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Am Ende haben wir gelacht: Nein, Herr Wachtmeister, das sehen Sie falsch - ich bin nicht zu schnell gefahren, ganz im Gegenteil, ich bin langsamer als null km/h gefahren, nämlich minus 80, deshalb bekomme ich jetzt auch Geld von Ihnen!
Den Frust kann ich verstehen, wenn du ein Geschwindigkeits- und ein Streckendiagramm zeichnen sollst und der Lehrer sagt: Da fährt ein Auto aus der Garage, beschleunigt, fährt dann eine Weile konstant auf der Landstraße, wird langsamer, kommt zum Stehen. Dann fährt er zu seinem Haus zurück: Beschleunigt, fährt konstant, bremst ab, steht in seiner Garage. Wie würdest du das machen, Papa?
Na ja, Geschwindigkeit würde ich so machen: X-Achse ist die Zeit, Y-Achse die Geschwindigkeit, dann geht es beim Ursprung los und erst mal ziemlich linear nach oben bis zu irgendeiner Geschwindigkeit, sagen wir: 100 auf der Landstraße, bleibt dann eine Weile da, und sinkt am Ende wieder ab zur Null. Und dann fährt er zurück, sagst du? Also noch mal das Gleiche, Geschwindigkeit geht wieder nach oben und -
GENAU DAS HABE ICH AUCH GESAGT! UND DAS SOLL FALSCH SEIN!
Hä? Wieso? Weil er zurückfährt? Aber er fährt doch trotzdem mit einer Geschwindigkeit, die größer als Null -
DAS HABE ICH DIE GANZE ZEIT GESAGT, ABER DIE MEINTEN, DER FÄHRT JA ZURÜCK!
Hö. Hö. Lustig. Dann steht er also nicht bloß still, sondern ist noch langsamer - oder wie? Hö. Hö. Aber der Lehrer hat dann doch bestimmt -
NEIN, DER HAT JA AUCH DIE GANZE ZEIT GESAGT, DASS DAS FALSCH IST.
Ähm. Wie jetzt. Der meint, dass die Geschwindigkeit ins Negative -
JA, UND DASS DAS GENAU UMGEKEHRT UNTER DER X-ACHSE WEITERGEHT.
Äh. Und die Strecke? Die ist dann auch am Ende wieder bei Null oder wie?
JA, DAS WAR GENAU SO: ERST NIMMT SIE ZU, DANN NIMMT SIE WIEDER AB UND IST AM ENDE WIEDER BEI NULL.
Hö. Also wenn ich zur Arbeit fahre und komme wieder nach Hause, dann bin ich am Ende null Kilometer gefahren?
DAS HABE ICH AUCH GESAGT, ABER DIE HABEN DAS NICHT VERSTANDEN UND HABEN GESAGT, DASS DER JA WIEDER ZURÜCKFÄHRT.
--
Ich kann mich genau an dieses verzweifelte Gefühl erinnern, wenn man merkt, die verstehen nicht mal das Problem, und da ist dann keiner, der sagt: Nee, die Y-Achse soll nicht die gefahrenen Kilometer anzeigen, sondern die Entfernung zum Zuhause - dann wäre ja alles geklärt, jedenfalls was das Thema Strecke angeht. Und meinetwegen soll es auch negative Geschwindigkeiten geben: Mit einem Bezugssystem für so relative Einsteingeschichten bestimmt sehr sinnvoll!
Ich habe inzwischen aber zu viele falsche Erklärungen und ungenaue Fragestellungen mitbekommen, um hier an besonderen Fein- oder Hintersinn glauben zu können. Einmal sollten sie einen vorgezeichneten Zickzackweg beschreiben: Du gehst 5 Schritte geradeaus, machst eine Vierteldrehung nach links, gehst drei Schritte weiter, drehst dich dann um ein Achtel nach rechts usw; da kam sie auch ganz verzweifelt: Die sagen, das ist ein Achtel nach links, dabei sind es drei Achtel! Und die Lehrerin sagt das auch! Und alle sagen, sie haben's verstanden, aber erklären können sie es mir nicht!
Sie hat schon damals gesagt: Ich will nicht rechthaben, ich will's nur verstehen. Ich kann doch nicht so tun, als ob ich das auch so sehe, und dann stellt mich die Lehrerin noch hin, als würde ich es nicht verstehen!
Ich habe dann ein freundliches Zettelchen geschrieben, liebe Frau Lehrerin, wenn ich den Zickzackweg so gehen will, muss ich mich bei dieser Spitzkehre tatsächlich um drei Achtel drehen, geht es Ihnen anders?
Habe mich vertan, kam es dann, und das kann ein schlimmes Gefühl sein, wenn die denken, es ginge ums Rechthaben, und man will doch nur geistig gesund bleiben.
Den Frust kann ich verstehen, wenn du ein Geschwindigkeits- und ein Streckendiagramm zeichnen sollst und der Lehrer sagt: Da fährt ein Auto aus der Garage, beschleunigt, fährt dann eine Weile konstant auf der Landstraße, wird langsamer, kommt zum Stehen. Dann fährt er zu seinem Haus zurück: Beschleunigt, fährt konstant, bremst ab, steht in seiner Garage. Wie würdest du das machen, Papa?
Na ja, Geschwindigkeit würde ich so machen: X-Achse ist die Zeit, Y-Achse die Geschwindigkeit, dann geht es beim Ursprung los und erst mal ziemlich linear nach oben bis zu irgendeiner Geschwindigkeit, sagen wir: 100 auf der Landstraße, bleibt dann eine Weile da, und sinkt am Ende wieder ab zur Null. Und dann fährt er zurück, sagst du? Also noch mal das Gleiche, Geschwindigkeit geht wieder nach oben und -
GENAU DAS HABE ICH AUCH GESAGT! UND DAS SOLL FALSCH SEIN!
Hä? Wieso? Weil er zurückfährt? Aber er fährt doch trotzdem mit einer Geschwindigkeit, die größer als Null -
DAS HABE ICH DIE GANZE ZEIT GESAGT, ABER DIE MEINTEN, DER FÄHRT JA ZURÜCK!
Hö. Hö. Lustig. Dann steht er also nicht bloß still, sondern ist noch langsamer - oder wie? Hö. Hö. Aber der Lehrer hat dann doch bestimmt -
NEIN, DER HAT JA AUCH DIE GANZE ZEIT GESAGT, DASS DAS FALSCH IST.
Ähm. Wie jetzt. Der meint, dass die Geschwindigkeit ins Negative -
JA, UND DASS DAS GENAU UMGEKEHRT UNTER DER X-ACHSE WEITERGEHT.
Äh. Und die Strecke? Die ist dann auch am Ende wieder bei Null oder wie?
JA, DAS WAR GENAU SO: ERST NIMMT SIE ZU, DANN NIMMT SIE WIEDER AB UND IST AM ENDE WIEDER BEI NULL.
Hö. Also wenn ich zur Arbeit fahre und komme wieder nach Hause, dann bin ich am Ende null Kilometer gefahren?
DAS HABE ICH AUCH GESAGT, ABER DIE HABEN DAS NICHT VERSTANDEN UND HABEN GESAGT, DASS DER JA WIEDER ZURÜCKFÄHRT.
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Ich kann mich genau an dieses verzweifelte Gefühl erinnern, wenn man merkt, die verstehen nicht mal das Problem, und da ist dann keiner, der sagt: Nee, die Y-Achse soll nicht die gefahrenen Kilometer anzeigen, sondern die Entfernung zum Zuhause - dann wäre ja alles geklärt, jedenfalls was das Thema Strecke angeht. Und meinetwegen soll es auch negative Geschwindigkeiten geben: Mit einem Bezugssystem für so relative Einsteingeschichten bestimmt sehr sinnvoll!
Ich habe inzwischen aber zu viele falsche Erklärungen und ungenaue Fragestellungen mitbekommen, um hier an besonderen Fein- oder Hintersinn glauben zu können. Einmal sollten sie einen vorgezeichneten Zickzackweg beschreiben: Du gehst 5 Schritte geradeaus, machst eine Vierteldrehung nach links, gehst drei Schritte weiter, drehst dich dann um ein Achtel nach rechts usw; da kam sie auch ganz verzweifelt: Die sagen, das ist ein Achtel nach links, dabei sind es drei Achtel! Und die Lehrerin sagt das auch! Und alle sagen, sie haben's verstanden, aber erklären können sie es mir nicht!
Sie hat schon damals gesagt: Ich will nicht rechthaben, ich will's nur verstehen. Ich kann doch nicht so tun, als ob ich das auch so sehe, und dann stellt mich die Lehrerin noch hin, als würde ich es nicht verstehen!
Ich habe dann ein freundliches Zettelchen geschrieben, liebe Frau Lehrerin, wenn ich den Zickzackweg so gehen will, muss ich mich bei dieser Spitzkehre tatsächlich um drei Achtel drehen, geht es Ihnen anders?
Habe mich vertan, kam es dann, und das kann ein schlimmes Gefühl sein, wenn die denken, es ginge ums Rechthaben, und man will doch nur geistig gesund bleiben.
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Möglicherweise habe ich schon erwähnt, dass ich den Heimstudio-McCartney ganz besonders schätze. Das hier wurde als B-Seite einer Maxisingle veröffentlicht, und man kann sich richtig vorstellen, wie da einer im Sommer 1979 ein paar neue Geräte geliefert bekommt, Mehrspurmaschinen mit großen Spulen und auch einen dieser "Synthesizer", von denen man jetzt so viel hört. Ah, dieser Stecker muss bestimmt hier hinein, und das Mikrophon vielleicht direkt in die Bandmaschine? Damit nehme ich mal zehn Minuten Schlagzeugtakt auf, puh, anstrengend, man müsste dafür auch mal so einen Automaten erfinden.
Jahre vorher sind Meilensteine der synthetischen Klangerzeugung entstanden, Alan Parsons Project oder Kraftwerk oder Jean Michel Jarre, nehmen wir sogar die noch früheren Synthesizerklänge im Stück Because von Abbey Road: Was klangtechnisch längst möglich war, spielt hier schlicht keine Rolle. Wie mit dem eingebauten Mikrophon vom Cassettenrecorder aufgenommen, weit weg, verrauscht, keine Dynamik, und das lässt diese Aufnahmen so anachronistisch wirken: Da ist die Sterilität der Synthesizermusik gepaart mit den Artefakten der analogen Aufnahmetechnik, da dudeln irgendwie gesequence-te Spuren neben einem traditionell aufgenommenen Schlagzeug, das offenbar durchs Telefon gespielt wird und im Tempo schwankt, und man denke nur mal an Trio ein-zwei Jahre später: Die haben mit Schlagzeug, E-Gitarre und dem Taschenkeyboard von Casio einen absolut präsenten Sound erzeugt.
Hier dafür Proto-Ambient-Trance-Chillout mit dämlich-dünnem Hall, und ich weiß nicht, ob es besser wäre, wenn es besser wäre.
Platz 42: Secret Friend (1980)
Jahre vorher sind Meilensteine der synthetischen Klangerzeugung entstanden, Alan Parsons Project oder Kraftwerk oder Jean Michel Jarre, nehmen wir sogar die noch früheren Synthesizerklänge im Stück Because von Abbey Road: Was klangtechnisch längst möglich war, spielt hier schlicht keine Rolle. Wie mit dem eingebauten Mikrophon vom Cassettenrecorder aufgenommen, weit weg, verrauscht, keine Dynamik, und das lässt diese Aufnahmen so anachronistisch wirken: Da ist die Sterilität der Synthesizermusik gepaart mit den Artefakten der analogen Aufnahmetechnik, da dudeln irgendwie gesequence-te Spuren neben einem traditionell aufgenommenen Schlagzeug, das offenbar durchs Telefon gespielt wird und im Tempo schwankt, und man denke nur mal an Trio ein-zwei Jahre später: Die haben mit Schlagzeug, E-Gitarre und dem Taschenkeyboard von Casio einen absolut präsenten Sound erzeugt.
Hier dafür Proto-Ambient-Trance-Chillout mit dämlich-dünnem Hall, und ich weiß nicht, ob es besser wäre, wenn es besser wäre.
Platz 42: Secret Friend (1980)
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And I won't go away until you tell me so/
No I'll never go away
Das Problem ist dann immer, dass man sagt: Der hat nicht nur Balladen geschrieben, der hat auch richtig gerockt, und trotzdem gibt es nun mal diese vielen Balladen und sind längst nicht alle schrecklich. Gerade in der Rückschau merkt man: So ein total glatt produziertes Stück, hochglanzpolierte Blaupause einer McCartney-Ballade, dieses Lied mit dem vor Klischees platzenden Text, das mit dem klebrigen "nananana, nananana" im Hintergrund, das mit der typischen George-Martin-Orchesterbegleitung, das mit dem pathetischen Schlagzeug, das ist ein wirklich guter Song.
Genre: Soft Rock, und wie blöd, dass man bei der Single die wertvollen Anfangssekunden mit Klospülung und Echo-Bass von der Albumversion weggelassen hat. Denn das sind genau die dringend nötigen Kontrapunkte, an denen es damals so häufig mangelte. Statt dessen also geht es direkt rein in den makellosen Gesang, und natürlich schmeichelt die Stimme souverän und trifft kristallklar jeden Ton, auch wenn es wie im Refrain ganz weit nach oben geht. Davon würde ich gerne mal eine schnellere, schmutzig verzerrte Version hören, denn die Melodie ist super und hält das locker aus.
Dann kommt Dave Gilmour, und auch wenn leider kein einziger Misston das hyperprofesssionelle Gitarrensolo trübt: Welch ein Gewinn! Und was für fantastische Lieder hat Paul McCartney eigentlich in seinem Repertoire, niemals live gespielt, zurückgelassen in den tristen 80ern: Solche Tiefpunkte kann man sich doch nur wünschen.
Platz 43: No More Lonely Nights (1984)
No I'll never go away
Das Problem ist dann immer, dass man sagt: Der hat nicht nur Balladen geschrieben, der hat auch richtig gerockt, und trotzdem gibt es nun mal diese vielen Balladen und sind längst nicht alle schrecklich. Gerade in der Rückschau merkt man: So ein total glatt produziertes Stück, hochglanzpolierte Blaupause einer McCartney-Ballade, dieses Lied mit dem vor Klischees platzenden Text, das mit dem klebrigen "nananana, nananana" im Hintergrund, das mit der typischen George-Martin-Orchesterbegleitung, das mit dem pathetischen Schlagzeug, das ist ein wirklich guter Song.
Genre: Soft Rock, und wie blöd, dass man bei der Single die wertvollen Anfangssekunden mit Klospülung und Echo-Bass von der Albumversion weggelassen hat. Denn das sind genau die dringend nötigen Kontrapunkte, an denen es damals so häufig mangelte. Statt dessen also geht es direkt rein in den makellosen Gesang, und natürlich schmeichelt die Stimme souverän und trifft kristallklar jeden Ton, auch wenn es wie im Refrain ganz weit nach oben geht. Davon würde ich gerne mal eine schnellere, schmutzig verzerrte Version hören, denn die Melodie ist super und hält das locker aus.
Dann kommt Dave Gilmour, und auch wenn leider kein einziger Misston das hyperprofesssionelle Gitarrensolo trübt: Welch ein Gewinn! Und was für fantastische Lieder hat Paul McCartney eigentlich in seinem Repertoire, niemals live gespielt, zurückgelassen in den tristen 80ern: Solche Tiefpunkte kann man sich doch nur wünschen.
Platz 43: No More Lonely Nights (1984)
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Die, äh, ich bin ... unter anderem riesiger Fan dieser ... Stilistik, dieser ... scheinbar abgebrochenen oder abgebrochenen oder ... Sie sind ja auch kein Fan von, von Hilfsverben und so und also oder der Erzähler ist es nicht und ... da gibt's Sätze, die bestehen nur aus einer Silbe ... äh ... Punkt. So. Äh ... w-w-w-w-wie würden Sie das charakterisieren, kann man sagen Phantomsätze, weil es ist ja ein, es entstehen ja Sätze im Kopf wie anderswo Bilder, oder ... äh, ist kein schöner Begriff, oder sind das virtuelle Sätze oder gibt's dafür schon ... Sie haben so was ja studiert, gibt's dafür schon bestimmte linguistische Kategorie?
Hören Sie sich z.B. das mal an: So etwas streichelt meine Synapsen, das lässt mich wohlig erschauern, da wird das Sprachzentrum massiert und man macht ein einfältiges Gesicht und sagt, mmmh, gut so, weiter so. Ich sitze da oben und lausche, und natürlich ist er ein unglaublich netter und höflicher Mensch. Man merkt das auch gleich beim Lesen, das kommt direkt durch die Bücher durch, dass da mit einer sehr freundlichen Intelligenz geschrieben wird.
Läuft zum Beispiel einer mit fetter Spiegelreflexkamera vor der Bühne hin und her, hält drauf, macht Klicklicklick, dann geht das minutenlang so, selber wird man schon ganz grantig, dann unterbricht der Autor kurz die Lesung und sagt, Entschuldigung, das irritiert mich, lacht freundlich, sagt: Ich bin ein empfindlicher Vorleser, und liest dann weiter.
Kein Künstlergetue, kein billiger Witz auf Kosten des Knipsers, und diese großartige menschliche Haltung merkt man auch in dem aspekte-Interview: Wie leicht wäre es, den fahrigen Interviewer auflaufen zu lassen oder ihm so richtig eine mitzugeben, man ist ja Erfolgsautor und muss nun wirklich nicht auf jeden Unsinn antworten. Bereiten Sie sich gefälligst vor, wenn Sie mit mir reden wollen! Aber da sitzt ein freundlicher Mensch, der versucht, die Frage zu verstehen und sie zu beantworten. Wie angenehm das ist: Ein echtes Gespräch trotz des gewohnt peinlichen aspekte-Settings im, hui!, Tattoo-Studio.
(Die zitierte Stelle ist bei 14:49)
Und da komme ich mir schon blöd vor, dass ich so kurz angebunden war, als er mich etwas gefragt hat beim Signieren: Ich hielt es für höflichen Small Talk, um über die Peinlichkeit der Situation zu helfen (denn es gibt ja kaum etwas Verdrucksteres als dieses Schlangestehen und "Können Sie bitte Für Helga schreiben") und antwortete einsilbig wie ein Stoffel.
Hören Sie sich z.B. das mal an: So etwas streichelt meine Synapsen, das lässt mich wohlig erschauern, da wird das Sprachzentrum massiert und man macht ein einfältiges Gesicht und sagt, mmmh, gut so, weiter so. Ich sitze da oben und lausche, und natürlich ist er ein unglaublich netter und höflicher Mensch. Man merkt das auch gleich beim Lesen, das kommt direkt durch die Bücher durch, dass da mit einer sehr freundlichen Intelligenz geschrieben wird.
Läuft zum Beispiel einer mit fetter Spiegelreflexkamera vor der Bühne hin und her, hält drauf, macht Klicklicklick, dann geht das minutenlang so, selber wird man schon ganz grantig, dann unterbricht der Autor kurz die Lesung und sagt, Entschuldigung, das irritiert mich, lacht freundlich, sagt: Ich bin ein empfindlicher Vorleser, und liest dann weiter.
Kein Künstlergetue, kein billiger Witz auf Kosten des Knipsers, und diese großartige menschliche Haltung merkt man auch in dem aspekte-Interview: Wie leicht wäre es, den fahrigen Interviewer auflaufen zu lassen oder ihm so richtig eine mitzugeben, man ist ja Erfolgsautor und muss nun wirklich nicht auf jeden Unsinn antworten. Bereiten Sie sich gefälligst vor, wenn Sie mit mir reden wollen! Aber da sitzt ein freundlicher Mensch, der versucht, die Frage zu verstehen und sie zu beantworten. Wie angenehm das ist: Ein echtes Gespräch trotz des gewohnt peinlichen aspekte-Settings im, hui!, Tattoo-Studio.
(Die zitierte Stelle ist bei 14:49)
Und da komme ich mir schon blöd vor, dass ich so kurz angebunden war, als er mich etwas gefragt hat beim Signieren: Ich hielt es für höflichen Small Talk, um über die Peinlichkeit der Situation zu helfen (denn es gibt ja kaum etwas Verdrucksteres als dieses Schlangestehen und "Können Sie bitte Für Helga schreiben") und antwortete einsilbig wie ein Stoffel.
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Produktion - Reproduktion. Kann mir jemand einen Kopfkanal legen? Man könnte alle 30 min einen Druckausgleich durchführen und lindernden Balsam einträufeln. Oder muss erst alles raus? Domestos rein, Wasserstoffperoxid? Mal richtig scharf rangehen? Ich kenne eine, die kippt Salzsäure ins Klo und schwört darauf: Uralte Ablagerungen restlos entfernt. Zisch.
Produktion - Reproduktion. Schnall die freundliche Maske fest, bring den Termin hinter dich. Rette dich ins Wochenende. Soziale Kompetenz auf Kredit. (Zahle später.) Kann mich bitte jemand infizieren?
Rosiger Teint. Mir träumte, ich wäre frei, und alles war ganz hell.
Produktion - Reproduktion. Schnall die freundliche Maske fest, bring den Termin hinter dich. Rette dich ins Wochenende. Soziale Kompetenz auf Kredit. (Zahle später.) Kann mich bitte jemand infizieren?
Rosiger Teint. Mir träumte, ich wäre frei, und alles war ganz hell.
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