Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Samstag, 11. Juli 2009
Fehlwürfe
nnier | 11. Juli 2009 | Topic Brainphuq
[Eigentlich ist hier derzeit geschlossen, eigentlich! Respektieren Sie das bitte, aber, na schön, wo Sie schon mal da sind.]

Vorhin lief ich im Flur an der Haustür vorbei und sah durch das riffelige Glas den Postboten kommen. Dann war es aber doch nur die gelbe Tonne.

Im Weser Kurier, der hiesigen Holzzeitung, ist Sauregurkenzeit. Deshalb schicken sie einen Reporter los und lassen ihn, so ungefähr der Titel seiner Serie, "Die Jobs der anderen" machen. Keine schlechte Idee. Ich habe jedenfalls mit Interesse die Folge über seinen Tag als Gelbersacksortierer gelesen. Kernpunkt: Man kann die Stadtteile gut an ihrem Gelbersackmüll unterscheiden. Dort, wo es Waldorfschulen gibt und Volvos, da trennt man anständig, während in den früheren Arbeiter- und jetzigen Arbeitslosenstadtteilen auch gebrauchte Windeln und tote Katzen mit dem Grünen Punkt versehen sind. Insgesamt ein gutes Drittel Fehlwürfe über alle Stadtteile hinweg - und ich zucke noch zusammen, wenn mir ein Kassenbon mit in die gelbe Tonne rutscht! Ts.

Interessant war auch, dass massenhaft Pfandflaschen in den Gelben Sack gestopft werden. Und zwar die teuren Einwegpfandflaschen, die für 25 Cent. Ich bin ja so einer, der abends am Weserufer der freundlich wartenden Sammlerin auch mal generös eine leere Bierflasche in die Hand drückt oder dieselbe sorgsam auf den Abfallbehälter stellt, auf dass sie rückenschonend eingesammelt werden könne. Dann wieder: Beim Getränkemarkt, neulich, nach Rückgabe der ganzen Pfandflaschensammlung, hinten, bei den Altglascontainern, lagen zwei Plastikpfandflaschen herum. Einfach so! Ich befüllte sorgsam Weiß- und Buntglascontainer, entsorgte das Altpapier, und beobachtete dabei ständig das Gelände. Definitiv: Niemand da! Und wer also nicht die beiden Flaschen nimmt und noch mal zum Laden zurückgeht.

In MAD gab's (Abt. Der Berg ruft) immer die gezeichneten Witze von Dave Berg, so wie's ja auch den gespielten Witz von Dieter Hallervorden gibt. Ein junges Paar steht in der Schlange vor der Supermarktkasse. Ein älterer Herr spricht den jungen Mann an: "Entschuldigen Sie, Ihnen ist da gerade eine 5-Cent-Münze hinuntergefallen!" - "Na und? Das lohnt sich ja nicht, die extra aufzuheben." - "In diesem Fall, wenn Sie nichts dagegen haben, nehme ich sie gerne!", sagt der Herr und steckt das Geld ein. Der junge Mann flüstert seiner Freundin zu: "Weißt du was? Der Typ ist Millionär und hebt so eine kleine Münze auf! Dafür würde ich mich nie bücken!", und natürlich antwortet die Freundin: "Vielleicht ist das der Grund dafür, dass er Millionär ist und du nicht", wodurch das ganze auch eher kein Witz, sondern eine Schmunzelgeschichte mit calvinistischen Untertönen ist. Und was mich nervt: Dauernd denke ich an diese Geschichte, hebe Centstücke auf und bringe Pfandflaschen weg, aber das mit dem Millionär - pff, klappt nicht, damit wollen sie das Volk doch auch nur ruhighalten.

Die Unmengen wertvoller Pfandflaschen dürfen übrigens in der Sortieranlage nicht aus dem Müll entnommen werden. (Ich weiß doch, dass Sie schon überlegen. Mir ging's ja nicht anders. Jeden Tag nach der Arbeit ein paar hundert von denen mit nach Hause, und man wäre ein gemachter Mann!)

Pfandschlupf nennt das der Fachmann, wie Sie wissen, eine ernstzunehmende Größe in der Kalkulation vor allem bei den Discountern, denn diese geben tatsächlich deutlich mehr Einwegpfandflaschen aus, als zurückgegeben werden. Homo Oeconomicus, ha ha. Und jetzt doch noch ins Bett und diesen Beitrag abrupt

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Donnerstag, 9. Juli 2009
Heute hab' ich meine Tage
nnier | 09. Juli 2009 | Topic Margaretha
Ich komm wieder, keine Frage!
Wegen Reichtums geschlossen

Bis dahin ist hier mal für eine Weile zu.

--
Ehe ich's vergesse, liebe Besucherin / lieber Besucher aus Klagenfurt, der über diese Suchanfrage hier gelandet ist: Erstens heißt das immer noch "so dass", mit "ss", und zweitens, ach, macht doch alle, was ihr wollt.

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Mittwoch, 8. Juli 2009
Ihr Säue! Ich will die weiße Rasse ausmerzen!
nnier | 08. Juli 2009 | Topic Gelesn
Da sollten Sie doch lieber Ihren Deutschlehrer fragen. Oder in einem Lexikon nachschlagen. Ja, das hat schon einen Grund. Wollen Sie, dass ich das erkläre, dass ich mich also rechtfertige? Nein, dazu sehe ich keine Veranlassung. Ich kann diese Frage nicht beantworten, weil sie von einer vollkommen falschen Voraussetzung ausgeht. Nun lesen Sie mal diesen Roman, dann werden Sie uns, mit Verlaub, überflüssige Fragen ersparen. Meinen Sie wirklich, dass ich Zeit und Lust habe, hier fünfzig Titel aufzuzählen?
Ehrlich gesagt weiß ich bis heute nicht viel über Joachim Deutschland, aber seine unvergesslichen Worte murmele ich regelmäßig vor mich hin, morgens z.B., wenn der Wecker klingelt. Oder einfach mal so zwischendurch, im Bus, im Fahrstuhl, auf der Toilette.
Auch mit dem Herunterlassen der Hose beim Grand-Prix-Vorentscheid habe er "niemanden beleidigen wollen" sondern sich einen Spaß gemacht.
Man könnte statt dessen natürlich auch in einer Zeitungskolumne Leserfragen beantworten.

(Ich hab' aber auch eine Laune heute.)

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Dienstag, 7. Juli 2009
Hol auch DU dir Oma Rock (9) nach Hause!
nnier | 07. Juli 2009 | Topic In echt
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Montag, 6. Juli 2009
Ein Missgeschick! Ein Missgeschick! Ein Fehler in der Eisfabrik!
nnier | 06. Juli 2009 | Topic Gelesn
Oberflächlich ist dieses bekannte Blog einfach nur eine amüsante Pannensammlung, und manchmal merkt man beim flüchtigen Anschauen der dort präsentierten Missgeschicke selbst dann nicht auf Anhieb, was hier falsch ist, wenn ein ganzer Arm fehlt.

Ich habe mich dort kürzlich festgelesen und stundenlang weitergeklickt. Und dabei noch mal einiges über die Allgegenwart der Bildmanipulation gelernt. Denn eines ist ja klar: Was einem da von TV TODAY & Co. entgegenlächelt, sind keine Menschen. Diese bilden lediglich das Rohmaterial und werden vor der Auslieferung dermaßen geschreddert und mit Schlüsselreizverstärkern angereichert, dass ich mir die allzu naheliegende Analogie zur Nahrungsmittelindustrie glatt spare.

Auch didaktische Filmchen über die erstaunlichen Möglichkeiten der computergestützten Bildfälschung habe ich mir schon mal angesehen; dennoch hat die vergnügte Stunde, die ich bei den PhotoshopDisasters verbrachte, bei mir eine viel tiefere Wirkung entfaltet. Denn erst die wirklich groben Schnitzer haben mir gezeigt, wie hoch die Wahrnehmungstoleranzschwelle ist; ein Nacken muss schon extrem verschlankt und verlängert werden, bis man stutzig wird, ein Kopf grotesk verdreht oder das Konzept der Proportionen komplett ignoriert werden, bevor man an der Wahrheit zweifelt, die fotorealistischen Bildern ja scheinbar innewohnt.

Zu einem wirklichen Vergnügen machen den Besuch in diesem Blog übrigens viele der begleitenden Texte, von denen ich einige wenige hier mal frei übersetze:
Dies bringt zärtliche Erinnerungen daran zurück, wie man mit neun Jahren keine Ahnung davon hatte, was unter den Röcken der Frauen los war.

"Hey, toll, wie du die Frau da rausgelöscht hast, aber du hast da, glaube ich, ein Stückchen vergessen."

Yo! Was geht! Check mal meinen total echten Schlitten ab, wo ich ganz in echt habe!
Ach, sehen Sie sich das selber an. Oder fahren Sie zwischendurch hier mal mit dem Mauszeiger hinüber: Hatten Sie nicht auch schon ganz vergessen, wie echte Menschen aussehen?

(Am Thema vorbei, muss trotzdem mit rein:
In Frankreich bekommt man CDs anscheinend billiger, wenn man seine Fürze anzündet. Toll!
Das haben Sie doch auch gleich gedacht, oder.)

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