Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Freitag, 19. Juli 2013
71@71:#67
nnier | 19. Juli 2013 | Topic Musiq
And I find it very very very very very very hard
And I find it very very very very very very hard
Oh I find it very very very very very very hard
Yes I find it very very very very very very hard


Ich muss mich natürlich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass mancher geschätzte Leser zu diesen McCartney-Songs nicht nur aus Desinteresse schweigt, sondern auch aus Höflichkeit. Ihnen sei gesagt: Da kommen noch richtig schlimme Balladen!

Das erste Lied auf meiner Liste, bei dem ich ernsthafte Zweifel habe, ist dieses hier: Wird man mich endgültig meiden, verstoßen, als hoffnungslos unkritischen Fanboy abstempeln? Vor Erscheinen des Albums Memory Almost Full kursierten einige Liedtexte im Internet, darunter dieses, und ich fand es sehr sehr sehr sehr sehr sehr schwer, mir darunter ein brauchbares Lied vorzustellen.

Nun laufe ich nicht rum und erzähle, dass man das unbedingt hören sollte. Ganz im Gegenteil ist es wieder einmal äußerst harmlos, und wenn dann die Vocoder-Verfremdung mit Falsett-Ooohoohooh im Hintergrund einsetzt, sehe ich die aufgerollten Zehennägel meiner Mitmenschen buchstäblich vor mir. Bloß dass der harmlose McCartney aus meiner Sicht oft der gute McCartney ist, und damit meine ich nicht die kalkulierten Silly Love Songs, sondern simple Melodien, die nach drei Minuten zu guten Freunden werden können. Und so hat er mich auch hier zu fassen gekriegt - mit schlichter Akustikgitarre, etwas Cembalo-Geklimper und ohne vernünftiges Ende.

Platz 67: Feet In The Clouds (2007).

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Montag, 15. Juli 2013
Sis Moos Vitz
nnier | 15. Juli 2013 | Topic Klar jewesn
Nach Bruchlandung: Rassismus-Witz sorgt für Ärger
TV-Sender fällt auf rassistischen Scherz rein
Rassismus-Witz nach Bruchlandung in San Francisco sorgt für Ärger

Ho Lee Fuk! Das hätte nicht passieren dürfen. Da müssen wir mal ein Wörtchen mit dem Praktikanten reden. Und wer lässt so etwas ungeprüft über den Sender gehen!

Kindisch [x]
Pietätlos [x]
Unangemessen [x]
Geschmacklos [x]
Rassistisch [ ]

Wie heißt der chinesische Verkehrsminister, wurde man zu Zeiten der Häschen- und Ostfriesenwitze auf dem Pausenhof gefragt. Um Lei Tung, krähte man zurück, und etwas später wurde es dann versaut, irgendwas mit Familienpolitik und Schwing-Dein-Ding. Ladenschluss auf Nordhessisch? Hon Schon Zu.

Man sollte nach einem Unfall mit Toten und Verletzten besser gar keine Witze machen. Mich wundert aber, wie vollautomatisch bei diesem Namenswitzchen das Wort "Rassismus" in allen Überschriften steht: Wird jemand herabgesetzt, auf Stereotype reduziert, sind die vermeintlichen Namen irgendwie beleidigend?

Sum Ting Wong
Wi Tu Lo
Ho Lee Fuk
Bang Ding Ow


Ich sehe diesen Scherz in einer Reihe mit Wer ist eigentlich dieser Ali Mente, dem du jeden Monat Geld überweist. Wer ist Volker Racho? Al Coholic. Hugh Jass. Justin Case. Hugh G Rection. Now back to Häschen.

DAS SAGST DU AUS DEINER SICHT ALS WEISSER MANN!

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Donnerstag, 11. Juli 2013
71@71:#68
nnier | 11. Juli 2013 | Topic Musiq
Are you willing to wager a little of your life?
Are you willing to take such a gamble?
Are you ready to walk on the edge of the knife?
Then I think we can skip the preamble.


Er hatte sie alle: Genesis! Phil Collins! The Police! Und allen Megahits verschafft. Dachte der zunehmend verunsicherte Paul McCartney: Das will ich auch, also weg mit dem orchestralen George-Martin-Sound und her mit dem kühlen Computerklang. Dazu bitte eine Portion Phil-Collins-Drums: Hugh Padgham sollte produzieren, das sollte zeitgemäßer und gerne etwas härter klingen als die Balladen der Jahre zuvor, denen man die 80er Jahre kaum angemerkt hatte.

Völlig unpassend aber schon das Cover fürs Album: Ausgerechnet ein Sepia-Foto, das aus den 20er oder 30er Jahren hätte stammen können. So musste man zwangsläufig an seine Schwäche für Hut-und-Stock-Unterhaltungsmelodien denken, an all die rückwärtsgewandten Honey-Pie-Varianten, die es seit When I'm Sixty-Four und auch nach den Beatles gegeben hatte.

Nichts davon war auf dem Album zu finden, dafür vieles, das gewollt kühl, modern, minimalistisch klang. Bloß dass man den 70er-Jahre-Genesis-Bombast elegant entstauben kann, um die Hit-Melodien herauszuarbeiten, dass man auch das hysterische Roxanne-Gekreische von Police abstellen und einen Rohdiamanten wie Every Breath You Take durch perfekte Produktion zum Strahlen bringen kann: Dreht man dagegen McCartney mit seinen Klavierballaden und seinem Gitarrenrock einmal durch die Padgham-Mühle, kommen immer noch Klavierballaden und Gitarrenrock heraus. Allerdings im Kühlhaus aufgenommen.

Viel bleibt also nicht von diesem Album, dabei geht es vielversprechend los, entschlackt und energiegeladen wird gleich im ersten Stück ordentlich Spannung aufgebaut. Dieses Versprechen wird leider nicht eingelöst.

Platz 68: Stranglehold (1986).

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Mittwoch, 10. Juli 2013
71@71:#69
nnier | 10. Juli 2013 | Topic Musiq
So richtiges Vertrauen in sein Spätwerk hat dieser Mann nicht, oder er ist einfach zu gutherzig, um dem Publikum weniger Bekanntes, womöglich nicht Mitsingbares zuzumuten. [Q]
Das hat mich tatsächlich überrascht: Mit einer Ausnahme sind alle Stücke aus dem aktuellen Liveprogramm mehr als 30 Jahre alt!? Natürlich sind die Zeiten vorbei, in denen das aktuelle Album mit fünf, sechs Titeln vertreten war: Zuletzt hielt das 2007er Dance Tonight tapfer die Stellung oder es wurde ein Titel vom 2008er Fireman-Album eingestreut; aber dass inzwischen praktisch nichts mehr aus der Zeit nach den 70ern übriggeblieben ist, war mir nicht bewusst. Es hat mich immer irritiert, wie diese neueren Titel schon wenig später komplett und ersatzlos aus dem Programm gekickt wurden: Das wirkte schon ein wenig wie ein notwendiges Übel, sorry, ich muss meine neue Platte vorstellen, aber gleich spiele ich wieder was von den Beatles.

Für mich ist der späte McCartney unterbewertet. Es wird kein Dylan aus ihm werden, der seine Fans mit unkenntlichen Versionen seiner Songs und ständig neuer Setlist herausfordert, und viele Leute wollen bestimmte Lieder nun mal hören. Trotzdem wäre ich nicht nur persönlich erfreut, sondern würde es als Zeichen von Souveränität und Selbstvertrauen werten, wenn er öfter mal ein kleines Risiko eingehen würde: Sollen die Leute sich doch ihr Bier holen gehen!

Ich habe dann mehr Platz um mich herum und freue mich über das tiefenentspannte Lied vom 2001er Album Driving Rain. Papa und Sohn haben komponiert, streuen wir es doch mal zwischen die ganzen Monolithen und trauen dem Publikum was zu. Wenn es dann 30 Jahre alt wird, sage ich bescheid, das geht ja immer alles so schnell.

Platz 69: Back In the Sunshine Again (2001).

--
*Im verlinkten Beitrag nach unten scrollen.

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Montag, 8. Juli 2013
71@71:#70
nnier | 08. Juli 2013 | Topic Musiq
Nach dem letzten nennenswerten Hit Hope Of Deliverance und der Welttour 1993, der zweiten nach dem großen Live-Comeback 1989/90, gab es eine Pause, die ich mir nicht erklären konnte. Im nachhinein weiß man, dass das mit Lindas Erkrankung zu tun hatte, an der sie 1998 schließlich starb. Dazwischen lag das Anthology-Projekt, und als das Album Flaming Pie 1997 erscheinen sollte, freute ich mich auf eine weitere Tournee, die aber nicht stattfand. Der Platte sah ich mit gemischten Gefühlen entgegen: So hatte man von Steve Miller munkeln hören, den ich überhaupt nicht in Zusammenhang mit McCartney bringen konnte (Abra abra cadabra / I wanna reach out and grab ya).

Größere Sorgen machte mir aber die Präsenz von Jeff Lynne: Das war ja vorübergehend ganz nett gewesen mit den Traveling Wilburys (auch wenn ich sie von heute aus kaum noch hören mag), aber dieser omnipräsente ELO-Sound von Cloud-Nine-Harrison über Tom Petty solo bis eben hin zu dieser Altstarversammlung mit Roy Orbison und Bob Dylan ließ mich einiges befürchten, nicht zuletzt einen Hit und daraus resultierende langfristige Zusammenarbeit.

Vorab erschien eine Single, Young Boy, die nicht wehtat, aber musikalisch erschreckend harmlos war. Klanglich war das unscharf und wenig dynamisch, positiv ausgedrückt musste man unter den gefürchteten Snare-Vierteln gar nicht so arg zusammenzucken. Und auf dieser Single (wir befinden uns bereits im CD-Zeitalter) war in einer kleinen, von Paul moderierten "Radioshow" ein Liedchen versteckt, das ich mir erst erarbeiten musste. Am Schlagzeug ein alter Kumpel, und ich muss mich manchmal fragen, was ein anderer Produzent wohl daraus gemacht hätte: Denn da steckt was drin, stimmlich sowieso, und die sparsamen Orgelklänge unter dem Refrain verschaffen unerwartete Erleichterung in diesem anstrengenden Jam.

Platz 70: Looking For You (1997).

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