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Die Beatles haben mir heute geschrieben, und nachdem ich ja zum Glück vorbereitet war, las ich den Brief mit Interesse, und es geht um eine neue Platte von Ringo.
Lassen wir mal das ganze Gerede weg. Ringo ist kein Sänger und seine Musik ist meist wenig aufregend. So geht dann auch das Lied los. Hm, jah, jah, so, so, die Strophe, nun ja, hm, und jetzt der Refrain.
Der Refrain.
Es muss mal jemand was mit meinem Hirn gemacht haben, irgendwie eine spezielle Verdrahtung eingelötet haben, vom Ohr ins limbische System, anders kann ich mir das nicht erklären, sagen Sie doch mal was! Da werden diese Endorphine ausgeschüttet, die sind an einen bestimmten akustischen Fingerabdruck gekoppelt, es ist bestimmt eine ganz schwülstige und pathetische Melodie, los, sagen Sie schon, aber wissen Sie was, ich bin sowieso gerade nicht zu Hause, und hier kennt mich keiner, haha, und ich höre schon zum 20. Mal dieses Lied, ja, weil jemand im Refrain mitsingt, so unglaublich, ach, das verstehen Sie sowieso nicht, aber himmelherrgottnochmal, sowas aber auch, was der dann doch wieder daraus macht!
Ringo findet das übrigens auch, hat er geschrieben:
Lassen wir mal das ganze Gerede weg. Ringo ist kein Sänger und seine Musik ist meist wenig aufregend. So geht dann auch das Lied los. Hm, jah, jah, so, so, die Strophe, nun ja, hm, und jetzt der Refrain.
Der Refrain.
Es muss mal jemand was mit meinem Hirn gemacht haben, irgendwie eine spezielle Verdrahtung eingelötet haben, vom Ohr ins limbische System, anders kann ich mir das nicht erklären, sagen Sie doch mal was! Da werden diese Endorphine ausgeschüttet, die sind an einen bestimmten akustischen Fingerabdruck gekoppelt, es ist bestimmt eine ganz schwülstige und pathetische Melodie, los, sagen Sie schon, aber wissen Sie was, ich bin sowieso gerade nicht zu Hause, und hier kennt mich keiner, haha, und ich höre schon zum 20. Mal dieses Lied, ja, weil jemand im Refrain mitsingt, so unglaublich, ach, das verstehen Sie sowieso nicht, aber himmelherrgottnochmal, sowas aber auch, was der dann doch wieder daraus macht!
Ringo findet das übrigens auch, hat er geschrieben:
So I played him this other track and Paul said, "Give me the headphones. Give me a pair of cans". And he went to the mike and he just invented that part where he follows on my vocal. That was all Paul McCartney, and there could be nothing better. He makes it bigger and he makes it fuller. It makes the song like a conversation between us, and that was Paul's idea to do his part one beat behind me."One Beat behind me", das sind so die Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Und nun hören Sie's oder lassen Sie's, ich muss das Fenster vom Hotelzimmer aufreißen, damit es auch alle hören, bis ganz da drüben, nämlich mich kennt hier keiner!
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Im Zeit Magazin vom 7. Januar 2010 wird per halbseitiger Farbanzeige für ein Abonnement der Wochenzeitung geworben. Abgebildet ist allerdings kein Zeitungsstapel, kein Signet (wie Sie natürlich wissen, ist das der Bremer Schlüssel! Ha!, Pfeffersäcke!) und nicht einmal Helmut Schmidt, sondern ein technisches Gerät, das laut Anzeigentext "jetzt zum Fest" bei nur 79.- EUR Zuzahlung als Prämie erhält, wer jemanden dazu verleitet, ein Zweijahresabonnement abzuschließen.
Das Gerät hat die Form, die inzwischen fast alle Geräte haben, es ist rechteckig mit abgerundeten Ecken und einem großen Touchscreen, und ob man damit nun musikhören oder telefonieren oder beides oder noch etwas anderes kann, ist fast schon egal.
Ich habe mir sagen lassen, dass es in erfolgreichen Blogs eigentlich immer um technische Geräte geht, dauernd erzählt man sich dort wohl etwas über Handys, und ich erzähle Ihnen heute mal etwas über Handys.
Einmal, es war noch zu Zeiten, als man überlegte, einen Pieper oder Pager anzuschaffen, unheimlich praktisch, denn wenn man mal das Kind mit einem Babysitter zu Hause lasse und ins Kino gehe, dann müsse man bloß noch darauf achten, ob der Pager sich melde, Qix oder so hießen die, dann brauche man praktisch nur aus dem Kino herauszulaufen und die nächste Telefonzelle zu suchen, dann könne man zu Hause anrufen, und wenn es etwas Wichtiges sei, könne man ja schnell nach Hause gehen, doch jemand sprach zu mir: Kauf dir doch ein Handy!
Das musste ich erst mal verdauen. Ich kaufte schließlich ein Trium Astral mit einer Prepaid-Karte. Es lag meist ungenutzt herum, das Telefonieren war auch viel zu teuer, aber einmal brauchte ich es doch. Zunächst allerdings hatte ich eine Demütigung erlitten, an der das Telefon schuld war. Ein Werbezettel kam ins Haus geflattert, der für fesche Mobiltelefone werben sollte. Diese waren auf der rechten Seite abgebildet. Auf der linken war ein stilisierter Mülleimer zu sehen, in den unwürdige Handys geworfen wurden. Eines davon, ich sah es deutlich, war das Trium Astral.
Da ich zu einem Konzert fuhr und erreichbar sein musste, lud ich den Akku auf, testete das Gerät und erfuhr von einer Computerstimme, dass meine SIM-Karte vor lauter Nichtnutzung deaktiviert worden war. Panisch rannte ich nun zu dem komischen Laden an der Ecke, in dem es "INTERNET PHONE HANDY WORLDWIDE" geben sollte, teilte dem nahöstlichen Inhaber mein Problem mit, ich müsse gleich los und wisse nicht, wie man eine neue Karte da einsetze und gar noch aktiviere, er aber lächelte und sagte mir, das könne er mit jedem Handy. Ich kaufte ihm eine neue Prepaid-Karte ab, holte mein Handy hervor und legte es auf den Tresen.
Nie werde ich seinen Gesichtsausdruck vergessen. Es war eine einmalige Mischung, sie changierte beständig zwischen Mitleid und Verachtung, das Minenspiel ein Drahtseilakt, als er mich ansah und sprach: "Sie haben aber alte Handy!"
Gelohnt hat es sich dennoch. Denn während ich auf den Konzertbeginn wartete, wurde auf der großen Videowand immer wieder eine bestimmte, kostenpflichtige Nummer eingeblendet, an die man SMS senden konnte, die dann ebenfalls auf dieser Wand erscheinen sollten. Seltsame Welt! So ein Unsinn! Teenagerabzocke!, dachte ich und begann, meine erste SMS zu tippen.
Ein wirklich schönes (und sogar hin und wieder genutztes) Mobiltelefon war dann das SGH D 500. Es war ein "Sliderhandy", es lag angenehm in der Hand, es machte ein lustiges Geräusch beim Auseinanderschieben, ich gewöhnte mich langsam daran, so ein Ding dabeizuhaben, es beulte meine Hosentasche aus, es konnte filmen und hatte ein schönes Farbdisplay - und ich finde es nicht wieder. Das zu akzeptieren fällt mir nicht leicht, inzwischen sind es deutlich über zwei Jahre und ich habe die Hoffnung zwar noch nicht ganz aufgegeben, es - hoppla - plötzlich doch noch in einer entlegenen Schublade zu entdecken, doch inzwischen musste das Leben irgendwie weitergehen.
Ich hatte kurz zuvor ein "Familienhandy" gekauft. Es heißt F3 und war vor allem für die Schublade gedacht. Sollte mal jemand zum Spielplatz gehen oder nachmittags auf dem Schulhof Eichhörnchen spielen wollen, so mein Gedanke, könnte dieses Gerät dann einfach in die Matschhose gesteckt werden, für alle Fälle. Und so wurde es auch genutzt, das billige Dritte-Welt-Handy, das einfach nur zum Telefonieren da ist, das Telefon, dessen Akku wochenlang hält, das man sorglos in die Hosentasche steckt, mit dem man sogar SMS schreiben kann, das immer funktioniert, das wenige Millimeter dünn ist, um das man sich keine Sorgen machen muss, das einen nicht im Stich lässt.
Ich nahm das Familienhandy an mich, vorläufig, bis ich wieder ein "richtiges" haben würde.
"Ist das etwa schon der Nachfolger vom ...?", "Das ist ja superflach, kann das auch ...?", die staunenden Augen, die bewundernden Blicke, jahrelang, und während ich nicht müde wurde zu erläutern, dass dieses Gerät vor allem für Analphabeten in armen und sandigen Gegenden konzipiert worden war, weshalb es z.B. keine beweglichen Tasten und dafür aber eine Sprachausgabe gebe, wuchs mir das flache Plastikding langsam aber sicher ans Herz.
Wussten Sie schon, dass es im Kapitalismus manchmal komisch zugeht? Z.B. kann man ein "aktuelles Top-Handy" umsonst bekommen, wenn man ein kleines Bisschen Wahnsinn mitmacht. Man schließt, kurz gesagt, irgendwelche Verträge ab, die man dann gleich wieder kündigt, ein wenig Aufwand ist es und man kommt sich auch ziemlich blöd dabei vor, aber wenn man alles richtig macht, bekommt man das Ding tatsächlich rechnerisch umsonst.
GT-S5230 nennt sich dann so ein "aktuelles Top-Handy", es ist rechteckig mit abgerundeten Ecken und einem großen Touchscreen. Meinetwegen. Was weiß so ein Ding schon vom Leben in der Wüste, was weiß es von den Problemen der Schreib- und Leseschwachen. Und das brave F3 liegt wieder in der Schublade.
Ich fühle mich innerlich hohl und leer.
Aber wer weiß, woran das liegt.
Das Gerät hat die Form, die inzwischen fast alle Geräte haben, es ist rechteckig mit abgerundeten Ecken und einem großen Touchscreen, und ob man damit nun musikhören oder telefonieren oder beides oder noch etwas anderes kann, ist fast schon egal.
Ich habe mir sagen lassen, dass es in erfolgreichen Blogs eigentlich immer um technische Geräte geht, dauernd erzählt man sich dort wohl etwas über Handys, und ich erzähle Ihnen heute mal etwas über Handys.
Einmal, es war noch zu Zeiten, als man überlegte, einen Pieper oder Pager anzuschaffen, unheimlich praktisch, denn wenn man mal das Kind mit einem Babysitter zu Hause lasse und ins Kino gehe, dann müsse man bloß noch darauf achten, ob der Pager sich melde, Qix oder so hießen die, dann brauche man praktisch nur aus dem Kino herauszulaufen und die nächste Telefonzelle zu suchen, dann könne man zu Hause anrufen, und wenn es etwas Wichtiges sei, könne man ja schnell nach Hause gehen, doch jemand sprach zu mir: Kauf dir doch ein Handy!
Das musste ich erst mal verdauen. Ich kaufte schließlich ein Trium Astral mit einer Prepaid-Karte. Es lag meist ungenutzt herum, das Telefonieren war auch viel zu teuer, aber einmal brauchte ich es doch. Zunächst allerdings hatte ich eine Demütigung erlitten, an der das Telefon schuld war. Ein Werbezettel kam ins Haus geflattert, der für fesche Mobiltelefone werben sollte. Diese waren auf der rechten Seite abgebildet. Auf der linken war ein stilisierter Mülleimer zu sehen, in den unwürdige Handys geworfen wurden. Eines davon, ich sah es deutlich, war das Trium Astral.
Da ich zu einem Konzert fuhr und erreichbar sein musste, lud ich den Akku auf, testete das Gerät und erfuhr von einer Computerstimme, dass meine SIM-Karte vor lauter Nichtnutzung deaktiviert worden war. Panisch rannte ich nun zu dem komischen Laden an der Ecke, in dem es "INTERNET PHONE HANDY WORLDWIDE" geben sollte, teilte dem nahöstlichen Inhaber mein Problem mit, ich müsse gleich los und wisse nicht, wie man eine neue Karte da einsetze und gar noch aktiviere, er aber lächelte und sagte mir, das könne er mit jedem Handy. Ich kaufte ihm eine neue Prepaid-Karte ab, holte mein Handy hervor und legte es auf den Tresen.
Nie werde ich seinen Gesichtsausdruck vergessen. Es war eine einmalige Mischung, sie changierte beständig zwischen Mitleid und Verachtung, das Minenspiel ein Drahtseilakt, als er mich ansah und sprach: "Sie haben aber alte Handy!"
Gelohnt hat es sich dennoch. Denn während ich auf den Konzertbeginn wartete, wurde auf der großen Videowand immer wieder eine bestimmte, kostenpflichtige Nummer eingeblendet, an die man SMS senden konnte, die dann ebenfalls auf dieser Wand erscheinen sollten. Seltsame Welt! So ein Unsinn! Teenagerabzocke!, dachte ich und begann, meine erste SMS zu tippen.
EIN BESTUHLTER INNENRAUM IST DER ENTFALTUNG AUSGELASSENER STIMMUNG NICHT FOERDERLICH. NNIERDie Botschaft lief über die Videowand. Die jungen Frauen vor mir lasen laut, lachten und stimmten zu. Nach ein paar Minuten erschien eine weitere Botschaft:
NNIER HAT RECHT! SCHMEISST DIE STÜHLE WECH!Ich sah schon das Sägemehl, wie bei THE WHO in den 60ern würde es werden, die Revolution aber blieb aus. Und wer 2003 in Hannover war, der kann's bezeugen.
Ein wirklich schönes (und sogar hin und wieder genutztes) Mobiltelefon war dann das SGH D 500. Es war ein "Sliderhandy", es lag angenehm in der Hand, es machte ein lustiges Geräusch beim Auseinanderschieben, ich gewöhnte mich langsam daran, so ein Ding dabeizuhaben, es beulte meine Hosentasche aus, es konnte filmen und hatte ein schönes Farbdisplay - und ich finde es nicht wieder. Das zu akzeptieren fällt mir nicht leicht, inzwischen sind es deutlich über zwei Jahre und ich habe die Hoffnung zwar noch nicht ganz aufgegeben, es - hoppla - plötzlich doch noch in einer entlegenen Schublade zu entdecken, doch inzwischen musste das Leben irgendwie weitergehen.
Ich hatte kurz zuvor ein "Familienhandy" gekauft. Es heißt F3 und war vor allem für die Schublade gedacht. Sollte mal jemand zum Spielplatz gehen oder nachmittags auf dem Schulhof Eichhörnchen spielen wollen, so mein Gedanke, könnte dieses Gerät dann einfach in die Matschhose gesteckt werden, für alle Fälle. Und so wurde es auch genutzt, das billige Dritte-Welt-Handy, das einfach nur zum Telefonieren da ist, das Telefon, dessen Akku wochenlang hält, das man sorglos in die Hosentasche steckt, mit dem man sogar SMS schreiben kann, das immer funktioniert, das wenige Millimeter dünn ist, um das man sich keine Sorgen machen muss, das einen nicht im Stich lässt.
Ich nahm das Familienhandy an mich, vorläufig, bis ich wieder ein "richtiges" haben würde.
"Ist das etwa schon der Nachfolger vom ...?", "Das ist ja superflach, kann das auch ...?", die staunenden Augen, die bewundernden Blicke, jahrelang, und während ich nicht müde wurde zu erläutern, dass dieses Gerät vor allem für Analphabeten in armen und sandigen Gegenden konzipiert worden war, weshalb es z.B. keine beweglichen Tasten und dafür aber eine Sprachausgabe gebe, wuchs mir das flache Plastikding langsam aber sicher ans Herz.
Wussten Sie schon, dass es im Kapitalismus manchmal komisch zugeht? Z.B. kann man ein "aktuelles Top-Handy" umsonst bekommen, wenn man ein kleines Bisschen Wahnsinn mitmacht. Man schließt, kurz gesagt, irgendwelche Verträge ab, die man dann gleich wieder kündigt, ein wenig Aufwand ist es und man kommt sich auch ziemlich blöd dabei vor, aber wenn man alles richtig macht, bekommt man das Ding tatsächlich rechnerisch umsonst.
GT-S5230 nennt sich dann so ein "aktuelles Top-Handy", es ist rechteckig mit abgerundeten Ecken und einem großen Touchscreen. Meinetwegen. Was weiß so ein Ding schon vom Leben in der Wüste, was weiß es von den Problemen der Schreib- und Leseschwachen. Und das brave F3 liegt wieder in der Schublade.
Ich fühle mich innerlich hohl und leer.
Aber wer weiß, woran das liegt.
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Ich weiß ja nicht, was Sie hier sehen - einen ehemaligen Fußballnationalspieler, einen Europameister von 1996 womöglich, der in der Provinz bei einem Hallenfutsalturnier zuschaut?
Ich kann das verstehen, mir wäre es vermutlich auch so gegangen, zu einer anderen Jahreszeit sogar sehr wahrscheinlich, und dann hätte ich mir Mut angetrunken mit etwas Filterkaffee, der wird bei solchen Turnieren immer verkauft, und hätte ihn, den man in seiner Phantasie z.B. "Eisen-Dieter" taufen könnte, auf eine Bockwurst eingeladen, die werden da ebenfalls immer verkauft und gar nicht teuer. Wer weiß, vielleicht hätte ich gar um eine Signatur gebeten, "für meine Tochter" oder so etwas.
In diesem Falle allerdings möchte ich Ihre geschätzte Aufmerksamkeit etwas weiter nach oben dirigieren.

Ich habe mal etwas gelesen, das vermutlich nicht jeder weiß. Und wenn jemand Sporthallen baut, kann man ja auch nicht erwarten, dass der Zeit hat zum Lesen, da kann es schon mal passieren, dass man über physikalische Feinheiten nicht bis ins Letzte informiert ist. Welcher Architekt hat schon die Zeit, Peter Moosleitners Interessantes Magazin zu lesen?
Um es kurz zu machen: Wärme steigt nach oben.

Wenn man also in einer Sporthalle, sicher ihre guten acht Meter hoch, eine hübsche Anzahl Heizkörper zu verteilen hat, dann kann man aus optischen oder spirituellen Erwägungen heraus schon mal auf die Idee kommen, diese in drei bis vier Meter Höhe an die Wand zu hängen. Eine Leiter hat der Hausmeister ja, falls mal jemand an die Thermostatventile muss.

Während also die Einheimischen mit wissendem Grinsen in Skigarderobe und mit dicken Kissen, Wolldecken und Glühwein anrücken, muss der ortsfremde Besucher sich anderweitig behelfen (mit den Zehen wackeln, heißen Filterkaffee in die Schuhe schütten) und mit der Gewissheit trösten, dass es nach drei, vier Stunden zumindest direkt unter dem Hallendach eigentlich schon mollig warm sein müsste.
Sind die Nasen erst einmal rot, dann kann man am nächsten Tag auch dorthin gehen, wo die Heizkörper noch weiter weg sind.

Bahn frei, Kartoffelbrei! Huch, das kitzelt so schön im Bauch.

Rakkarakkarakka.

Rakkarakkarakka. Mit Rainer Maria und Otto und Paula und Fritz dem Ruf des Berges folgen. Heissa!

Nun aber ab ins Bett, frostglühend - und wohl heißt das Futsal.
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(1)
Ob ich es auch mal versuchen wolle, fragte er, und etwas scheu nahm ich das Gerät in die Hand. Ich ließ mir die nötige Fingerhaltung zeigen, außerdem gab es verschiedenfarbige, ringförmige Farbmarkierungen, an einer bestimmten Stelle sollte ich die beiden geöffneten Stäbchen umfassen und einmal versuchen, ob es funktioniere.
Ich lief vorsichtig los, die Wünschelrute schnäpperte mal hoch und mal runter, doch irgendwann hatte ich herausgefunden, wie ich sie halten musste, so dass einerseits genügend Spannung darauf lag und die Spitze dennoch stabil nach vorne von mir weg wies. Als ich über die markierte Linie lief, bewegte sich die Spitze nach oben.
Ich kam aus der anderen Richtung zurück, näherte mich der Linie, die Rute schlug aus. Ich war perplex, der Mann schien das aber erwartet zu haben und meinte nur: Siehst du, bei dir funktioniert's auch. Ob das denn nicht daran liege, das ich die Markierung schon gesehen hätte, fragte ich, denn dass man selbst in der Lage war, die Wünschelrute willkürlich zu bewegen, war mir bereits klar, und ob ich da nicht eher das produziert hätte, was ich produzieren wollte?
Das ließ sich überprüfen. Wir gingen in unseren eigenen Garten. Diesmal war ich es, der begann. Ich lief herum, entdeckte nach kurzer Zeit tatsächlich eine Wasserader, die sich von hier nach da erstreckte, ich probierte es mehrmals aus und kam stets zum selben Ergebnis. Dann nahm der Nachbar die Wünschelrute zur Hand und verifizierte mein Ergebnis. Es war erstaunlich.
Gut, gut, höre ich Sie nun natürlich sagen, dann war es diesmal eben andersherum - der Mann hat dort die Wasserader "gefunden", wo sie zuvor der Junge "entdeckt" hatte. Und selbstverständlich hatte ich selbst noch starke Zweifel an diesen merkwürdigen Geschehnissen, die meinem Weltbild doch arg widersprachen. Auch Eltern und Freunde waren mehr als skeptisch, als ich von meinen Erlebnissen berichtete und meine neuentdeckte Fähigkeit schließlich auch einmal vorführte. Zu abwegig schien das, und so sicher ich mir auch war, die Rute nicht absichtlich irgendwo zum Ausschlagen zu bringen, so sehr bedachte ich die Möglichkeit, dass ich unbewusst eben doch etwas dazu beitrug.
Dies teilte ich dem Nachbarn auch mit, woraufhin er neue Tests vorschlug.
Wie war das dann noch mal.
Ob ich es auch mal versuchen wolle, fragte er, und etwas scheu nahm ich das Gerät in die Hand. Ich ließ mir die nötige Fingerhaltung zeigen, außerdem gab es verschiedenfarbige, ringförmige Farbmarkierungen, an einer bestimmten Stelle sollte ich die beiden geöffneten Stäbchen umfassen und einmal versuchen, ob es funktioniere.
Ich lief vorsichtig los, die Wünschelrute schnäpperte mal hoch und mal runter, doch irgendwann hatte ich herausgefunden, wie ich sie halten musste, so dass einerseits genügend Spannung darauf lag und die Spitze dennoch stabil nach vorne von mir weg wies. Als ich über die markierte Linie lief, bewegte sich die Spitze nach oben.
Ich kam aus der anderen Richtung zurück, näherte mich der Linie, die Rute schlug aus. Ich war perplex, der Mann schien das aber erwartet zu haben und meinte nur: Siehst du, bei dir funktioniert's auch. Ob das denn nicht daran liege, das ich die Markierung schon gesehen hätte, fragte ich, denn dass man selbst in der Lage war, die Wünschelrute willkürlich zu bewegen, war mir bereits klar, und ob ich da nicht eher das produziert hätte, was ich produzieren wollte?
Das ließ sich überprüfen. Wir gingen in unseren eigenen Garten. Diesmal war ich es, der begann. Ich lief herum, entdeckte nach kurzer Zeit tatsächlich eine Wasserader, die sich von hier nach da erstreckte, ich probierte es mehrmals aus und kam stets zum selben Ergebnis. Dann nahm der Nachbar die Wünschelrute zur Hand und verifizierte mein Ergebnis. Es war erstaunlich.
Gut, gut, höre ich Sie nun natürlich sagen, dann war es diesmal eben andersherum - der Mann hat dort die Wasserader "gefunden", wo sie zuvor der Junge "entdeckt" hatte. Und selbstverständlich hatte ich selbst noch starke Zweifel an diesen merkwürdigen Geschehnissen, die meinem Weltbild doch arg widersprachen. Auch Eltern und Freunde waren mehr als skeptisch, als ich von meinen Erlebnissen berichtete und meine neuentdeckte Fähigkeit schließlich auch einmal vorführte. Zu abwegig schien das, und so sicher ich mir auch war, die Rute nicht absichtlich irgendwo zum Ausschlagen zu bringen, so sehr bedachte ich die Möglichkeit, dass ich unbewusst eben doch etwas dazu beitrug.
Dies teilte ich dem Nachbarn auch mit, woraufhin er neue Tests vorschlug.
Wie war das dann noch mal.
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Draußen explodierten jedenfalls ekstatische Freudenfeuerwerke, und drinnen sah ich meinen Vater nur noch durch das Aquarium, das im Wohnzimmer den Esstisch vom Sofa trennte. Am Kopf meines Vaters schwammen extrem kleine und stumme Fische vorbei, und wir tranken Pfefferminztee vom Vortag. Es gab bei uns keine Zeitungen, und unsere erste Telefonnummer durfte nicht weitergegeben werden. Mein Vater hatte offenbar Angst, man könnte ihm wegen irgendetwas, wegen eines Geheimnisses, so glaubte ich, zu Leibe rücken.Ein Lesetipp zwischendurch.
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