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nnier | 05. September 2008 | Topic 'umor & more
Robert Gernhardt weilt nicht mehr unter uns - Hans Mentz aber lebt weiter und weist uns den Weg. Zwei diesmonatige Fundstücke aus der unverzichtbaren Humorkritik möchte ich kurz weitergeben.
Über ein Buch, das Anekdoten aus der Welt der amerikanischen Comedians versammelt:
Und über einen "Übersetzungsunfall", der Hans Wollschläger unterlaufen ist:
Über ein Buch, das Anekdoten aus der Welt der amerikanischen Comedians versammelt:
Viele Geschichten stammen aus den frühen Tagen der mittlerweile zu Ruhm Gekommenen, als sie noch für wenig Geld weite Reisen unternahmen, um dann auf der Bühne gnadenlos zu versagen: So etwa Don Adams, der spätere »Get Smart«-Hauptdarsteller, der in den Fünfzigern auf jeden Dollar angewiesen war und deshalb auch für eine Handvoll Dollar weit fuhr, nur um Mae West anzusagen.
Die wiederum bat Adams vor dem Gig zu sich und ließ ihn sein Material vortragen. Anschließend erklärte Wests Agent, Mae West liebe seine Gags, er sei phantastisch, der beste Comedian, den sie je gesehen habe. Aber sie habe einen kleinen Wunsch: Er möge doch bei seinen Witzen stets auf die letzten Zeilen verzichten. Adams, leicht geschockt, erklärte, das seien ja die Punchlines, auf die könne er nicht verzichten, sonst wären seine Witze keine Witze. Nein, beharrte der Agent, West meine, er müsse lernen, daß weniger mehr sei und seine Geschichten so lustig, daß er gut auf ihr Ende verzichten könne.
Adams hatte keine Wahl, trug Witze ohne Pointen vor und erntete tödliche Stille – nicht einmal Zwischen- oder Buhrufe, einfach nur absolutes Schweigen. Als er von der Bühne kam, teilte ihm Mae Wests Agent mit, West denke immer noch, er sei brillant und höchst komisch, aber bei ihr in der Umkleide sei er besser gewesen.
(Kompletter Artikel)
Und über einen "Übersetzungsunfall", der Hans Wollschläger unterlaufen ist:
»Warum aber findet er« – der Wörterbuchbenutzer – »bei ›Masturbation‹ nur das steife masturbation und onanism – und nicht auch das durchaus verbreitete, durch Volkswitzigkeit sogar dem Landesbischof erträglich gemachte fist-fucking? Zweifellos: hier hat das Über-Ich der Bearbeiter ungebeten mitgewirkt, und das hätte, so um 1977, nicht mehr sein müssen.«
Das Über-Ich der Wörterbuchbearbeiter konnte halt einfach besser Englisch als das Ich-Ich-Ich von Hans Wollschläger. Und der Landesbischof griff, jede Wette, zum Erträglichmachen nicht zur Volkswitzigkeit, sondern, wie jeder andere auch, zur Vaseline.
Da wäre man doch gern mal dabeigewesen, wenn es den großen Schriftsteller, Organisten, Übersetzer, Karl-May-Herausgeber etc. nach einer Handentspannung verlangt und er bei einer entsprechenden Dienstleisterin ein fist-fucking geordert hätte. Er hätte sich anschließend nicht nur über den gesalzenen Preis gewundert.
(Kompletter Artikel)
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... ich verschnauf' ein Weilchen, ich feg' die zweite Hälfte der ersten Platte, ich verschnauf' ein Weilchen ...
So oder so ähnlich erklärt ein wunderbar verschlurfter, sich auf seinen Besen stützender römischer Soldat in einer Asterix-Geschichte seine Tätigkeit. Und hätte doch ein besseres Ergebnis erzielt als der Mensch, dem ich gestern während meines Industrieapfelkuchenessens zuhören und zusehen musste. Da ist ein großer Schulhof, auf dem - es wird Herbst! - etwas Laub herumliegt. Da ist ein Mann mit einer Höllenmaschine, der einen Mordslärm macht, den spielenden Kindern Blätter um die Ohren pustet, sie (die Blätter) nach nicht nachvollziehbaren Kriterien von hier nach da und dann nach dort bläst. Da ist der Wind, der dazwischenfährt und alles wieder verwirbelt. Da ist immer noch der Mann, der irgendwann einfach um die Ecke geht und seine Maschine anderswo röhren lässt. Und da sind die Kinder, die einen fragen, warum Menschen etwas so offensichtlich Sinnloses tun.
So oder so ähnlich erklärt ein wunderbar verschlurfter, sich auf seinen Besen stützender römischer Soldat in einer Asterix-Geschichte seine Tätigkeit. Und hätte doch ein besseres Ergebnis erzielt als der Mensch, dem ich gestern während meines Industrieapfelkuchenessens zuhören und zusehen musste. Da ist ein großer Schulhof, auf dem - es wird Herbst! - etwas Laub herumliegt. Da ist ein Mann mit einer Höllenmaschine, der einen Mordslärm macht, den spielenden Kindern Blätter um die Ohren pustet, sie (die Blätter) nach nicht nachvollziehbaren Kriterien von hier nach da und dann nach dort bläst. Da ist der Wind, der dazwischenfährt und alles wieder verwirbelt. Da ist immer noch der Mann, der irgendwann einfach um die Ecke geht und seine Maschine anderswo röhren lässt. Und da sind die Kinder, die einen fragen, warum Menschen etwas so offensichtlich Sinnloses tun.
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Was zum Gruseln: Ein Interview mit einem "Mafia-Experten".
Das Organisierte Verbrechen ist seit 1990 weltweit gewachsen und Bündnisse eingegangen, genauso wie Firmen es tun. Und einige Gruppen wie die sehr gefürchteten Tschetschenen erlauben sogar, ihren Namen zu benutzen, um Gegner einzuschüchtern. Sie sind quasi Franchise-Geber wie die Burger-Brater.
[...] man darf auch nicht vergessen, dass diese Banden damals den Aufbau des Kapitalismus überhaupt erst ermöglicht haben. [...] Die Kriminellen haben die Spielregeln festgelegt und dafür gesorgt, dass sie eingehalten wurden. So war es in Russland und auch in der Ukraine. Ohne diese Banden hätte sich der Kapitalismus in Osteuropa nicht so schnell entwickeln können.
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Ganz verstecktFür dreidreißig gibt's da ein Stück Apfelkuchen und eine Tasse Tee, und man kann, weil man ja ohnehin eine halbe Stunde überbrücken muss, mal in Ruhe Tageszeitungen lesen, was ich ja (zumindest was gedruckte angeht) "zunehmend weniger" tue, und so blätterte ich heute nach längerer Zeit mal wieder in einer taz, die erstaunlicherweise über Frank Zander berichtete. Den man ja durchaus als leichtgewichtigen Blödler in Erinnerung behalten haben kann. Fred Sonnenschein. Da da da ich weiß bescheid du weißt bescheid. Hier kommt Kurt / ohne Helm und ohne Gurt. Ihr persönliches Geburtstagslied handgebrannt. Ja wenn wir alle Englein wären.
Halb verdeckt
Irgendwo
Tief im Wald
Liegt mein Haus und mein Labor
Aber so einfach ist die Sache nicht; denn immerhin hat er mit Der Ur-Ur-Enkel von Frankenstein* und Captain Starlight zwei für das Genre ziemlich originelle Lieder fabriziert. Die taz schreibt:
Frank Zander, 66, kann als "Blödelbarde" abgetan werden. Er kann aber auch als eine Art früher Helge Schneider, ja, als Alice Cooper des deutschen Schlagers angesehen werden.Und vor allem wurde mal in dieser (sowieso unfassbar lustigen) Reportage über das fahrende Schlagervolk folgendes berichtet:
Und heute darf auch Frank Zander endlich ran. Sein Band wird gestartet: "Zanderstruck!" überfordert die nicht eben AC/DC-kundigen Fans zwar, aber der Opener und Zander-Smash-Hit "Hier kommt Kurt" ("Seit der Geburt heiß ich Kurt! Ohne Netz und ohne Gurt") rockt sie dann doch heftig fort. Später gibt sich Zander backstage entspannt: "Ey, 30 Leute, kein Wunder bei den Preisen. 30 Euro? Sollen sie doch bloß fünf oder zehn nehmen, dann ist der Laden halt randvoll mit Idioten, aber dafür ist er voll"; analysiert's und schickt seine Frau, eine Flasche Ketchup zu besorgen, da ihm die Gulaschsuppe, von der ich bereits seit einer Woche lebe, "zu lasch" ist. Ein frischer Schuß Ketchup macht die Suppe dann tatsächlich so frisch und würzig wie die Lieder von [...]"Zanderstruck": Chapeau! Das ist ganz groß.
---
* Das Original aus den frühen 70ern habe ich nicht gefunden; aber eine neue Version - na ja, wer den taz-Artikel liest, weiß bescheid.
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nnier | 03. September 2008
In der vergangenen Nacht wurde auf blogger.de ein Server-Update durchgeführt. Es ruckelt noch ein wenig, jedoch sollten nun wieder Neuanmeldungen möglich sein, so dass auch Herr W. sich nun registrieren, dann hier kommentieren und hernach endlich sein eigenes Blog aufmachen kann!
[Edit: Wie Herr Olbertz mitteilt, dauert's doch noch ein wenig!]
[Edit: Nun geht es wieder! Herr W., es kann losgehen!]
[Edit: Nun geht es wieder! Herr W., es kann losgehen!]
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Vor einigen Jahren sprach ich mal mit einem sympathischen Herrn, der mir erklärte, dass Altona eben nicht von jeher, und in seinem Selbstverständnis auch jetzt noch nicht, ein Stadtteil von Hamburg, sondern erst von den Nazis eingemeindet worden sei, ihm sei daher wichtig, zu betonen, dass er aus Altona, nicht Hamburg, komme. Und im übrigen gehe er gerne ins Fußballstadion, allerdings nicht zu Bundesligaspielen, nein, auch keine Zweitligaspiele, nur Amateurfußball bereite ihm noch Freude. (Vermutlich war in dem Gespräch dann auch Altona 93 ein Thema).
Das war einer dieser Abende, an denen man sich aufraffen muss, da lädt die Freundin der Lebenspartnerin zum Geburtstag und man denkt sich, gut, gehe ich mit, hoffentlich wird das einigermaßen, und man kennt fast keinen, und man hält sich an der Bierflasche fest (mein Gott, ist diese Formulierung abgegriffen!) und man nickt freundlich und sagt "ach ja?", "nicht möglich!" und "he he". Und kurz bevor man den Abend resigniert drangeben will, ergibt sich dieser Anknüpfungspunkt, Amateurfußball, und man erwähnt die Saison 1980/81, in der man sich für das Spiel zu interessieren begann und an deren Ende der Heimatverein aus der Zweiten Liga Nord abgestiegen ist, was auch schon früh in der Saison feststand (da die Zweiten Ligen Nord und Süd zur neuen "eingleisigen Zweiten Bundesliga" zusammengelegt wurden und somit nur die jeweils ersten zehn Plätze zum Verbleib berechtigten), aber - eine Frage der Ehre - noch um einen Tabellenplatz kämpfte, der unter normalen Umständen zum Klassenerhalt berechtigt hätte und auch das nicht mehr geschafft hat, aber immerhin, man habe da ganz tolle Spiele, z.B. gegen Werder Bremen, gesehen. Und der Altonaer hört ganz interessiert zu und ruft: "Göttingen 05! Das ist ja auch einer der norddeutschen Traditionsvereine!", was einen dann doch freut, so dass man noch von dem 4:2 im Pokal gegen Eintracht Frankfurt erzählt.
In jenen Jahren spielte 05 im Jahnstadion, das für die paar Zuschauer reichlich überdimensioniert war und übrigens trotzdem (so glaube ich zumindest) keine Sitzplätze hatte. Als Schüler konnte man während der ersten Halbzeit ums Stadion herumschleichen und wurde dann zur zweiten Halbzeit mit etwas Glück von einem der Ordner umsonst hereingelassen. Und es gab noch diese richtigen Fußballfans, die wie Autoschieber aussahen, Vokuhila, Oberlippenbart, Kutte, "hartes" Getue.
Nach den Spielen konnte man sich dann in der Stadiongaststätte herumdrücken und hoffen, dass Spieler auftauchen würden. Das war stets aufregend, denn woran sollte man die erkennen? Einige Spieler sahen ja genau so aus wie die Fans, Bierbauch inklusive. Nicht nur einmal habe ich todesmutig jemanden um ein Autogramm gebeten (und es auch bekommen), der schon gleich so grinste und mit seinen Kumpeln wiehernd lachte, wenn ich dann wegging.
Andererseits habe ich so aber auch ein ganz großes Poster von Rot-Weiß Oberhausen mit zwei Autogrammen bekommen (vermutlich war mein Zimmer dann das einzige in Göttingen, in dem jahrelang ein Poster von Rot-Weiß Oberhausen hing).
Zehn Jahre später gab es übrigens das letzte Aufbäumen des Vereins (und auch ich besuchte in dieser Saison noch einmal viele Spiele): 1991 wurde der Aufstieg in die 2. Liga nur sehr knapp verpasst (die Aufstiegsrunde! Der unfassbare Auswärtssieg in Wolfsburg!), dann ging's bergab, Abstiege, Insolvenz, Streichung aus dem Vereinsregister. Das alles habe ich nur noch aus der Ferne mitbekommen. Und etwas Wehmut kann da schon mal aufkommen.
(Eine schön aufbereitete Chronik zum 1. SC Göttingen 05 findet man hier.)
Das war einer dieser Abende, an denen man sich aufraffen muss, da lädt die Freundin der Lebenspartnerin zum Geburtstag und man denkt sich, gut, gehe ich mit, hoffentlich wird das einigermaßen, und man kennt fast keinen, und man hält sich an der Bierflasche fest (mein Gott, ist diese Formulierung abgegriffen!) und man nickt freundlich und sagt "ach ja?", "nicht möglich!" und "he he". Und kurz bevor man den Abend resigniert drangeben will, ergibt sich dieser Anknüpfungspunkt, Amateurfußball, und man erwähnt die Saison 1980/81, in der man sich für das Spiel zu interessieren begann und an deren Ende der Heimatverein aus der Zweiten Liga Nord abgestiegen ist, was auch schon früh in der Saison feststand (da die Zweiten Ligen Nord und Süd zur neuen "eingleisigen Zweiten Bundesliga" zusammengelegt wurden und somit nur die jeweils ersten zehn Plätze zum Verbleib berechtigten), aber - eine Frage der Ehre - noch um einen Tabellenplatz kämpfte, der unter normalen Umständen zum Klassenerhalt berechtigt hätte und auch das nicht mehr geschafft hat, aber immerhin, man habe da ganz tolle Spiele, z.B. gegen Werder Bremen, gesehen. Und der Altonaer hört ganz interessiert zu und ruft: "Göttingen 05! Das ist ja auch einer der norddeutschen Traditionsvereine!", was einen dann doch freut, so dass man noch von dem 4:2 im Pokal gegen Eintracht Frankfurt erzählt.
In jenen Jahren spielte 05 im Jahnstadion, das für die paar Zuschauer reichlich überdimensioniert war und übrigens trotzdem (so glaube ich zumindest) keine Sitzplätze hatte. Als Schüler konnte man während der ersten Halbzeit ums Stadion herumschleichen und wurde dann zur zweiten Halbzeit mit etwas Glück von einem der Ordner umsonst hereingelassen. Und es gab noch diese richtigen Fußballfans, die wie Autoschieber aussahen, Vokuhila, Oberlippenbart, Kutte, "hartes" Getue.
Nach den Spielen konnte man sich dann in der Stadiongaststätte herumdrücken und hoffen, dass Spieler auftauchen würden. Das war stets aufregend, denn woran sollte man die erkennen? Einige Spieler sahen ja genau so aus wie die Fans, Bierbauch inklusive. Nicht nur einmal habe ich todesmutig jemanden um ein Autogramm gebeten (und es auch bekommen), der schon gleich so grinste und mit seinen Kumpeln wiehernd lachte, wenn ich dann wegging.
Andererseits habe ich so aber auch ein ganz großes Poster von Rot-Weiß Oberhausen mit zwei Autogrammen bekommen (vermutlich war mein Zimmer dann das einzige in Göttingen, in dem jahrelang ein Poster von Rot-Weiß Oberhausen hing).
Zehn Jahre später gab es übrigens das letzte Aufbäumen des Vereins (und auch ich besuchte in dieser Saison noch einmal viele Spiele): 1991 wurde der Aufstieg in die 2. Liga nur sehr knapp verpasst (die Aufstiegsrunde! Der unfassbare Auswärtssieg in Wolfsburg!), dann ging's bergab, Abstiege, Insolvenz, Streichung aus dem Vereinsregister. Das alles habe ich nur noch aus der Ferne mitbekommen. Und etwas Wehmut kann da schon mal aufkommen.
(Eine schön aufbereitete Chronik zum 1. SC Göttingen 05 findet man hier.)
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