Es ist nun nicht jeden Tag so, dass ich vollauf zufrieden damit bin, Zierfischcontainer durch die Gegend zu fahren, das Wort Underachiever klopft da gelegentlich zart ans Bewusstsein, auch diese Sehnsucht nach der einsamen Insel will nicht vergehen, und wenn sie sich auf einem ganz bestimmten Berg befände. Auf der positiven Seite allerdings ist zu vermerken: Es reicht zum Weiterexistieren und die Magengeschwüre haben ihr Wachstum eingestellt. An manchen Tagen kommt dann noch unerwartet Schönes hinzu, so z.B. in Form eines grandiosen Hörerlebnisses.
Radio Weser.TV nennt sich der Sender, der mir so manchen Tag bereichert, und damit sind die gelegentlich unbeholfen und linkisch, den nordischen Dialekt manchmal nur mühsam unterdrückt sprechenden Sprecher des Bürgerfunks ausdrücklich mitgemeint. Wie gerne höre ich jemandem zu, der unprofessionell, aber mit Interesse und manchmal abseitiger Leidenschaft irgendwelche vergessenen Krautrocklieder oder Heimcomputerklänge spielt. Wie gerne lausche ich, wenn zwei Menschen im unprofessionellen Heimstudio nicht merken, dass das Mikrofon "offen" ist. Wenn unmotivierte Pausen entstehen. Wenn mir etwas über Musikstücke oder Themen erzählt wird, von denen ich keine Ahnung habe! Und wieviel lieber tue ich das vor allem, als mich von den öligen Profisprechern ankumpeln zu lassen, die ihre inszenierten Zweiergespräche auf geradezu ekelerregende Weise inzwischen auch während der Nachrichten fortsetzen: "... soviel zu diesem Thema aus unserer Region, und weltweit geht aber auch noch einiges ab, oder, Torsten?" - "Ja. In Fukushima gibt's weiter heftige Probleme. Bla bla.", man möchte manchmal dreinschlagen.
Längst nicht alles auf dieser kleinen, bürgerfunkigen Insel im schmoddrigen Ozean der Kommerzwellen gefällt mir, und gerade wenn's um Musik geht, gibt es nun mal auch weite Felder, die ich nur mit unangenehmen Gefühlen betreten kann. Geschmack ist nun mal Geschmackssache, und so kann ich den Sender auch nicht pausenlos hören - aber vor einigen Tagen, nachdem mir schon morgens unbekannte, aber äußerst angenehme Franzosenklänge den Frühlingsmorgen verschönert hatten, wählte ich zur rechten Zeit dann doch wieder die rechte Frequenz. Denn was sich da von den eingebauten Lautsprechern in Fahrer- und Beifahrertür den Weg in mein Gehör bahnte, haute mich geradewegs um. Ich fuhr gerade noch so an den Rand, regelte die Lautstärke nach oben, schloss die Augen, ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen und lauschte buchstäblich hingerissen.
Nicht alles an diesem Internet ist ja schlecht, und so suchte ich bei nächster Gelegenheit nach der sogenannten Playlist für den betreffenden Tag um die betreffende Zeit, und was ich fand, las sich so:
Eine E-Mail jedoch, freundlich im Ton und dringend in der Sache, wurde ebenso freundlich und auch sehr prompt beantwortet:
Radio Weser.TV nennt sich der Sender, der mir so manchen Tag bereichert, und damit sind die gelegentlich unbeholfen und linkisch, den nordischen Dialekt manchmal nur mühsam unterdrückt sprechenden Sprecher des Bürgerfunks ausdrücklich mitgemeint. Wie gerne höre ich jemandem zu, der unprofessionell, aber mit Interesse und manchmal abseitiger Leidenschaft irgendwelche vergessenen Krautrocklieder oder Heimcomputerklänge spielt. Wie gerne lausche ich, wenn zwei Menschen im unprofessionellen Heimstudio nicht merken, dass das Mikrofon "offen" ist. Wenn unmotivierte Pausen entstehen. Wenn mir etwas über Musikstücke oder Themen erzählt wird, von denen ich keine Ahnung habe! Und wieviel lieber tue ich das vor allem, als mich von den öligen Profisprechern ankumpeln zu lassen, die ihre inszenierten Zweiergespräche auf geradezu ekelerregende Weise inzwischen auch während der Nachrichten fortsetzen: "... soviel zu diesem Thema aus unserer Region, und weltweit geht aber auch noch einiges ab, oder, Torsten?" - "Ja. In Fukushima gibt's weiter heftige Probleme. Bla bla.", man möchte manchmal dreinschlagen.
Längst nicht alles auf dieser kleinen, bürgerfunkigen Insel im schmoddrigen Ozean der Kommerzwellen gefällt mir, und gerade wenn's um Musik geht, gibt es nun mal auch weite Felder, die ich nur mit unangenehmen Gefühlen betreten kann. Geschmack ist nun mal Geschmackssache, und so kann ich den Sender auch nicht pausenlos hören - aber vor einigen Tagen, nachdem mir schon morgens unbekannte, aber äußerst angenehme Franzosenklänge den Frühlingsmorgen verschönert hatten, wählte ich zur rechten Zeit dann doch wieder die rechte Frequenz. Denn was sich da von den eingebauten Lautsprechern in Fahrer- und Beifahrertür den Weg in mein Gehör bahnte, haute mich geradewegs um. Ich fuhr gerade noch so an den Rand, regelte die Lautstärke nach oben, schloss die Augen, ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen und lauschte buchstäblich hingerissen.
Nicht alles an diesem Internet ist ja schlecht, und so suchte ich bei nächster Gelegenheit nach der sogenannten Playlist für den betreffenden Tag um die betreffende Zeit, und was ich fand, las sich so:
Warning: fopen() [function.fopen]: php_network_getaddresses: getaddrinfo failed: Name or service not known in /virtual-servers/www.radiowesertv.de/html/typo3conf/ext/page_php_content/pi1/class.tx_pagephpcontent_pi1.php(55) : eval()'d code on line 15
Eine E-Mail jedoch, freundlich im Ton und dringend in der Sache, wurde ebenso freundlich und auch sehr prompt beantwortet:
Moin nnierFiebrig den Anhang öffnend war der Fall sehr schnell klar: Dieser Herr ist es, das Stück stammt von diesem Album aus dem Jahre 1982, und es ist offenbar ganz schön schwer zu spielen. Die Originalversion müssen Sie sich leider selber suchen - und ich mir womöglich mal wieder eine CD kaufen. Und dann ab ins Auto damit! Diese fantastischen, lange gehaltenen Töne der Holzbläser kommen da erst so richtig raus.
an der Playlist wird gearbeitet. Derzeit besteht die Möglichkeit sich telefonisch bei uns nach der Musik zu erkundigen. Dazu benötigen wir allerdings die genau Uhrzeit zu der die Stücke gespielt wurden.
Im Anhang die Playlist zwischen 13.00 - 14.00 Uhr
Beste Grüße
S. H.
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jean stubenzweig,
Donnerstag, 24. März 2011, 16:34
Sie überraschen mich immer wieder. Neue Töne. Ganz fein.
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nnier,
Donnerstag, 24. März 2011, 22:59
Da bin ich gerade ziemlich weggeblasen. Auch das Eröffnungsstück vom selben Album ist einfach unglaublich schön.
jean stubenzweig,
Donnerstag, 24. März 2011, 23:29
Älterwerden ist schön. Ich bin ihm allerdings auch erst ungefähr in Ihrem Alter nähergekommen.
seemuse,
Donnerstag, 24. März 2011, 18:02
oh! schön! wieder jemand, der philip glass für sich entdeckt. feinfein.
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nnier,
Donnerstag, 24. März 2011, 23:18
Vor Ewigkeiten besaß ich sogar mal eine CD von ihm, deren Titel ich nicht mehr weiß. Das war damals für mich aber eher etwas aus der Abteilung "Hm."
prosa,
Donnerstag, 24. März 2011, 19:05
"Koyaanisqatsi" mit Glass-Musik in einem halbleeren Dorfkino - lang her, unvergessen, weltverbessernd ...
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prosa,
Donnerstag, 24. März 2011, 19:08
*wusste gar nicht, dass man die auch auf echten Instrumenten spielen kann, auch gut, noch besser, jetzt ...
nnier,
Donnerstag, 24. März 2011, 23:22
Auch so ein Wort, das man seit Jahrzehnten dauernd hört und liest. Ich kenne weder Film noch Musik. Allerdings begegnete mir Philip Glass auch schon mal in Begleitung des geschätzten Allen Ginsberg und dieses andern Musikers - wer war es noch gleich.
prosa,
Freitag, 25. März 2011, 07:57
Hm, nicht gehört und gelesen ...
"Nah ist nur Innres; alles andre fern.
Und dieses Innere gedrängt und täglich
mit allem überfüllt und ganz unsäglich.
Die Insel ist wie ein zu kleiner Stern
welchen der Raum nicht merkt und stumm zerstört
in seinem unbewußten Furchtbarsein,
so daß er, unerhellt und überhört,
allein
damit dies alles doch ein Ende nehme
dunkel auf einer selbsterfundnen Bahn
versucht zu gehen, blindlings, nicht im Plan
der Wandelsterne, Sonnen und Systeme."
(Rilke: "Die Insel", Vers III)
"Nah ist nur Innres; alles andre fern.
Und dieses Innere gedrängt und täglich
mit allem überfüllt und ganz unsäglich.
Die Insel ist wie ein zu kleiner Stern
welchen der Raum nicht merkt und stumm zerstört
in seinem unbewußten Furchtbarsein,
so daß er, unerhellt und überhört,
allein
damit dies alles doch ein Ende nehme
dunkel auf einer selbsterfundnen Bahn
versucht zu gehen, blindlings, nicht im Plan
der Wandelsterne, Sonnen und Systeme."
(Rilke: "Die Insel", Vers III)
nnier,
Freitag, 25. März 2011, 17:35
Auch den kenne ich bisher eher aus der Ferne, auch wenn er mir nahe liegen sollte. Danke für den Hinweis.
prosa,
Sonntag, 27. März 2011, 12:14
Gern geschehen, wollte Ihren Container-Blues (erster Absatz) entsprechend unterlegen.
nnier,
Freitag, 25. März 2011, 12:26
Ächhm, und das nächste Stück, ächhm, ja. Super vorbereitet. Äcchm. Das war aber auch wieder stressig heute morgen. Nicht mal in Ruhe pissen gehen kann man hier. Äcchm. Ja. Jetzt kommt mal ein Stück, ähm, ich verrat mal nicht, von wem das ist, aber es ist aus den 80ern. Vielleicht kennt es ja jemand.
Das ging vor etwa einer halben Stunde über den Sender. Mal fragen, ob die noch Leute brauchen, ich hab' schon Ideen.
Das ging vor etwa einer halben Stunde über den Sender. Mal fragen, ob die noch Leute brauchen, ich hab' schon Ideen.
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vert,
Freitag, 25. März 2011, 16:59
ich erahne dunkel den kristallisationspunkt des sendungsbewusstseins;-)
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