Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Montag, 8. Dezember 2008
Save $500 on your choice of Diapers!
nnier | 08. Dezember 2008 | Topic Spam
Von: Year’s supply of Diapers [jcramer@estimates100000.c*m] Fr 05.12.2008 19:42

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Daten- und Lichtkotze
nnier | 08. Dezember 2008 | Topic Brainphuq
Mal wieder raus aus der Teilebahn, rein ins echte Leben, es ist schließlich Montag! Mit blinzelnden Augen Orientierung suchen. Immerhin: ein Lindt-Nikolaus auf dem Schreibtisch. [Edit: Nein, Augen noch mal blankgeputzt, es ist kein Nikolaus, sondern dieses amorphe, rotweiße Dingsbums mit Glöckchen und Teddy und Geschenkpaketen. Ein Nikolaus sieht ja so aus.] [EditEdit: Was es alles gibt! Der Verlag unterstützt mit diesem Schoko Nikolaus die Aktion "Weihnachtsmannfreie Zone" des Bonifatiuswerkes.]
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Stop den Wahnsinn: Unterbezahlte Callcentermitarbeiter verhökern nebenbei ein paar Daten, in -zig Internetshops hat man seine Bankverbindung samt Adressdaten schon selber eingetragen, bei jedem ebay-Handel wandern sie ebenso selbstverständlich über den Tisch - und so weiter. Diesen restlichen Mist mache ich aus Prinzip nicht mit, ein Konto brauche ich dann aber doch, deshalb mal ganz pragmatisch: Sollte man einfach einen Schnitt machen, die Bank wechseln und irgendwo ein neues Girokonto eröffnen?
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Das Licht ist nicht für mich: Lichtkotze nannte der Don mal das, was aus Energiesparlampen so rauskommt, und er hat nicht ganz Unrecht damit. Ich hab's oft versucht und versuche es auch immer wieder. Aber: Sie geben funzeliges Licht. Sie sind beim Einschalten noch funzeliger. Und sie gehen dermaßen schnell kaputt, so viel Strom kann ich gar nicht sparen, um den hohen Anschaffungspreis wieder reinzuholen! 10 000 Betriebsstunden Lebensdauer? Ha ha! Ich benutze die Dinger aus Vernunftgründen dort, wo sie schön abgeschirmt sind und täglich lange brennen. Und die Aussicht auf ein Verbot normaler Glühlampen finde ich furchtbar.
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"Kaufen Sie Zwiebeln statt Kiwis! Diese sind billiger und außerdem länger haltbar" (stand mal im deutschen MAD, daran muss ich irgendwie gera

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Samstag, 6. Dezember 2008
Ich komme hier zu gar nix mehr!
nnier | 06. Dezember 2008 | Topic Sprak
Wenn ich nicht mit dickem, rotem Schwitzkopf auf dem Sofa liege, dann esse ich einfältig grinsend dieses fantastisch scharfe, asiatisch anmutende Geflügelgericht mit Reis, Pilzen und Gemüse, dessen Duft mir erst stundenlang in die Nase steigt, bis ich an den Tisch gerufen werde und vor Freude das Reden komplett einstelle, um dann vollkommen geschafft aufs Sofa zurückzukehren - oder ich folge einer interessanten Diskussion über sprachliche Vielfalt, Verflachung und so Sachen, bzw. beteilige mich manchmal auch am, wie es mein Mitschüler T. mal nannte, Labern übers Labern (1, 2, 3, 4).

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Donnerstag, 4. Dezember 2008
Tuck, tuck, tuck
nnier | 04. Dezember 2008 | Topic 'umor & more
Es ist meine erachtends nichts witziges daran Menschen mit Sprachfehlern darzustellen [...] Für Fans mag das alles erträglich sein aber die Figuren haben mich keines falls amüsiert oder sonstiges.*
Gelegentlich habe ich schon auf das Hörwerk Trittschall im Kriechkeller hingewiesen, das mir inzwischen zu einem Begleiter geworden ist, den ich nicht mehr missen möchte. Heinz Strunk, der auch alle Rollen spricht, blättert das Leben des Jürgen Dose vor uns auf. Manches kommt einem bekannt vor, wenn man etwa Fleisch ist mein Gemüse gelesen hat: Jürgen Dose lebt mit seiner kranken Mutter zusammen, es geht um "Biester" und ums "Melken". Und doch ist alles anders, trauriger, ernster, verstörender. Ich versuche, durch ein paar Zitate einen kleinen Einblick zu geben:

Über den Alltag:
Im Bett ist es ganz warm, würd ich gern drinbleiben. Doch nützt es alles nix, muss ich schließlich raus. Das Leben ist schwer, doch man muss lernen, es zu meistern.

Ich arbeite bei einer Zeitarbeitsfirma, da werd ich überall und nirgends eingesetzt. Mal zwei Wochen im Großmarkt und dann drei Tage im Supermarkt zum Beispiel. So bleibt das Berufsleben interessant!

Über Jürgens besten Freund, Bernd Würmer:
Seitdem ist Bernd mutterseelenalleine, und er hat viel Zeit für seine Hobbys, nämlich: Insekten und Motorsport. Bernd selbst fährt viel mit seinem eigenen Auto spazieren. Er sagt dann immer: "Lieber Nürburgring als Ehering". (Jürgen lacht sich beim Erzählen kaputt).

Über seine Kindheit:
Nach dem Essen konnte ich nach Herzenslust toben und spielen. Anstatt aber, wie die anderen Kinder, draußen an der frischen Luft und im Wald mich aufzuhalten, machte ich es mir lieber im Kriechkeller gemütlich. Oft saß ich stundenlang bewegungslos dort unten herum und zählte die Schwitzwassertropfen, die von der Decke rannen. Der Kriechkeller wurde so etwas wie mein geheimes Refugium, in dem ich schalten und walten konnte, so wie es mir beliebte und ich mich nicht dem Willen anderer zu unterwerfen hatte wie zu Hause [...] Manchmal fing ich einige Schuster, Milben und sonstiges Ungezifer und führte es seinem gerechten Schicksal zu. Hier war ich Herr über Leben und Tod!

Nachdem man Jürgens Leben in seinen Facetten kennengelernt hat, wird das Werk gegen Ende immer psychotischer. Da geht es in Stupor, einem auch musikalisch unglaublich dichten Stück, um obsessive Selbstbefriedigung, da werden Motive und Gedankenfetzen aus den vorangegangenen Stücken wiederaufgenommen ("Ich bin Dose, Jürgen Dose, will ans Licht, doch das geht nicht. Steh im Schmand, ein Dunkelmensch, das Licht ist nicht für mich. Ich bin Dose, Jürgen Dose, gehör dahin, wo Moos gedeiht, leg ich mich dazu, das helle Licht ist nicht für mich!"), bevor Jürgen Dose im letzten Stück seine allabendliche Erlösungsphantasie beschreibt:

Jeden Abend vor dem Einschlafen träume ich davon, erschossen zu werden. In Polen. Diesem dunklen, schweren Land im Herzen Europas. Die Phantasien sind unendlich süß und schwer. Irgendwo in einem kleinen Dorf werde ich von drei Männern auf einen etwas abseits gelegenen Acker geführt.

Tja, und wer wissen will, wie's weitergeht, der sollte sich diese schöne und traurige CD besorgen und die Zeit nehmen, sie anzuhören. Und nicht nur einmal. Dann merkt man vielleicht, wie tröstlich ein Lied namens Teilebahn klingen kann, auch wenn es sich so albern liest:

Tuck, tuck, tuck von ferne kommt sie angefahr'n
Fährt durch Wald und Auen, die schöne Teilebahn
Teilebahn aus Teilen: Eisen, Holz und Stein
Fahr'n alle gerne mit, egal ob groß, ob klein
Teilebahn ist ein Gefährt ohne Räder dran
Hat Kufen wie von Schlitten, trotzdem kann schnell fahr'n
Teilebahn ist sicher und geht nie kaputt
Teile kannst du tauschen, das ist sehr, sehr gut
[...]


Dann merkt man vielleicht, wie verzweifelt der Humor z.B. in dem Stück Selbsthilfegruppe ist, und dass es hier um wesentlich mehr geht, als "Menschen mit Sprachfehlern darzustellen" (s.o.). Ich bin mir sicher, dass sich längst nicht jeder "amüsiert oder sonstiges". Aber wer die Bücher von Heinz Strunk mag, sollte sich diese CD unbedingt anhören. (Und es ist ja klar, dass bei Transkripten wie oben Wesentliches verlorengeht, etwa Stimme, Betonung, Verhaspeln, Unsicherheit, Erregung, Scham, Wahn).

Übrigens: Heinz Strunk will keine Hörspiele mehr machen ("Mit Hörspielen habe ich abgeschlossen. Das ist erfolglos geblieben. Es gibt in Deutschland keinen Markt für lustige Kurzhörspiele"). Was für ein Jammer.

Was für ein Jammer!

--
*(Aus einer Kundenrezension bei einem großen Internetversandhaus)

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Mittwoch, 3. Dezember 2008
Was ich stattdessen alles tun könnte!
nnier | 03. Dezember 2008 | Topic Brainphuq
• Farbe beim Trocknen zusehen (in Zeitlupe)
• Tastatur umdrehen, schütteln, schmackhafte Mahlzeit zubreiten
• Schwarzes Quadrat auf weißem Grund malen
• Jemanden nicht mal ignorieren
• Dreizehner Maulschlüssel im Monatsabo verkaufen
• Die zwei Zeugen Jehovas an der Ecke totschweigen

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Someone has sent you a Red-Lobster Coupon Codes
nnier | 03. Dezember 2008 | Topic Spam
Von: Dinner is served [RestaurantRewards@crabmiamin.c*m] Di 02.12.2008 18:42

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Montag, 1. Dezember 2008
Göte oder wie der heißt (Fragm.)
nnier | 01. Dezember 2008 | Topic Brainphuq
Goethe spielt Flöte
auf Schiller sein Piller
Zwar komme ich aus einer Stadt, in der Professor zu werden sein "sehnlichster Wunsch" war; zwar gab es dort die bundesweit höchste Quote an GÖ-TE-Autokennzeichen (von Goethe-Apotheken und -alleen mal ganz zu schweigen); zwar stand der oben zitierte Sinnspruch leuchtendrosa auf einem Denkmalsockel am Wall. Und doch weiß ich nicht mal, ob auf dem Sockel ein Goethe und/oder ein Schiller stand oder ob das nicht ein Gauß, ein Weber, ein Lichtenberg oder ein Bismarck war, ja, ich weiß nicht mal, ob es in dieser Stadt ein Goethedenkmal überhaupt gibt, ich weiß nicht (ohne nachzuschlagen), wann der gelebt hat und wann er gestorben ist, und der Assoziativspeicher meines Hirns ist nur äußerst lose mit "Geheimrat" und "Weimar" und "Farbenlehre", am Rand evtl. mit einer "Lotte" verknüpft, das war's dann aber auch.

Das Thema kam hier und hier auf, und da ich dort gefragt wurde, was ich denn stattdessen (in der Schule) gelesen hätte, krame ich mal ein wenig in der Erinnerung. Vorausschicken muss ich wohl, dass ich kein klassisches oder auch nur "normales" Gymnasium, sondern eine "Integrierte Gesamtschule" mit angeschlossener gymnasialer Oberstufe besuchte, an der ich dann auch mein Abitur erwarb. Nach einer ganz normalen Grundschule besuchte ich also ab Klasse 5 eine Lehranstalt, in der vieles anders war als anderswo; aus diesem Nähkästchen werd' ich vermutlich irgendwann auch mal plaudern, für heute soll es als Hintergrundinfo genügen und den ersten Hinweis darauf liefern, dass ich vermutlich nicht "den Zauberlehrling oder den Werther verpasst" habe, sondern dass sie nicht drankamen. Und das mit dem Vergessen, Frau loreley, können wir auch vergessen, denn ich habe in den letzten Jahren einige ehemalige Mitschüler und -innen danach gefragt; die einhellige Antwort lautete: Nein, nie! Um Restzweifel auszuräumen, werde ich aber demnächst noch meine alten Zeugnisse (die dort nicht so hießen) durchsehen, denn an einen "individuellen Teil", in dem einem z.B. erzählt wurde, dass man sich da und da ja ganz gut Mühe gebe, dort hingegen des öfteren den Lehrer ganz traurig mache, einen Teil also, den manche Eltern halbjährlich und verzweifelt in Noten zu übersetzen versuchten, schloss sich ein "allgemeiner Teil" an, in dem recht detailliert aufgeführt wurde, was die Klasse (die dort nicht so hieß) im abgelaufenen Halbjahr pro Fach denn so durchgenommen hatte.

Bis dahin muss die Erinnerung herhalten, und ich nenne mal ganz spontan Ingeborg Drewitz: Gestern war heute, Wolfgang Borchert: Das Brot, Hans Peter Richter: Damals war es Friedrich, Frank Wedekind: Frühlings Erwachen, Georg Büchner: Woyzeck, ohne hier eine chronologische oder irgendwie wertende Reihenfolge zu wählen, und vermutlich wild zwischen Ober- und Mittelstufe hin- und herspringend. In meiner Erinnerung sind das ja durchaus lesenswerte Werke, und ich will auch gar nicht mit Günter Jauch anfangen; es irritiert mich allerdings schon, und mir wird auch selten auf Anhieb geglaubt, dass ich von einem, der, wie mir Wikipedia verraten muss, da ich es ja selbst nicht gelernt habe, als bedeutendster deutscher Dichter und "herausragende Persönlichkeit der Weltliteratur" gilt, in der gesamten Schulzeit nie auch nur eine Zeile gelesen habe.

Was das nun alles heißen mag und wie ich das finde, darauf komme ich evtl. noch mal zurück, wenn ich mir eine Tasse frisch aufgebrühten Kaffee(s, wer den Genitiv will) über die Füße gegossen habe und dafür der Schädel nicht mehr so dampft.

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Heute jedoch umgekehrt
nnier | 01. Dezember 2008 | Topic In echt
Die Füß' halt warm, den Kopf halt kalt,
dann wirst du hundert Jahre alt.


(Auch bekannt als: Kopf kalt, Füße warm / macht den Doktor arm.)

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