Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Ich feg' die erste Hälfte der ersten Platte
nnier | 04. September 2008 | Topic In echt
... ich verschnauf' ein Weilchen, ich feg' die zweite Hälfte der ersten Platte, ich verschnauf' ein Weilchen ...

So oder so ähnlich erklärt ein wunderbar verschlurfter, sich auf seinen Besen stützender römischer Soldat in einer Asterix-Geschichte seine Tätigkeit. Und hätte doch ein besseres Ergebnis erzielt als der Mensch, dem ich gestern während meines Industrieapfelkuchenessens zuhören und zusehen musste. Da ist ein großer Schulhof, auf dem - es wird Herbst! - etwas Laub herumliegt. Da ist ein Mann mit einer Höllenmaschine, der einen Mordslärm macht, den spielenden Kindern Blätter um die Ohren pustet, sie (die Blätter) nach nicht nachvollziehbaren Kriterien von hier nach da und dann nach dort bläst. Da ist der Wind, der dazwischenfährt und alles wieder verwirbelt. Da ist immer noch der Mann, der irgendwann einfach um die Ecke geht und seine Maschine anderswo röhren lässt. Und da sind die Kinder, die einen fragen, warum Menschen etwas so offensichtlich Sinnloses tun.

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kid37, Donnerstag, 4. September 2008, 14:46
Vielleicht gibt es dafür einen Euro pro Stunde.

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nnier, Donnerstag, 4. September 2008, 17:03
Es hat ganz offensichtlich an intrinsischer Motivation gemangelt. Für den Euro kann man sich auch auf einen Besen stützen. Und wenn man dann gelegentlich, z.B. mit einem Handfeger, ein paar Blätter zusammenfegt und sie in eine Mülltonne befördert, müssen Kinder nicht allzu früh mit solch groben kognitiven Dissonanzen leben. Ernsthaft, es hat mir etwas ausgemacht, den lieben und verständnissuchenden kleinen Menschen mit den großen Augen sagen zu müssen, dass ich keine Ahnung habe, warum der Mann Krach macht und die Luft verpestet und Benzin verbraucht, ohne dass das auch nur den Anschein erweckte, irgendeinen Sinn zu haben.

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jean stubenzweig, Donnerstag, 4. September 2008, 14:52
Ein wenig möchte ich mich der aktuellen Großwerbekampagne anschließen und meinen bescheidenen Teil dazu beitragen:

Es gibt eine Stadt in Ostfrankreich, in der man diese Blasrohre quasi ganzjährig benutzt. Es werden damit Blättlein von den Bäumen geblasen, wenn sie bräunliche Flecken zeigen, und sei es, weil sie im Juni erheblichen Durst haben. Sie könnten ja runterfallen und den Boden unansehnlich werden lassen. Das zu vermeiden ist man den Gästen der Stadt, anderswo schnöde Touristen geheißen, vor allem aber der nachbarschaftlichen Nähe zur Schweiz schuldig, wo man auch keine herumliegenden Blättli mag, egal welcher Abstammung. Es ist also durchaus eine segensreiche Erfindung. Denn römische Soldaten sind mittlerweile rar geworden, und auf die Bäume klettern sie höchst ungern, sie seien schließlich für andere Aufgaben ausgebildet worden. Etwa zum Fahren von Rasenmähmaschinen auf zweihundert Quadratmeter riesigen Grundstücken.

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nnier, Donnerstag, 4. September 2008, 17:12
Ich kann nicht anders als wieder an Robert Crumb zu denken, und zwar an den Comic If I Were A King. Darin hat er als König seinen Untertanen u.a. die Elektrowerkzeuge weggenommen habe, damit endlich mal wieder Ruhe ist. Und das Volk murrt zwar erst, er ist aber sicher, dass sie die Weisheit seiner Maßnahmen früher oder später schon erkennen werden.

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