bringer. OK, großflächig, aber ich sage auch: Wer - sagen wir - den Maschsee kennt, der kniet dann nicht plötzlich in Ehrfurcht nieder und sagt: Gottes auserwähltes Land oder so. Witzig war allerdings das mit dem, na, ich will immer sagen: Kennedy, hö!, Carter heißt der, war wohl mal Präsi da, konnte dann nicht weitermachen, ich kenn sowas, sag ich zu ihm, und dann dieser eine hier, genau: Dalai Lama, wie schnell der diese Plastikbecher stapeln kann, die Amerikaner nennen es Cupstack, Respekt! Was wir Deutsche uns ja gar nicht vorstellen können mit unseren drei Programmen: Da gibt es so Fernsehprediger. Echt! Der eine dann immer so: Dschieses, Dschieses, save me, save my soul, Oh Lord und die ganze Nummer - voll übertrieben!, und dann werden so Spendenaufrufe gebracht, kann man angeblich sogar per Telefon spenden, und jetzt mal unter uns: Das wirkte nicht gerade seriös, und ich habe mir sagen lassen, dass da auch eine ziemliche Bigotterie herrscht, in dem Bereich. Puh. Hätte ich vorher nicht gedacht. Und dann habe ich da einige echt taffe Frauen gesehen in diesem verrückten, erstaunlichen Land voller Widersprüche. Jedenfalls die vier Monate, die habe ich halbwegs rumgekriegt, jetzt muss ich halt noch dieses Buch schreiben, Schiene: Spannendes und sehr persönliches Reisetagebuch - ich werd's wohl "Zu Gast in Amerika ..." nennen, die drei Punkte am Ende waren meine Idee, ist ganz pfiffig, finde ich.

Auszeit in den USA: Vier Monate verbringt Margot Käßmann im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Als Gastprofessorin an der Emory-Universität in Atlanta, Georgia, fügt sie sich ein in das bunte Leben auf dem Campus. Von hier aus reist sie nach San Diego, nach Dallas, in die Black Mountains und ins sagenumwobene Nashville, Tennessee, nach Boston und New York. Sie trifft Jimmy Carter, staunt über den Dalai Lama, ist verwundert über die Bigotterie allgegenwärtiger Fernsehprediger. Und immer wieder sind es die engagierten, mutigen Frauen, die sie faszinieren. [Unbezahlter Werbelink]

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Dienstag, 12. April 2011
Macht alle mit!
nnier | 12. April 2011 | Topic Gelesn


Und ... hualp!

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Freitag, 8. April 2011
Endlich: Unbekannte Grundkraft der Natur entdeckt!
nnier | 08. April 2011 | Topic Gelesn
Wie ja jeder weiß, sind starke und schwache Kernkraft, Gravitation und Elektromagnetismus die Dinge, die unsere Welt im Innersten zusammenhalten. Dennoch könnte die jetzt entdeckte Grundkraft No. 5 (mir kam es ja immer verdächtig vor, dass das nur vier Grundkräfte sein sollen - vier, ich meine: das ist doch vergleichsweise wenig, so als Grundkraftanzahl, sage ich noch so zu meinem Nachbarn, wie er die Treppe runterkommt mit seinem Mülleimer, ich sage: Fünf, das wär' mal 'ne relle Anzahl an Grundkräften der Natur, sag ich, mir dünkt, da kommt noch was!, sag ich, oder wie siehst du das, sag ich, meint er bloß: Ach, weiß nicht, meint er, vier, fünf, sagt er, was ist da schon der Unterschied, meint er, und dass er, solange das von der Elementar­teilchen­physik vorhergesagte Higgs-Boson nicht gefunden werde, schlicht nicht mehr bereit sei, sein Weltbild immer wieder in Frage zu stellen) einige bis dato nicht vollständig verstandene Phänomene erklären, darunter

- Warum das Brot immer auf die Butterseite fällt
- Warum das Bier in der DDR 51 (sic!) Pfg. gekostet hat
- Wie Franz Müntefering das "R" ausspricht
- Und dann noch diese eine Sache, die ich dauernd vergesse

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Mittwoch, 30. März 2011
Wenn's mal wieder länger dauert mit der Halbwertzeit
nnier | 30. März 2011 | Topic Gelesn


Vor einer mündlichen Prüfung im Grundstudium sprach der Professor: Ihr habt einen erhöhten Puls, schwitzt, zittert und seid physiologisch komplett auf Flucht gepolt - ist doch komisch, eigentlich, denn was soll schon passieren? Ist euer Leben bedroht? Eure Gesundheit? Werdet ihr angegriffen? Nein, ihr kommt rein und plaudert ein wenig mit mir.

Komisch, wirklich, so entwickelte sich das Gespräch weiter, dass man über die atomare Bedrohung spricht, sich ernsthaft Sorgen macht, über die Unfallgefahr beim Autofahren, über drohende Kriege und was noch so alles passieren kann, und dabei entspannt am Weinglas nippt. Warum sitzt man dann eigentlich nicht zitternd in der Ecke?

Seltsam finde ich das immer noch. Und auch wenn es wohl zu denjenigen Schizophrenien zählt, die man braucht, um weiterleben zu können, dieses Wissen, welche furchtbaren Dinge in jedem Moment geschehen, während uns der Nachbar mit seinem Rasenmäher ganz doll nervt - ab und zu erwischt es mich doch, dann muss ich mir vorstellen, wie das wohl ist, bei winterlichen Temperaturen in einer zerstörten Umgebung festzusitzen und verstrahlt zu werden, während anderswo die Menschen langsam ungeduldig werden, die dachten ja, das wäre bald abgehakt - und nun fragen sie, ob das etwa noch monatelang so weitergehen soll.

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Dienstag, 22. März 2011
Unbekannt
nnier | 22. März 2011 | Topic Gelesn
Sagen wir so, wenn man einen Gegenstand zum Verkauf inseriert, dessen Wert man nicht genau abschätzen kann, und dann trotz später Abendstunde Minuten später das Handy klingelt; wenn der Anrufer am liebsten gleich noch vorbeikommen will und sagt, dass er besagten Gegenstand "für'n Fuffi ohne groß zu handeln" direkt mitnehmen will; wenn er kurz darauf verschwitzt mit dem Fahrrad vor der Haustür erscheint und als erstes wortlos den Fünfziger aushändigt; wenn er dann kaum sein Lächeln im Griff hat und sich suchend, man könnte fast sagen: lüstern, umsieht und fragt: Habt ihr sonst noch was zu verkaufen, dann könnte man auf die Idee kommen, dass man den Preis zu niedrig angesetzt hat.

Schaut man dann bei den E-Mails auch mal wieder in seinen Unbekannt-Ordner, findet man dort vom 14.3.2011 folgende Werbung einer bekannten Wochenzeitung:



Sieh an, denkt man dann, da ist es Montagmorgen und mithin schon drei Tage her, dass Japan von einer furchtbaren Katastrophe heimgesucht wurde, da sitzt man also zusammen im Vertrieb und sagt: Schrecklich, nicht wahr, und das ist ja ein Thema, das auch die Leser bewegt, bzw. auch die potentiellen Leser, also die hoffentlich bald Leser werden, he he, lasst uns doch diese Woche diese Atomgeschichte nehmen, Schema: Ihre Meinung interessiert uns, sind Sie für Katastrophen oder dagegen, drei Wochen umsonst und dann normale Kündigungsfrist. Machen Sie das, Jens-Carsten, und dann raus damit!

Die anderen Nachrichten in Unbekannt hingegen beziehen sich auf oben genannten Gegenstand. Aus ihnen spricht ein gewisses Interesse, auch Formulierungen wie "Ist bestimmt schon weg" finden sich immer wieder, und man löscht erst mal die Kleinanzeige, um nicht noch lange damit konfrontiert zu werden, sowie diese E-Mails. Auf eine davon allerdings antwortet man spaßeshalber doch noch: Ja, ist schon weg, war wohl zu billig!?

Es gibt eine Geschichte mit Pippi Langstrumpf, sie betritt eine Apotheke und sagt zur Apothekerin: Nein!, und nach und nach stellt sich heraus, dass das ihre Antwort auf eine Frage ist, die im Schaufenster auf einem Plakat geschrieben steht: Haben Sie Probleme mit Sommersprossen? Und sie hat zwar Sommersprossen, aber keine Probleme damit, weshalb ich die Antwort sehr angemessen finde und also an die innere Heldin jeder zweiten deutschen Frau denken musste, als ich über der besagten E-Mail vom Vertrieb der großen Wochenzeitung einen kleinen, hellgrauen Hinweis entdeckte: Falls Sie Probleme mit der Darstellung haben, klicken Sie bitte hier.

Ich habe Probleme mit dieser Darstellung, aber der Klick hat gar nichts genützt. Und in meinem Unbekannt-Ordner fand ich kurz darauf eine neue E-Mail, darin stand:


Guten Morgen,

viel zu billig!

Mit freundlichen Grüßen
M. B.

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Samstag, 12. März 2011
Eine Stunde am 11.03.2011, nachmittags
nnier | 12. März 2011 | Topic Gelesn
Die Hysterie über "brennende Atomkraftwerke" ist wiedermal lächerlich und vor Allem aber ekelhaft, weil selbst aus solchen Erdbebentragödien und dem daraus resultierenden menschlichen Leid gewisse Kreise noch Kapital zu schlagen und für ihre politische Grün-Öko-Propaganda auszuschlachten suchen.
.
Tatsache ist allein, dass alle vom Erdbeben betroffenen Kernkraftwerke unbeschädigt sind und lediglich ein Generatorblock in einem völlig anderen Gebäude Feuer gefangen hat.
Einen besseren Beleg für die Sicherheit von Kernreaktoren kann es doch nun gar nicht mehr geben!!!!

[Quelle]

Hier zeigt sich mal wieder, dass Kernenergie, unter Berücksichtigung entsprechender Sicherheitsmaßnahmen, sehr sehr sicher ist!

Es gab keinen einzigen Personenschaden, kein Leck, nichts!

Würde Japan Windkrafträder oder Solar-Kollektoren einsetzen, dann wären bei diesem Erdbeben wahrscheinlich weit mehr Menschen durch umstürzende Windkraftanlagen oder herabfallende Sollar-Kollektoren verletzt und getötet worden!
Hier ist GAR NICHTS passiert!

[Quelle]

Das kann das Ende sein!
Von all den Atomkraftdiskussionen.
Wenn die Japaner jetzt eine Kernschmelze haben, es zu "leichten" Kontaminationen im Umkreis von 10km kommt, und in 2 Jahren alles wieder sauber und dekontaminiert ist.

Dann merken die Leute auch hier mal dass die Chance tödlich vom Solarpanel erschlagen zu werden größer als die einer Schädigung durch Atomkraft ist!

[Quelle]

Vor allem muss man, auch in Deutschland, mal sagen, dass ein Brand im Turbinenhaus absolut nichts mit einem Kernkraftwerk zu tun hat. Auch die Trafostation eines Windparks kann abfackeln, nur steht das hinterher nicht in allen Zeitungen.
[Quelle]

Wieder Mal das Rumgeheule bezüglich Tschernobyl...
Das ist nicht auszuhalten.
Betrachtet wir es Mal nüchtern, Atomkraft ist die beste Energie die wir zur Zeit haben, bei möglichst kleinem Platzbedarf möglichst viel Strom. [...]

Btw. bevor irgendwelche Aussagen bezüglich stupidem Gerede von mir kommt, ich habe sicherlich mehr Strahlung in mir als ein Grossteil der Bevölkerung (Verwandte in Tschernobyl Region desöfteren besucht,... das Nachbardorf wurde wegen zu hoher Strahlung geräumt)

[Quelle]

Kraftwerke, egal welcher Art, sind schweineteuer in Bau und Unterhalt. Die Dinger lohnen sich nur, wenn man sie für jahrzehntelangen Betrieb konstruiert und auch am Netz lässt.

Ich find's btw immer klasse wie Leute die große Angst vor einem zweiten Tschernobyl haben. Tschernobyl hatte nicht mal ein Containment. Das Reaktordach war ein Wetterschutz. Selbst wenn's zur Kernschmelze in diesem japanischen AKW kommen sollte, ist da immer noch das Containment. Da fließt die Suppe rein und gut ist.

[Quelle]

Diese Sensationsmeldungsgier ist ein weiteres Indiz für die Guttenbergisierung unserer Gesellschaft. Da geschieht das schlimmste Erdbeben in der Geschichte Japans. Es schließt sich ein fürchterlicher Tsunami an. Es gibt hunderte, wenn nicht weit mehr Tote, Sachschäden von rieseigem Ausmaß -
und die Anti-Atomkraft-Spezialisten nutzen die Meldung über Störfälle in Kernkraftwerken (völlig ohne Folgen) für ihre Zwecke und bagatellisren dadurch die anderen, weit schlimmeren Vorkommnisse. So wie Guttenberg sich hinter den toten Soldaten versteckte. Das ist mies.

[Quelle]

Panik bringt Quote. Und in Deutschland haben die Leute dank der ganzen grünen Propaganda Angst vor allem, was irgendwie mit Nukleartechnik zusammenhängt.
[Quelle]

Nun stören Sie doch hier nicht mit irgendwelchen verwirrenden Fakten....
Es war ein Erdbeben! Tsunami! Atomkraft!
Da MUSS einfach jetzt eine Kernschmelze kommen!

[Quelle]

Der Atomnotstand wird nicht deshalb ausgerufen, weil alle bestrahlt werden, sondern ist eine reine Vorsichtsmassnahme fuer solche Faelle um genau das zu vermeiden.
Man kann eher draus lernen, dass nicht sofort alle tot umfallen, bloss weil ein Atomkraftwerk wie uebrigens alles andere auch in Mitleidenschaft gezogen werden. Unfaelle gibts immer wieder mal. Nur Oekos, Gruene glauben gleich immer an epische Katastrophen.

Ausserdem sollte man mal Realitaet vernuenftig ordnen. Ob jemand dadurch umkommt, weil durch Erdbeben Windanlagen umfallen (was erheblich wahrscheinlicher ist, weil es davon massenweise mehr gibt), oder Solarpanels auf dem Kopf landen (ebenfalls mit jeder einzelnen Zunahme wahrscheinlicher), ein Wasser-Energiegewinnung Ueberlaeufe Doerfer ueberfluten oder in einer brennenden Firma fuer Alternative Techniken nicht mehr rechtzeitig rauskommt, nimmt sich nichts.

Nur fuer den, der den Fokus ideologisch einseitig auf derlei Ereignisse hat.

Genau umgekehrt kann man in Japan lernen, dass saemtliche gruene Horrorszenarios ueberzogen sind. Es starben weit mehr Menschen woanders.

Schein und sein eben.

[Quelle]

Schon lustig, wie die Depressiven hier in jedem Thread die Oberhand gewinnen... das Öl geht aus, die Islamisten töten uns alle, die Wirtschaft bricht zusammen und jetzt der gloable nukleare SUPERGAU..... Turbo, Mega, GIGA Katastrophen am laufenden Band für alle die sich schlecht fühlen und immer schlechter fühlen wollen. Wer sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, braucht immer eine externe Bestätigung dafür, dass es nicht seine Schuld ist.

Wetten, daß gar nichts passieren wird? Oh, die Batterien gehen leer, oh! Schade, daß es in Japan keine Notstromaggregate oder so was gibt... arme dumme kleine Schlitzaugen... Vielleicht können ja die depressiven SPON-Foristen helfen... die produzieren so viel Wind, damit läßt sich bestimmt auch eine Kernschmelze kühlen...

[Quelle]
---

Ich habe dann nicht mehr in diesem Forum weitergelesen, gestern, sondern nachgesehen, wo dieses Fukushima ist. Es sind etwa 100 km bis ins Zentrum der zerstörten Stadt Sendai.

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Mittwoch, 23. Februar 2011
Heiter weiter
nnier | 23. Februar 2011 | Topic Gelesn


(Screenshots: bild.de)

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Donnerstag, 17. Februar 2011
You are not alone, KT.
nnier | 17. Februar 2011 | Topic Gelesn

2005:

2008:

Der Vergleich:

Immer sah Guttenberg besser aus als alle anderen. Ich glaube, das war der Moment, wo die Jagd auf Guttenberg begann.
Hat er als Schüler geklaut? Hat seine Frau ein uneheliches Kind? Hat er die Steuer beschissen?
Ich habe keine Ahnung von Doktorarbeiten. Scheiß auf den Doktor.
Herzlichst

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Montag, 14. Februar 2011
Kulturelle Resonanz
nnier | 14. Februar 2011 | Topic Gelesn
Zu meinen perversen Hobbys gehört es übrigens, nicht nur die Pressemeldungen der Bremer Polizei regelmäßig nach Perlen zu flöhen, sondern immer wieder einmal auch den dahingeraunten Weisheiten des Posteronkels zu lauschen: "Kein soziales Netzwerk kommt den Prinzipien des Gehirns so nah wie Twitter", "Internet-Hypes sind Ergebnis kultureller Resonanz", "Systemisch ist Facebook eher eine Massenbewegung a la Loveparade als ein Blue Chip und Zuckerberg eher ein Dr. Motte als ein Bill Gates", da kann ich als Hirnforscher und Systemiker natürlich wissend in mich hineinschmunzeln und "Hört, hört!" rufen retweeten - aber was noch gar niemand richtig begriffen hat, ist, dass hier auch ein Beherrscher des Bonmots und, ja, ein Wiesel* des Wortwitzes am Werk ist, der, wäre da nicht die Sache mit der Unternehmensberatung dazwischengekommen, durchaus als Gagschreiber für Dieter Nuhr hätte Karriere machen können: "Diplomatische Flatulenz: Jeder Furz ist doch nur so aufregend, wie er öffentlich wird. Wikileaks macht Faulgase der Weltgeschichte ruchbar", gnihi, ich meine: "ruchbar", gni! Oderoder hier, hö, das geht mehr so ins Nachdenkliche: "Journalistische Tantalusqualen: Bis zum Hals im Wasser vertraulicher Informationen stehen, ohne die Zunge mit Exklusivität kühlen zu können", puh, stelle ich mir auch ziemlich tantalusmäßig vor, nü. Aber manchmal dann auch knallhart politisch, da lässt der den Dieter Nuhr dann echt mal einen raushauen, so, ne, so, dass praktisch der Intendant dann auch ganz weiß wird im Gesicht: "Kopf hoch, Guido. Bislang hat noch jeder Weihnachtsmann, an den die Menschen nicht mehr glauben, einen guten Job in der Wirtschaft bekommen." - also als Anspielung jetzt, ne, das ist natürlich echter Tobak, da kommt nach einer mehrsekündigen Pause im Publikum dann dieses ungläubige Kabarettlachen, so: Hoa! Hoa! Hoooah! Der traut sich aber was!

Manches will sicher auch eher nachdenklich stimmen ("Das Internet ist nicht der einzige Bereich der Gesellschaft wo man beim näheren Hinsehen auf viele Nullen stoßen kann"), zahlreiche heiter-skurrile Aphorismen für die Zeit zwischen den Jahren ("Den 'Mubarak' zur Maßeinheit für die Begeisterung über die Befreiung von ungeliebten Regierungen machen") wechseln sich mit originellen Betthupferln wie "B-Promis statt mit Ekeltraining im Dschungelcamp mit dubiosen Bundeswehrritualen auf der Gorch Fock traktieren" ab, doch gelegentlich sticht ihn auch der Hafer, den Tausendsassa, und es entstehen ganz nebenbei geradezu LSD-getränkte, grell funkelnde Inspirationsbrillanten: "Aus einer Ryan-air eine Raus-air zu machen, kann in Zeiten des Internet heftig nach hinten losgehen" - ich meine, boah, puh, Mensch, Wahnsinn, ey, hey, Mann!, uff, ley, yo, hö, hu, gni, hi, echt, jetzt, öchö, öh, gnu, gna, ru, ri, la, ba, na, fu, do, re, mi, ah!, phi, phlux, phlue, shmue, gro, lo, bah!, shish, mish, losh, gash, gha, ghasp!, rasp!, knasp!, flersk!, hersk!, maersk!, scrub, mubb, dad, dam, dum, mum, mud, mad, diddley, bo, dave, dee, dozy, cozy, ächz!, knächz!, röch, öch, chi, chri, hü!, ich meine, das ist doch echt der Brüller, faschtehste, originaler Homophonie-Dschouk, erinnert mich an den zweiten Hit von Trio, Anna, Anna, oh Anna, Berta, Berta, oh Berta, Carla, Carla, oh Carla, Dieter, Dieter, oh Dieter, Dieter, Dieter, oh Dieter (mit der coolen, hohen Backgroundstimme von Kralle beim zweiten mal Dieter), lass mich rein, lass mich raus! Lass mich rein, lass mich raus! Lass mich RYAN, lass mich raus - bzw. lass mich RYAN, lass mich ROUSE - von to arouse, faschtehste, das sind dann ja praktisch die Erregungswellen im Twitter - wie auch im Gehirn!, in der Loveparademottenhose geht der Blue Chip ab wie Bill Gates sein Zuckerberg - Bill, wie gate's dir heute? Bzw: Bill, wie gate's deer heute? Hö! Hü! Hrrr! Chrr! Mrrr! Wrr! Mark Sugarmountain! Hö! Hü! Hürr! Hirr! Mark Sugar-Moun-10! Hiff! Miff! Milf! Remember Ex-CDU-Chancellor-Candidate Ryan-Air-Bart-Cell, hö! Oder Candy-Date! Chrr! Hrrr! Tantal-me, Tantal-you, Tantal-us! 10-tal-us! How is your ulence today, Sir? It is quite flat, Mortimer! So you're having a flat ulence, Sir! Seems so, Death-imer! (This joke is partly french). Wiki Lea(ks)ndros! What's "Gorch Fock"? Not sure about this Gorch guy, but you know, when two people really love each other and the man puts his höhöhö, anyway: Ekelt sunny? No, ekelt raining! Gnirr hirr! Er hat recht! People for the Ethical Treatment of Animals (PETA) Crews-a is right! Das Gehirn funktioniert wirklich wie Twitter!

--
*Wiesel = Großmeister

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Mittwoch, 9. Februar 2011
Schamesröte, tut mir leid - und cut!
nnier | 09. Februar 2011 | Topic Gelesn
Das war sehr komisch, Timm Thaler. Ich werde später darüber lachen.
(Der Baron)
Ich muss es kurz erwähnen, es hat mich doch ziemlich überrascht: Eben habe ich eine Website besucht, auf der sich kein einziger aus den Themen "Aufstand in Ägypten" und "Stuttgart 21" zusammengesetzter Witz befand!

Ich muss es auch kurz erwähnen, es hat mich gar nicht überrascht: Alphakolumnistin Steffi K. hat wohl keine Lust mehr auf Kommentare, oder der ziemlich weit heruntergekommene Spiegel will sich das einfach nicht mehr antun, gibt's zu ihren letzten beiden Kolumnen halt kein Forum mehr, man kann's verstehen - lauteten die bisherigen Kommentare doch i.d.R. "Was zum ...!?"

Dann noch was mit der Huffington Post, das ist so eine Internetseite, ist aber auch egal - bah, was wird man da angebrüllt! Ich habe mir das heute mal angesehen, eine knapp fünf Meter lange Seite mit zusammengestoppeltem Zeug - was zum ...!?
Erstaunlich, Timm Thaler. Höchst erstaunlich.
(Der Baron)

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