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(Zur Melodie von Sweet Home Alabama): Impressionen aus einer südwestdeutschen Kreisstadt.
In seinem Purismus fast noch gefälliger:
Zweifelhaft dagegen:


In seinem Purismus fast noch gefälliger:

Zweifelhaft dagegen:

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die einleitenden Zeilen Ihres Artikels Ein komischer Typ über Michael "Bully" Herbig ließen mich heute für einen Moment den Schmerz des Daseins vergessen:
Michael Herbig sitzt vor einem Fisch. Kopf und Schwanz ragen über den Tellerrand.Ich danke Ihnen aufs Herzlichste und verneige mich demütig bis ganz knapp über den Tellerrand.
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Aber ich mag diese Sendungen nicht, ich gehe da seit zwei, drei Jahren nicht mehr hin. Die tun so, als bringen sie den Bürgern Politik näher, aber in Wahrheit verderben sie unser Geschäft und machen es uns schwerer, weil alles so plakativ und oberflächlich ist. Sie tun so, als sei Politik ganz einfach. Ist sie aber nicht.Was 'n Schwachsinn! Natürlich ist das ganz einfach! Beispiel: Ich als PR-Berater gehe natürlich zur Frau Schickedanz und sage, pass auf, etwas weniger Nerz die Tage, und erzähl mal irgendwas von Discountern, das kommt supi volksnah rüber. Bitte? Ja, Dis-kaun-ter, genau, Beispiel ist Aldi, falls du gefragt wirst, das eine gehört doch dem Karl und das andere dem Theo. Na, das sind so Geschäfte, da kauft man ein, d.h. man läuft durch Gänge, hat einen sog. "Einkaufswagen", dahinein tut man die Waren, stellt sich dann in die Warteschlange an der Kasse, man packt das Zeug dann auf ein sog. Laufband, dann wird's hektisch, man muss die Sachen wieder in den Wagen schmeißen, die Kassiererin ist aber meist schneller, und nebenbei das Geld raussuchen. Wie? Ja, auch mit der Karte, das geht heute auch. Bitte? Platincard? Hm. Ich lass das prüfen, im Discounter aber vielleicht nicht. Nein, du packst das dann selber ein und bringst es auch zum Auto - ach, weißt du was, ich stell dir da was zusammen auf DVD und dann machmer noch a Briefing später, dass d' di ned gar so blamierst, ge, he he!
Oder dieser eine da, der jetzt noch ein paarmal im Kreis fahren will, auch ein Kunde von mir, die Leute finden den zwar sowieso alle echt toll, aber nur so präventiv, dass bloß keiner ankommt mit Steuerflüchtling usw., ich meine, mal so unter uns Klosterfrauen: 800, 900 mio und am Genfer See, nicht wahr, der soll also einfach mal was vom "Wert des Geldes" schwätzen und von den "Outlets", und ich predige es seit Jahren: Ja, so billig ist der Ich-bin-einer-von-euch-Effekt zu haben. Es ist geradezu lächerlich einfach, und zur Not mal mit einem aus dem Volk eine Bratwurst essen, Leute!, sag ich, ihr habt bei denen auf Jah-re hi-naus einen Stein im Brett! Und das verbreitet sich!
Dass die das alle nicht kapieren. Man sieht's jetzt wieder bei dieser Ministerin: Tagelang, wochenlang geht's darum, ob das den Steuerzahler 5000 oder 10000 EUR gekostet hat mit ihrem lächerlichen Dienstwagen. Und die BILD! Und der Spiegel! Und die FAZ! Und der "Fall Ulla Schmidt"! Macht euch das mal klar. Dabei wäre es so einfach, zu sagen: Ja, soll ich denn im Urlaub mit einem Leihwagen aus Dünnblech herumfahren?
Vor Jahren, das war mal witzig, vielleicht erinnert sich noch jemand an Björn Engholm, der hatte ja auch das Problem mit der Volksnähe. Ich konnt's nicht fassen: Wird er von Klaus Bednarz interviewt, kommt auch heile durch, bis am Ende dann: "Wissen Sie, was ein Pfund Margarine kostet?" - ich schwitze schon vor dem Fernseher - und er: "So drei, vier Mark", neiiiin!, und dann verfranst er sich total, "wenn es sich um ein hochwertiges Produkt handelt" und so, will sich noch irgendwie retten und bringt dann am Ende ausgerechnet: "Ich kann ihnen aber sagen, was ein paar guter italienischer Schuhe kostet!", chrr-hrr-hrr, genau was für die Zielgruppe, wir haben damals so gelacht!, aber, ich mein, eigentlich war das ja auch niedlich und damals haben die halt noch nicht alle einen PR-ler gehabt.
Mein Rat an die Freunde aus der Politik: Auch in so Fernsehsendungen immer gut betroffen tun, jemand setzt dir da z.B. plötzlich einen Arbeitslosen gegenüber und der guckt dann so traurig oder auch vorwurfsvoll, dann ist das Publikum auch erst mal voll auf seiner Seite - dann müsst ihr unbedingt und immer so tun, als könntet ihr sein konkretes Problem auch ganz persönlich lösen.
Ihm gegenüber sitzt der arbeitslose Gas- und Wasser-Installateur Wilfried Löbel. Steinmeier erzählt von seinem Bruder, der auch in Kurzarbeit ist, und seiner Cousine, die gerade ihre Arbeit verloren hat. [...] Für Löbel, der in Bad Doberan an der Ostsee wohnt, will sich Steinmeier persönlich für einen Job im nahen Rostock einsetzen und präsentiert sich als einsamer Kämpfer für die Schwachen.Wirklich. Die Leute wollen das so.
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Sicher ist es Ihnen auch bereits aufgefallen: In ausnahmslos jedem Ferienhaus, Wochenendhaus, in Gartenhäusern und verlassenenen Wohnungen sowie bei Tante M. im alten Kinderzimmer liegt ein Bücherstapel, und zwar exakt dieser Bücherstapel.
Sollten die Titel Ihr Interesse wecken, besuchen Sie den nächstgelegenen Flohmarkt oder den Weihnachtsbasar Ihrer Kirchengemeinde. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie exakt diesen Stapel bekommen, denn es kursieren billige Nachahmungen, die man am Vorhandensein des Titels Huberty, Ernst und Willy B. Wange: Fußball WM Deutschland 1974 erkennt.
Nach Sichtung des Stapels fiel mir ein aktuelles Sachbuch in die Hände, das ich Ihnen ebenfalls anempfehlen möchte. (Es sollte sich ganz in der Nähe des Stapels befinden - schauen Sie andernfalls aber auch im Wohnzimmer nach, ganz oben in der Anbauwand, neben den Simmel-Bänden oder ganz außen neben den Bestsellern von Reader's Digest.) Denn ausgerechnet hier, im Urlaub, sollten mir endlich die Augen geöffnet werden: Ich bin nicht Herr meines eigenen Hirnkastens!
Ein packender Report, ein Dokument zum Zeitgeist, den ich dann auch fiebrig von der ersten bis zur letzten Seite verschlang. Hätten Sie, meine Herren, bspw. geahnt, dass Ihr Verhältnis zu Frauen zu ganz wesentlichen Teilen durch sog. Schlüsselreize geprägt ist?
Das aktuelle Bildmaterial, z.T. im aufwendigen Vierfarbverfahren gedruckt, wird auch den kundigen und welterfahrenen Beobachter tief beeindrucken; so werden u.a. die Zukunft der Fahrbahn- und der Landesgrenzenmarkierung, Nachdenkliches zum Thema Burgenbau sowie die Persönlichkeit des Fernsehmoderators Stefan Raab in teilweise doch recht drastischen Bildern aufgezeigt.
Erst am Ende der viel zu kurzen Urlaubszeit entsann ich mich dann der drei Büchlein, deren Preis von je 1.- EUR exakt ihrer pixibuchartigen Anmutung entsprach und die ich auf der Hinreise unbedingt aus ihrer unwirtlichen Umgebung hatte retten müssen; sie lagen in einem Korb zwischen einer Unmenge anderer Produkte, deren gemeinsamer Nenner der genannte Preis sowie der Geruch nach ungesunden Chemikalien war.

Etwas für die Hosentasche; etwas fürs Wandern, so wie das Stück Dauerwurst. Man meint erst, sie nicht zu benötigen, und irgendwann ist man doch froh, dass man sie dabeihat.

Sollten die Titel Ihr Interesse wecken, besuchen Sie den nächstgelegenen Flohmarkt oder den Weihnachtsbasar Ihrer Kirchengemeinde. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie exakt diesen Stapel bekommen, denn es kursieren billige Nachahmungen, die man am Vorhandensein des Titels Huberty, Ernst und Willy B. Wange: Fußball WM Deutschland 1974 erkennt.
Nach Sichtung des Stapels fiel mir ein aktuelles Sachbuch in die Hände, das ich Ihnen ebenfalls anempfehlen möchte. (Es sollte sich ganz in der Nähe des Stapels befinden - schauen Sie andernfalls aber auch im Wohnzimmer nach, ganz oben in der Anbauwand, neben den Simmel-Bänden oder ganz außen neben den Bestsellern von Reader's Digest.) Denn ausgerechnet hier, im Urlaub, sollten mir endlich die Augen geöffnet werden: Ich bin nicht Herr meines eigenen Hirnkastens!

Ein packender Report, ein Dokument zum Zeitgeist, den ich dann auch fiebrig von der ersten bis zur letzten Seite verschlang. Hätten Sie, meine Herren, bspw. geahnt, dass Ihr Verhältnis zu Frauen zu ganz wesentlichen Teilen durch sog. Schlüsselreize geprägt ist?



Das aktuelle Bildmaterial, z.T. im aufwendigen Vierfarbverfahren gedruckt, wird auch den kundigen und welterfahrenen Beobachter tief beeindrucken; so werden u.a. die Zukunft der Fahrbahn- und der Landesgrenzenmarkierung, Nachdenkliches zum Thema Burgenbau sowie die Persönlichkeit des Fernsehmoderators Stefan Raab in teilweise doch recht drastischen Bildern aufgezeigt.




Erst am Ende der viel zu kurzen Urlaubszeit entsann ich mich dann der drei Büchlein, deren Preis von je 1.- EUR exakt ihrer pixibuchartigen Anmutung entsprach und die ich auf der Hinreise unbedingt aus ihrer unwirtlichen Umgebung hatte retten müssen; sie lagen in einem Korb zwischen einer Unmenge anderer Produkte, deren gemeinsamer Nenner der genannte Preis sowie der Geruch nach ungesunden Chemikalien war.


Etwas für die Hosentasche; etwas fürs Wandern, so wie das Stück Dauerwurst. Man meint erst, sie nicht zu benötigen, und irgendwann ist man doch froh, dass man sie dabeihat.
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Es kann ganz schön ernüchternd sein, wenn man seit einem Vierteljahrhundert in seinem Kopf die Erinnerungen an einen der allerschönsten Orte bewahrt hat, wenn man bei Entspannungsübungen ("Stellen Sie sich einen wunderschönen Ort vor, Ihren Ort, ...") immer genau diesen vor Augen hatte, das Licht, die Luft, die Gerüche, die Geräusche, es kann einen ehrlich fertig machen, wenn man dann endlich wieder hinfährt und feststellen muss, dass die Erinnerung doch so einiges geschönt hat und dass es gar nicht so toll da ist und dass man sich all die Jahre einer Illusion hingegeben hat, einem verzerrten, verkitschten Sehnsuchtsbild aus der Kindheit, dem die schnöde Wirklichkeit dann so gar nicht entsprechen will. Oder: Wenn man so ganz, ganz nette Menschen in Erinnerung hat, an die man viel gedacht hat in all den Jahren, und man trifft sie nach so langer Zeit endlich wieder, ist es doch sehr gut möglich, dass man sich geirrt hat, dass man sich etwas vorgemacht hat, dass nichts geblieben ist von der Kinderfreundschaft, und dass dann zu allem auch noch die eigenen Kinder sich überhaupt nicht verstehen, kurz, dass alles doch ziemlich enttäuschend abläuft und man sich wünscht, man wäre nie zurückgekehrt:
Zum Glück ist mir das alles nicht passiert. Es war nämlich die reine Freude.
Zum Glück ist mir das alles nicht passiert. Es war nämlich die reine Freude.
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Bevor ich wegfuhr, bekam ich gerade noch irgendwas mit von einer wütenden Auseinandersetzung in der "Bloggerszene". Es ging um Werbung, einen mit Bloggern besetzten Linienbus usw; und da es in nahezu allen Blogs um dieses Thema ging, schien es wichtig zu sein. Ich strengte mich an, las diesen Beitrag und jenen Kommentar, wollte mich empören und schaffte es nicht.
Bevor ich wegfuhr, hatte ich ein Vorstellungsgespräch, das dauerte zwei Stunden, danach hatte ich einen Tag lang Kopfschmerzen und schlechte Laune. Ich wurde zu einem zweiten Gespräch eingeladen. Den Termin habe ich abgesagt.
Ich habe dann dem Wasser zugesehen und zugehört, einige Tage lang, Dank übrigens an Pfarrer Kneipp für seine großartigen Ideen!, ich stand im kalten Wasser oder ging stampfend im Kreis, dann ließ ich die Sonne ihr Werk tun
An solchen Tagen hat man morgens keinen Kloß im Hals, man hat Appetit, man freut sich an leisen Geräuschen und Farben und wünscht sich gar nichts.
Später dann, so ungefähr gestern, las ich das alles nach. Man hat sich aufgeregt und über Werbung gestritten, jemand hat aufgehört zu bloggen und was weiß ich.
Später dann, auch gestern, war eine E-Mail da: Ob ich mir das evtl. noch mal überlegen wolle?
Ich gehe dann noch mal eine Runde stampfen.
Bevor ich wegfuhr, hatte ich ein Vorstellungsgespräch, das dauerte zwei Stunden, danach hatte ich einen Tag lang Kopfschmerzen und schlechte Laune. Ich wurde zu einem zweiten Gespräch eingeladen. Den Termin habe ich abgesagt.
Ich habe dann dem Wasser zugesehen und zugehört, einige Tage lang, Dank übrigens an Pfarrer Kneipp für seine großartigen Ideen!, ich stand im kalten Wasser oder ging stampfend im Kreis, dann ließ ich die Sonne ihr Werk tun
Liebe Sonne scheineund stieg wieder in die kalten Fluten, stampfte, stieg heraus, lauschte, hielt die Unterarme ins kalte Nass und ließ die Sonne scheinen.
Auf meine kalten Beine
Lieber das Geld versaufen
Als ein paar Stiefel kaufen
An solchen Tagen hat man morgens keinen Kloß im Hals, man hat Appetit, man freut sich an leisen Geräuschen und Farben und wünscht sich gar nichts.
Später dann, so ungefähr gestern, las ich das alles nach. Man hat sich aufgeregt und über Werbung gestritten, jemand hat aufgehört zu bloggen und was weiß ich.
Später dann, auch gestern, war eine E-Mail da: Ob ich mir das evtl. noch mal überlegen wolle?
Ich gehe dann noch mal eine Runde stampfen.
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