Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Da fliegen sie zum Mond
nnier | 26. September 2009 | Topic In echt
Jonas? Jonas! Meine Batterie ist alle!
(Frank Zander, Der Ur-Ur-Enkel von Frankenstein)
Wie die das mit den Elektroautos hinkriegen wollen, ist mir ja schleierhaft, denn erfahrungsgemäß muss man nach anderthalb Jahren, wenn der alte hinüber ist, für einen Ersatzakku mehr hinlegen, als das Altgerät zu dem Zeitpunkt noch wert ist. Darauf kann sich die Autoindustrie schon freuen: "Ach, das lohnt sich nicht mehr, da nehme ich gleich ein neues Auto."

Es ist ein Elend mit den schlappmachenden Akkus. Nicht nur er hier hat mich viel zu früh im Stich gelassen. Besonders ärgerlich aber ist das Thema, wenn es um Laptops geht.

Man weiß ja inzwischen, wie schädlich das andauernde Aufladen für den Akku ist, der Normalzustand also, den man täglich überall sieht: Laptop ständig am Stromnetz, Akku 100% voll. Man hat ja gelesen, dass ein Akku am besten mit 70% Ladestand im Kühlschrank aufbewahrt wird. Dann hält er länger. Und riecht nach Leberwurst. Aber was nützt er einem noch?

Innerhalb weniger Monate lässt sich bei jedem neuen Laptop wieder verfolgen, was geschieht: Am Anfang hält der Akku knapp zwei Stunden, etwas später freut man sich, wenn es noch eine halbe ist, und irgendwann reicht die Leistung nicht mal mehr aus, um den eingeschalteten Rechner von einer Steckdose in eine andere umzustöpseln. Und was mache ich also? Ich baue tatsächlich den Akku aus. (Im Kühlschrank liegt er nicht, aber im Regal.)

Was nun kommt, ahnen Sie bereits: Oh! Hoppla! Das war der Stecker! Der kleine, runde, der so leicht aus dem Laptopgehäuse flutscht! Und die Meldung, dass das Betriebssystem "beim letzten Mal nicht ordnungsgemäß heruntergefahren" wurde, kennt man bald besser als den normalen Startbildschirm.

Laptophersteller! Seid ihr so blöd, oder tut ihr nur so!? Mit zwei absoluten Kleinigkeiten wäre dem gemeinen Nutzer besser gedient als mit allen bescheuerten Fingerabdrucksensoren der Welt:

1) Ein Schalter, der den Akku elektrisch vom Rechner trennt. So, als wäre er ausgebaut, aber man hat ihn gar nicht ausgebaut, gelle? Dann muss der nämlich gar nicht immer geladen werden! Dann ist er aber da, wenn man ihn mal braucht! Und liegt nicht im Kühlschrank! Und riecht nicht nach Leberwurst!

2) Und solange ihr euch noch staunend am Kopf kratzt, gleich noch was: Die Buchse für den Netztstrom, die muss gar nicht so flutschen wie ein gecremtes Zäpfchen! Man benutzt den Laptop nämlich manchmal mobil! Ja! Das kann man! Und dann ist das blöd, wenn der Stecker sofort herausgezogen wird, nur weil man den Rechner mal bewegt! Da kann man doch eine kleine Arretierung bauen, hm? Oder g**gelt wenigstens mal nach "Klinkenstecker", weil nämlich, bei den ganzen tragbaren Musikabspielgeräten, da flutscht auch nicht einfach so der Kopfhörerstecker raus!

Aber da kann man ja genausogut das Fenster aufmachen und rufen: "Das Wetter soll besser werden!"

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venice_wolf, Samstag, 26. September 2009, 20:12
Mit Handybatterien auch so ein Graus, da kauft man mit 29 Euro ein neues und die Batterie kostet 35...
Ausweg kenne ich keinen, da muss einfach eine neue Technologie her , so was wie LED für Leuchten, die es bestimmt schon gibt, aber solange nicht alle Vorräte an Ramsch abverkauft sind kommt bestimmt nix neues in die Regale.
Also mein Ratschlag: mit alten aber guten Geräten so lange aushalten wie geht, ev. spottbillige AA Akkus mit Klebeband am Händy anbringen, bis die übernächste Technologie heraus kommt. Man muss es nicht eilig haben, die Konzerne nehmen sich auch Zeit um uns das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sonst steht man da, mit dem "neuen" Ding, und am nächsten Tag kommt mit Trari Trara die Lösung und man sieht es an und könnte es wie eine Nuss mit einer Hand knacken...

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nnier, Samstag, 26. September 2009, 21:44
Das Akkuproblem ist ja ein riesiges. In jedem Dödelapparat steckt so einer, voller Blei usw., und wird im fröhlichen Takt weggeschmissen. Der Rasierer ist so ein Beispiel: Ich bräuchte kein Akku-Gerät. Statt dass das Netzkabel am Apparat ist, ist es eben an der Ladestation. Und überlädt das gute Stück, bis es viel zu früh die Grätsche macht. Die elektrischen Zahnbürsten sind schon sinnvoller (aber auch den Haufen aus jährlich weggeworfenen Akkuzahnbürsten würde ich gerne mal sehen). Dann geht's weiter mit den Digitalkameras, MP3-Spielern, Navigationssystemen, Elektrowerkzeugen (längst nicht mehr nur Akkuschrauber), Tischstaubsaugern, Spielzeughubschraubern und zillionen anderer Dinge.

Ich weiß nicht, ob da eine "neue Technik" in Sicht ist. Bis vor kurzem war jedenfalls die Speicherung elektrischer Energie immer ein ganz großes Problem, wenn es um größere Kapazitäten ging als die obigen Gerätebeispiele benötigen, und ich bis deshalb sehr skeptisch, wenn plötzlich die Elektroautos - wenigstens hierzulande - als die neueste technologische Sau durchs Dorf getrieben werden, die ganz plötzlich so unheimlich doll die Umwelt schonen soll. Es scheint sich da eher um lebensverlängernde Maßnahmen für die Industrie zu handeln.

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vert, Sonntag, 27. September 2009, 17:56
meine uralte forderung: funkuhren in mobiltelefone einzubauen, kann ja eigentlich auch keine raketentechnologie sein. mittlerweile können die teile bildtelefonie, walkman, kamera und zum teil computer sein - aber ich muss zweimal im jahr manuell die uhr verstellen. das beleidigt mich seit mehr als zehn jahren.

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damals, Montag, 28. September 2009, 01:56
Na, das war doch wieder ein schöner Text! Schon der erste Satz siganlisierte das ... bei uns zu Hause gibt es übrigens nur einen Laptop, den meiner Frau, und der hat gar keinen Akku, jedenfalls keinen funktionierenden, und deshalb muss ich immer das Netzkabel zwischen Laptop und Knie festklemmen, damit es nicht während des Schreibens rausrutscht und und den Text der letzten zehn Minuten mit in den Orkus nimmt ... wirklich bescheuert. Und von meinem Rasierer will ich gar nicht anfangen zu erzählen. Lamentieren wir lieber über das Wahlergebnis. Das ist so schön irrelevant.

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nnier, Montag, 28. September 2009, 21:16
Sie meinen den von Frank Zander - ich leite es weiter! Gefällt mir auch super, das mit dem Jonas.

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damenwahl, Montag, 28. September 2009, 23:30
Wie recht Sie haben! Ich bin ja ein typisch deutscher Pedant und je länger im Ausland, desto pedantischer, daher ziehe ich immer den Akku brav raus. Dann halten sie tatsächlich lang... aber meinen Eltern zum Beispiel ist das nicht klarzumachen, weder bei Laptops noch bei Akkuzahnbürsten. So ein Schalter wäre wirklich praktisch.

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nnier, Dienstag, 29. September 2009, 16:46
Bei den Akkuzahnbürsten und ähnlichem Zeug ist ja zusätzlich noch das Problem, dass sie auf der Ladestation "ihren Platz" haben. Da steckt man sie eben dorthin, wohin sie "gehört". Es ist sozusagen eine Willensanstrengung, sie danebenzulegen.
Bei den Laptops ist einfach das Traurige, dass es niemandem gesagt wird. Wer dann nach einem Jahr zum ersten Mal das Netzteil abklemmt, um den Rechner mit in den Garten zu nehmen, guckt dumm aus der Wäsche. Und wer dann losgeht, um einen Ersatzakku zu kaufen und den Preis genannt bekommt, guckt noch wesentlich dümmer. Dabei wäre es ein Klacks, diesen Hardwareschalter einzubauen.

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