Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
It takes a hard to be soft
nnier | 03. Januar 2011 | Topic In echt








Die Stadt Liverpool kann einem ganz schön fremdartig vorkommen, so als Tourist, das fängt mit den Geschäften an und hört mit dem exotischen Speisenangebot noch lange nicht auf.













"Dass die Engländer das Kochen einfach nicht lernen, dass die sich das nicht endlich mal von den Deutschen zeigen lassen!", verwunderte sich kürzlich eine liebe Verwandte, die das Kochen tatsächlich beherrscht, und nachdem ich eine kurze Ergänzung ("Oder von den Franzosen!") angebracht hatte, berichtete ich von meinen aktuellen Beobachtungen, denn es gibt da durchaus Fortschritte zu vermelden, man bemüht sich ernsthaft, gießt z.B. kartonweise Christkindl's Glühwein in laue Warmhaltetöpfe oder lässt Bratwürste verkohlen, aber nur auf einer Seite, um das blendende Weiß der anderen Seite besonders ansprechend zur Geltung zu bringen. Und irgendwie hat die entwaffnende Ehrlichkeit der Besitzer auch gehobener Restaurants durchaus Charme, wie ich finde:



Bevor meine eigenen Sitten endgültig verlottern, möchte ich allerseits noch einmal ausdrücklich ein gutes neues Jahr wünschen. Dass ich den regelmäßigen Betrieb dieser kleinen Bratwurstbude hier zuletzt nicht mehr uneingeschränkt und in Vollzeit gewährleisten konnte, haben Sie gemerkt und lässt sich leider momentan nicht ändern. Auch meine Besuche andernorts waren schon mal von höherer Frequenz, derzeit betätige ich mich hauptsächlich als stiller Leser, das aber, geschätzte Mitblogger, immer noch sehr gerne.



Diesen Satz verstehe ich übrigens nicht. Aber ich weiß genau, wie die das meinen und nehme ihn mal als Motto für 2011.

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kid37, Montag, 3. Januar 2011, 16:11
Was gibt es da bei T-Online für einen Tarif, ich kann das nicht lesen: "Paul & Yoko"? Ob hard oder soft, ein frohes neues Jahr jedenfalls.

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nnier, Montag, 3. Januar 2011, 19:26
Sie sehen wie gewohnt ganz genau hin, das ist mir klar, und wissen deshalb längst, dass es bei Spar Pizza Margherita "to go" aus der Tasse gibt und dass es offenbar Karl (und nicht Theo) Albrecht ist, der die Insel erobert; dass es in England einen subtilen Unterschied zwischen Glüh- und Gluhwein gibt, der sich Kontinentaleuropäern wohl nie ganz erschließen wird; dass die preislich aufsteigende Glühweinfolge von "German" über "Cherry" hin zu "Mixed Berry" ganz neue Rätsel aufgibt, zumal wenn ich an die Nordmensa denke, damals, da hieß es ja montags "Erdbeerquark" und dienstags "Pfirsichquark", mittwochs "Kirschquark" und donnerstags "Himbeerquark", gerne auch in anderer Reihenfolge, freitags jedoch ausnahmslos und immer: Früchtequark, also den hätte ich jedenfalls nicht auch noch am teuersten angeboten; dass die Briten den korrekten Plural von Potato beherrschen, ich komme da ja immer durcheinander; und dass das naheliegende Wortspiel "Freakadellen" offenbar und zum Glück bewusst vermieden wurde. Cheers, wie wir Hafenstädter sagen, ich wünsche Ihnen das auch.

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jean stubenzweig, Montag, 3. Januar 2011, 16:20
«Von den Franzosen.» – Das französische Procedere des Essens – das «Ritual», nicht die Küche als solche –, wozu unter anderem das gezielte und sorgfältige Einkaufen guter Produkte gehört, ist dem Weltkulturerbe der UNO hinzugefügt worden. Nach Ihren Bildern muß angenommen werden, daß sich Liverpool in dieser Hinsicht keine allzu großen Hoffnungen machen sollte. Oder sind die Beatles bereits Weltkultur-Denkmal?

Ein sanftes (nicht nur Küchen-)Jahr wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie.

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nnier, Montag, 3. Januar 2011, 19:52
Mich hat das offen gestanden irritiert, und der mich manchmal auch nervende Herr Mangold von der Zeit hat neulich ein paar bedenkenswerte Zeilen zum Thema eines solchen immateriellen Weltkulturerbes verfasst. Ich mag den Liverpoolern nicht Unrecht tun, habe ich doch keinen Fuß über die Schwelle von What's Cooking gesetzt, sondern mich lieber von Thailänderinnen verwöhnen lassen. Auf dem Weihnachtsmarkt allerdings war tatsächlich kaum etwas genuin Englisches zu entdecken, neben Weltkriegsgegnern boten dafür auch Alliierte ihre Crêpes an, Paella gab's und Pizza auch, so dass ich eigentlich ganz froh über die Marketingaktion eines Telefonanbieters war, der neben der ehemaligen Carling- und derzeitigen o2-Academy kostenlos Tee, Kaffee und diese dicken Pommes Frites, die in England Chips heißen, unters frierende Volk brachte.

Mit ihrem kulturellen Erbe geht die Stadt übrigens nach wie vor erfreulich diskret um und tut gut daran.

Ich danke für Ihre Wünsche und erwidere diese nicht nur, weil mir dieser alte Fachwerkbalkenspruch so gut gefällt:
Es wünsch mir einer was er will
Dem gebe Gott noch mal so viel.

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jean stubenzweig, Dienstag, 4. Januar 2011, 10:23
Herrn Mangold sortiere ich eigentlich (immer noch) bei der Süddeutschen ein (aber ich ordne ja auch die Weltkultur der UNO zu). Irgendwie scheine ich nicht so recht auf dem laufenden zu sein. Wer weiß, warum er zur Zeit gegangen ist. Iris Radisch ist doch noch nicht etwa rentenreif? Andererseits bekommt man via Hamburger Wochenzeitung offenbar immer eher ein Bein ins Fernsehen. Mich irritiert solches ebenfalls. Doch über den Text läßt sich nachdenken. Allerdings halte ich das teilweise ebenso für Locke auf Glatze. Im Land der Civilisation selbst wird das bei weitem nicht so hoch gehandelt. Da gehört das gute Essen eben eher zum Alltag als zum statusgenießerischen Feuilleton. Wie beim Nachbarn das billige Einkaufen zur Kultur.

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cabman, Montag, 3. Januar 2011, 19:12
Mich irritieren die sich angleichenden Stadtgesichter jedes Mal wenn ich auf der Insel bin. Es ist wohl der Globalisierung geschuldet, deswegen aber nicht minder doof.
Egal. Ihnen auch. Das Gute und das Neue!

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nnier, Montag, 3. Januar 2011, 21:32
Danke - auch Ihnen noch mal so viel! (Von Aldi und Spar wusste ich, Deichmann fand ich dann schon wieder lustig in dieser Umgebung. Diese globale Angleichung hat ja auch etwas für sich: Man kennt sich sofort aus, man weiß, wo man mal eben ein paar Schuhe oder diesen einen, ganz speziellen Latte Macchiato mit Minzgeschmack bekommt. Aber es wird einem auch immer mehr und schmerzlich klar, was dafür verloren geht: Unterschiede, Eigenheiten, das unsichere Herumstöbern und das Erleben von Überraschungen und seltsamen Geschmäckern. Immerhin musste ich noch Geld tauschen - aber wenn man dann noch auf dem Handy von der töchterlichen Klassenlehrerin angerufen wird und irgendwelche Dinge bespricht, kann man fast vergessen, dass man gerade weit weg von zu Hause ist. Und das ist auch sehr schade.)

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jean stubenzweig, Dienstag, 4. Januar 2011, 10:28
«Aber es wird einem auch immer mehr und schmerzlich klar, was dafür verloren geht: Unterschiede, Eigenheiten, das unsichere Herumstöbern und das Erleben von Überraschungen und seltsamen Geschmäckern.» Das ist es, was mich bereits Anfang der Neuziger zu stören begann, als das anfing, man nicht mehr wußte, befindet man sich nun auf einer grünen Wiese bei Kolding oder einer bei Avignon (oder «Mestre, Klagenfurt, Mailand»; überhaupt, wie's der Venezianer anreißt).

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vert, Dienstag, 4. Januar 2011, 00:42
salami - dieses toppprodukt der deutschen küche! jetzt endlich auch auf denglischen weihnachtsmärkten.

ich wünsche von herzen alles gute für dies und das und natürlich auch den ganzen rest.

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nnier, Dienstag, 4. Januar 2011, 13:46
Deutschland, alte Eselfleischnation!

Ihnen mindestens das Gleiche.

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dosron, Dienstag, 4. Januar 2011, 01:04
I gluh for you. Sagt man so?
(Alles Gute für 2011)

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nnier, Dienstag, 4. Januar 2011, 13:49
Falls man nicht doch missverstanden wird, aber das ist ja immer so.

To you too!

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g., Dienstag, 4. Januar 2011, 07:10
Diese hartweiche Kiste, ist das nur eine Altflaschensammelstelle oder eine Kanzel, die vom Licht des neuen Jahres überflutet wird? Es soll ja neuerdings viele Druiden auf der Insel geben. Is it hard to be soft? Am Ende des Tages?

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nnier, Dienstag, 4. Januar 2011, 15:17
Jetzt, wo Sie's sagen: Vielleicht spielt man hier ja ganz subtil mit dem Gleichklang "heart / hard"? Oder noch ganz anders ("It takes leather balls to play Rugby"?)

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venice_wolf, Dienstag, 4. Januar 2011, 07:50
Gut dass Sie angegeben haben wo Sie waren - ich dachte schon Sie waeren ohne mich zu benachrichtigen nach Mestre, Klagenfurt, Mailand oder auch Wien gekommen ... Wir haben auch hier diese grauenhaften Chritkindlmaerkte die alle mit Copy Paste funktion hervorgerufen wurden und wo ein furchterregender Plastikengel aus China schon 5 Euro kosten kann. Mit dem Betrag leben sie in China eine Woche. Wuerde mich interessieren, ob es in Muenchen auf einmal nur Pizza - Spaghetti usw Buden geben wuerde? die Orientierung faellt heutzutage ganz schwer. Deichmann gibt's bei uns auch, (da wir anscheinend zu wenig Schugeschaefte haben?)
Ueber die UK Kueche zu laestern find ich inzwischen unangebracht und sinnlos - sie koennen es einfach nicht - bemuehen sich nicht - wollen nicht, hauptsache sie bekommen einen schaumlosen Pint (nach dem anderen ) dazu und scho passt alls. Ich hoffe, das ein fuer allemal auf den Punkt gebracht zu haben. Noch eine Erwaehnung der italienischen Kueche, der die Globalisierung auch zu schaffen macht (wenn der Fisch am Teller aus Japan kommt und das Obst u Gemuese bestenfalls aus Tunesien) aber die man in inzwischen versteckten, auserlesenen, heimeligen Trattorie noch vom Feinsten geniessen kann.
Kommen Sie nur, Sie Frequent Flyer... ich zeig's Ihnen !

Hard, soft, bitter, sweet, salty...Hauptsache es schmeckt auch 2011 ... Nochmal Alles Gute Ihnen und den werten Kunden dieser Wuerstelbude und g'sund weitermachen!

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nnier, Dienstag, 4. Januar 2011, 15:37
Ich muss mir immer diese chinesischen Manufakturen vorstellen, in denen Bremer Stadtmusikanten, Venezianische Löwen und hohle Plastikmuttergottesfiguren mit abschraubbarem Kopf für den Massenexport nach Lourdes gefertigt werden. Setzt man sich mal einen Tag an die Elbmündung in den Strandkorb, kann man die mit 1000en Containern beladenen Frachtschiffe tagein und tagaus an sich vorüberziehen sehen und fröhlich über ihren Inhalt mutmaßen: Schwarzwälder Kuckucksuhren vielleicht? Fisch jedenfalls nicht, der kommt ja mit dem Flugzeug. So wie ich vielleicht mal in die Trattoria? Wir haben so etwas hier leider nicht anzubieten, aber es steht immerhin noch ein Besuch in der Heideschänke an, den ich auch sehr gerne in Begleitung antrete, und guten Fisch kann man spätestens im ganz platten Küstenland fangen, das ist von hier aus alles schnell erreichbar, wenn auch kein LowCostCarrier dort landen mag. Was man da bei google Earth seit neuestem sieht, ist übrigens mein CO2-Fußabdruck, da kann ich gar nicht genug Joghurt aus Pfandgläsern gegen essen, muss wohl wieder mal ein paar Kisten Bier kaufen, die hier dann auch zum Verzehr bereitstehen. 2011 muss das mal klappen - kommen Sie allein, zu Zwein oder Drein, solange es noch geht!

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venice_wolf, Dienstag, 4. Januar 2011, 19:55
Grubel Grubel...
10.1 Mestre
18.1 Mailand
20.1 Muenchen
24.1 Chioggia
4.2 Mailand
10.2 Wien
19.2 Mailand
25.2 bis 2.3 Duesseldorf (zum Schuhmacher wie ueblich)
die ersten paar Monate sieht es eher kompliziert aus...
Seit dem Geier Sturzflug Song hat sich einiges geaendert, hoffentlich geht es noch einigermassen lang um geschmiedete Plaene zu vollziehen.
Sonst bleibt nur noch "dort oben" (TM) ueberig wo ich auch in naechster Zeit mal nach dem Rechten schauen will. Es wird gemunkelt, dass Yeti zum Rudi gegangen ist und alles leergetrunken hat waehrend die Gustavs schmiere gestanden sind und jetzt noch von oben herunterlachen.

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nnier, Dienstag, 4. Januar 2011, 20:36
(Sagt der eine Yeti zum anderen: Was, den Rudi, den gibt's wirklich?)

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monnemer, Dienstag, 4. Januar 2011, 12:34
Während der Schnee in Funkwellenform auf das T-Mobile-Vordach rieselt,singen wir mit einem Glühwein in der Hand

Goddamn´ Europeans!
Take me back to beautiful England
and the grey, damp filthiness of ages...


Ich wünsche Ihnen das Beste im neuen Jahr. Was immer das auch sein mag.

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nnier, Mittwoch, 5. Januar 2011, 11:16
Dreckig, schmutzig, verdreckt, obszön, versifft, schmuddelig, unsauber, versaut, schlampig, unflätig, zotig, schmutzstarrend. Ein so vielseitiges Adjektiv wie "filthy" hatten wir früher nicht.

Auch Ihnen wünsche ich ein gutes neues Jahr - und mir selber, dass Sie das Gesichter-Blog auch 2011 mit immer wahnsinnigeren Motiven befüllen.

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