Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Montag, 12. August 2013
71@71:#63
nnier | 12. August 2013 | Topic Musiq


Da war dieser Schnitt, als Linda starb, die verlachte Linda, die immer etwas verkniffen hinter ihrem Keyboard stand und deren Begleitgesang man nicht mögen musste. Die spielt da ja nur mit, weil sie seine Frau ist!, ereiferte man sich allabendlich im Publikum, und, Überraschung: Ihr hattet recht, sie war keine Musikerin, er wollte sie trotzdem dabeihaben, obwohl ihr es alle viel besser konntet und eigentlich hättet da oben stehen müssen.

Im nachhinein rührt mich das. Wie uncool ist es, die eigene Frau mit ins Studio und auf die Bühne zu zerren! Und wie cool, das gegen alle Anfeindungen gnadenlos durchzuziehen! Mir waren Ehen und Kinder und Anhängsel immer egal, Society-Zeug, dynastisches Gehabe. Aber es gibt Fotos und Interviews aus der Zeit nach ihrem Tod, die einem das Herz brechen können, so schien er zu trauern. Es sah dann eine ganze Weile so aus, als wäre es das gewesen, da wurde der Fanclub aufgelöst und es gab düstere Andeutungen über einen endgültigen Rückzug.

Zurück kam er mit einer schnell aufgenommenen 50er-Jahre-Platte, einem Rock'n'Roll-Album. Was langweilig klingt, aber ganz hervorragend gelungen ist, denn es klingt frisch und rauh und vor allem nach Spaß, ganz im Gegenteil zu früheren Versuchen, die alten Zeiten wiederzubeleben: Das war oft schal und abgeschmackt. (Das so genannte Russische Album z. B. langweilt mich sehr.)

Zwischen die Coverversionen sind drei neue Eigenkompositionen gestreut, und das Erstaunliche ist, wie nahtlos sie sich einfügen. In Köln stellte er das neue Album vor, das war kein Konzert, aber was für ein Lebenszeichen.

Platz 63: Try Not To Cry (1999).

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Mittwoch, 7. August 2013
71@71:#64
nnier | 07. August 2013 | Topic Musiq


I'd like to loll it all / up in a ball: Diesen sympathischen Amateur binde ich nicht für einen Lacher ein. Denn das ist ja das Schöne, dass man bei den Schrammlern oft bemerkt, ob eine Melodie etwas wert ist. Und hier haben wir schon wieder einen Song vom verhassten Album Crapola Nadir, dem Star Trek V im Werkskorpus, dem Album, das die Ideenlosigkeit des Künstlers endgültig offenlegte: Ein Has-Been, der sich an Michael Jackson ranschmeißt, um noch irgendwie bei den 80er-Kids anzukommen und dabei so peinlich wirkt wie ein Vater, der auf der Teenagerparty einfach nicht gehen will.
It goes on for what seems an eternity, one of those McCartney ballads that never gets anywhere, plodding along it’s pointless course until you realise in fact it has finished and you have been listening to nothing for the last ten minutes. [Q]
Wo wir gerade beim Thema Jeijen sind: Dieses Lied hier ist exakt so ein schwülstig produziertes, aalglattes Stück Handwerk und weist in die Richtung, die für McCartney immer eine gefährliche war. Auf Nummer sicher gehen, einen Text aus der Restekiste, ich meine: We can go through our love / We can do things that they said were impossible / Through our love / We can do all that we want to do / We can go through our love / We can go through our love - schon klar! Und ich denke manchmal, es war vielleicht doch ein sinnvoller Teil des göttlichen Plans, dass er dafür so ausgiebig auf die Fresse bekommen hat: Denn da ritt er sich immer noch tiefer rein, so tief, bis der Zweifel zu nagen begann und vielleicht auch die Sorge, der Nachwelt nur als der seichte Balladenheini im Gedächtnis zu bleiben, ergo: Live-Comeback, glückliche Gesichter, Aussöhnung, Innerer Friede und noch einige richtig gute Platten.

Und dann behaupte ich doch: Das ist ein gutes Lied, in meinem Alter kann man ja dazu stehen, so einen Schmalz zu mögen. Nicht immer, dafür manchmal umso mehr. Der Herr da oben legt die schöne Melodie frei, ich aber gustiere auch den Pomp des Originals mitsamt Harfe und Jeijen. Und Star Trek V war immer mein liebster Film aus der Reihe, auch wenn ich stundenlang aufzählen konnte, was alles schlecht und falsch ist: Die paar schönen Momente darin waren mir wichtiger als der ganze Mist.

Platz 64: Through Our Love (1983).

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Freitag, 2. August 2013
Sommerferienprogramm 2013
nnier | 02. August 2013 | Topic Klar jewesn
Oh, an der Schule ist eingebrochen worden. Oh, an der Schule ist eingebrochen worden. Oh, an der Schule ist eingebrochen worden. Oh, an der Schule ist eingebrochen worden. Oh, an der Schule ist eingebrochen worden. Oh, an der Schule ist eingebrochen worden. Oh, an der Schule ist eingebrochen worden. Oh, an der Schule ist eingebrochen worden. Oh, an der Schule ist eingebrochen worden.
Lass vielleicht doch mal reingucken. Hui, das wird teuer. Jungejunge. Ob man da mal eine Kamera hinhängt. Oder so'n Wachdienst.
Lass lieber mal aufräumen. Die werden ja nicht zehnmal hintereinander einbrechen, das wäre ja bescheuert.
Sommerferienprogramm 2013
Sport, Spiel und Spaß in Bremen und umzu

Hurra, sechs Wochen Sommerferien! Doch längst nicht alle Schulkinder können ihre Ferien auf einer Nordsee-Insel oder gar im Ausland verbringen. Kinder und Jugendliche aus Bremen und umzu können auch in diesem Jahr aus einer Vielzahl von Sport-, Spiel, und Ausflugsangeboten unterschiedlicher Veranstalter wählen. [Q]

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Mittwoch, 31. Juli 2013
71@71:#65
nnier | 31. Juli 2013 | Topic Musiq
[Video nicht mehr auffindbar]

Strophe, Strophe, Strophe. So kann man ein Lied auch aufbauen! Und im Heimstudio drauflosspinnen. Ich mag den unfertigen Sound, das fröhlich dilettantische Schlagzeug, das frühe Proto-Beatboxing (pow, ka-ching!) und das abgewürgte Ende. Und finde es cool, nach den schwindelnden Höhen der perfekt polierten Abbey Road ein erstes Soloalbum live aus der Bastelstube zu veröffentlichen.

Platz 65: That Would Be Something (1970).

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Mittwoch, 24. Juli 2013
71@71:#66
nnier | 24. Juli 2013 | Topic Musiq
What good is butter if you haven't got bread?
What good is art when it hurts your head?
Hö hö. Der seichte Fahrstuhlmucker, selbstgenügsam, anspruchslos: Tennis und Ball. Butter und Brot. Kannst genausogut im Bett bleiben!

Man erinnere sich: Keine drei jahre vorher war Bruder John erschossen worden. Dieser hatte den Weltfrieden gesichert und viel für die sexuelle Befreiung der Arbeiterklasse getan, stand deshalb kurz vor der Heiligsprechung durch seine friedensbewegten Jünger: Imagine, du! Und dann kommt der andere mit seinen schrecklich unpolitischen Pullovern und dem limitierten Kunstbegriff: Keep under cover til the clouds disappear! Keep out of trouble til the weather is bright and clear!

Das Lied ist in seiner Dürftigkeit eine Provokation: Routiniert wird drauflosgeschmachtet, dass es einem vergehen will, Without you by my side, ooh!, doch dann setzen diese abgehackten Stakkatostreicher ein: Guter Produktionstrick, Herr Martin, denn die Melodie gibt wirklich kaum was her. Ist es Kunst, aus wenig viel zu machen, oder ist es nur Können? Und was tue ich gegen meine Kopfschmerzen? Der Hintergrundgesang bringt Schwung in die Sache (Yes, I'll be taking you out!), Pauls Gesang steigert sich, am Ende setzt die E-Gitarre ein und reißt die letzten Takte raus: Ist doch noch ein flotter Stück Gebrauchsmusik geworden! Jetzt fehlt noch ein kleines I-Tüpfelchen, George, dass das nicht so langweilig endet.

Und ganz ehrlich: Diese komischen Sektkorkengeräusche vor dem finalen Gitarrenakkord gefallen mir sehr.

Platz 66: Keep Under Cover (1983).

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