Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Sonntag, 14. Dezember 2008
Werder Lafitte
nnier | 14. Dezember 2008 | Topic Tanztee

Ich war beim Fußball.

Ich verdaue immer noch.

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Samstag, 13. Dezember 2008
Huch!
nnier | 13. Dezember 2008 | Topic Margaretha
Schwer assoziativ geht’s zumeist beim mad-Blogger zu (‘Mumien, Analphabeten, Diebe’). [...] Die dahinmäandernde Irrelevanz behäbig vor sich hin funkender Synapsen wurde hier zum Prinzip erhoben. [...]
(Steht hier.)

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Donnerstag, 11. Dezember 2008
Antizyklika
nnier | 11. Dezember 2008 | Topic Brainphuq
Das Dezemberfieber bricht aus, man merkt's den Leuten an, das Geld muss noch schnell weg, und wenn's für einen lauwarmen Glühwein mit Schädelgarantie ist; na ja, dazu brauche ich den Glühwein eigentlich auch nicht mehr - erinnert sich eigentlich noch jemand an den Skandal um das Diäthylenglykol? Ich habe das Wort übrigens nicht nachgeschlagen; aber so hieß das Zeug doch, mit dem der Wein gepanscht wurde? Ein Frostschutzmittel, abgekürzt: Glykol, was zu so Wortspielen wie "Gly-Wein" herausforderte, deswegen komme ich gerade darauf. Ja, da gab es diese österreichische Gemeinde - Rust, nicht? So ein paar arme Winzer weinten vor den Kameras und klagten, dass Sie ihren Wein jetzt nie mehr würden verkaufen können, der Name sei für Generationen kaputtgemacht, und meine liebe Oma kaufte aus Solidarität einige Flaschen der Qualitätslese, da sie das Leid der armen Weinbauern nicht mit ansehen konnte, und es war ein komisches Gefühl, das Zeug dann zu trinken. Rust, so hieß das doch? Oder drängelt sich da der Kreml-Flieger aus dem Unterbewussten dazwischen, über dessen Heldentat etwa zur selben Zeit berichtet wurde? ("Kreml-Flieger Rust: Ich wollte mit Gorbatschow reden"). Stichworte einer Jugend in den 80ern. Bundesfinanzminister Matthöfer, Konstruktives Misstrauensvotum, Birne, Gorleben, Glasnost ("Ein Glas Nost bitte" - "Hahahahaha!"), Bundeskanzler Schmidt ("Bundeskanzler Schritt wurde gestern ein Herzschmidtmacher eingesetzt" - "Hahahahaha!"), Buwimi Gralado ("Immerhin etwas!") - hach, ich komme ins Plaudern, es ist aber auch nix los hier, man trifft niemanden, es kommt hier in letzter Zeit wirklich kaum jemand vorbei, die Besucherzahlen bring jetzt BITTE keinen Vergleich mit den Finanzmärkten! Tu mir das nicht an! sinken rapide, ich bin ja noch neu in der "Szene" (wie wir heute sagen), wahrscheinlich ist das vor Weihnachten immer so - kann ich mir gut vorstellen! - zum Beispiel kündigt mancher Veteran an, sich evtl. "im Januar" wieder zu Wort zu melden, und es wird ja auch insgesamt viel weniger gebloggt, da kann ich eigentlich einfach so drauflosschreiben - tra-la-lala!*
Ich habe mal heimlich das orange Telefon auseinandergeschraubt!
Wer das liest ist doof!
Man könnte an so einem Tag natürlich mit einem Kamillentee und etwas Zwieback im Bett bleiben. Sicher, so haben wir's in der "gemütlichen" Bonner Republik auch gemacht, aber ob das heute noch richtig ist? Oder man versucht's mal antizyklisch, isst also an der Arbeit gleich morgens die drei dick belegten Wurstbrote, dann den Apfel, wechselt in der Folge verzweifelt zwischen Automatenkaffee, Automatenkakao und Schokolade, bis man sich mittags endlich (unbändiger Fleischhunger!) ein Kilo tiefgefrorener Cevapcici in die Pfanne hauen kann, spült mit viel Kaffee diverse Lebkuchen hinterher und kommt auf letztere im weiteren Tagesverlauf noch öfter zurück - wie's beliebt. Kann klappen; kann funktionieren! Neuen Herausforderungen kann man nun mal nicht immer nur mit den alten Rezepten begegnen und dies ist nicht mehr das Zwanzigste Jahrhundert, sondern wir leben in einer globalisierten Welt und müssen unsere neue Rolle auch aktiv annehmen.
Ar..h hat Geburtstag / Fo..e spielt Klavier /
Pi...l rollt die Treppe runter / holt 'n Kasten Bier

Übrigens ist heute internationaler Tag der Berge, Nationalfeiertag in Burkina Faso und vor zehn Jahren Max Streibl gestorben. All das erinnert mich überhaupt nicht an den beliebten Schauspieler Wolfgang Völz.

Ich meld' mich dann im Januar oder so.

---
*Es ist weiterhin umstritten, ob Goscinny das "Tra-la-lala" (erstmals in: Der kleine Nick, Chlodwig hat eine Brille) später bewusst auch im ersten Asterix-Band an der Stelle, wo Miraculix im Wald

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Der feuchte Gebieter kehrt zurück
nnier | 11. Dezember 2008 | Topic 'umor & more
Wenn jetzt endlich Didi & Stulle Nummro 8 (Getötet vom Tod) erscheint; wenn der Meister ausnahmsweise Berlin verlässt, um sich zwischen sozial inkompetente Sammlertypen zu begeben; wenn er außerdem abends auftritt und sich einen so tollen Programmtitel wie den obenstehenden ausdenkt, dann ist das ein verdammt guter Grund, mitten in der Vorweihnachtszeit nach Hamburg zu fahren.

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Sie sind einfach die Guten
nnier | 11. Dezember 2008 | Topic Gelesn
Wir wollen uns unbedingt von den neuen Medien wegbewegen: weg vom Internet, weg von Online-Inhalten. Wir wollen verstärkt wieder zum Print-Geschäft zurückkehren und konsequent jede Neuerung ignorieren. Wir haben jetzt eine aufwändige Redaktionsrenovierung hinter uns, haben ein Rohrpost-System legen lassen. Wir wollen weg vom 21. Jahrhundert, zurück in die Zukunft.
Dafür liebe ich sie.

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Mittwoch, 10. Dezember 2008
Das hab' ich doch erst neulich ...
nnier | 10. Dezember 2008 | Topic Gelesn
gelesen, in diesem Buch. Ich will nichts gesagt haben, Inspector, aber sehen Sie sich den Regisseur mal genauer an.

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Dienstag, 9. Dezember 2008
Mumpatz 11:1
nnier | 09. Dezember 2008 | Topic Sprak
Die zwei Büchlein Der weiße Neger Wumbaba und Der weiße Neger Wumbaba kehrt zurück von Axel Hacke habe ich gerne gelesen. Der Titel, das nur kurz für diejenigen, die noch nichts davon gehört haben, geht auf eine wunderschöne Fehlleistung zurück, nämlich auf einen falsch gehörten Vers des Abendliedes Der Mond ist aufgegangen:
Der Wald steht schwarz und schweiget
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar
- und das ist schon eine tolle Geschichte von dem Kind, das eben immer den "weißen Neger Wumbaba" vor seinem geistigen Auge aus den Wiesen steigen sah. (Übrigens gefällt mir das Titelbild von Michael Sowa zum ersten Band mindestens genausogut.)

Leider habe ich durch die Lektüre auch gelernt, dass manche liebgewonnene Fehlleistung doch nicht, wie ich jahrelang glaubte, exklusiv in meiner Familie auftrat, sondern auch anderswo. Einzelne Überschneidungen mit in den beiden Büchern geschilderten Verhörern sind deshalb im folgenden nicht ganz zu vermeiden.

Seasons in the Sun heißt ein schwermütiges Lied von Terry Jacks, das ich in sehr frühen Kindertagen mit dem elterlichen Uher-Tonbandegrät oft und gerne anhörte. Von dem tragischen Inhalt - immerhin liegt hier jemand auf dem Sterbebett und verabschiedet sich von Freund, Vater und Geliebter - verstand ich natürlich nichts und wusste schon gar nicht, dass ein Lied von Jacques Brel Pate gestanden hatte, welches ins Englische übersetzt und dann für die Hit-Version des Herrn Jacks textlich entschärft worden war. Dennoch, man hört Ergreifendes:
Goodbye to you, my trusted friend
We've known each other since we were nine or ten
Together we climbed hills and trees
Learned of love and ABCs
Skinned our hearts and skinned our knees
Goodbye my friend, it's hard to die
When all the birds are singing in the sky
Now that the spring is in the air
Pretty girls are everywhere
When you see them I'll be there
Für mich war das damals eins dieser vielen Lieder, bei denen man nun mal nichts verstand - doch jedes Mal, wenn ich mit den Augen den rotierenden Tonbandspulen folgte und den Refrain hörte, wusste ich genau: Das Lied hieß Sieben Säcke Sand! ("We had joy, we had fun, we had seasons in the sun"); hat ja auch irgendwie was Schweres an sich, so eine Menge Sand.

Weihnachten war nicht nur das Fest mit Maria, Josef und dem Kind in der Krippe. Es gab ja noch diese beiden Frauen, die jedes Jahr besungen wurden ("Oh, du Fröhliche / Oh, du Selige!") und die ich immer etwas gouvernantenhaft imaginierte - ein Lied übrigens, über das ein Bekannter mal berichtete, er habe sich immer angesprochen gefühlt ("Udo fröhliche, Udo selige"); außerdem Owi, den anderen Sohn Gottes, mithin des Neugeborenen Bruder, der aber nirgends abgebildet war ("Gottes Sohn Owi lacht"); den braven Herrn Einsam ("alles schläft, Einsam wacht"); den Alten Knaben ("Alter Knabe mit lockigem Haar") - sie alle kommen in dem Lied Stille Nacht vor.

Was mich an eine Stelle aus dem katholischen Gottesdienst erinnert, die mich fast in den Wahnsinn getrieben hat. Bis ich längst erwachsen war, verstand ich nicht, warum sich der Pfarrer vor der Kommunion so ungeschickt ausdrückte:
... nahm er das Brot und sagte dann, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach: Nehmet und esset alle davon ...
"Nahm er das Brot, sagte dann, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach" - in der Kirche war ja nicht immer alles logisch, das nahm ich auch hin, aber dieses stets wiederkehrende "sagte dann" machte mich verrückt. (Zum Glück wurde ich irgendwann erlöst. Es heißt: "Nahm er das Brot, sagte Dank, brach es, reichte es seinen Jüngern.")
Hejo, spann den Wagen an
Denn der Wind treibt Regen übers Land
Bring die goldnen Gaben,
Bring die goldnen Gaben
Das fand ich ungerecht: Hejo musste bei Regen immer Gold heranschaffen, und sein Herr tat dabei noch so freundlich! "Goldne Gaben" einzufordern erschien mir doch arg euphemistisch, mir war klar: der Sänger war ein ganz schlechter Mensch, der den armen Hejo ausbeutete. (Was Garben sind, sollte ich als Stadtkind erst viel später erfahren).

Mein Freund A. wollte eines frühen Abends unbedingt nach Hause, um im Fernsehen eine Folge der Serie Mumpatz 11:1 anzusehen, von der er begeistert erzählte und die ich nicht kannte. Ich durfte mit und fand die Serie dann auch ganz toll. Aber der Titel lautete doch ein wenig anders, nämlich ... ja, wie denn? Darüber darf jetzt gerne mal ein wenig nachgedacht werden.*

Unterdessen hole ich ein wenig aus und erkläre, dass derselbe A. über das Privileg verfügte, in der Hausmeisterwohnung der Firma M. zu wohnen, da sein Vater diesen Posten bekleidete und so manche Scheibe, die wir vom Hof aus mit einem harten Gummiball (aber das gehört jetzt nicht zum Thema), einer Firma jedenfalls, die unter anderem Farbmusterkärtchen herstellte, für Lackfarben beispielsweise, "und aber auch" (Berti Vogts, 2001) für das Nähgarn eines bekannten Herstellers. Im Hinterhof der Firma stand stets ein Müllcontainer, in den die Firmenabfälle entsorgt wurden und in den A. trotz mütterlichen Verbots auch den Hausmüll der Familie schmiss, da der Weg zur privaten Mülltonne unwesentlich weiter gewesen wäre. Auf diese Weise stets über den aktuellen Inhalt des Containers informiert, meldete A. regelmäßig, wenn wieder Garnrollen darin zu finden waren. Wir stiegen dann hinein und füllten Plastiktüten mit beeindruckenden Mengen, die wir gut auf dem Flohmarkt verkaufen konnten, denn es fehlte an jeder Rolle nur eine kleine Menge Garn, was mich zwar irritierte und an der Effektivität der Farbmusterkartenproduktion zweifeln ließ, vor allem aber erfreute, da sich so doch das eine oder andere Yps-Heft finanzieren ließ.

Man muss außerdem wissen, dass A. einer der Menschen war, an deren Dativ-Akkusativ-Verwechslung ich mich irgendwann gewöhnt hatte: "Ich hab' ihn ein Bein gestellt", "Den haue ich eine rein", so Sachen.

Trotzdem war ich etwas irritiert, als A. mich eines Tages anrief und sagte, ich solle eine große Tüte mitbringen, "wegen den Negern". Wie bitte? "Wir wollten doch wieder das mit den Negern machen!", beharrte A., und es dauerte ein Weilchen, bis ich verstand, dass "Nähgarn" gemeint war, klar, "wegen dem Nähgarn" - so versnobt war ich nun nicht, hier auf dem den dem den Genitiv Wert zu legen und bin thematisch übrigens fast genau da gelandet, wo ich angefangen habe.

---
*Ernstgemeinte Zuschriften an diese Adresse

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