Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Ich habe eigentlich nichts gegen Frauen.
nnier | 15. Januar 2009 | Topic Musiq
Als ich neulich in meiner Musikbox blätterte*, fiel mir wieder einmal auf, dass es ein gewisses Ungleichgewicht in meiner Sammlung gibt. Mit einem geschätzten Verhältnis von 99:1 dominieren die Werke männlicher Künstler. Mir ist das öfter schon aufgefallen, so z.B. bei dem Versuch, mal wieder eine Liste zu erarbeiten, diesmal unter dem Titel: "Ze top 10 songs by female artists (only from ze Eighties)". Krieg da überhaupt mal zehn zusammen! Tina Turner? Die Bangles? Also bitte. Es mag bitter klingen, es mag zynisch klingen, es mag das Bild, das manche (ohne "r") sich von mir gemacht haben mag, endgültig zerstören - ich immer mit meinem Bekenntniszwang, warum gehe ich nicht zum Spaß mal wieder in die Beichte? Weil da kaum jemand zuhört, wahrscheinlich, und du brauchst ja anscheinend diesen perversen Kitzel, dich vor aller Welt unmöglich zu machen und noch die letzten verbliebenen, na, kann man dazu überhaupt noch Freunde sagen, zu verprellen. Ich find dis langsam nich mehr gut, aber du wirst schon wissen, was du tust. Komm bloß nicht hinterher an. Ich sag's nur. Nimm's als Rat oder Besserwisserei, meinetwegen. Ich find dis nur langsam, also, mir wär das auch einfach peinlich. Du, das ist deine Sache.

Die Auswahl ist einfach schon mal dünn, und, so hart es klingt, in dem Zusammenhang ist mir auch egal, ob die Musikindustrie Frauen irgendwie systematisch benachteiligt hat. Doch. Soll ich aus schlechtem Gewissen oder als Wiedergutmachung Sachen hören, die mir nicht gefallen? Ist doch so. Ich höre auch keinen Gospel oder Blues, nur weil es mal Skl - hör doch erst mal zu - nur weil es die entsetzliche, ganz schlimme, brutale Skl - doch! Das ist ein ganz anderes Thema! Madonna? Ha ha! Das müsste man auch erst mal diskutieren, ob das wirklich "stark" ist. Die hat doch auch ganz klar von sexis - von ganz alten Stereotypen gelebt und wenn man jetzt sieht, wie verzweifelt sie immer noch den Hochleistungssex ver - ja, guck dir die bekannten Sängerinnen doch mal an! Dagegen waren doch Samantha Fox und Sabrina und wie die Discomäuse in den 80ern hießen noch vollkommen harmlos, und zugleich hat jedes Kind gemerkt, wie es auf die ganz billige Tour manipuliert werden sollte. Das ist doch egal, ob es einem gefallen hat! Davon rede ich nicht! Man kann sich ja auch manipulieren lassen und das gut fi - wie du meinst. Auf jeden Fall sind die Sängerinnen heutzutage ja zurechtgemacht wie Kinderprostituierte. Oder volljährige Pros - ja guck doch einfach mal hin! Auch die Blicke und die Bewegungen. Guck dir das einfach an. Eine beliebige Performance einer populären Künstlerin. Ah, geh.

Ich hatte damals wirklich Schwierigkeiten, eine Auswahl zusammenzustellen. Kim Wilde war dabei, die - ja, die hatte ich als Poster an der Wand - ja, natürlich hat die ihre Attraktivität - die ich übrigens immer noch - also Kim Wilde war dabei, dann, damit überhaupt was zusammenkam, was von den Eurythmics, weil Anne Lennox gesu - doch, die hieß erst Anne, ohne "i" - und ich meine ja auch nur die ganz frühen - und dann war's das aber echt schon fast. Ach, Haysi Fantayzee. Ja, da hat die Frau gesungen. Ja, die einmal in der Bravo mit entblößter - genau, das Foto.

Na und jedenfalls, warum ich das erzähle. Ich habe eine Platte wiederentdeckt, an die ich damals gar nicht gedacht habe. Solitude Standing. Von Suzanne Vega. Ja, Tom's Diner ist da drauf. Ich finde die gut! Die ist von 1987. Doch. Tom's Diner wurde dann nur erst Jahre später ein Hit, dieser Remix von DNA. Nein, eher andere Stücke: Das Titellied, Solitude Standing, das finde ich sehr geschmackvoll. Und das vorletzte: Wooden Horse. Doch, die gefallen mir wirklich. Ich mag die Stimme ausgesprochen gerne, lieber als diese kreischenden. Es klingt lyrisch, entspannt, aber nicht oberflächlich. Seit zwei Wochen jeden Tag! Ich weiß auch nicht, wie das manchmal kommt. Die verstaubt seit Ewigkeiten im Regal, und dann hatte ich urplötzlich diesen Impuls, und seitdem - ja, mehrmals am Tag. Ich finde manche Lieder langweilig, eigentlich höre ich meistens nur Tom's Diner, Luka, In the Eye, Solitude Standing, Wooden Horse, und die Reprise von Tom's - ja, die ohne Gesang.
Komisch manchmal. Und das Blöde ist, die war letztes Jahr auf Tour, das habe ich sogar gelesen und da hat es mich nicht interes -
Ich habe wirklich nichts gegen Frauen! Einige meiner besten Freunde sind Frauen!

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*Anklicken - reinziehen - ablachen!

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vert, Donnerstag, 15. Januar 2009, 13:37
die solitude standing ist ein, nun ja, monolith!

ansonsten grad aus dem ärmel: kate bush, rainbirds, tanita tikaram, sade, tracy chapman,...

ich geh heute abend mal in meiner musikbox blättern...
dann mehr.

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"reinziehen - ablachen" ist auch ziemlich eighties, oder?

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nnier, Donnerstag, 15. Januar 2009, 15:12
Was Frau Adu angeht: Das ist ja ei'ntlich so-was-von-ü-ber-haupt-nicht meine Musik, sondern das, was in unterkühlten 80er-Bars aus dem Plexiglaslautsprecher scholl. Und doch, ich habe "Diamond Life" gerne gehört und tue das auch heute noch manchmal.
Kate Bush - weniger. Nicht nur wegen "Don't give up" mit Peter Gabriel. Mir gibt das nichts. Rainbirds: Nur ein Lied, das lange "Sea of time ... Call me easy, say I'm strong" oder so. An der LP hat, meine ich, auch ein Spliffer mitgewirkt - Reinhold Heil? Tanita: Klar, ich war von "Ausrutschen in meiner Ernsthaftigkeit" auch beeindruckt und habe die als eine meiner ersten CDs gekauft. Aber vor ein paar Jahren noch mal reingehört: Bis auf den genannten Song eher prätentiöses Zeug ohne Substanz. Tracy Chapman - No, Ma'am.

Ja. Und "ablachen" wird, mein' ich, auch heute gerne noch für den Comedy-Fun-Freitag und anderen Auswurf verwendet.

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vert, Freitag, 16. Januar 2009, 02:03
so aber jetze...
ich, äh, liebe eben viele frauen. nur:
wie. konnte. ich. GRACE JONES. vergessen?
ich bin am boden zerstört.

(bananarama. bangles. naja. aber grace jones!)

ja, heil hat produziert, mit udo arndt (&gareth jones).
aber die erste mit blueprint hat mich angefixt und ich bin katharina franck bis heute sehr wohlgesonnen. das "hunger-album" liegt gerade bei mir auf den küchentisch (wo auch sonst;-)

aber ich mache mir nix vor: auch bei mir bestehen wahrscheinlich mindestens drei viertel des musikaufkommens aus jungsbands

ich hab mich vor lauter angst gar nicht getraut, draufzuklicken, obwohl ich weiß, dass es ein otto-zitat ist... zum glück bleibt mir das alles größtenteils erspart, auch dieser lustige mario barth ("haha! frauen! kennse?! haha! machen musik! haha!").

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nnier, Freitag, 16. Januar 2009, 10:20
OK, die kann man nicht weglassen. Mir hat die damals ja Angst gemacht. Aber La vie en rose und das unumgängliche Slave to the rhythm - einverstanden!
Katharina Franck: Die erste Rainbirds-LP hat mir nichts gegeben. Da fiel mir nur ihr schlechtes Englisch auf. Was ihren weiteren Lebensweg angeht, habe ich leider gar keine Ahnung. Hunger? Was ist das? Deutsch? Englisch?

Man muss das im Kontext sehen. Damals (we're talking 70s here) hatte das was durchaus Anarchisches, Autoritätenverachtendes an sich, und ich habe speziell über diese Theo-logische Geschichte sehr lachen müssen. Ottos beste Texte wurden ja auch von einigen Neuen Frankfurtern (Robert Gernhardt, Bernd Eilert, Pit Knorr) verfasst. Und im Gegensatz zu heute war es wirklich noch mutig, sich über die Kirche (schon wieder die!) lustig zu machen. Das ist übrigens genau das Problem für und mit Otto Waalkes, dass die Gesellschaft sich total geändert hat und seine Witze die gleichen geblieben sind.

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kid37, Donnerstag, 15. Januar 2009, 19:27
Nur 80er? Lydia Lunch, Grace Jones, Siouxsie natürlich. Dann einiges aus der Reihe "peinliche Lieblingslieder" von Kylie Minogue, Salt'n'Pepa, Lisa Stansfield... Ab und an höre ich ja Mädchenmusik.

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nnier, Donnerstag, 15. Januar 2009, 22:05
Kylie, als sie noch nicht Geili (ich kann nichts dafür! Das war die Dreckszeitung!) war!? Was denn: Kylie und Jason? Oder Locomotion? Das eine da, der Ohrwurm, na-na-na, na-na-nana-na ..., den man nicht aus seinem Kopf kriegt, Dings - Can't get you our of my head! Der war doch nicht mehr in den 80ern?
Mensch, Namen nennen Sie da, die ich längst vergessen hatte. Salt'n'Pepa - das, sorry, war für mich ein Verbrechen, dieses Let's talk about sex, aber nicht mehr 80er, gildet nicht, sonst erinnere ich mich an nichts. Aber (ich sage ja - Beichtstuhl): Tracey Ullman! Ist wirklich wahr.

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kid37, Donnerstag, 15. Januar 2009, 22:30
Tracey Ullman! War ja eher Comedienne, aber gut. "They broke my Heart in 17 Places" hieß einer ihrer Tourneen, das gefiel mir. Salt'n'Pepa natürlich mit "Push It", schön stumpf und geradeaus. Und Kylie, wegen der wäre man aus allen Freundeskreisen verstoßen worden (hätte ich welche gehabt). Ich finde den Titel nicht mehr, und es war dann wohl doch schon Anfang der 90er, als alles so aussah.

Nehmen wir doch mal ganz was anderes, über Zweifel erhabenes: Bananarama! (Eine der drei meinte irgendwann, sie hätten jetzt mehr Nr.-Eins-Hits in UK als die Supremes. Eine Schande sei das.)

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nnier, Donnerstag, 15. Januar 2009, 22:49
Robert DeNiro wartet (spricht italienisch)! Bananarama: Sehr, sehr gerne! Also manchmal, im 80er-Modus. Schließlich haben sie auch "Venus" gecovert - und "Na Na Na Na Hey Hey Kiss Him Goodbye", ein Klassiker.

Tracey: Das mit der Comedienne habe ich erst später kapiert - ich nahm das für bare Münze! Den Smash-Hit "They don't know"; dann ein ganz nettes "My guy('s mad at me)". (Mit den coolen Madness-Typen hatte sie ja auch irgendwie zu tun, verheirateterweise oder so). You broke my heart in 17 places hieß jedenfalls die MusiCassette, die ich mir vom Munde absparte. Später dann, mit "Sunglasses" usw., das war nix mehr. Ich hab' noch mitbekommen, dass sie als Schauspielerin in McCartneys Superfilmflop Give my regards to Broad Street mitgewirkt hat und habe sie dann erst ewig später als Psychologin in einigen Folgen Ally McBeal gesehen. Solche Musik müsste man mal kommentarlos während einer langen Autofahrt laufen lassen, wenn jemand mitfährt, den man nicht so richtig gut kennt. Meine Tante hat das mal gemacht: Die fröhlichen Insterburger gehört, stundenlang, und die Begleitperson wusste sich nicht dazu zu verhalten.

Kylie: Ja, optisch hat das was für sich. Ähem.
Zwei Rosenkränze wie üblich - geht klar.

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kid37, Donnerstag, 15. Januar 2009, 23:58
Die Mädels Künstlerinnen von Bananarama hingen mit den wirklich coolen Bands rum (von Cure bis Motörhead) und tranken angeblich alle unter den Tisch, weshalb sie nicht nur bei FunBoy3 (rückwirkend via Selecter & Co. auch wieder ein Link Richtung Ska-Bands) sehr beliebt waren.

Tracey ist recht gut im Geschäft, hat auch mit Woody Allen gedreht.

Und heute? Ich habe in meinem Herzen eine weiche Stelle für Duffy. Jedes Wort dieses Liedes ist wahr. Sehr.

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nnier, Freitag, 16. Januar 2009, 00:28
Das sind ja Töne, die weit zurück weisen - wesentlich weiter als nur in die 80er. Kannte ich nicht und trifft (nicht nur deshalb) definitiv einen Nerv bei mir! Ich hab's mal angedeutet: Bei Musik kenne ich eigentlich nur eine Richtung auf der Zeitleiste. Und ich wäre von selbst eher nicht auf die Idee gekommen, mir eine Sängerin namens Duffy anzuhören. Danke!

Tja - heute? Ich kenne da nur so Namen, die sind Schall und Rauch. Rihanna, gibt's die? Madonnas neue Sachen? Ich finde das zumeist furchtbar hyperventiliert-anstrengend. Da höre ich lieber sowas. Aber diese Frau gibt's dann auch schon wieder etwas länger.
Ach, und was man auch nett finden kann, ist das hier. Also wie gesagt, ich habe eigentlich nichts gegen Frauen.

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kid37, Freitag, 16. Januar 2009, 01:22
Oha, das kenne ich. Das ist aus "Die Reise der Pinguine".

Duffy wurde ja ein wenig als blondes, sauberes Gegenbild zu dieser anderen, na, dieser hochtalentierten Soul-Schabracke Künstlerin aufgebaut, von der wir allerdings nur noch aus den Klatschspalten hören. Duffy ist echt Mädchenmusik, oft ziemlich seifig, aber auch mit Northern-Soul-Anklängen. Sie braucht bessere Songs, aber an Dusty kommt sie wohl nicht ran.

Apropos Retro-Zeitleiste, ich mag ja Schrammelmusik wie die von Holly Golightly. Die wiederum hat schon in den 80ern angefangen.

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vert, Freitag, 16. Januar 2009, 02:06
oh machen wir jetzt auch in aktuell? dann komme ich heute nicht ins bett! juchhu!

(mädchenmusik ist super!)

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monnemer, Freitag, 16. Januar 2009, 09:01
80er und Frauen, da kommt mir gleich Anne Clark in den Sinn, "Sleeper in Metropolis" und "Our Darkness", für immer in´s Hirn geätzt.

PJ Harvey, Anita Lane, Patti Smith oder Frauen als Bandmitglieder: Kim Gordon/Sonic Youth, Bilinda Butcher/My Bloody Valentine, das geht doch alles voll durch die Decke!

Die erste der Nina Hagen Band kann ich übrigens heute noch von vorne bis hinten mitsingen, fand ich damals prima (aber nur die).

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nnier, Freitag, 16. Januar 2009, 10:05
@kid37: Sie haben da ja Sachen in ihrem Petto! Solche Schrammelmusik gibt's? Die wird auf jeden Fall in meinem Hotel im Harz an der Bar gespielt, dafür werde ich persönlich sorgen.
(An Dusty musste ich gestern auch sofort denken)
(Das mit den Pinguinen wusste ich gar nicht - ich hab' es auf einer nächtlichen Autofahrt im Radio gehört, zu der das auch "1A" - wie wir heute sagen - gepasst hat)
@monnemer: Anne Clark kenne ich auch, habe damals gleich zwei CDs bei Zweitausendeins bestellt, erlebe den Sprechgesang inzwischen trotz des sympathischen, ausgeprägt britischen Akzents aber als ziemlich stressig. Und dabei sollen Frauen doch primär für Wohlbefin Die anderen kenne ich wiederum kaum (nur als Namen) - bis auf Nina Hagen. Und die hat ja echt einige gute Sachen gemacht. Singen konnte sie auch. (Und da sind wir irgendwie schon wieder bei Spliff.)

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kid37, Freitag, 16. Januar 2009, 15:25
(Das mit der Reise der Pinguine bezog sich auf das hier, nicht, daß hier Mißverständnisse usw.)

Sie haben da ein tolles Hotel aufgetan, ich glaube, das könnte mich auch mal dazu bewegen, in den Harz zu reisen.

@ Monnemer: Patti Smith natürlich, aber die wollte ich nicht schon wieder als Zeugin herbeirufen. Wie ich PJ vergessen konnte... aber die gehört nun definitv in die Liste. Die einzige, die mit süffisanten Macho-Rocker-Posen davonkommt. Und live unfassbar.

Dann, überhaupt, die Rrrrrrrrriot-Grrrls.

Les Rita Mitsouko mit Catherine Ringer muß noch erwähnt werden. Und, auch sie, Chrissie Hynde.

Tolles Thema, ich laufe mich gerade warm.

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jean stubenzweig, Freitag, 16. Januar 2009, 15:40
Aber Patti Smith hätte sogar ich gekannt. Nicht nur das. Die Frau hat mir mächtig gut gefallen, ich meine durchaus auch ihre Musik. Das ging soweit, daß ich mir ein Platte von ihr gekauft habe. Vermutlich habe ich die noch. Irgendwo.

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kid37, Freitag, 16. Januar 2009, 15:42
Mittlerweile spricht man bei ihr ja nicht mehr von einzelnen Platten Alben, sondern von einem Werk. ;-)

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monnemer, Freitag, 16. Januar 2009, 16:49
Bei der Recherche im Plattenregal auf Laurie Anderson gestossen und mit großem Vergnügen das von mir fast vergessene "O Superman" angehört. Da das sogar ein Hit war, gehört sie wohl auch hier rein.

@kid37: PJ vergessen? Schämen Sie sich;-)
Macht aber wirklich Spass, neben PJ steht ´ne CD von ihrem Bruderherz, "Intoxicated Man", eine Hommage an Serge Gainsbourg, auch schon ewig nicht mehr angehört.

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nnier, Freitag, 16. Januar 2009, 19:24
@kid37: Ach so; Pinguine! Ich freue mich ja mit der jungen Dame, wenn ich sie so sehe und höre. Und habe schon gegrübelt, wie Rickie Lee Jones' George-W.-Bashing "Ugly man" in den Soundtrack eines Pinguinfilms findet. Aber das Genre der Pinguinfilme ist mir nicht umfassend bekannt, so dass ich die Möglichkeit nicht ausschloss.

Das Hotel. Es stand da fernab von allem im Nebel wie eine Erscheinung. Hätte ich die Fotos nicht, ich zweifelte inzwischen an meiner Wahrnehmung, zu sehr gleicht die Erinnerung der an manche Träume. (Außen so belassen, innen eine sehr große Badewanne ins rot gekachelte Bad bauen. Nur ausgewählte Gäste empfangen.)

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nnier, Freitag, 16. Januar 2009, 22:23
Gut, gut. Ich bin wohl auf eingefahrenen Wegen unterwegs und meide die ausgefransten Ränder. Laurie Anderson z.B., die kenne ich doch nur wegen des Bonustracks auf Peter Gabriels So!
Ich weiß natürlich, dass es Patti Smith gibt. Und auch eine Patty Smyth. Die mancher Radiomoderator wie "Smythe" aussprach, um sie von Frau Smith auch akustisch zu unterscheiden, was aber vermutlich falsch war. Aber ich kann zu keiner von beiden irgendeine Musikrichtung, geschweige denn konkrete Titel, assoziieren. PJ Harvey? Auch so'n Name. [Edit: Hui! Den Link habe ich eben erst angeklickt. Ist ja gar nicht schlecht, das Lied! Aber nicht 80er, oder? Das wäre einem doch aufgefallen!]
Les Rita Mitsouko, oui, Marcia baila et C'est comme ça.
Was ist eigentlich mit Madonna? Ich habe neulich Aufnahmen von ihr gesehen, beim originalen Live Aid, und dachte: Was für ein junges Ding! Damals war sie für mich eine Erwachsene. Ich konnte mit ihrer Musik selten etwas anfangen, aber ein Lied finde ich mehr als nur ganz nett: Live to tell.

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jean stubenzweig, Samstag, 17. Januar 2009, 03:18
Oh! schon wieder eine, die ich nicht nur vom Hörensagen, sondern sogar vom Singen her kenne: Laurie Anderson, die mir zunächst nur aus der bildenden Kunst ein Begriff war, hat mich in ihren Anfängen als Musikerin beeindruckt. Aber später habe ich sie dann aus den Ohren verloren.

Von Madonnen hatte ich immer irgendwie eine andere Vorstellung. Die hier fand ich eher fade.

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jean stubenzweig, Donnerstag, 15. Januar 2009, 23:30
Waren Sie eigentlich schon immer so katholisch? Und das als Göttinger. Na ja, Süd-Niedersachsen. Auf jeden Fall wird Herr Ratzinger Sie in seine Gebete reinsingen, wenn Sie weiterhin hintenrum so missionieren. Vielleicht sogar im Sound der Eighties. Da war er ja auch noch jünger.

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nnier, Donnerstag, 15. Januar 2009, 23:40
Das hat sich so zurechtgemendelt, bzw. ist Teil des Göttlichen Plans. (Göttingen, das war ja Diaspora!)

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vert, Freitag, 16. Januar 2009, 01:42
mir scheint, auf blogger.de ist der anteil an katholiken, auch die agnostischen und atheistischen, überhaupt recht hoch.
wenn herr olbertz darüber mal erhebungen machen würde, das wäre bestimmt spannend;-)

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jean stubenzweig, Freitag, 16. Januar 2009, 02:34
Vermutlich, weil die eben am liebsten feiern. Und nicht ständig protestierend Thesen an Türen nageln.

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nnier, Freitag, 16. Januar 2009, 09:43
Mein Lehrer damals in der Grundschule hat ja durchaus leidenschaftlich über die Dummheit der "Katholen"*gesprochen, mit ihrem Beichten, ihrer Kommunion, ihrem Ablasshandel, ha, und diesem Unsinn das rein rationale Glaubensgebilde der Evangelen** gegenübergestellt. Einmal hatte er gefragt, wer oft / selten / nie in die Kirche gehe, und ich antwortete mit "selten (wenn wir bei meiner Oma sind)". Allerdings hatten mich seine evangelischen Schilderungen so neugierig gemacht, dass ich am folgenden Wochenende meine Mutter bat, mit mir eine evangelische Kirche aufzusuchen. (Was für ein schmuck- und freudloser Und wen trafen wir dann am Ausgang? Meinen Lehrer, der rief: "Ich dachte, du gehst nicht in die Kirche!"
Ansonsten habe ich übrigens festgestellt, wie oft ich auch hier in Bremen (12,4% r.-kat.) ausgerechnet mit solchen zusammentreffe bzw. näher zu tun habe. Was auch immer das heißen mag.

--
*Gibt's das Wort eigentlich - und ist da eine semantische Differenz zu "Katholiken"?
**Gibt's das Wort eigentlich - und ist da eine semantische Differenz zu "Evangelisten"?

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jean stubenzweig, Freitag, 16. Januar 2009, 12:11
Ich erinnere mich an eine, nenne ich's mal so, Zusammenkunft bei einem Künstler, der nahe Goslar in einer «Barockkate», wie der ebenfalls stockkatholische Kollege sie nannte, auf einem lieben Berge hauste (und das noch immer tut): die eine Hälfte Kirche, die andere des Künstlers Wohnhaus. Die Kirche war über sehr lange Zeit hin renoviert oder besser restauriert worden, und aus diesem Anlaß kamen einige Kostümierte sowie ein paar Schwarzberockte, so schätzungsweise einige hundert, die im Garten herumhopsten. Abends gab's dann beim Künstler am Kamin ein bißchen was zu essen, was man unter bißchen versteht, wenn etwas höherrangige Katholiken feiern, dasselbe gilt auch für die geistigen Getränke. An Geistlichkeit saßen so derer zehn, es können auch fünfzehn gewesen sein, in der Runde. Die Ökumene ward repräsentiert vom Goslarer Pfarrer samt Gattin, beide nickten hin und wieder, während die Pfaffen ohn' Onterlaß am durcheinanderreden waren, über Kunst und Welt und Geld und sonstwas und manchmal auch über Gott, wenn auch eher am Rande.

Bei einem ganz lieben langjährigen Freund selig kochte einmal monatlich dessen immerwährende Braut, wie er seine Ehefrau jahrzehntelang nannte, zwei- vielleicht auch dreimal reiste auch ich deswegen an. Meist war dieser kölnische Pope mit anwesend, der eine Kirche in ein Museum für zeitgenössische Kunst umfunktioniert hatte, mit dem ich unvergessene Gespräche Kunst und Welt und Geld und sonstwas und manchmal auch über Gott, wenn auch eher am Rande, hatte. Wäre ein evangelischer Pfarrer mit dabeigewesen, er hätte hin und wieder genickt. Allenfalls hätte er versucht, aus mir Gottverneiner einen Gottesfürchtigen zu machen. Seinen Kollegen von der anderen Fraktion wäre das nie und nimmer eingefallen. Keine Zeit. Wenn der Mund gerade nicht voll war von irgendeiner Köstlichkeit, dann war er verbal in Bewegung.

Weshalb ergieße ich mich eigentlich in Ihre Seiten und sabbel nicht die meinen voll? Sie haben mit Ihrer Beichte ja richtig was aus meinen Erinnerungskatakomben geholt.

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vert, Freitag, 16. Januar 2009, 12:55
fühlen sie sich schon besser?
;-)

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nnier, Freitag, 16. Januar 2009, 13:22
Das ist ja das faszinierend Doppelgesichtige am Katholentum: Dass es auf der einen Seite Menschen gibt, die an all dem Bombast intensiv leiden, Schuld und Sünde auf ihren schwachen Schultern spüren, Angst haben und so weiter. Und dann diejenigen, die halt ab und zu was beichten, dann ist wieder gut, Sünden vergeben, und jetzt eine gute Zigarre nach dem Sonntagsbraten.

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jean stubenzweig, Samstag, 17. Januar 2009, 03:32
Es ist ja nicht so, daß die Herren, von denen ich erzählte, sich beim Zurücklehnen und der guten Zigarre ihren lieben Gott völlig vergäßen. Aber sie lassen in ihrer Klugheit einen wie mich in Frieden, weil sie wissen, daß das Missionieren hier Perlen vor die Säue wäre. Sie heben sich die Energie für hoffnungsvollere Fälle auf. Und lassen mir die meine.

Das heißt aber nicht, daß ich nicht so manchen Strauß ausgefochten hätte mit Anhängern irgendwelcher Kirchen. Allen voran eben diesen spröderen, die dann auch noch meinen, sich um mein Seelenheil mit sorgen zu müssen. Der casus belli könnte dabei ohnehin sein, ob es um Glauben oder Institution geht. Bei ersterem habe ich keinerlei Probleme. Möge jeder nach seiner Neigung. Meinetwegen. Solange er mich in Ruhe läßt. Wenn ich jedoch direkt heim ins Reich geholt werden soll, kann's kriegerisch werden.

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