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Wir besitzen seit kurzem ein wirklich riesengroßes Haus. Es ist ein Flachbau von fußballfeldähnlichen Ausmaßen, außenrum schön verglast, da kann mir dann auch gerne jeder beim Bolzen zuschauen - bitteschön! Allerdings ist der Bau erst kürzlich fertiggestellt worden, man sieht noch den blanken Estrich und riecht den Zement, und auch wenn ich schon mal erfolgreich Laminat verlegt habe, schrecke ich vor diesen Ausmaßen dann doch zurück, Klick[TM]-Verfahren hin oder her. Ich weiß ja noch, wie ich mich letztes Mal danach gefühlt habe! "Frau", spreche ich deshalb voller Überzeugung, "Frau, wir werden dieses nicht selber machen, wir werden das machen lassen, und ich weiß auch schon von wem."
Das dunkle Laminat ist sehr hässlich und gefällt mir ausgesprochen gut. Ein osteuropäischer Schwarzarbeiter rückt mit drei Mann Verstärkung an; mitgebracht haben sie eine beeindruckende Maschine ähnlich jenen, die man manchmal beim Autobahnbau sieht, breit und riesengroß, sie passt glücklicherweise exakt in unser neues Haus, und schon sehe ich die behelmten Arbeiter stapelweise Laminatpakete in die Maschine schieben, die sich langsam vorwärts bewegt und, zack!, zack!, perfekt zugesägte Abschnitte ausspuckt, wobei sie diese auch gleich richtig auf dem Boden positioniert. Ich freue mich über diesen Anblick, beglückwünsche mich zu meiner guten Entscheidung und spreche: "Frau, ist dies nicht ein herrlicher Anblick. Wir hätten Wochen gebraucht, Wochen!"
Die Arbeiter müssen jetzt nur noch die einzelnen Laminatbahnen ineinanderklicken, das ist ein Klacks, ich gehe beglückt hinaus und kehre erst zur Einweihungsfeier zurück, zu der ich meinen Vater mitbringe, dem ich von meiner klugen Idee mit den Schwarzarbeitern erzähle: "Klar - das ist eine Stange Geld! Aber wir hätten sonst Wochen gebraucht, Wochen!", spreche ich und sehe dem Gewusel zwischen den zahllosen Stehtischen zerstreut zu, denn plötzlich entdecke ich eine Lücke im Laminat, das eigentlich gar kein Laminat ist, es sind dicke, schwarze Bodendielen mit grober Maserung, und sie laufen nicht richtig parallel, sondern ich entdecke breite Fugen dort, wo die einzelnen Bahnen miteinander verbunden sein sollten, ja, teilweise berühren sich die Dielen nicht einmal, sondern der Zwischenraum erweitert sich V-förmig immer mehr, so dass man hineinfallen kann, und während ich den Ballbesuchern angestrengt zulächle, wird mir bewusst, dass es eine Scheißidee war, Schwarzarbeiter zu nehmen, denn nun kann ich keinerlei Forderungen an irgendjemanden stellen, ja, ich weiß eigentlich nicht mal, wie die heißen und wo man sie findet, und außerdem würden sie eh alles abstreiten. Das Geld ist weg! Und wir werden das alles wieder rausreißen müssen!
Inzwischen hat jemand im Keller unseres alten Hauses aufgeräumt, das sieht schön ordentlich aus, "Frau", spreche ich, "das sieht aber schön aus, wo hast du denn die Sachen vom alten Puppenhaus hingetan", sie spricht: "Weggeworfen habe ich die", und ich könnte verzweifeln, weil das so kleine Steh- und Deckenlampen waren, die man mit richtigen kleinen Steckern im Puppenhaus an richtige kleine Steckdosen anschließen und leuchten lassen konnte. Probleme, Probleme, ich meine: Da wacht man doch gerne auf und kann es eigentlich kaum mehr erwarten, die Tage und die Kilometer endlich hinter sich zu bringen, bis man da sein darf, wo alles gut ist.
Das dunkle Laminat ist sehr hässlich und gefällt mir ausgesprochen gut. Ein osteuropäischer Schwarzarbeiter rückt mit drei Mann Verstärkung an; mitgebracht haben sie eine beeindruckende Maschine ähnlich jenen, die man manchmal beim Autobahnbau sieht, breit und riesengroß, sie passt glücklicherweise exakt in unser neues Haus, und schon sehe ich die behelmten Arbeiter stapelweise Laminatpakete in die Maschine schieben, die sich langsam vorwärts bewegt und, zack!, zack!, perfekt zugesägte Abschnitte ausspuckt, wobei sie diese auch gleich richtig auf dem Boden positioniert. Ich freue mich über diesen Anblick, beglückwünsche mich zu meiner guten Entscheidung und spreche: "Frau, ist dies nicht ein herrlicher Anblick. Wir hätten Wochen gebraucht, Wochen!"
Die Arbeiter müssen jetzt nur noch die einzelnen Laminatbahnen ineinanderklicken, das ist ein Klacks, ich gehe beglückt hinaus und kehre erst zur Einweihungsfeier zurück, zu der ich meinen Vater mitbringe, dem ich von meiner klugen Idee mit den Schwarzarbeitern erzähle: "Klar - das ist eine Stange Geld! Aber wir hätten sonst Wochen gebraucht, Wochen!", spreche ich und sehe dem Gewusel zwischen den zahllosen Stehtischen zerstreut zu, denn plötzlich entdecke ich eine Lücke im Laminat, das eigentlich gar kein Laminat ist, es sind dicke, schwarze Bodendielen mit grober Maserung, und sie laufen nicht richtig parallel, sondern ich entdecke breite Fugen dort, wo die einzelnen Bahnen miteinander verbunden sein sollten, ja, teilweise berühren sich die Dielen nicht einmal, sondern der Zwischenraum erweitert sich V-förmig immer mehr, so dass man hineinfallen kann, und während ich den Ballbesuchern angestrengt zulächle, wird mir bewusst, dass es eine Scheißidee war, Schwarzarbeiter zu nehmen, denn nun kann ich keinerlei Forderungen an irgendjemanden stellen, ja, ich weiß eigentlich nicht mal, wie die heißen und wo man sie findet, und außerdem würden sie eh alles abstreiten. Das Geld ist weg! Und wir werden das alles wieder rausreißen müssen!
Inzwischen hat jemand im Keller unseres alten Hauses aufgeräumt, das sieht schön ordentlich aus, "Frau", spreche ich, "das sieht aber schön aus, wo hast du denn die Sachen vom alten Puppenhaus hingetan", sie spricht: "Weggeworfen habe ich die", und ich könnte verzweifeln, weil das so kleine Steh- und Deckenlampen waren, die man mit richtigen kleinen Steckern im Puppenhaus an richtige kleine Steckdosen anschließen und leuchten lassen konnte. Probleme, Probleme, ich meine: Da wacht man doch gerne auf und kann es eigentlich kaum mehr erwarten, die Tage und die Kilometer endlich hinter sich zu bringen, bis man da sein darf, wo alles gut ist.
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- Chef, ich kann das nicht mehr mit mir vereinbaren.
- Meier! Sie wieder. Worum geht es?
- Chef, mir ist bewusst, dass in Zeiten rückläufiger Leserzahlen und budgetärer ...
- Meier. Lassen Sie das alles weg. Ich habe zwei Minuten für Sie.
- Haben Sie gesehen, was "Wladi", also Herr Komljenowitsch, hier abliefert?
- Ich kann mir nicht alle Schlagzeilen ansehen, Meier. Lassen Sie hören.
- "Ein ganzes Land trägt breite Brüste"
- He he. Ist doch gut. Breite Brüste, BB, das erinnert mich an diese Italienerin damals, oh là là!
- "Von Torsegen und Kindersegen"
- He he. Kann ich nichts dran finden.
- "Spiel, Sieg, Superpreis"
- Meier, hören Sie zu. Der macht das so, wie wir es immer gemacht haben, alliterativ und immer das Nächstbeste, hätte ich beinahe gesagt, haha, im Ernst: Das ist solider Durchschnitt, mindestens.
- "Rage, Rooney und die Radikal-Rasur"
- Meier. Mal unter uns Germanisten: Klar, man will "Rage" erst englisch aussprechen, und gleich viermal das "R", das kommt etwas forciert - aber es hat auch irgendwo Pfiff.
- "Blanker Torso, oder Tor - so?"
- Das hat doch Charme, jetzt mal ganz ehrlich, gewollt oder ungewollt. Braucht ja keiner zu wissen, was der für so eine Überschrift kriegt, ich meine: Das könnte doch auch große Kunst sein, diese Putzfrau hat ja auch mal so einen Fettklumpen vom Beuys weggefegt, nicht wahr. Ist alles eine Frage der Perspektive, oder, Meier!
- Chef, ich will nicht mehr.
- Machen Sie das Licht aus hinter sich.
- Meier! Sie wieder. Worum geht es?
- Chef, mir ist bewusst, dass in Zeiten rückläufiger Leserzahlen und budgetärer ...
- Meier. Lassen Sie das alles weg. Ich habe zwei Minuten für Sie.
- Haben Sie gesehen, was "Wladi", also Herr Komljenowitsch, hier abliefert?
- Ich kann mir nicht alle Schlagzeilen ansehen, Meier. Lassen Sie hören.
- "Ein ganzes Land trägt breite Brüste"
- He he. Ist doch gut. Breite Brüste, BB, das erinnert mich an diese Italienerin damals, oh là là!
- "Von Torsegen und Kindersegen"
- He he. Kann ich nichts dran finden.
- "Spiel, Sieg, Superpreis"
- Meier, hören Sie zu. Der macht das so, wie wir es immer gemacht haben, alliterativ und immer das Nächstbeste, hätte ich beinahe gesagt, haha, im Ernst: Das ist solider Durchschnitt, mindestens.
- "Rage, Rooney und die Radikal-Rasur"
- Meier. Mal unter uns Germanisten: Klar, man will "Rage" erst englisch aussprechen, und gleich viermal das "R", das kommt etwas forciert - aber es hat auch irgendwo Pfiff.
- "Blanker Torso, oder Tor - so?"
- Das hat doch Charme, jetzt mal ganz ehrlich, gewollt oder ungewollt. Braucht ja keiner zu wissen, was der für so eine Überschrift kriegt, ich meine: Das könnte doch auch große Kunst sein, diese Putzfrau hat ja auch mal so einen Fettklumpen vom Beuys weggefegt, nicht wahr. Ist alles eine Frage der Perspektive, oder, Meier!
- Chef, ich will nicht mehr.
- Machen Sie das Licht aus hinter sich.
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Ich bin mir sicher, dieses Bild ist symbolisch für irgendwas.
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- Scheffe. Ische 'abe fertig Uberschrifte. Wolle anguck. Isse gutt?
- Lassen Sie mal sehen. "Behäbige Stars, flinke Außenseiter". Sagen Sie, Herr Mbwelesimbwasa - wie lange sind Sie jetzt schon bei uns?
- Isse fast eine Jahr!
- Gut. Schauen wir zunächst aufs Positive. Sie haben nur vier Wörter verwendet, zwei links vom Komma, zwei rechts, das ist gut, das kann man so machen, Schema: Adjektiv Substantiv, Adjektiv Substantiv, diese Aufzählungsnummer also.
- Isse gutt, ja, oda! Isse gutt wie "Glückliche Griechen, törichter Tritt", fast!
- Ja, fast. Aber fällt Ihnen da ein Unterschied auf?
- Isse bessa meine, weil isse ssweimal mit Mensch, isse Stars und Aussenseiter, passte bessa.
- Ja, da haben Sie recht, Herr Mbwelesimbwasa, tatsächlich, zwei Menschengruppen sozusagen, die einander gegenübergestellt werden, das haben Sie sehr schön, aber, hm, schauen Sie mal hier: "Cooler Casillas, torgefährlicher Torres!", jetzt sehen Sie's doch sicher ...?
- Ah! Isse mit Name vonne Spiller! Isse bessa "Schweinsteiger muss pausieren, Podolski spricht sich für Löw aus", ja?
- Hm. Herr Mbwelesimbwasa, wenn es umgekehrt wäre, also Podolski muss pausieren und, ähm, meinetwegen Lahm irgendwie für Löw, nicht wahr, aber so ... schauen Sie doch mal: "Grausige Griechen, starke Südkoreaner". "Torlos trotz Traumstürmern". "Torwart am Tiefpunkt", "Stringenz statt Samba", das müssen Sie doch verstehen!
(Kratzt sich am Kopf, blickt umher, dann strahlend) - Isse gutt "Ribéry ratlos, Lodeiro unbeherrscht"?
- Das geht in die richtige Richtung, aber hören Sie doch noch mal genau hin: "Nachgesetzt in der Nachspielzeit"! "Wunderbares aus der Wundertüte"! "Messi, mach mich zum Meister"! "Aus dem Tunnel in die Torjägerliste"! "Privilegien in Pjöngjang"!
- Scheffe! Jetzte ische 'abe versteh! Jetzte ische mach so: "Die rote Furie will den WM-Fluch besiegen"! Gutt?
- Ja, hm, schlecht ist das nicht, die Furie und der Fluch, nicht wahr, vielleicht noch etwas peppiger, knapper, nicht wahr, so wie "Hitzfelds Husarenritt" oder "Geschenk Gottes" oder meinetwegen "Mehr als nur Messi"!
- Isse ganz leichte. Mach ich so: "Argentinien feiert Held Higuaín"!
- Ja, "Held" und "Higuaín", das ist natürlich phonetisch nicht ganz - aber machen Sie mal weiter, das wird schon! "Lippis Lippenbekenntnisse", "Elano mit Elan", nicht wahr, so Zeug, Sie schaffen das!
- Isse gut "Vom Zweifler zum Zweikampfkönig"? Oda ... "Famoser Forlan, schwache Südafrikaner"? Oda ... "Fehlstart für Favorit Spanien"? Oda ... "Schweiz schockiert Europameister Spanien"? Oda ...
- Ja, jah, das geht alles in die richtige Richtung, Sie müssen aber auch nicht sklavisch, äh, also nicht auf Teufel-komm-raus alliterieren, nicht wahr, es geht da auch um Rhythmik und so ein gewisses Augenzwinkern - Sie können immer so was bringen wie "Der Prügel-Prinz", ja, aber zwischendurch dann auch gerne mal "Treffer, Tritte und ein Handtor" oder, warten Sie, was hatte ich neulich, das ist von mir selber: "Steife Seleção - ohne Samba zum Erfolg", he he, oder "Bangen um den Ball-Baron", "Primadonna zwischen Pomade und Penunzen", so Sachen. Oder was ich auch ganz schön fand: "Mit Bier und Bierhoff im Cola-Camp".
- Kann mache "1. FC Slowakei gegen Borussia Paraguay"?
- 1. FC ... Wie bitte? Was sagen Sie da? Das ist ja großartig! Ganz, ganz toll! Er-ster-eff-zeh-Slo-wa-kei / Gehng-Bo-russ-ja-Pa-ra-guay. Herr Mbwelesimbwasa, Sie sind ja ein Naturtalent! Weiter so!
- Isse gutt "Rooney grapscht, Prinz William klatscht"?
- Boah ... Wahnsinn! Leute! Kommt mal her! Seht mal, was der Herr Mbwelesimbwasa da fabriziert hat: "Rooney grapscht, Prinz William klatscht"!
(Undeutliches Gemurmel, Staungeräusche, dann ehrfürchtige Stille)
Isse gutt "Bandscheibe bremst Buffon, die Wade Verón"?
- Wahnsinn. Einfach Wahnsinn. Meine Herren, Sie geben Ihre Entwürfe bitte künftig an Herrn Mbwelesimbwasa, der wird mit sofortiger Wirkung mein Nachfolger, ich kann hier nichts mehr tun.
--
(Alle zitierten Schlagzeilen von Spiegel Online zwischen 11. und 23. Juni 2010)
- Lassen Sie mal sehen. "Behäbige Stars, flinke Außenseiter". Sagen Sie, Herr Mbwelesimbwasa - wie lange sind Sie jetzt schon bei uns?
- Isse fast eine Jahr!
- Gut. Schauen wir zunächst aufs Positive. Sie haben nur vier Wörter verwendet, zwei links vom Komma, zwei rechts, das ist gut, das kann man so machen, Schema: Adjektiv Substantiv, Adjektiv Substantiv, diese Aufzählungsnummer also.
- Isse gutt, ja, oda! Isse gutt wie "Glückliche Griechen, törichter Tritt", fast!
- Ja, fast. Aber fällt Ihnen da ein Unterschied auf?
- Isse bessa meine, weil isse ssweimal mit Mensch, isse Stars und Aussenseiter, passte bessa.
- Ja, da haben Sie recht, Herr Mbwelesimbwasa, tatsächlich, zwei Menschengruppen sozusagen, die einander gegenübergestellt werden, das haben Sie sehr schön, aber, hm, schauen Sie mal hier: "Cooler Casillas, torgefährlicher Torres!", jetzt sehen Sie's doch sicher ...?
- Ah! Isse mit Name vonne Spiller! Isse bessa "Schweinsteiger muss pausieren, Podolski spricht sich für Löw aus", ja?
- Hm. Herr Mbwelesimbwasa, wenn es umgekehrt wäre, also Podolski muss pausieren und, ähm, meinetwegen Lahm irgendwie für Löw, nicht wahr, aber so ... schauen Sie doch mal: "Grausige Griechen, starke Südkoreaner". "Torlos trotz Traumstürmern". "Torwart am Tiefpunkt", "Stringenz statt Samba", das müssen Sie doch verstehen!
(Kratzt sich am Kopf, blickt umher, dann strahlend) - Isse gutt "Ribéry ratlos, Lodeiro unbeherrscht"?
- Das geht in die richtige Richtung, aber hören Sie doch noch mal genau hin: "Nachgesetzt in der Nachspielzeit"! "Wunderbares aus der Wundertüte"! "Messi, mach mich zum Meister"! "Aus dem Tunnel in die Torjägerliste"! "Privilegien in Pjöngjang"!
- Scheffe! Jetzte ische 'abe versteh! Jetzte ische mach so: "Die rote Furie will den WM-Fluch besiegen"! Gutt?
- Ja, hm, schlecht ist das nicht, die Furie und der Fluch, nicht wahr, vielleicht noch etwas peppiger, knapper, nicht wahr, so wie "Hitzfelds Husarenritt" oder "Geschenk Gottes" oder meinetwegen "Mehr als nur Messi"!
- Isse ganz leichte. Mach ich so: "Argentinien feiert Held Higuaín"!
- Ja, "Held" und "Higuaín", das ist natürlich phonetisch nicht ganz - aber machen Sie mal weiter, das wird schon! "Lippis Lippenbekenntnisse", "Elano mit Elan", nicht wahr, so Zeug, Sie schaffen das!
- Isse gut "Vom Zweifler zum Zweikampfkönig"? Oda ... "Famoser Forlan, schwache Südafrikaner"? Oda ... "Fehlstart für Favorit Spanien"? Oda ... "Schweiz schockiert Europameister Spanien"? Oda ...
- Ja, jah, das geht alles in die richtige Richtung, Sie müssen aber auch nicht sklavisch, äh, also nicht auf Teufel-komm-raus alliterieren, nicht wahr, es geht da auch um Rhythmik und so ein gewisses Augenzwinkern - Sie können immer so was bringen wie "Der Prügel-Prinz", ja, aber zwischendurch dann auch gerne mal "Treffer, Tritte und ein Handtor" oder, warten Sie, was hatte ich neulich, das ist von mir selber: "Steife Seleção - ohne Samba zum Erfolg", he he, oder "Bangen um den Ball-Baron", "Primadonna zwischen Pomade und Penunzen", so Sachen. Oder was ich auch ganz schön fand: "Mit Bier und Bierhoff im Cola-Camp".
- Kann mache "1. FC Slowakei gegen Borussia Paraguay"?
- 1. FC ... Wie bitte? Was sagen Sie da? Das ist ja großartig! Ganz, ganz toll! Er-ster-eff-zeh-Slo-wa-kei / Gehng-Bo-russ-ja-Pa-ra-guay. Herr Mbwelesimbwasa, Sie sind ja ein Naturtalent! Weiter so!
- Isse gutt "Rooney grapscht, Prinz William klatscht"?
- Boah ... Wahnsinn! Leute! Kommt mal her! Seht mal, was der Herr Mbwelesimbwasa da fabriziert hat: "Rooney grapscht, Prinz William klatscht"!
(Undeutliches Gemurmel, Staungeräusche, dann ehrfürchtige Stille)
Isse gutt "Bandscheibe bremst Buffon, die Wade Verón"?
- Wahnsinn. Einfach Wahnsinn. Meine Herren, Sie geben Ihre Entwürfe bitte künftig an Herrn Mbwelesimbwasa, der wird mit sofortiger Wirkung mein Nachfolger, ich kann hier nichts mehr tun.
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(Alle zitierten Schlagzeilen von Spiegel Online zwischen 11. und 23. Juni 2010)
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Paul, we love you - even if you're 64* stand auf einem Stoffbanner, das ich bei einem der 1993er Konzerte sah. 51 Jahre alt war er damals und hatte schon zur 1989er Tournee geäußert, es habe mal einen ernsthaften "Retire-at-40"-Plan gegeben, aber nun stehe er in einem albern hohen Lebensalter ("at a silly old age") wieder auf der Bühne.
Damals waren sie alle noch jung, und in irgendeinem Artikel anlässlich des unsäglichen Dancing in the Street hatte es sinngemäß geheißen: Jagger befinde sich in einer Sackgasse, das mit dem vielen Rumrennen könne er ja wohl nicht mehr lange machen, Bowie dagegen bewege sich viel zurückhaltender und den könne man sich, warum nicht, auch mit 40 noch vorstellen. Das waren die Maßstäbe, und bei den 1989er-Konzerten stand McCartney nun im albern hohen Lebensalter von 47 Jahren auf der Bühne und machte Menschen glücklich; natürlich war die Vorstellung komplett absurd, dass er das mit 64 noch tun würde.
Nein, er habe keine Gesangstechnik, er singe immer so drauflos, sagt er in den Interviews, und übrigens spielt und singt er die Lieder immer in ihrer originalen Tonlage, da ist nichts heruntertransponiert. 2003 wurde das Stück We Can Work It Out dann auch entsprechend anstrengend ("Life is very short / And there's no ti-i-i-i-ime / For fussing and fighting my friend ..."). Davon abgesehen war ich gerade auf dieser Tour verblüfft, wie gut er bei Stimme war. Hört man Aufzeichnungen von 1989 im Vergleich mit 2003, dann sind es die früheren, bei denen die Stimme manchmal wegbricht. Umso bemerkenswerter, da seine Sprechstimme seit einigen Jahren sehr rauh und vor allem tief klingt. In einem Lied, das vor ein paar Jahren entstand, kann man das ausnahmsweise hören.
Inzwischen hört man öfter von "schlechten Tagen", an denen seine Stimme nicht mehr alles mitmache, und wenn man sich hier z.B. die ersten 30 Sekunden anhört, aufgenommen vor ein paar Tagen, dann scheint auch etwas dran zu sein.
Und das ist mir sowas von egal, wenn ich am nächsten Wochenende mit meinem silly old age in der Menge stehe und mich freue, dass ich das noch erleben darf. Vor ein paar Tagen ist er übrigens 68 geworden.
--
*Ja, ja. Aber so stand's da.
Damals waren sie alle noch jung, und in irgendeinem Artikel anlässlich des unsäglichen Dancing in the Street hatte es sinngemäß geheißen: Jagger befinde sich in einer Sackgasse, das mit dem vielen Rumrennen könne er ja wohl nicht mehr lange machen, Bowie dagegen bewege sich viel zurückhaltender und den könne man sich, warum nicht, auch mit 40 noch vorstellen. Das waren die Maßstäbe, und bei den 1989er-Konzerten stand McCartney nun im albern hohen Lebensalter von 47 Jahren auf der Bühne und machte Menschen glücklich; natürlich war die Vorstellung komplett absurd, dass er das mit 64 noch tun würde.
Nein, er habe keine Gesangstechnik, er singe immer so drauflos, sagt er in den Interviews, und übrigens spielt und singt er die Lieder immer in ihrer originalen Tonlage, da ist nichts heruntertransponiert. 2003 wurde das Stück We Can Work It Out dann auch entsprechend anstrengend ("Life is very short / And there's no ti-i-i-i-ime / For fussing and fighting my friend ..."). Davon abgesehen war ich gerade auf dieser Tour verblüfft, wie gut er bei Stimme war. Hört man Aufzeichnungen von 1989 im Vergleich mit 2003, dann sind es die früheren, bei denen die Stimme manchmal wegbricht. Umso bemerkenswerter, da seine Sprechstimme seit einigen Jahren sehr rauh und vor allem tief klingt. In einem Lied, das vor ein paar Jahren entstand, kann man das ausnahmsweise hören.
Inzwischen hört man öfter von "schlechten Tagen", an denen seine Stimme nicht mehr alles mitmache, und wenn man sich hier z.B. die ersten 30 Sekunden anhört, aufgenommen vor ein paar Tagen, dann scheint auch etwas dran zu sein.
Und das ist mir sowas von egal, wenn ich am nächsten Wochenende mit meinem silly old age in der Menge stehe und mich freue, dass ich das noch erleben darf. Vor ein paar Tagen ist er übrigens 68 geworden.
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*Ja, ja. Aber so stand's da.
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