Sollten Sie sich in den nächsten Wochen in der Nähe von Unterschleißheim, Habach, Arnschwang, Freren, Stralsund, Schwerin, Damme, Bünde, Marburg, Dortmund, Solingen, Simmersfeld, Groenlo oder Hameln aufhalten, dann empfehle ich, dass Sie mal Ihren Terminkalender abgleichen. Alle anderen machen es einfach wie ich und gehen heute abend trotz zweifelhafter "Veranstaltungs-Geschäftsbedingungen" ("Keine Macht den Gästen!") dahin.

~

Nach einem Konzert in Hamburg bekam ich kürzlich folgende, freundliche SMS:

Hast einen guten Geschmack. Hat mir total hefallen. Euch ne gute heimfahrt.

~

Nach einem Konzert in Köln bekam ich kürzlich folgende, freundliche SMS:

Hach, was was das ein schönes Konzert! Ich muss die ganze Zeit noch daran denken! Bist du noch gut heim gekommen?

~

Tja, so war das. Aber eine Nummer kleiner kann's auch schön sein. Und die o.g. Band habe ich bereits zweimal begutachten können, einmal im Rahmen des, ich mag das Wort gar nicht hinschreiben, Musicals She Loves You, das zum Glück weniger ein Musical als vielmehr der in eine fadenscheinige Rahmenhandlung gepresste Auftritt jener Tribute-Band war, die mich durch ihre Spielfreude durchaus begeisterte, ein anderes Mal in dem verrauchten und seltsam benamsten Saufschuppen, den ich also heute wieder einmal aufsuchen werde.

~

~

Na und? Weihnachten ist auch immer das Gleiche.

War schön, danke der Nachfrage. Und interessant, sich mal wieder irgendwo als einer der jüngeren zu fühlen - fast hätte ich beim Eintritt meinen Altersnachweis zücken wollen. Vornehmlich grau-, aber auch blau- und orangehaarige Damen und Herren tanzten ausgelassen vor der Bühne, "Revolution! Revoluuuu-scheeen!", forderte der Beinaheglatzkopf vor mir stetig, stieß seine Begleitung begeistert an, als "Helter Skelter" gegeben wurde und rannte headbangend nach vorne.

Man wundert sich allerdings, wie eine solche "Tribute-Band" es schafft, jahrein und jahraus dasselbe Programm zu geben (95% waren mir jedenfalls exakt so bekannt), ohne dabei gelangweilt oder übermäßig routiniert zu wirken. Es wurde viel gegrinst, manchmal auch etwas überzogen gealbert, jedenfalls mit viel Spaß gespielt - soweit ich das beurteilen kann. Und wenn man also in der Lage ist, auch mit einem Stück wie "Dear Prudence" zu überzeugen, könnte man ja mal darüber nachdenken, sich in diese Richtung voranzutasten und dafür den einen oder anderen Gassenhauer wegzulassen - bzw. für die Schützenfeste aufzusparen.

Japan steht ja gar nicht auf dem Tourplan.