Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Sonntag, 30. Mai 2010
Verstehen Sie Haas?
nnier | 30. Mai 2010 | Topic Gelesn
Der flotte Fotzen-, äh, Possenreißer vom Spiegel ("22.55: Schnelldurchfall, korrigiere, -durchlauf aller Titel") hat wieder mal allen gezeigt, wo der Bartel den Most holt und ein wahres Feuerwerk des Sprachwitzes abgefickelt: Furunkelsprühende Brägenflatulenz vom Twitterzwitter, aber lesen Sie doch selbst:

+++21.57: Bettlaken-Wallung bei den Mädels. Die Jungs in Flatulenzhaltung am Boden. Oha. Nicht zu letzt deswegen habe ich bisher auch auf ein tischhauendes Manifest verzichtet, sondern die Plattformneutralität als ein sehr abstraktes Konzept dargestellt, von dem man her denken kann, aber nicht umbedingt immer sollte.

+++21.55: Großbritannien. Öde Stampfnummer. Und wenn's Null Punkte gibt, liegt's wieder am Irak-Krieg. Ich arbeite eigentlich ... im Moment ... kann man sagen ... als Unternehmensberater.

+++21.54: Die Musiker haben im letzten Jahr genau 21,46 Euro Steuern bezahlt. Ich arbeite eigentlich ... im Moment ... kann man sagen ... als Unternehmensberater.

+++21.53: Wundert einen, dass die überhaupt länger als zwei Minuten singen. Man muss ihn gar nicht hören; schon wenn man ihn sieht, denkt man: Der Mann ist alles in einem - Faust, Luther und Moses, dazu vielleicht noch eine Prise Peeperkorn.

+++21.52: Griechenland. Die Pleitegeier. Und wir haben jeden Quadratmillimeter von diesen Fummeln bezahlt. Ich arbeite eigentlich ... im Moment ... kann man sagen ... als Unternehmensberater.

+++21.50: Die Waffe gegen die Rezession. Und gegen den Taillenwahnsinn. Frauen, ihr braucht keine Taillen. Vergesst Taillen. Taillen sind old school. Jetzt bin ich wieder hier, mit allem, was ich zu bringen habe, und das verdanke ich entscheidend ihr. Sie hat mit einer unglaublichen Bereitschaft durchzuhalten, diesen Weg gehalten. Taillen sind reaktionär.

+++21.48: Irland. Die zweite Titanic-Gedächtnis-Ballade. Klassisch vom Körper wegwedelnde Drama-Hand. Alle sind für das Sparen, nur nicht für den Bereich, den sie selbst für wichtig erachten.

+++21.46: Flügel! Abgehoben! Mit der Fusionsforschung heute ist es wie mit dem Bau von Kathedralen früher, das dauert manchmal mehrere Generationen, dafür ist das Ergebnis umso imposanter.

+++21.45: Die Musik aus dem nächsten Disney-Weihnachtsfilm. Die eigentliche Aufgabe besteht jetzt darin, möglichst sparsam bei den Ausgaben zu sein.

+++21.44: Frisch aus Lukaschenkos Partykeller: Ich bin ich und ein gigantischer Resonanzkörper aus verschalteten Gehirnen und Algorithmen.

+++21.40: Der Refrain lautet: "So ist der Balkan!" Der letzte Teil der Reihe soll sich in einer kruden Radikalität ergehen, die manch einen erschrecken dürfte.

+++21.38: Serbien. Ein als Finne gestylter Japaner, der in Norwegen serbisch singt. Vermutlich wären noch weitere Maßnahmen denkbar, den Umgang mit offendenden Inhalten zu verbessern, dennoch muss man wohl einschränkend dazu sagen, dass diese Lösung auch nur so mittelgut funktionieren würde.

+++21.35: Belgien. Der hat doch Depressionen. Und gar keine Background-Perestaltiker. Schwach. Es waren Angela Merkel und Karl-Theodor zu Guttenberg, die uns bei der Bundestagswahl diesen Vorsprung überhaupt erst verschafft haben.

+++21.34: Subtiler Kommentar zur epidemisch sich ausbreitenden Finanzkrise? Diese Frage ist eine zentrale Herausforderung für die Union als Volkspartei.

+++21.33: Na ja, fast.

+++21.32: Da ist ja Cem Özdemir im Background-Chor!!!!!!! Wenn sich jemand von Information offendet (ich benutze das englische "offend", weil sich "angegriffen" und "brüskiert" irgendwie falsch anfühlen) fühlt, dann muss man auf der Infrastrukturebene dafür sorgen, dass dem nicht mehr so ist.

+++21.31: DSDS mit allen ex-jugoslawischen Ländern. Da kommt der her, der Knabe. Und das ausgestellte Showbein, in der klassischen Bühnen-Urinierstellung. Plattformneutral gedacht, würde man jetzt aber eben auch nicht die Probleme ignorieren, die die Frauen offenbar mit solchen Darstellungen haben, sondern es würde die Probleme wo anders suchen, nämlich bei der Plattform, bei der Infrastruktur.

+++21.30: Mein Gott, wie jung der aussieht. Den Vorwurf, dass die sogenannte "Grüne Mode" häufig nicht eben sexy sei, mag Adrover nicht gelten lassen.

+++21.29: Zypern. Warum sich einigen, wenn man "forken" kann?

+++21.27: Und noch mal der Name der Gruppe, zum Sich-auf-der-Zunge-zergehen-Lassen: Sunstroke. Ist damit die Simulationshypothese Baudrillards durchbrochen? Welche neuen Realitätsasymetrien werden die Zukunft beherrschen?

+++21.26: Die ist ja blau. Im Gesicht. Das hier ist jetzt nicht allzu leicht für mich. Man könnte mich schnell in eine esoterische Ecke schieben, denn ich versuche, etwas zu beschreiben, was, wie ich finde, ein Lebensgefühl ausmacht, das aber neu ist.

+++21.25: Moldau. Lady Gaga als Vanessa Mae. Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Lücke geschlossen werden kann, die Roland Koch gerissen hat

+++21.22: Funkengespratze. Kurzes pyrotechnisches Glück. Warum ist Strom bei uns so teuer? Strom ist in Deutschland ein Luxusgut! Denn: Wir zahlen im EU-weiten Vergleich die zweithöchsten Strompreise.

+++21.20: Ein Großteil meines Lebens spielt sich im Internet ab. Und ich verliere täglich die Kontrolle darüber. Über jedes Wort, das ich schreibe, jedes Bild, das ich hochlade, jeden Gedanken, den ich äußere. Die erste Titanic-Gedächtnis-Ballade des Abends.

+++21.15: Spanien. Das Comeback des Minipli. Der mallorquinische Kleidungsdesigner Miguel Adrover lehnt den Begriff "Mode" als überholt und nichtssagend ab.

+++21.13: Windmaschine im Orkanmodus! Wenn ich gewusst hätte, in welchem Umfeld ich mich bewege, wäre das nie passiert.

+++21.12: Auftritt des Ausdruckstänzers. Pirouetten-Inferno. Trotz Busen, Bier und fetter Beats – auch die schönste Party hat ein Ende.

+++21.10: ASCII-Art - das muss man dazu wissen - ist eine Kunstform, die in der frühen Zeit der Hacker und Demoszene entstand und die nichts weiter tut, als aus dem Zeichensatz der ASCII-Tabelle, den jeder gewöhnliche Computer beherrscht und somit sowas wie ein früher interoperabler Zeichenstandard war, Bilder zu "setzen".

+++21.07: Die Moderatoren. Vor allem der nette junge Mann mit dem Plusterhaar. Ich habe keine Gestaltungsmacht mehr.

+++21.05: Der André Rieu der norwegischen Friseurinnung. Selbst wenn wir all unser Geld für bessere Ärzte, mehr Krankenhäuser, hochwertigere Technik, kompliziertere Operationen und teure Arznei ausgeben würden - es würden immer noch nicht alle jede medizinische Behandlung bekommen können. Das Gesundheitssystem ist kein Schlaraffenland.

+++21.01: Ah, nostalgischer Rückblick! Der erste Grandprix, 1956. Die ganze spanische Volkswirtschaft war fixiert auf Immobilien. Jetzt stellt sich heraus: Der Wohlstand ist auf Sand gebaut.

+++20.54: In Aserbaidschan ist man übrigens der Meinung: Fast idealtypische Blogger würden so aussehen wie Felix Schwenzel. Wenn man zum Grillen eingeladen wird, bringt man etwas mit. Bei mir war es gestern mein geliebter Couscoussalat, dessen Rezept aus meinem ebenso geliebten River-Cottage-Kochbuch stammt.

+++20.45: Gleich geht's los. Startnummer sechs: Aserbaidschanien. Die Dame heißt Zafira, das ist ein Desinfektionsmittel. Und nicht das neue Ford-Modell für den Kaukasus. Damit wären wir in etwa auf dem Komplexitätsgrad der Genderdebatte in der Piratenpartei angekommen, wo ja alle bereits Postfeministen sind, allerdings meist, um sich mit dem Thema nicht weiter befassen zu müssen.

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Montag, erste Pause!
nnier | 29. Mai 2010 | Topic Ja nee
Ich bringe dann meine Doppelten mit. Mir fehlen auch noch einige.









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Freitag, 28. Mai 2010
Ich kann differenziert denken, Mr. Obama.
nnier | 28. Mai 2010 | Topic Musiq
Wie es irgendwo ganz treffend hieß, ist es ein wenig so, als bekomme die Sonne einen Preis für Temperatur: Obama ehrt McCartney für ... entschuldigen Sie, ich war kurz eingenickt. Und dann gibt's ein Konzert im Weißen Haus, bwah, und es steht zu befürchten, dass das furchtbare Lied wieder hervorgeholt wird. Bwah. Aber da müssen Sie dann wohl durch, Mr. President.

Dann lieber eine Karte gewinnen oder demnächst mal bei arte vorbeischauen. Ach, oder, hach, na gut, fliege ich ehmd zum Hyde Park, wo letztes Jahr plötzlich ein großväterlicher Yuppie rumhing und gönnerhaft zwei Töne auf einem Metallofon angehauen hat.

Manchmal geht er mir auf die Nerven, wenn er sich z.B. nicht entscheiden kann, ob er die Leute ernst nehmen oder verarschen will. Sowas hier:

[Video nicht mehr auffindbar]

Und muss er sich so peinlich bei den Farcebook- und Twitterzombies anbiedern?

Dann wieder denkt man, hach, soll er sich halt albern benehmen, und bestimmt wird das toll im Hyde Park.

[Video nicht mehr auffindbar]

Auch wenn da erst noch so andere auftreten.

8< ----- Schnipp ----->8

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Dienstag, 25. Mai 2010
Ich muss jetzt erst mal mit mir selber klarkommen
nnier | 25. Mai 2010 | Topic In echt


Man kann nicht alles aufheben. Es ist auch gar nicht gut, alles aufzuheben. Das nimmt alles viel zu viel Platz weg. Und statt sich frei bewegen zu können, muss man sich zwischen staubigen Kisten und Haufen hindurchkämpfen. Und man denkt immer, hö, das kann man doch noch brauchen. Oder: Mensch, das wäre doch viel zu schade. Oder: Damit haben die Kinder immer so gerne gespielt.



Aber es bringt nichts. Man muss sich trennen. Sonst kommt immer mehr dazu. Und irdischer Besitz, ich meine: hey! Imagine no posessions!! Bzw. Last night the wife said / Oh boy, when you're dead / You don't take nothing with you / But your soul - think!



Gut, das eine Problem ist diese Schiffsladung Comics, die ich mal in einer Phase der beruflichen Unzufriedenheit aus Kanada importiert habe, weil ich irgendwie dachte: Verkaufst du eben übers Internet Comics. Die stehen da und sind schwer und ich habe sie noch nicht mal ausgepackt.



Und das andere Problem, ach, das muss ich mal in Ruhe erzählen. Aber man kann ja mal anfangen mit dem Ausmisten. Und wenn man dann erst mal beschlossen hat, sich von den Dingen zu verabschieden, dann geht es auf einmal ganz leicht. Man fühlt sich mit jedem Stück, das man weggibt, immer leichter und freier! Als wäre eine Last von einem genommen.



Eines der schönsten, besten, lehrreichsten und langlebigsten Spielzeuge meiner Kindheit war die Darda-Bahn. Ich hatte eine Startpackung zum Geburtstag bekommen, darin befand sich der rote Buggy, eine Grundplatte, einige gerade Schienen und zwei Loopings. Ich baute die Bahn auf, drückte auf das kleine Auto und schob es vor und zurück. Ja, vor und zurück! Denn die geniale Erfindung von Helmut Darda war eben genau jener Aufziehmotor, den man durch Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen aufziehen konnte. Und nicht nur das, man könnte ihn nicht mal überdrehen, da das kleine Wunderwerk, wenn die Feder komplett gespannt war, durch lautes Schnarren kundtat, dass es jetzt genug war, und wenn man aber noch Lust hatte, das Auto weitere fünfzigmal hin- und herzuschieben, z.B. weil man dem kindlichen Aberglauben anhing, dass das Auto dann doch irgendwie noch ein bisschen schneller fahre, dann machte das nichts. Es muss eine Art Ratschen- oder Knarrenmechanismus gewesen sein, der solchen Übermut ableitete und die aufgewendete Kraft eben nicht weiter auf die Feder übertrug.



Dieses Auto über die Bahn flitzen zu lassen und dabei zuzusehen, wie es die Loopings nahm, war eine Offenbarung. Ich war komplett hingerissen. Und wünschte mir im Lauf der Jahre noch das eine oder andere Teil dazu. Einmal gab es eine Weiche, ein anderes Mal eine Steilkurve, und immer mal ein Auto, so z.B. den Jeep oder ein silbernes Rennauto.



Gelegentlich brauchte man einen Austauschmotor, ja, Sie lesen richtig: Man konnte die Motoren auswechseln. Damals war das noch so, Kids, man warf die Autos nicht weg und kaufte neue, sondern tauschte nur das defekte Teil aus. Komisch, oder?



Die kleinen Motörchen verloren nämlich im Lauf der Zeit ihre Spannkraft, die Autos schafften dann irgendwann die Loopings nicht mehr, und das hatte viel damit zu tun, dass wir sie auch abseits ihrer Bahn auf die wildesten Strecken schickten. So konnte man z. B. mit ein paar Bauklötzen unter den Schienen eine prima Sprungschanze konstruieren. Es ging dann darum, welches Auto am höchsten und weitesten flog, man konnte das in Streitfällen anhand der Macken am Kleiderschrank auch immer zweifelsfrei klären.



Auch auf dem Holzfußboden flitzten die kleinen Autos ganz hervorragend, und wenn sie sich dabei unters Bett verirrten, zwischen die Toten, kroch man hinterher und barg ein völlig bewegungsunfähiges Fahrzeug, weil die dicken Staubflusen in den Motor hineingezogen worden waren.



Mit Pinzetten ließ sich manchmal noch etwas retten, dann kam das Nähmaschinenöl zum Einsatz, der Motor schnurrte drauflos wie ein Kätzchen, doch war dies nur noch ein letztes Aufflackern, denn irgendwas geschah im Innern, man hörte es und spürte es beim Aufziehen, und alle Kraft war aus ihm gewichen. Aber selbst so ließ sich das Auto noch verwenden, denn die Räder liefen nun frei und man konnte mit einer steil abfallenden Bahngestaltung durch pure Schwerkraft noch so einiges an Fahrspaß rausholen.



Mein Freund A. besaß eine größere Packung mit vier Loopings, einer Kreuzung und vor allem sehr vielen Schienen. Wenn wir alles zusammenwarfen, entstanden die großartigsten Bauwerke, "brutal" nannten wir das und ließen die Autos senkrecht nach oben fliegen oder kopfüber aus einem halbierten Looping schießen.



Keine Frage also, dass ich es kaum erwarten konnte, meinem Sohn eine Darda-Bahn zu besorgen. Ich ging in die Spielzeugabteilung. "Wie heißt das? Dada?", fragte man mich, konsultierte den älteren Kollegen, der sich noch erinnerte und mir mitteilte, dass es Darda leider "schon lange nicht mehr gibt", die Kinder heute interessierten sich dafür wohl nicht mehr, hob er bedauernd die Schultern und ich lief wie betäubt aus dem Geschäft. Eine schriftliche Anfrage bei der Firma Darda, deren Adresse ich in einer alten Anleitung gefunden hatte, ergab dann, dass es die Produkte sehr wohl noch gebe, allerdings, so hörte man heraus, habe man Probleme, diese in den Geschäften zu platzieren.



Ich kaufte eine große, gebrauchte Darda-Bahn und bestellte einige Austauschmotoren. Dann ließen wir die Autos flitzen. Jahrelang.



Man muss sich von den Dingen trennen, diese Sachen stehen doch seit Jahren nur auf dem Dachboden herum, zwei große Kisten.



Ich war hart zu mir, es kam eine Familie, sie gaben mir zwanzig Euro und nahmen alles mit.



Wir hatten noch mal eine Bahn aufgebaut. "Ich fand die Darda-Bahn immer so toll", sagte meine Tochter zu mir, ich wollte etwas antworten und konnte nur schlucken.



Es war dann ganz still im Haus und wir sind alle sehr eng zusammengerückt.

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Heute Pfingstmeditation mit Sonnenbrand und Sammelbild
nnier | 24. Mai 2010 | Topic In echt
Ich muss wirklich durch diese ganze Karma-Nummer, das ist mir gestern noch einmal klargeworden. Ich zahle für die Sünden der Vergangenheit (Willhaben bzw. Daskannmanvielleichtnochbrauchen) sowie gewisse Verzweiflungstaten, indem ich im Keller zum x-ten Mal Dinge hin- und herstapele und mir regelmäßig fast die Haxen breche, weil ich kaum noch Platz habe. Man kann sich samstags Arbeit machen, das Auto leerräumen, Sachen zusammensuchen, das Auto vollpacken, sonntagfrüh (sonntagsehrfrüh) zum Flohmarkt fahren, den Stand aufbauen, sich einen Sonnenbrand holen, ein paar Euro einnehmen, den Stand abbauen, das Auto vollpacken, zu Hause alles auspacken und sich halb die Haxen brechen. Dann hat man aus 15 Kisten 13 gemacht und im Keller sind noch 50. Aber das geht so nicht weiter. Ich werde in mich gehen und Sie auf dem laufenden halten.

~

Fleißig weitersammeln!

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Freitag, 21. Mai 2010
Starterpack
nnier | 21. Mai 2010 | Topic Ja nee
Es geht wieder los! Sammeln, Kleben, Tauschen! Das Sammelalbum gibt's an deinem Kiosk oder hier zum Runterladen! Neue Bilder findest du auf jeder Flasche Brottrunk oder direkt hier auf Mumien, Analphabeten, Diebe [tweet this]. Und damit's auch richtig losgeht, heute zum Start gleich zwei Bilder!

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Donnerstag, 20. Mai 2010
Latent schwul
nnier | 20. Mai 2010 | Topic 'umor & more
Es ist keine gerade mal doch schon wieder gut 20 Jahre her, dass mir ein guter Freund Die ulkigsten Kommix von Fil schenkte, ein Heft, das mich unmittelbar zum Fan des großen Fil machte, und die Bewohner der großen Inselstadt nickten wissend und sprachen: In der Stadtzeitung mit dem schlechten Papier, da gibt's jede Woche Didi & Stulle. Ich bin ja schon einmal daran gescheitert, meine tiefe Bewunderung für diesen Comic in Worte zu fassen und fühle mich auch heute nicht in der Lage, die Kiste mit den Superlativen zu öffnen, um den Meister gebührend zu preisen. Vielleicht bekommen Sie eine Ahnung, wenn ich Ihnen aus dem Kopf ein Beispiel für den fantastischen Humor des Herrn Fil schildere. Hm, also, äh, ich kann ja eigentlich gar kein Berlinerisch. Da sind die beiden Charaktere aus dem märkischen Viertel, Dieter Kolenda ("Didi") und Andreas Stullkowski ("Stulle"), die nicht nur ganz wunderbar verschriftlichten Berliner Dialekt subproletarischer Prägung sprechen, sondern eine höchst innige Beziehung pflegen, die nicht unwesentlich darin besteht, dass der riesengroße Didi dem winzigkleinen Stulle regelmäßig ("Dusch!") mit der Faust auf den Kopf schlägt. Das ist doch schon mal der Brüller! Na gut, ich versuch's weiter. Immer wieder bezichtigt Didi den kleinen Stulle der Homosexualität ("Weil de schwul bist!" - "Ja nich!" - "Doch! Scha-wul biste!" - "Hör uff, Didi, dit is jetz keen Schpaß mehr!" - "Hö hö!"), immer wieder brüstet Didi sich angeblicher eigener sexueller Höchstleistungen ("Na watt soll sein, ick war wieder meine Alte stechen jewesn!" - "Watt, Didi, du hast ne Alte?") und ist doch derjenige, der selber, ach, das muss ich mal in Ruhe mit Bildern, und in einem wunderschönen Strip aus dem ersten Band Einen drin, überhaupt: die Titel!, ein anderer Band heißt z.B. Sie nannten ihn Didi & Stulle, das ist einfach phänomenal lustig, und in diese Geschichte spielt die Thematik auch wunderschön hinein, verstehen Sie. Und dann müssen Sie noch wissen, dass Fil es wirklich so weit getrieben hat, den ersten Band später noch einmal neu herauszugeben, nur diesmal in einer Sparversion: Halber Preis, dafür schlechter gezeichnet und mit schwächeren Witzen. Etwas so absurd Komisches habe ich kaum je wieder gesehen: Ein Comic-Album, das nur dann einen Sinn ergibt, wenn man das Original kennt, und in dem statt der ausgefeilten Originalgeschichten mit ihrem manchmal überaus subtilen Humor nichts als absichtlich schlecht gezeichnetes Schwarzweißgekritzel mit weggelassenen oder schlimm verhunzten Pointen zu finden ist. Und statt der wirklich hinreißend angedeuteten Homoerotik in einer ganz besonders zartfühlenden Geschichte heißt es hier: "Didi und Stulle sind latent schwul."

Aber das erzähle ich bestimmt mal alles viel ausführlicher, denn heute ist ein Tag der Vorfreude, und es ist keine gerade mal doch schon wieder gut 20 Jahre her, dass mir meine Schwester begeistert davon erzählte, wie lustig Fil auf der Bühne sei und dass ich unbedingt nach Berlin kommen müsse, um das zu sehen. Um es kurz zu machen: Ich habe es nie geschafft. Aber zum Glück brauchte ich keine gerade mal nur gut 20 Jahre zu warten, bis Fil sich auf den Weg nach Bremen machte, wo er morgen endlich eintreffen wird, um mit seiner Handpuppe Sharkey ganz großartigen Humor zum besten zu geben, da bin ich mir sicher, denn ich habe das hier gesehen und möchte niederknien.



(Fils Website)

(Und irgendwann erzähle ich das alles noch mal in Ruhe, z.B. die Geschichte, wie Didi mal tot ist und dann sieht man ihn in der Hölle und die ist ein exaktes Abbild der Perleberger Straße, und wie Stulle ihn unter Einsatz seines Lebens befreit und Didi als Angestellter eines Spar-Marktes, ich sag's Ihnen, das ist dermaßen komisch!)

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