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Wenn ich manchmal die Vergangenheit verkläre und mich an die 80er erinnere, musikalisch, und dann sage: Ja, das war schon toll damals, dann ist das eine enorme Verdrängungsleistung. Ich weiß genau, wie ich gelitten habe, wenn ich im Urlaub auf dem Rücksitz des Audi 100 saß und vorne, in dem Cassettenradio (mit AutoReverse!) zum x-ten Mal das TDK-Band wendete. Vom Regen (Michael Jackson: Bad) kam ich dann nämlich in die Traufe (Whitney Houston: Whitney).
Ich habe mal erwähnt, dass ich eigentlich nichts gegen Frauen habe. Allerdings gibt es diese Hochleistungsmusik, das, was manche eine "tolle Stimme" nennen, das Gedröhne, die Fünfoktavenleistungsschau, hinterlegt von "funkiger" und nach den neuesten Standards produzierter Popgebrauchsware, die in mir unmittelbar massive Fluchtinstinkte auslöst. Ich habe mich damals gewehrt, indem ich darauf bestand, jedes vierte Mal (denn ich war mit drei Mitreisenden unterwegs) meine Cassette einzulegen, auf der sich zum einen die schlechteste Soloplatte von Steve Hackett (Cured von 1981) befand, Hackett, der ja ein guter Gitarrist ist, aber wenn er meint, dass er Popmusik machen und auch noch selber singen muss, dann wird's ganz schlimm, und auf der anderen Seite hatte ich die schwergängigsten, sperrigsten und garantiert refrainlosen Zehnminutenwerke aus der Frühzeit von Yes versammelt. Ich konnte mich dann ein wenig erholen und an den grünlichen Gesichtern der Mitfahrer weiden. Aber kaum ging es mir wieder gut, wurde ich angeschrien:
WHOOOAAAA I WANNA DANCE WITH SOMEBODY! I WANNA FELL THE HEAT WITH SOMEBODY! YEAAAAH I WANNA DANCE WITH SOMEBODY! WITH SOMEBODY WHO LOVES ME!
Das Grauen, das ich dabei empfand, konnte einige Jahre darauf tatsächlich noch gesteigert werden. Denn es gab ein Stück aus diesem Film mit diesem Schauspieler. Und nach verhaltenem Beginn tut sich irgendwann das Tor zur Hölle auf:
AND IIIIIIIIIIIII-EEE-IIIIIII WILL ALWAYYYYS LOVE YOUUUUUUUU-OOOOHH WILL ALWAYS LOVE YOUUUUU-OOOH.
Es reißt mir sämtliche Nägel ab.
Als nach langer Pause nun ihre Rückkehr verkündet wurde, befürchtete ich das Schlimmste. Aber, und das sage ich ausdrücklich ohne Häme: Die Frau wird mir plötzlich sympathisch. Nicht mehr der Frontalangriff aufs Ohr, man höre nur mal das dünne Stimmchen, aus der unerträglichen Ms. Perfect ist doch tatsächlich ein Mensch geworden, und irgendwie klingt dieses schreckliche Lied plötzlich interessant, vor allem die Minute ab 2:30.
Und dieser Urlaub da, in Frankreich damals - der ist eine Geschichte für sich.
Ich habe mal erwähnt, dass ich eigentlich nichts gegen Frauen habe. Allerdings gibt es diese Hochleistungsmusik, das, was manche eine "tolle Stimme" nennen, das Gedröhne, die Fünfoktavenleistungsschau, hinterlegt von "funkiger" und nach den neuesten Standards produzierter Popgebrauchsware, die in mir unmittelbar massive Fluchtinstinkte auslöst. Ich habe mich damals gewehrt, indem ich darauf bestand, jedes vierte Mal (denn ich war mit drei Mitreisenden unterwegs) meine Cassette einzulegen, auf der sich zum einen die schlechteste Soloplatte von Steve Hackett (Cured von 1981) befand, Hackett, der ja ein guter Gitarrist ist, aber wenn er meint, dass er Popmusik machen und auch noch selber singen muss, dann wird's ganz schlimm, und auf der anderen Seite hatte ich die schwergängigsten, sperrigsten und garantiert refrainlosen Zehnminutenwerke aus der Frühzeit von Yes versammelt. Ich konnte mich dann ein wenig erholen und an den grünlichen Gesichtern der Mitfahrer weiden. Aber kaum ging es mir wieder gut, wurde ich angeschrien:
WHOOOAAAA I WANNA DANCE WITH SOMEBODY! I WANNA FELL THE HEAT WITH SOMEBODY! YEAAAAH I WANNA DANCE WITH SOMEBODY! WITH SOMEBODY WHO LOVES ME!
Das Grauen, das ich dabei empfand, konnte einige Jahre darauf tatsächlich noch gesteigert werden. Denn es gab ein Stück aus diesem Film mit diesem Schauspieler. Und nach verhaltenem Beginn tut sich irgendwann das Tor zur Hölle auf:
AND IIIIIIIIIIIII-EEE-IIIIIII WILL ALWAYYYYS LOVE YOUUUUUUUU-OOOOHH WILL ALWAYS LOVE YOUUUUU-OOOH.
Es reißt mir sämtliche Nägel ab.
Als nach langer Pause nun ihre Rückkehr verkündet wurde, befürchtete ich das Schlimmste. Aber, und das sage ich ausdrücklich ohne Häme: Die Frau wird mir plötzlich sympathisch. Nicht mehr der Frontalangriff aufs Ohr, man höre nur mal das dünne Stimmchen, aus der unerträglichen Ms. Perfect ist doch tatsächlich ein Mensch geworden, und irgendwie klingt dieses schreckliche Lied plötzlich interessant, vor allem die Minute ab 2:30.
Und dieser Urlaub da, in Frankreich damals - der ist eine Geschichte für sich.
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