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Ich war ja diesseits des Mississippi einer der ersten, die einen CD-Brenner hatten. In meinem individuell zusammengestellten Tower mit Pentiumprozessor und 4-Gigabyte-Festplatte befanden sich ein teures Plextor-CD-Laufwerk und ein noch viel teurerer Yamaha-CD-Brenner, alles in sogenannter SCSI-Technik, weil, wie mir der Mann im Computerladen gesagt hatte, das "am Prozessor vorbei" gehe und für Audio-CDs auch die einzig akzeptable Möglichkeit sei. Drei goldfarbene Mitsui-Rohlinge à 6,90 DM bekam ich als Dreingabe, so dass ich gleich ans Werk gehen und meine erste CD brennen konnte, in diesem weihevollen Moment natürlich nicht irgendwas, sondern eine 1:1-Kopie der Götterplatte Abbey Road. Als ich diese in den CD-Spieler meiner Stereoanlage einlegte, welcher die CD problemlos schluckte und Titelzahl sowie Gesamtlaufzeit korrekt anzeigte, war ich schon sehr erregt, und als ich "Play" drückte und in großartiger Qualität John Lennons "Here come ol' flattop" aus den Lautsprechern schallte, war ich innerlich erschüttert ob der Möglichkeiten, die sich mir nun zu bieten schienen. Und tatsächlich brannte ich in den Folgejahren, obwohl die CD-Rohlinge wirklich noch spürbar Geld kosteten, alles, was mir irgendwie zwischen die Finger kam. Da ich keinen Scanner, aber ein Grafikprogramm und einen Farbdrucker besaß, erstellte ich mit mal mehr und mal weniger Mühe Phantasiehüllen, indem ich irgendwelche Clipart-Grafiken auf die Vorderseite packte und für die Rückseite mühsam alle Titel abtippte - sowie entsprechende Labels zum Draufkleben (nicht wie heute, da ich auch nur noch schnöde mit dem Edding auf die CD kritzele). Denn schließlich sollten diese CDs ähnlich repräsentativ im CD-Regal stehen wie meine "echten". Und, da die Rohlinge so teuer waren, musste der Platz auch voll ausgenutzt werden, so dass sich merkwürdige Zusammenstellungen wie "Portishead: Dummy / Mike & The Mechanics" ergaben.
Es kam natürlich alles anders, als ich mir das vorgestellt hatte - die meisten CDs habe ich nie wieder angehört, und nun verblassen die Hüllen und die CDs lösen sich auf (trotz vorbildlicher Aufbewahrung in der Hülle bröckelt's massiv und einige Scheiben werden vom Abspielgerät schon nicht mehr angenommen). Aber manchmal ist es doch schön, auf einen solchen Fundus zurückgreifen zu können*, so wie gestern, als ich, da ein Mitglied meines Haushalts das Gedicht vom Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland auswendig lernen muss, mich an eine "Best-of"-CD von Achim Reichel erinnerte, der das Gedicht ja mal vertont hat, und überhaupt hatte es mich schon seit Wochen gejuckt, endlich mal wieder "Der Spieler" zu hören, ich suchte die CD also heraus, staubte die Hülle ab und legte sie ein. "Der Spieler": Was für ein Song!
Ich kenne weder Achim Reichel noch Jörg Fauser besonders gut. Dass der letztere das Lied des ersteren betextet hat, wusste ich bis eben nicht, wundert mich aber wenig, denn der Text hat wirklich literarische Qualität. Und auch meine zwei lieben, erheblich jüngeren Mitbewohner reagierten zutiefst beeindruckt nicht nur auf die Musik und den großartigen Gesang des Herrn Reichel, sondern eben auch auf den Text, der sie geradezu in seinen Bann zog und gespannt fragen ließ: Schafft der das? Kommt die 17 noch mal?
Ein schönes Lied.
*Ja, ihr Kids habt heute fünfhundertmal soviel auf euren MP3-Playern.
Es kam natürlich alles anders, als ich mir das vorgestellt hatte - die meisten CDs habe ich nie wieder angehört, und nun verblassen die Hüllen und die CDs lösen sich auf (trotz vorbildlicher Aufbewahrung in der Hülle bröckelt's massiv und einige Scheiben werden vom Abspielgerät schon nicht mehr angenommen). Aber manchmal ist es doch schön, auf einen solchen Fundus zurückgreifen zu können*, so wie gestern, als ich, da ein Mitglied meines Haushalts das Gedicht vom Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland auswendig lernen muss, mich an eine "Best-of"-CD von Achim Reichel erinnerte, der das Gedicht ja mal vertont hat, und überhaupt hatte es mich schon seit Wochen gejuckt, endlich mal wieder "Der Spieler" zu hören, ich suchte die CD also heraus, staubte die Hülle ab und legte sie ein. "Der Spieler": Was für ein Song!
Ich kenne weder Achim Reichel noch Jörg Fauser besonders gut. Dass der letztere das Lied des ersteren betextet hat, wusste ich bis eben nicht, wundert mich aber wenig, denn der Text hat wirklich literarische Qualität. Und auch meine zwei lieben, erheblich jüngeren Mitbewohner reagierten zutiefst beeindruckt nicht nur auf die Musik und den großartigen Gesang des Herrn Reichel, sondern eben auch auf den Text, der sie geradezu in seinen Bann zog und gespannt fragen ließ: Schafft der das? Kommt die 17 noch mal?
Ein schönes Lied.
Und am Hafen heul'n die Schiffe---
Die Möwen schrei'n sich heiser
In der Dämmerung wird's dunkel und
Der Wind wird leiser
Leiser
Leiser.
*Ja, ihr Kids habt heute fünfhundertmal soviel auf euren MP3-Playern.
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nnier | 18. November 2008 | Topic Klar jewesn
Las ich da zuerst und fragte mich, wohin der denn auswandern will, aber es heißt natürlich "Staatsbürgschaft" - ach so, das wieder, weil, nämlich, wer "sein weitverzweigtes Firmenimperium oft durch gewagte Finanzkonstruktionen vorangebracht hat", der behält das Geld, ist ja seins, bis er mit gewagten Börsenspekulationen mal eine Milliarde verballert, dann kommt ja das mit der Staatsbürgschaft.
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