Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Oma Rock im Dreckigen Dutzend @todo Euphemistischen Titel einsetzen
nnier | 18. August 2009 | Topic In echt
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Beim Programmieren kann man Kommentare zwischen den eigentlichen Programmcode schreiben, dafür gibt es gewisse standardisierte, Dings, genau: Tags, und eines davon heißt @todo. Man schreibt dann z.B.:

@todo Die übergebene Kontonummer auf Plausibilität prüfen
oder @todo Sortieralgorithmus optimieren und hofft, auf diese Weise später an die Dinge erinnert zu werden, die noch zu tun sind.

Womit man ja gut leben kann, es ist Technik, keine Lyrik, aber das schreckliche Substantiv "Todo" (englisch ausgesprochen) setzt sich auch in anderen Lebensbereichen immer mehr durch. Statt "Soll ich das alles machen!?" heißt es heute: "Sind das Todos für mich?", und statt der Aufforderung: "Erledigen Sie folgende Arbeiten" bekommt man eine E-Mail, in der steht: "Ich sehe folgende Todos: ...", was die Arbeitswelt wieder eine Spur ekliger macht.

@todo Übergang zu dem folgenden Thema finden

Also war's nix mit der Schlummerstunde, statt dessen geriet ich in den Blickpunkt wie sonst immer dieser nebenbei eingeführte, betont unscheinbare Bürger, der plötzlich führerlose Flugzeuge notlanden oder einen ganzen Kindergarten aus dem einstürzenden Hochhaus retten muss und am Ende, da er den Widrigkeiten des Lebens getrotzt hat und an ihnen gewachsen ist, rußverschmiert und mit ein paar Schrammen im Gesicht zu Frau, Kind und Hund ins Vorstadthaus mit dem weißen Holzzaun zurückkehrt, die zwischenzeitliche, leidenschaftliche Affäre ebenso zurücklassend wie all die zutiefst gerührten Menschen, die ihm zwischen rauchenden Trümmern hinterherwinken und vor Dankbarkeit weinen, und zu Hause die, die, die werden ihn nie wieder einen "langweiligen Bürohengst" heißen, aber nie wieder!, nämlich die Frau weiß jetzt endlich, was sie an ihm hat und das Kind respektiert dann so voll so seinen Vater und kauft sich eine Baseballkappe, auf der Daddy steht, und sogar der Hund gehorcht wieder und reibt sich ekstatisch an seinem Bein, na ja, Sie wissen ja, wie das ist.

"Du kannst doch Spanisch", genau, das ist doch schon ein paar Wochen her, dass du damit angefangen hast, frag doch mal, äh, gut, äh, ¿dónde está la policía? - und dann dieser Schock, wenn man zum ersten Mal hört, wie die wirklich sprechen, nicht so schön jedes Wort einzeln und gut betont, sondern eher so wie ¡Yasquéderbandarrofandaste quintobanda falunquerro chicafuerrasela dambaste hetambo!, ich verstand kein Wort und führte, wie auch immer, die Familie samt geplündertem Fahrzeug zu einer der vielen spanischen Polizeien. Wo ich zum Hauptmann, der ein lustiges Käppi trug, vorgelassen wurde und sich ungefähr folgender Dialog entspann:

- Auto, kaputt, Sachen weg viele
- Wo ist das passiert?
- Essen Familie
- Wann genau?
- Eine Uhr, bevor
- Bitte listen Sie genau auf, welche Dinge fehlen!

@todo Dialog komplettieren und deutlicher zeigen, wie hilflos du gestammelt hast

Unterdessen kam immer mal wieder jemand mit traurigem Gesicht hinein und teilte mir mit, was noch alles weggekommen war. Ich kämpfte also mit dem Wörterbuch, listete cámara fotográfica, Geld sowie Kleidungsstücke in großer Zahl und geriet dabei ordentlich ins Schwitzen. Ein deutsches Motorradfahrerpaar betrat die Station, schimpfte auf Deutsch vor sich hin und forderte mich sehr direkt auf, auch für sie zu übersetzen, sie seien des Spanischen nicht mächtig und da würde ich doch wohl bitte.

Ich bekam Depressionen. Nun kämpfte ich an zwei Fronten, erzählte dies und dolmetschte das, zog den Unmut des Paares auf mich, als ich die Worte des Hauptmanns übersetzte (da sei leider nichts zu machen, die Aussichten auf eine Wiederbeschaffung seien hier generell sehr schlecht), gab hier meinen Eltern das Protokoll zum Unterschreiben und versuchte dort, die Gemüter zu beruhigen, ging noch einmal hinein, als meinem Vater einfiel, dass auch seine goldene Uhr verschwunden war, sah das Stirnrunzeln des Beamten, der betont langsam nachfragte, so so, eine goldene Uhr also, und ist das jetzt alles? Oder kommt vielleicht noch etwas?, verließ schließlich halbverdurstet die Polizeistation und bemerkte in diesem Moment, dass ich den hohen Herrn die ganze Zeit geduzt hatte.

@todo Deutlicher herausarbeiten, wie peinlich das war. Fallhöhe (Respektsperson in paramilitärischer Uniform vs. Duzerei) besser herausstellen.
@todo Überlegen, wie du aus dieser Nummer rauskommen willst

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ratzi, Mittwoch, 19. August 2009, 13:17
Oha - als Zwangsdolmetscher in Spanien habe ich auch so meine Erfahrungen. Ich mußte mir dann immer vorstellen, wie peinloch es wäre, wenn mir jemand zuhören würde, der wirklich Spanisch kann ...

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vert, Mittwoch, 19. August 2009, 14:34
machen sie das mal in ungarn!
alle freuen sich und lachen.
nette menschen, bestimmt.

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nnier, Mittwoch, 19. August 2009, 15:49
Vielleicht können die da aber auch einfach kein Spanisch? Und was ist eigentlich das Gegenteil von Garn?

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vert, Donnerstag, 20. August 2009, 12:43
damit näht man löcher, für fortgeschrittene: schwarze löcher. ich verwende nur ungern ungarn. hinterher fehlt immer etwas. ganze autos zum beispiel.
aber das ist schon wieder eine eigene geschichte

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jean stubenzweig, Mittwoch, 19. August 2009, 18:57
Laut habe ich gelacht. Offenbar so laut, daß sie sogar zu mir in den Keller runtergestiegen sind, weil aus dem so ungewohnte laute Laute nach oben gedrungen waren.

Aber jetzt geht's wieder.

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nnier, Mittwoch, 19. August 2009, 23:48
Sie gehen also auch zum Lachen in den Keller?

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jean stubenzweig, Donnerstag, 20. August 2009, 03:20
Muß ich doch. Da unten lagert schließlich die einzige Freude am Leben, die ich noch habe.

Neinnein, es ist schon so, wie Sie sich das denken: Es wirkt schon leicht unseriös, wenn man da oben bei Tageslicht so rückhaltlos herumprustet. Was sollen denn da die Kollegen denken?

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jean stubenzweig, Donnerstag, 20. August 2009, 06:49
Völlig am Thema vorbei (na ja, insgesamt ja doch wohl nicht so ganz):

John, Paul, Ringo und George

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nnier, Donnerstag, 20. August 2009, 11:15
Fantastisch. Wirklich sehr schön!

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