- Mobiltelefon: Lüngel! Lüngel!
- nnier: (Schockschwerenot! Mein Mobiltelefon lüngelt! Wer mag das wohl sein!) Ja, bidde?
- Stimme aus Mobiltelefon: Ja, hier ist Bo*. Sie haben da ein Keyboard inseriert. Ist das denn noch da?
- nnier: (Eine vorsichtige, eher schüchterne Stimme - Bo, was für ein putziger Name! Vermutlich ein Spitzname, die Kurzform des Jungennamen Bojan womöglich, den die deutschen Standesämter übrigens nicht einfach so akzeptieren, jedenfalls in den 80ern nicht einfach so akzeptierten, weswegen eine junge Mutter ihren Bekannten in der Sportredaktion auch einmal darum gebeten hatte, den Vornamen des Skisportlers Bojan Križaj ausnahmsweise auch dann auszuschreiben, wenn er am folgenden Wochenende nicht den ersten Platz einnehmen und deshalb nach den redaktionellen Vorgaben nur abgekürzt ["B. Križaj"] in der Kurzmeldung genannt würde, woraufhin der Bekannte ihr den Gefallen auch tat und sie dem Standesbeamten auf dessen Frage ["Bojan? Soll das 'n Name sein?"] prompt und Schwarz auf Weiß entgegenhalten konnte: "Hier! Steht sogar in der Zeitung!", und es plötzlich kein Problem mehr war, ein Kind auf diesen Namen anzumelden, wie sie in einer Fernsehsendung - ich meine, mit Joachim Fuchsberger, auch wenn ich jetzt nicht direkt weiß, was der damit zu tun haben könnte - erzählte. Die Stimme jedenfalls klingt nach einem etwa zwölfjährigen Jungen, der sich sehnlich ein Keyboard wünscht, nun, um diese Tageszeit sollte er ja eigentlich in der Schule sein, aber wenn bei denen auch so viel Unterricht ausfällt wie bei meinen - ein Wahnsinn, alles! Die reine Mangelverwaltung! Nun, immerhin ein Kind mit Interessen, und genügend Mut und Eigeninitiative bringt er auch mit, das schafft nicht jeder, einfach bei einem Unbekannten anzurufen und sich mit dem Vornamen zu melden, viele sind dafür ja zu schüchtern und tun dann so, als hätten sie "keine Lust", dabei trauen sie sich einfach nicht - gut, ganz leicht scheint es ihm auch nicht zu fallen, da wollen wir bei den Preisverhandlungen auch nicht so hart herangehen, außerdem soll das Ding ja auch weg, es kommt ja nicht so sehr aufs Geld an, bloß wenn da so ein Heini an der Strippe ist wie neulich, dann kann ich ganz, ganz viel Geduld entwickeln - nee, wirklich.) Ja, ist noch da!
- Stimme aus Mobiltelefon: Wo wäre das denn, wo könnte ich mir das denn mal ansehen?
- nnier: (Hmm, ich habe ja gewisse Hemmungen, mit einem Zwölfjährigen in Preisverhandlungen zu treten, außerdem: Will der wirklich alleine kommen? Außerdem: Wie will der das denn nach Hause transportieren? Und vielleicht war die Sendung wirklich mit Joachim Fuchsberger, denn schließlich war er es auch, in dessen Sendung ein Amateurfußballer erzählte, 1860 München war damals - glaube ich - sogar aus der 2. Liga abgestiegen, wie er, nachdem er das Spiel eine ganze Weile von der Auswechselbank aus habe verfolgen müssen, endlich eingewechselt worden sei, dann auch sofort den Ball zugespielt bekommen habe, mit diesem am Fuß aufs Tor zugelaufen sei, auf keine nennenswerte Gegenwehr gestoßen sei, mit einem traumhaften Schuss auch noch den Torwart überwunden und erst beim Jubeln die entgeisterten Gesichter seiner Mitspieler bemerkt habe - und, ja, das Spiel habe man mit 0:1 verloren - bloß: Welche Sendung soll das gewesen sein, bei "Auf Los geht's los" wurden doch nicht solche Geschichten erzählt?) Das wäre in Y, in der Z-Straße.
- Stimme aus Mobiltelefon: Wann könnten Sie denn, wann passt es Ihnen?
- nnier: (Seltsamerweise mochte ich die Sendung "Auf Los geht's los" immer sehr gerne und den Herrn Fuchsberger auch. Meine Oma mochte ihn gar nicht, sie hielt ihn für unerträglich eitel und selbstgefällig, außerdem eindeutig für einen Rechten, während man dem von ihr geschätzten Hans-Joachim Kulenkampff ja stets eine gewisse SPD-Nähe unterstellte - aber sie ließ mich die Samstagabendshow mit Fuchsberger trotzdem ansehen, wenn ich zu Besuch war, und ganz besonders spannend fand ich immer die "Superchance", wenn der Kandidat diese beleuchteten Treppenstufen erklimmen konnte.) Entweder jetzt gleich oder am späteren Nachmittag!
- Stimme aus Mobiltelefon: Dann lieber am späten Nachmittag, ich rufe dann noch mal an.
- nnier: (Der ruft sowieso nicht mehr an. Die Leute trauen sich nicht, zu sagen, wenn sie es sich anders überlegt haben. Dabei ist das doch viel besser, als den Verkäufer warten zu lassen! Wie oft habe ich schon gewartet, wenn jemand vorbeikommen und sich etwas anschauen wollte. Aber es ist ja ein kleiner Junge, da wollen wir nicht so sein. Was natürlich etwas peinlich war, damals, war die Geschichte mit dem Nachthemd, als Wetteinsatz bei "Wetten, dass?" hatte der Fuchsberger ja gesagt, er würde seine nächste Sendung im Nachthemd moderieren - und wie dann die ganze Republik darüber sprach, wochenlang, und wie er dann im Nachthemd auf die Bühne kam, und wie er dann sagte: Hier sind manchmal auf dem Boden solche Aufkleber, die markieren, wo ich bei den Ansagen stehen soll. Und auf diese Aufkleber ist mein Gesicht gedruckt. Und jetzt gucke ich mir selber unters Nachthemd. Und alle so: Kreiiiiisch!) Bis dann!
- Mobiltelefon: Lüngel! Lüngel!
- nnier: (Oh! Erneut lüngelt mein Mobiltelefon! Ich wage nicht, zu denken, aber kann es sein?) Ja, hallo?
- Stimme aus Mobiltelefon: Ja, hier ist noch mal Bo*. Ich kann jetzt doch schon und wollte Fragen, wenn ich in der Linie X sitze, wo muss ich denn da aussteigen?
- nnier: (Andererseits erinnert der Name Bo natürlich an Bo Derek, die auch einmal zu Gast bei Joachim Fuchsberger war, der ihr auf unangenehm aufdringliche Weise Fragen stellte wie z.B.: Wenn Sie in einen Raum kommen, und da sind Männer, wo gucken die denn dann so hin, gucken die bei Ihnen so in die Augen so, oder wo gucken die bei Ihnen so hin so?) Da und da aussteigen, dann da und da langgehen, ich schließe das Keyboard schon mal an.
Es klingelte, Bo stand vor der Tür, kam herein, sah sich das Keyboard an, stellte ein paar Fragen, handelte mich ordentlich herunter, zahlte, nahm das Keyboard mit und ging.
Anmerkung 1: Wenn Sie den Eindruck haben, ich hätte mich kürzer fassen können, so z.B. mit dem Satz: "Das Keyboard ist endlich verkauft", dann gebe ich Ihnen durchaus recht.
Anmerkung 2: Wenn Sie den Eindruck haben, ich würde umso mehr schreiben, je weniger Sachen ich loswerde, und schließlich sei das ja wohl das Ziel meiner großartigen "Agenda 2011", und man könne ja fast meinen, dass ich mit ersterem über letzteres hinwegtäuschen wolle, dann kann ich das nicht überzeugend widerlegen.
Anmerkung 3: Bo war eine erwachsene Frau.
Anmerkung 4: Neben mir saß in der Schule einer, der auf sein Geodreieck die Worte "Bo Geo Derek" geritzt hatte, ich fand das ziemlich komisch, sonst aber niemand.
--
*Name geändert
- nnier: (Schockschwerenot! Mein Mobiltelefon lüngelt! Wer mag das wohl sein!) Ja, bidde?
- Stimme aus Mobiltelefon: Ja, hier ist Bo*. Sie haben da ein Keyboard inseriert. Ist das denn noch da?
- nnier: (Eine vorsichtige, eher schüchterne Stimme - Bo, was für ein putziger Name! Vermutlich ein Spitzname, die Kurzform des Jungennamen Bojan womöglich, den die deutschen Standesämter übrigens nicht einfach so akzeptieren, jedenfalls in den 80ern nicht einfach so akzeptierten, weswegen eine junge Mutter ihren Bekannten in der Sportredaktion auch einmal darum gebeten hatte, den Vornamen des Skisportlers Bojan Križaj ausnahmsweise auch dann auszuschreiben, wenn er am folgenden Wochenende nicht den ersten Platz einnehmen und deshalb nach den redaktionellen Vorgaben nur abgekürzt ["B. Križaj"] in der Kurzmeldung genannt würde, woraufhin der Bekannte ihr den Gefallen auch tat und sie dem Standesbeamten auf dessen Frage ["Bojan? Soll das 'n Name sein?"] prompt und Schwarz auf Weiß entgegenhalten konnte: "Hier! Steht sogar in der Zeitung!", und es plötzlich kein Problem mehr war, ein Kind auf diesen Namen anzumelden, wie sie in einer Fernsehsendung - ich meine, mit Joachim Fuchsberger, auch wenn ich jetzt nicht direkt weiß, was der damit zu tun haben könnte - erzählte. Die Stimme jedenfalls klingt nach einem etwa zwölfjährigen Jungen, der sich sehnlich ein Keyboard wünscht, nun, um diese Tageszeit sollte er ja eigentlich in der Schule sein, aber wenn bei denen auch so viel Unterricht ausfällt wie bei meinen - ein Wahnsinn, alles! Die reine Mangelverwaltung! Nun, immerhin ein Kind mit Interessen, und genügend Mut und Eigeninitiative bringt er auch mit, das schafft nicht jeder, einfach bei einem Unbekannten anzurufen und sich mit dem Vornamen zu melden, viele sind dafür ja zu schüchtern und tun dann so, als hätten sie "keine Lust", dabei trauen sie sich einfach nicht - gut, ganz leicht scheint es ihm auch nicht zu fallen, da wollen wir bei den Preisverhandlungen auch nicht so hart herangehen, außerdem soll das Ding ja auch weg, es kommt ja nicht so sehr aufs Geld an, bloß wenn da so ein Heini an der Strippe ist wie neulich, dann kann ich ganz, ganz viel Geduld entwickeln - nee, wirklich.) Ja, ist noch da!
- Stimme aus Mobiltelefon: Wo wäre das denn, wo könnte ich mir das denn mal ansehen?
- nnier: (Hmm, ich habe ja gewisse Hemmungen, mit einem Zwölfjährigen in Preisverhandlungen zu treten, außerdem: Will der wirklich alleine kommen? Außerdem: Wie will der das denn nach Hause transportieren? Und vielleicht war die Sendung wirklich mit Joachim Fuchsberger, denn schließlich war er es auch, in dessen Sendung ein Amateurfußballer erzählte, 1860 München war damals - glaube ich - sogar aus der 2. Liga abgestiegen, wie er, nachdem er das Spiel eine ganze Weile von der Auswechselbank aus habe verfolgen müssen, endlich eingewechselt worden sei, dann auch sofort den Ball zugespielt bekommen habe, mit diesem am Fuß aufs Tor zugelaufen sei, auf keine nennenswerte Gegenwehr gestoßen sei, mit einem traumhaften Schuss auch noch den Torwart überwunden und erst beim Jubeln die entgeisterten Gesichter seiner Mitspieler bemerkt habe - und, ja, das Spiel habe man mit 0:1 verloren - bloß: Welche Sendung soll das gewesen sein, bei "Auf Los geht's los" wurden doch nicht solche Geschichten erzählt?) Das wäre in Y, in der Z-Straße.
- Stimme aus Mobiltelefon: Wann könnten Sie denn, wann passt es Ihnen?
- nnier: (Seltsamerweise mochte ich die Sendung "Auf Los geht's los" immer sehr gerne und den Herrn Fuchsberger auch. Meine Oma mochte ihn gar nicht, sie hielt ihn für unerträglich eitel und selbstgefällig, außerdem eindeutig für einen Rechten, während man dem von ihr geschätzten Hans-Joachim Kulenkampff ja stets eine gewisse SPD-Nähe unterstellte - aber sie ließ mich die Samstagabendshow mit Fuchsberger trotzdem ansehen, wenn ich zu Besuch war, und ganz besonders spannend fand ich immer die "Superchance", wenn der Kandidat diese beleuchteten Treppenstufen erklimmen konnte.) Entweder jetzt gleich oder am späteren Nachmittag!
- Stimme aus Mobiltelefon: Dann lieber am späten Nachmittag, ich rufe dann noch mal an.
- nnier: (Der ruft sowieso nicht mehr an. Die Leute trauen sich nicht, zu sagen, wenn sie es sich anders überlegt haben. Dabei ist das doch viel besser, als den Verkäufer warten zu lassen! Wie oft habe ich schon gewartet, wenn jemand vorbeikommen und sich etwas anschauen wollte. Aber es ist ja ein kleiner Junge, da wollen wir nicht so sein. Was natürlich etwas peinlich war, damals, war die Geschichte mit dem Nachthemd, als Wetteinsatz bei "Wetten, dass?" hatte der Fuchsberger ja gesagt, er würde seine nächste Sendung im Nachthemd moderieren - und wie dann die ganze Republik darüber sprach, wochenlang, und wie er dann im Nachthemd auf die Bühne kam, und wie er dann sagte: Hier sind manchmal auf dem Boden solche Aufkleber, die markieren, wo ich bei den Ansagen stehen soll. Und auf diese Aufkleber ist mein Gesicht gedruckt. Und jetzt gucke ich mir selber unters Nachthemd. Und alle so: Kreiiiiisch!) Bis dann!
- Mobiltelefon: Lüngel! Lüngel!
- nnier: (Oh! Erneut lüngelt mein Mobiltelefon! Ich wage nicht, zu denken, aber kann es sein?) Ja, hallo?
- Stimme aus Mobiltelefon: Ja, hier ist noch mal Bo*. Ich kann jetzt doch schon und wollte Fragen, wenn ich in der Linie X sitze, wo muss ich denn da aussteigen?
- nnier: (Andererseits erinnert der Name Bo natürlich an Bo Derek, die auch einmal zu Gast bei Joachim Fuchsberger war, der ihr auf unangenehm aufdringliche Weise Fragen stellte wie z.B.: Wenn Sie in einen Raum kommen, und da sind Männer, wo gucken die denn dann so hin, gucken die bei Ihnen so in die Augen so, oder wo gucken die bei Ihnen so hin so?) Da und da aussteigen, dann da und da langgehen, ich schließe das Keyboard schon mal an.
Es klingelte, Bo stand vor der Tür, kam herein, sah sich das Keyboard an, stellte ein paar Fragen, handelte mich ordentlich herunter, zahlte, nahm das Keyboard mit und ging.
Anmerkung 1: Wenn Sie den Eindruck haben, ich hätte mich kürzer fassen können, so z.B. mit dem Satz: "Das Keyboard ist endlich verkauft", dann gebe ich Ihnen durchaus recht.
Anmerkung 2: Wenn Sie den Eindruck haben, ich würde umso mehr schreiben, je weniger Sachen ich loswerde, und schließlich sei das ja wohl das Ziel meiner großartigen "Agenda 2011", und man könne ja fast meinen, dass ich mit ersterem über letzteres hinwegtäuschen wolle, dann kann ich das nicht überzeugend widerlegen.
Anmerkung 3: Bo war eine erwachsene Frau.
Anmerkung 4: Neben mir saß in der Schule einer, der auf sein Geodreieck die Worte "Bo Geo Derek" geritzt hatte, ich fand das ziemlich komisch, sonst aber niemand.
--
*Name geändert
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ilnonno,
Sonntag, 20. Februar 2011, 23:06
Bo Larson, Schwede, Fußballer, männlich, 1974 Wasserschlacht.
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dosron,
Montag, 21. Februar 2011, 02:01
Ach, machen Sie ruhig mal so weiter.
Das gefällt schon ziemlich!
Das gefällt schon ziemlich!
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prieditis,
Montag, 21. Februar 2011, 02:08
Geo Derek... stellen Sie sich nun bitte vor, wie ich mit dem Po vom Sofa Jaffa-Möbel auf den Boden plumpse. Dabei kippt das Möbel, dank Newton, hoch und trifft mich im Kreuz. Ich lache immer noch, weil, der ist wirklich witzig, der Scratcher.
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cabman,
Montag, 21. Februar 2011, 08:53
(Seltsamerweise mochte ich die Sendung "Auf Los geht's los" immer sehr gerne und den Herrn Fuchsberger auch. HE HE HE HErrliche Gedanken haben Sie da.
Und doch, ja: Mehr davon.
Und doch, ja: Mehr davon.
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monnemer,
Montag, 21. Februar 2011, 09:17
Erste Gedanken zu Bo:
Bo Brummell, wenn der anruft wird´s sicher später. Außerdem tot.
Ich fand immer (und finde auch heute noch) den Bandnamen Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich irgendwie unvollständig. Die hätten sich zur Abrundung unbedingt noch einen Bo (oder meinetwegen auch Mo) dazu holen sollen. Das geht mir tatsächlich seit Jahrzehnten in unregelmäßigen Abständen im Kopf rum.
( Bo Geo Derek ist natürlich ein Kracher.)
(und dann noch: wenn Sie nach dem Verkauf von jedem einzelnen Stück solche Beiträge raushauen, wird das ein Bombenjahr!)
Bo Brummell, wenn der anruft wird´s sicher später. Außerdem tot.
Ich fand immer (und finde auch heute noch) den Bandnamen Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich irgendwie unvollständig. Die hätten sich zur Abrundung unbedingt noch einen Bo (oder meinetwegen auch Mo) dazu holen sollen. Das geht mir tatsächlich seit Jahrzehnten in unregelmäßigen Abständen im Kopf rum.
( Bo Geo Derek ist natürlich ein Kracher.)
(und dann noch: wenn Sie nach dem Verkauf von jedem einzelnen Stück solche Beiträge raushauen, wird das ein Bombenjahr!)
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prosa,
Montag, 21. Februar 2011, 09:59
... ganz ihrer meinung, wonnemer, besonders im zuletzt eingeklammerten! :)
nnier,
Montag, 21. Februar 2011, 13:52
Herr monnemer, nun erschrecke ich aber: "dad, dam, dum, mum, mud, mad, diddley, bo, dave, dee, dozy, ...", und das ist erst wenige Tage her! Im übrigen bin ich vollständig Ihrer Meinung - der Bandname würde so erst richtig rund.
(Und wenn Sie wüssten, wie froh ich über Ihre Anmerkung "Das geht mir tatsächlich seit Jahrzehnten in unregelmäßigen Abständen im Kopf rum" bin!)
(Und Ihnen beiden: Danke!)
(Und wenn Sie wüssten, wie froh ich über Ihre Anmerkung "Das geht mir tatsächlich seit Jahrzehnten in unregelmäßigen Abständen im Kopf rum" bin!)
(Und Ihnen beiden: Danke!)
monnemer,
Montag, 21. Februar 2011, 14:29
Haha, ich wollte das dort schon kommentieren.
Der hat da 'bo' vornedran geschrieben! Gibtsdochgarnich. Denkt der das auch? Kanndochgarnichsein.
Frag doch einfach. 'Hallo Herr nnier, ham Sie auch ein Rad ab?' Kannstjaauchnichmachen.
Und habe das dann doch sein lassen.
Der hat da 'bo' vornedran geschrieben! Gibtsdochgarnich. Denkt der das auch? Kanndochgarnichsein.
Frag doch einfach. 'Hallo Herr nnier, ham Sie auch ein Rad ab?' Kannstjaauchnichmachen.
Und habe das dann doch sein lassen.
jean stubenzweig,
Montag, 21. Februar 2011, 10:53
Oma hat recht: «unerträglich eitel und selbstgefällig, außerdem eindeutig für einen Rechten», und sein Geschäftsgebaren war obendrein bisweilen nicht ganz so sauber wie sein Erscheinungsbild. Aber es hat sich gerächt, er mußte schließlich irgendwann doch noch den zweiundsiebzigjährigen nächtlichen Studiogast geben.
Ansonsten wünsche ich mir, daß Sie immer weniger Sachen loswerden.
Ansonsten wünsche ich mir, daß Sie immer weniger Sachen loswerden.
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nnier,
Dienstag, 22. Februar 2011, 10:26
Wenn man sich mal dieses merkwürdige Showkonzept in Erinnerung ruft, hat man ohnehin das Gefühl, das müsse in einem anderen Jahrhundert stattgefunden haben. (Na gut, es war ein anderes Jahrhundert.) Mich hat vor allem dieses Spiel begeistert, und wenn dann am Ende der Kandidat die "Superchance" bekam und innerhalb von 60 Sekunden(?) zehn falsche Begriffe korrigieren musste, war ich vor Aufregung kaum im Sessel zu halten. Ich weiß noch, wie Herr Fuchsberger vom Kärtchen ablas: "Dr. Chicago" und der Kandidat mit "Dr. Schiwago" antwortete, und dann Tusch!, und Hauptgewinn. Womöglich war es eher die Sendung als der Moderator, an den sich meine Begeisterung ursprünglich knüpfte - denn die Talkshow "Heut' abend" z.B. langweilte mich grandios.
Leider weiß ich nicht mehr um die Umstände seines Abschieds aus der Sendung (und vorübergehend auch aus Deutschland), es hatte etwas mit "umstrittenen" Äußerungen zu tun und ich erinnere mich an einen von reichlich Selbstmitleid getränkten Abschiedsmonolog in der letzten Ausgabe. Danach war ewig nichts, und erst bei Harald Schmidt begegnete ich dem alten Herrn wieder, der dort gleich eine Kostprobe seiner Schmierigkeit (ich sage nur: Bo Derek!) ablieferte und etwas vom "Bumsen" erzählte. Allerdings schaute er dann doch etwas sparsam, als Schmidt ihn kurz korrigierte: "Heute sagt man 'ficken'!"
Aber ich will mich hier nicht herausreden: In den frühen 80ern jedenfalls habe ich auf die Frage nach dem Lieblingsmoderator nicht etwa "Peter Illmann" oder "Thomas Gottschalk" geantwortet, sondern: "Joachim Fuchsberger!" - einzig der Spitzname "Blacky" wollte mir partout nicht über die Lippen kommen.
Leider weiß ich nicht mehr um die Umstände seines Abschieds aus der Sendung (und vorübergehend auch aus Deutschland), es hatte etwas mit "umstrittenen" Äußerungen zu tun und ich erinnere mich an einen von reichlich Selbstmitleid getränkten Abschiedsmonolog in der letzten Ausgabe. Danach war ewig nichts, und erst bei Harald Schmidt begegnete ich dem alten Herrn wieder, der dort gleich eine Kostprobe seiner Schmierigkeit (ich sage nur: Bo Derek!) ablieferte und etwas vom "Bumsen" erzählte. Allerdings schaute er dann doch etwas sparsam, als Schmidt ihn kurz korrigierte: "Heute sagt man 'ficken'!"
Aber ich will mich hier nicht herausreden: In den frühen 80ern jedenfalls habe ich auf die Frage nach dem Lieblingsmoderator nicht etwa "Peter Illmann" oder "Thomas Gottschalk" geantwortet, sondern: "Joachim Fuchsberger!" - einzig der Spitzname "Blacky" wollte mir partout nicht über die Lippen kommen.
mark793,
Dienstag, 22. Februar 2011, 10:57
Ich schätzte Fuchsberger ja mehr als Schauspieler - die Edgar-Wallace-Filme wie "Das Gasthaus an der Themse" oder "Der Frosch mit der Maske" fand ich als Kind ganz grandios. Mit der großen Samstagaband-Show hatte ich nicht so übermäßig viel am Hut, da gab es für meinen Geschmack immer zuviel Füllprogramm - verkörpert beispielsweise von Miriam Makeba, die "Pata pata" sang oder von Marcel Marceau mit seinen stummen Staksereien. Ober aber dergleichen auch in Fuchsberger-Shows stattfand oder nur bei der Konkurrenz, könnte ich heute nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, in meiner Erinnerung ist das alles zusammengerührt wie in einen Kessel Buntes in eine einzige Unterhaltungssauce...
jean stubenzweig,
Dienstag, 22. Februar 2011, 11:13
Schon als junger Mensch mochte ich diesen Fernsehunterhaltungskram nie. Deshalb kann ich auch nicht beurteilen, ob der heutige noch dümmer ist oder nicht als der der Achtziger. Was ich aber weiß – Herr Fuchsberger wurde gerne als das herumgereicht, was sich Fritzchen und Lieschen Müller wohl unter einem elder statesmen oder eben einem honorigen Herrn vorstellen. Und genau das war er definitif nicht. Passable Manieren, das wissen wir nicht nur seit den aktellen Ereignissen, reichen dazu nicht aus.
nnier,
Dienstag, 22. Februar 2011, 11:33
mark793 - ich muss der einzige Mensch in meiner Kohorte sein, der diese Wallace-Filme nicht kennt. Mir geht das ebenso mit "Bonanza", den "Waltons" und noch so einigen anderen Allgemeingütern - es mag daran liegen, dass meine Fernsehzeiten doch ziemlich reglementiert waren (und es hat mir nicht geschadet! Schiel, schnief, sabber.) Aber damals machten einige Jährchen Altersunterschied natürlich noch eine Menge aus, denn es lief noch nicht alles ständig und überall - verpasst war verpasst. Lediglich an mein rotes Goldmann-Taschenbuch ("Der Banknotenfälscher") für 1,99 in der Jubiläumsausgabe erinnere ich mich, das fand ich beim ersten Lesen als Kind furchtbar spannend und beim zweiten Lesen einige Jahre später nur noch furchtbar.
Herr Stubenzweig - auch ich bin da kein Experte, aber schaut man sich mal eine beliebige Samstagabendshow der 70er oder 80er Jahre als Aufzeichnung in voller Länge an (und eben nicht nur einen kurzen Ausschnitt), dann muss man vollkommen ernüchtert feststellen, dass auch damals ganz furchtbarer Dünnsinn produziert wurde, dies aber gerne noch mit sehr staatstragender Attitüde. Und das chauvinistische Altherrengehabe der großen Zampanos, auch Kulenkampff konnte da sehr peinlich sein, ist kaum zu ertragen. Was den Unterschied macht, was sich seit Privatfernsehzeiten wirklich entscheidend geändert hat, ist meiner Ansicht nach dieses ganz bewusst zynische, dehumanisierende Vorführen von Menschen.
Herr Stubenzweig - auch ich bin da kein Experte, aber schaut man sich mal eine beliebige Samstagabendshow der 70er oder 80er Jahre als Aufzeichnung in voller Länge an (und eben nicht nur einen kurzen Ausschnitt), dann muss man vollkommen ernüchtert feststellen, dass auch damals ganz furchtbarer Dünnsinn produziert wurde, dies aber gerne noch mit sehr staatstragender Attitüde. Und das chauvinistische Altherrengehabe der großen Zampanos, auch Kulenkampff konnte da sehr peinlich sein, ist kaum zu ertragen. Was den Unterschied macht, was sich seit Privatfernsehzeiten wirklich entscheidend geändert hat, ist meiner Ansicht nach dieses ganz bewusst zynische, dehumanisierende Vorführen von Menschen.
prosa,
Dienstag, 22. Februar 2011, 12:50
Was den Unterschied macht, was sich seit Privatfernsehzeiten wirklich entscheidend geändert hat, ist meiner Ansicht nach dieses ganz bewusst zynische, dehumanisierende Vorführen von Menschen.
Oh, wichtige Bemerkung, Herr nnier! Wenn Art und Umfang solchen Vorführens aber selbst gewählt sind: Wer dehumanisiert dann wen? Das Format oder die Leute, die es suchen? Und macht sich dabei jemand ganz bewusst des Zynismusses schuldig? Ich weiss nicht. Privates Fernsehen ist so frei wie der freie Markt frei von Moral ist.
Gegen Fuchsberger habe ich eine persönliche Aversion. Eine "Kostprobe seiner Schmierigkeit" gab er z. B. auch, indem er gegen ein junges, konkurrierendes Talent so lange intrigierte, bis dieser seinen Journalistenjob bei den ÖR verlor und ihm nicht länger im Weg war. Sowas bestimmt dann leicht die eigene Haltung, wobei ich hinzufügen will, dass das patriarchale Gehabe beider, Fuchsbergers + Kulenkampffs, mir schon damals ziemlich gegen den Strich ging; aber ich blieb sitzen bis zum Schluss, denn das war damals so Sitte ...
Oh, wichtige Bemerkung, Herr nnier! Wenn Art und Umfang solchen Vorführens aber selbst gewählt sind: Wer dehumanisiert dann wen? Das Format oder die Leute, die es suchen? Und macht sich dabei jemand ganz bewusst des Zynismusses schuldig? Ich weiss nicht. Privates Fernsehen ist so frei wie der freie Markt frei von Moral ist.
Gegen Fuchsberger habe ich eine persönliche Aversion. Eine "Kostprobe seiner Schmierigkeit" gab er z. B. auch, indem er gegen ein junges, konkurrierendes Talent so lange intrigierte, bis dieser seinen Journalistenjob bei den ÖR verlor und ihm nicht länger im Weg war. Sowas bestimmt dann leicht die eigene Haltung, wobei ich hinzufügen will, dass das patriarchale Gehabe beider, Fuchsbergers + Kulenkampffs, mir schon damals ziemlich gegen den Strich ging; aber ich blieb sitzen bis zum Schluss, denn das war damals so Sitte ...
nnier,
Dienstag, 22. Februar 2011, 13:27
" ... so frei wie der freie Markt frei von Moral ist", das darf man dabei einfach nicht vergessen. Auch wenn die Übergänge im einzelnen immer fließend sind, würde ich schon sagen, dass zwischen den kleinen Kindergeburtstagsgemeinheiten aus vergangener TV-Zeit und den sehr bewusst inszenierten Entblößungen und Erniedrigungen heutzutage ein grundlegender qualitativer Unterschied besteht. Da hilft der ganze Überbau nichts, wenn versucht wird, dem Dschungel-Trash mit Hilfe von Intellektuellenschauspielern wie Matthieu Carrière noch irgendein subversives Potential zuzuschreiben oder es mit Kommunarden-Langhans zur Selbsterfahrungs-WG aufzuwerten: Die Botschaft ist eindeutig - wer unten ist, muss Scheiße fressen und dabei lächeln. Für zynisch halte ich es außerdem, derangierte Menschen in Sozialpornos vorzuführen, auf dass sich die prekäre Mittelschicht wohlig gruseln möge, wenn in der Röhre die adipösen Langzeitarbeitslosen beim Rauchen und Kinderanbrüllen gezeigt werden. Es ist dann immer ziemlich einfach, auf Volljährigkeit, Unterschrift und Honorar zu verweisen. Viele von denen, die in den Medien vor und hinter den Kulissen arbeiten, sehen übrigens zu, dass ihre Kinder schön in die Waldorfschule gehen und tunlichst nichts mit dem Dreck zu tun haben, den sie da produzieren - erst später dann, wenn sie genügend Medienkompetenz erworben haben, um überhaupt etwas mit Begriffen wie Inszenierung, Perspektive usw. anfangen zu können, dürfen sie dann voll metaironisch mitmachen und den blasskranken Junkies die nächste Ladung Müll verpassen. Ja, das ist ganz bewusster Zynismus.
prosa,
Dienstag, 22. Februar 2011, 15:03
Ej, das war die volle Dröhnung, wie man sie besser nicht akkumulieren kann - als individuelles, moralisches Werturteil. Ich teile es natürlich, aber unterbinden kann man (leider) nicht, d. h., keine Schuld einklagen dafür, dass diese Art von Zynismus sich weiter in die Gesellschaft frisst, ohne im marktwirtschaftlichen, freiheitlich verfassten Rechtsstaat die Freiheiten Anderer zu beschneiden. Das war mein Punkt und bleibt bis auf weiteres mein ungelöster Kummer :) ...
but now for something completely different: was steht wohl als Nächstes auf der nnier'schen Agenda?
but now for something completely different: was steht wohl als Nächstes auf der nnier'schen Agenda?
lorilo,
Montag, 21. Februar 2011, 19:44
Hach - mehr schreiben, weniger loswerden. Bitte, danke.
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sid,
Dienstag, 22. Februar 2011, 21:02
Ad Anmekrung 1 - nö. Auf keinen Fall.
Wer Kurzegschichten lesen will, liest Tw, aber doch keine Blogs ; )
Schön, wies ist. So ganz im Gesamtpaket.
Vielleicht auch deshalb (oder zustätzlich), weil hier paar Tage Bo Derek tatsächlich im Gespräch war (Opernball und so..).
Wer Kurzegschichten lesen will, liest Tw, aber doch keine Blogs ; )
Schön, wies ist. So ganz im Gesamtpaket.
Vielleicht auch deshalb (oder zustätzlich), weil hier paar Tage Bo Derek tatsächlich im Gespräch war (Opernball und so..).
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