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Der inzwischen 16 Jahre alte Deal zwischen Onlinemedien und Mediennutzern lautet eigentlich so: Wir liefern Ihnen kostenfrei Inhalte, und Sie sehen sich dafür im Umfeld Werbung an.Das geht natürlich zurück auf den Gesellschaftsvertrag von J.J. Rousseau. (Wenn Sie persönlich sich übrigens nicht an diesen "Deal" erinnern: Ist ja auch schon sehr lange her - 16 Jahre!)
Das Perfide daran: Je medienaffiner die Nutzer sind, desto häufiger setzen sie Blocker ein. Es sind also die Nutzer mit dem größten Interesse und Verständnis für Inhalte, die den meisten Schaden verursachen.Dumme Menschen sind zum Glück dumm und gucken Werbung an und kaufen alles. Aber wir wollen halt auch, dass die schlauen unsere Sachen kaufen! Die haben nämlich so viel Verständnis für Inhalte. Voll perfide, dass ausgerechnet die gar nicht unsere Werbung angucken. Damit richten sie den meisten, ich wage gar die Behauptung: den allermeisten, Schaden an. Ich muss gleich noch mal nachsehen, was "perfide" genau heißt.
Es kann nicht sein, dass Web-Nutzer, die zum einen Qualität einfordern und billig Produziertes zurecht ablehnen, reflexhaft abwehrend auf Werbung reagieren: 16 Prozent aller Web-Nutzer klicken sofort weiter und weg, wenn in einem Video ein Werbespot auftaucht.Stimmt - das kann einfach nicht sein. Ich z.B. lehne Werbung nicht nur reflexhaft, sondern oft auch mit vollem Bewusstsein ab. Ich muss da wirklich mal meine Haltung überdenken. Oh - schon fertig! Ich bleibe dabei.
Notwendig ist ein Bewusstseinswandel. Wer Werbung als Belästigung wahrnimmt, sollte sich eines klarmachen:Das mit dem falschen Bewusstsein kommt mir irgendwie bekannt vor. Werbung als Belästigung wahrnehmen - oha! Am Ende ist das alles nur vermittelt und konstruiert. Ist es ein Tisch, an dem ich sitze? Bin ich in Wirklichkeit* ein Autoreifen?
Der Deal, der auch dieses Angebot hier möglich macht, funktioniert nur, solange nicht zu viele Nutzer die Werbung verweigern. [...] Wann schalten Sie Ihren Werbeblocker ab?Mal sehen. Aber ich lade mir mal den Spiegel-Blocker herunter.
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*Hö hö.
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nnier | 21. März 2010 | Topic Klar jewesn
Den muss man machen, klar:
(Es gibt aber noch etwas, das mich an diesem Schild erfreut. Sie auch?)
(Es gibt aber noch etwas, das mich an diesem Schild erfreut. Sie auch?)
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Es rührt mich an, diesen distinguierten älteren Briten hinter seinen Reglern zu sehen, z.B. die Sekunden ab 0:19 oder die ab 4:05 oder hier ab 1:00. Man kann seine Rolle nicht hoch genug einschätzen, bitte machen Sie sich klar, dass das Album komplett mit Vierspurtechnik aufgenommen wurde.
Schauen Sie sich das Lächeln an: "And John counts in by saying 'sugarplum fairy, sugarplum fairy'" (ab 1:59).
"Even in this early take, he has a voice that sends shivers down your spine." (ab 2:30). Ja.
Es wäre albern von mir, noch mal dieses Album zu preisen, das ich erst jahrelang von einer Kaufcassette in polyphonem Mono hörte, bevor ich die Schallplatte erwarb und Ende der 80er schließlich auch die CD. Und egal von welchem Tonträger, das Werk klang* für mich immer wie aus der Zeit gefallen - d.h. trotz der avantgardistischen Elemente nostalgisch und verstaubt.
Dieser Staub ist nun weggepustet. Ich habe die Mono-Box erworben. Und es will psychisch erst mal verarbeitet werden, wenn man plötzlich die einzelnen Instrumente so klar und differenziert hört, als habe man die Gehörgänge frisch ausgespült bekommen, man muss erst mal damit zurechtkommen, wie fragil Ringo plötzlich klingt und wie klar sich Pauls Stimme von dem Harfenbrei abhebt. Und dazu bemerkt man freudig die (schon auf den ursprünglichen Veröffentlichungen bestehenden) kleinen Unterschiede zwischen Mono- und Stereoabmischungen, von denen man immer mal gehört oder gelesen hat.
Ich war skeptisch, nicht nur der Geschäftemacherei wegen, sondern auch, weil ich befürchtete, man werde das alte Material künstlich aufhübschen und an moderne Hörgewohnheiten anpassen. Das ist nach meiner Einschätzung nicht passiert. Statt dessen lausche ich hingerissen jeder Bassnote - und sollten Sie in den nächsten Tagen nichts von mir hören, dann wissen Sie, warum.
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*Hier bezieht sich "klang" auf den Klang, denn neben den Dampforgeln und der ganzen Nostalgopsychedelia bewirkte bei mir auch der irgendwie verwischte Sound den Eindruck, das ganze Album komme aus weiter Ferne.
Schauen Sie sich das Lächeln an: "And John counts in by saying 'sugarplum fairy, sugarplum fairy'" (ab 1:59).
"Even in this early take, he has a voice that sends shivers down your spine." (ab 2:30). Ja.
Es wäre albern von mir, noch mal dieses Album zu preisen, das ich erst jahrelang von einer Kaufcassette in polyphonem Mono hörte, bevor ich die Schallplatte erwarb und Ende der 80er schließlich auch die CD. Und egal von welchem Tonträger, das Werk klang* für mich immer wie aus der Zeit gefallen - d.h. trotz der avantgardistischen Elemente nostalgisch und verstaubt.
Dieser Staub ist nun weggepustet. Ich habe die Mono-Box erworben. Und es will psychisch erst mal verarbeitet werden, wenn man plötzlich die einzelnen Instrumente so klar und differenziert hört, als habe man die Gehörgänge frisch ausgespült bekommen, man muss erst mal damit zurechtkommen, wie fragil Ringo plötzlich klingt und wie klar sich Pauls Stimme von dem Harfenbrei abhebt. Und dazu bemerkt man freudig die (schon auf den ursprünglichen Veröffentlichungen bestehenden) kleinen Unterschiede zwischen Mono- und Stereoabmischungen, von denen man immer mal gehört oder gelesen hat.
Ich war skeptisch, nicht nur der Geschäftemacherei wegen, sondern auch, weil ich befürchtete, man werde das alte Material künstlich aufhübschen und an moderne Hörgewohnheiten anpassen. Das ist nach meiner Einschätzung nicht passiert. Statt dessen lausche ich hingerissen jeder Bassnote - und sollten Sie in den nächsten Tagen nichts von mir hören, dann wissen Sie, warum.
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*Hier bezieht sich "klang" auf den Klang, denn neben den Dampforgeln und der ganzen Nostalgopsychedelia bewirkte bei mir auch der irgendwie verwischte Sound den Eindruck, das ganze Album komme aus weiter Ferne.
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"Detlef"? Da muss sich der Perlentaucher vertan haben, will man meinen, klickt drauf und wundert sich, dass die taz sich wohl auch vertan hat, wird aber langam unsicher, schaut deshalb mal kurz nach und wundert sich, dass man vom kleinen Bruder noch nichts wusste, klickt sich dann zum großen weiter und überfliegt den Artikel mit den typischen zehn Sekunden Aufmerksamkeitsspanne, schließlich sitzt man im Büro und sollte sich nicht immer ablenken lassen, dann aber bleibt man an einer Zeile hängen und rennt relativ ansatzlos in den Flur, durch die Tür, in die Toilette, und lacht dort fünf Minuten lang (mit Tränen und allem), braucht noch mal fünf Minuten, um wieder halbwegs normal auszusehen und schlurft dann mit immer noch zuckenden Mundwinkeln zurück zum Platz, denn da steht:
Die Figur Neger Negersen in der Erzählung „Subito“ (1983) von Rainald Goetz ist eine Anspielung auf Diedrich Diederichsen.
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Morgen bin ich zum Billard verabredet. Wir hatten einen Lehrer, er unterrichtete bei uns NW, also Naturwissenschaften, denn man war der Ansicht, dass die traditionelle Aufteilung in die Fächer Biologie, Chemie und Physik überholt sei, und dass man besser eine Zeitlang fünf Stunden die Woche eine Unterrichtseinheit "Magnetismus" habe und dann wieder was mit Blumen. Aus demselben Grund gab es auch nicht Geschichte, sondern G/R*, weshalb mir bis heute ein chronologisches Denken in Geschichte ("Seid ihr schon bei der Französischen Revolution?") ziemlich fremd ist.
Dieser NW-Lehrer kam erst später dazu, in der 7. Klasse, und sah aus wie Charles Bronson. Ich meine damit keine oberflächliche Ähnlichkeit - nicht einfach einen Schnauzbart o.ä., sondern ich meine: Er sah aus wie Charles Bronson, beinahe wäre man versucht gewesen, ihn als Wiedergänger des Charles Dennis Buchinsky zu bezeichnen, und nachdem mich mein Sitznachbar einige Wochen lang nahezu täglich auf diesen frappierenden Umstand hingewiesen hatte (z.B. mit den Worten: "Der sieht aus wie Charles Bronson!"), wobei er sich einer wirklich störenden deutschen Aussprache mit kombinierter Anlautverhärtung befleißigte, so dass es beinahe klang wie "Pansen" - jedenfalls musste ich immer an Pansen denken, wenn er das sagte, und damit an den Dalmatiner Asta und einen widerlich stinkenden Eimer mit Pansen, aber das führt jetzt zu weit, ein Nachbar hatte den Eimer beim Untermieter vorbeigebracht und ich ging die Treppe hinunter, das Treppenhaus stank und ich sah diese brechreizerregende Netzstruktur auf dem lappigen Zeug, und als sei die ganze Angelegenheit nicht schon offensichtlich genug, fragte der NW-Lehrer nach ein paar Wochen, ob wir denn mal gemeinsam den Film Spiel mir das Lied vom Tod ansehen wollten. Den ich immer noch großartig finde, alleine schon, weil eine Viertelstunde lang drei Charaktere aufs Sorgfältigste eingeführt werden, nur damit Charles Pansen sie abknallen kann. ("Falsch. Ihr habt zwei zuviel!")
Und dieser Lehrer, dem übrigens fortwährend ein gewisser intellektueller Dünkel entgegenschlug, man merkte das an Kleinigkeiten, z.B. an dem vielsagenden Augenrollen, wenn er "ebend" sagte, und der mal davon erzählte, wie er als armes Nachkriegskind, vermutlich Flüchtling, das weiß ich nicht mehr so genau, jedenfalls auf einem Bauernhof mit großen Augen den mit belegten Broten reich gedeckten Tisch hungrig anstarrte, woraufhin ihm die junge Bäuerin eine Stulle in die Hand drücken wollte, von der alten aber zurückgepfiffen wurde, die die Wurstscheibe herunternahm und ihm erst dann das Brot gab, der uns gegenüber aber (8. Klasse ist die schlimmste Zeit, dann wird's langsam wieder besser) oft den richtigen Ton traf ("Ich geh euch gleich mit der Eisenstange dazwischen!" vs. "Ich find das nicht so gut"), eröffnete uns eines Tages, dass das Spiel Billiard bzw. Biljard gar nicht so geschrieben werde, wie man meine, sondern: Billard. Mit Brillanten legte er gleich noch einen drauf, und in die dadurch entstehende, ungläubig staunende Stille hinein versetzte er uns den entscheidenden Schlag: Queue.
Was mich an den 1.6.08 erinnert, Sie wissen schon: Der erste Juni vor knapp zwei Jahren, denn erstens war ich mit einer Billigfluglinie angereist, bei der man sich vor dem Gate in zwei "Qs" ein-q-te, nämlich die "Priority Q" und die andere "Q", je nachdem, ob man prioritär oder nur regulär borden durfte und für ersteres also entweder eine Priority Fee gezahlt oder aber per Internet eingecheckt hatte, ein System, das niemand verstand, wodurch in den beiden "Qs" heillose Verwirrung entstand, und zwar bei Hin- und Rückflug, und ich vermute, das lag nicht zuletzt daran, dass gar nicht jeder Reisende das neckische "Q" so spontan in das homophone englische "Queue" zu übersetzen in der Lage war, und zweitens, weil ich an der legendären Anfield Road, die übrigens in einer wirklich stark heruntergekommenen Gegend liegt, meinte, mich an den viele hundert Meter lang diszipliniert aufgereiht Wartenden diskret vorbeischlängeln zu können, bis mich eine junge Engländerin erbost anstarrte und loskeifte: "This is a single-line queue! You have to go back!", woraufhin ich verschämt grinste, ein paar Pseudometer zurückging und dann wirklich noch schön weit vorne stand in dem Konzert (das übrigens echt gut war!)
Das mit dem Kö wollte damals keiner glauben, alleine die paar Französischkursler zogen die Stirn kraus und meinten, hm, doch, theoretisch könne das wohl sein, und in dieser Zeit ging das auch los, dass wir abends mal in die Stadt gingen, um Billard zu spielen. Man musste zunächst eine Kneipe mit Billardtisch finden, dann musste der Tisch auch frei sein, und schließlich galt es, trotz Verzehrzwangs angesichts des knappen Budgets möglichst wenig zu trinken und also immer einen Rest Cola im Glas zu lassen. Unter den argwöhnischen Augen der Wirte versuchten wir, die am wenigsten krummen Kös zu erwischen, nahmen dann mit lässiger Miene die Kreide zur Hand, drehten den Kö mit der Spitze nach oben und versetzten ihn profimäßig in Drehbewegungen, indem wir die auf dem Boden stehende Seite mit einem Fuß gegen den anderen hin- und herbewegten. Die Spitze wurde abgepustet, die Kreide weggelegt, das Dreieck mit den Kugeln noch einmal millimetergenau zurechtgerückt, ein Schluck Cola genommen, bevor der erste Stoß erfolgte, die Queuespitze in den grünen Bezugsstoff fuhr und die weiße Kugel über die Bande vom Tisch sprang.
"Die Queues hier sind echt scheiße", waren wir uns einig, und jahrelang stand der Wunsch nach einem eigenen Queue in so einem schicken, schlanken Holzköfferchen ganz oben; mancher besorgte sich, da erschwinglicher, wenigstens einen weißen Billardhandschuh. Und nach einigen Jahren der Übung waren wir tatsächlich besser geworden. So kam es, dass wir uns auch mal in einen echten Billardsalon trauten, dort, wo es die großen Tische gab, wo die Atmosphäre ruhig und kühl war, wo man für einen Tisch richtig Geld zahlte. Heimlich von den eingesessenen Spielern beäugt und deshalb etwas nervös, zogen wir die Queuetesternummer durch, kreideten die Spitze ein, bliesen das Stäubchen weg, rückten das Kugeldreieck zurecht und versetzten der weißen Kugel den initialen Stoß. Die Spitze fuhr ins Grüne. Die Kugel hüpfte vom Tisch. Und morgen gehe ich mal wieder Billardspielen.
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Gesellschaftslehre/Religion, ist doch klar!**
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**Ja, da war auch Erdkunde dabei. Ja, das hieß noch "Religion". Ja, komisch.
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