Da hat die so eine "Stellungnahme" geschrieben, ich hab's nun doch gelesen, irgendwas mit "reaktionäre Aufrechterhaltung des Kinder-Erwachsenen-Rassismus" und so, ein Wahnsinnsgeschwurbel, ich weiß nicht so recht, was sie will, aber: Danke, Christoph Schlingensief, nur an einer Stelle kam ich dann doch ins Grübeln:
während lifestylepolitische Ansichten, die cremefarbenen Anzügen total widersprechen, erst relativ spät und vor allem war das doch der andere ("Bed In", frag mal deinen Va.
Ich jedenfalls zitiere** jetzt nicht mehr das mit der faschistischen Rebellion***, sondern widme mich folgender Frage:
Und ganz zum Schluss muss ich wahrscheinlich noch zwei Fragen beantworten, die sich einige Leute unbedingt stellen wollen werden nach diesem Artikel:
1. Natürlich wurde all das hier vom wahnsinnig einflussreichen Paul McCartney geschrieben, mit dem ich übrigens auch nur noch über das gegenseitige Zusenden unserer Autogrammkarten verkehre. Genau wie mein Buch, genau wie mein Film, wie könnte das auch anders sein, mit 18 sind die meisten Kinder schließlich noch nicht mal dazu in der Lage, einen Satz zu formulieren, der mehr als drei Wörter und nicht das Wort Porno beinhaltet. (Ich musste verständlicherweise erst mit ihm schlafen, damit er das für mich macht. War aber super.)
2. Ich bin nicht 18, ich bin 26.
--
*Hä?
**In diesem Zusammenhang: Hö hö.
***Musste kommen.
Neil Young hat letztes Jahr im Hyde Park in England ein Konzert gegeben, sah währenddessen aus wie ein Penner, der nie zuvor auf der Bühne gestanden hat, sein Privatleben verbringt er halt in einer Kommune irgendwo in einem Kornfeld ohne Telefonleitung, das Ganze war zwar etwas peinlich, aber trotzdem eine völlig aufrichtige und vertretbare Veranstaltung. Bis Paul McCartney in einem Aufzug auf die Bühne kam, der im totalen Widerspruch zu den politischen Lifestyleansichten*, auf denen er einst seine Karriere aufgebaut hatte, und auch im totalen Widerspruch zu Neil Young stand: Ein großväterlicher Yuppie hing da plötzlich rum und hat gönnerhaft zwei Töne auf einem Metallofon angehauen, in einer Anzughose, einem cremefarbenen Hemd, mit der Aura eines Großbankiers, der sich angemessen zu einer ihm vollkommen fremden Situation verhalten muss und das kurz mal souverän managt. Was haben diese beiden Männer miteinander gemein außer ihrem Alter, der Zufallsbedingtheit ihrer Sozialisation und der Tatsache, dass sie ab einem gewissen Zeitpunkt vollkommen unabhängig voneinander bestimmte Entwicklungen durchlaufen haben?Oh oh. Das meint sie übrigens. Tja. Was will man sagen zu der bahnbrecherischen Erkenntnis, dass die Menschen verschieden sind? So wie z.B. auch Guido Westerwelle und Quentin Tarrantino? Lieber nichts, aber etwas dann doch zu dem anderen Quark: "In einem Aufzug, der im Widerspruch zu den politischen Lifestyleansichten, auf denen er einst seine Karriere ..."? Ich bin ja der Ansicht, dass die Karriere der Beatles insgesamt eher weniger auf politischem als vielmehr auf musikalischem Gebiet stattgefunden hat, ja, ich wage gar zu behaupten, dass musikalisches Können, ein gutes Management, noch ein paar Sachen, vor allem aber ein beispielloser Ausbruch von popmusikalischer Kreativität bei der Karriere der Beatles durchaus eine Rolle gespielt haben,
Ich jedenfalls zitiere** jetzt nicht mehr das mit der faschistischen Rebellion***, sondern widme mich folgender Frage:
Muss man mich als geistig behindert einordnen, weil ich zugebe, dass ich [...] Leute, die zufälligerweise über 30 sind, liebe und bewundere? Für das, was sie machen?Sagen wir so: Wenn ja, dann muss man auch mich als geistig behindert einordnen, denn ich liebe und bewundere auch jemanden, der zufälligerweise über 30 ist, für das, was er macht, so was z.B., 1-2-3-4---5-
Und ganz zum Schluss muss ich wahrscheinlich noch zwei Fragen beantworten, die sich einige Leute unbedingt stellen wollen werden nach diesem Artikel:
1. Natürlich wurde all das hier vom wahnsinnig einflussreichen Paul McCartney geschrieben, mit dem ich übrigens auch nur noch über das gegenseitige Zusenden unserer Autogrammkarten verkehre. Genau wie mein Buch, genau wie mein Film, wie könnte das auch anders sein, mit 18 sind die meisten Kinder schließlich noch nicht mal dazu in der Lage, einen Satz zu formulieren, der mehr als drei Wörter und nicht das Wort Porno beinhaltet. (Ich musste verständlicherweise erst mit ihm schlafen, damit er das für mich macht. War aber super.)
2. Ich bin nicht 18, ich bin 26.
--
*Hä?
**In diesem Zusammenhang: Hö hö.
***Musste kommen.
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damals,
Mittwoch, 5. Mai 2010, 02:57
Ich hab grad ein kostenloses Probeabo der ZEIT (das muss man wohl entschuldigend erwähnen) und hab da den Artikel auch gelesen, und ich dachte bei der Passage Tatsache: Was würde da wohl Herr Nnier zu sagen? ... na ja, bedenken Sie doch einfach das Alter und die Position von Frau Hegemann, und dann ist das doch völlig in Ordnung. Was so ein Text allerdings in der ZEIT verloren hat, das ist mir auch ein Rätsel.
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nnier,
Mittwoch, 5. Mai 2010, 11:04
Na, na. Das klingt nun sehr nach Kinder-Erwachsenen-Rassismus. Wir beide haben doch auch nichts gemein außer der Zufallsbedingtheit unserer Sozialisation!
Bisher war ich der Ansicht, dass sich das Feuilleton blamiert hat und nicht diejunge Autorin, die vielleicht unausgegorenes Zeug schreibt. Diesen mit Wichtigwichtigvokabeln überladenen Text allerdings kann ich dann auch kaum lesen, ohne zwischendurch peinlich berührt zu Boden zu starren. Man könnte jetzt deutschlehrerhaft drangehen und sich die wackligen Formulierungen vornehmen: "... alles auf mich stürzte, als wäre ich eine Naturkatastrophe", "... brachen aber die bahnbrecherischsten Neutralisierungsversuche und Mutmaßungen aus dem Boden", "... war eine Anstrengung, die jetzt vollkommen entkräftet wird", "gegenstandslose Unterschriftensammlungen", aber das ist es ja weniger als der insgesamt ganz schlimm aufgeblasene Wichtigtuergestus. Das reißt dann auch kein Schlingensief-Namedropping und kein cooles "Ich-habe-eure-Erwartungen-längst-durchschaut" am Ende mehr raus. Ach, was soll's:
Well she was just seventeen /
You know what I mean
Bisher war ich der Ansicht, dass sich das Feuilleton blamiert hat und nicht die
Well she was just seventeen /
You know what I mean
damals,
Donnerstag, 6. Mai 2010, 11:35
Kinder-Erwachsenen-Rassismus ist vielleicht etwas hoch gegriffen. Aber natürlich war ich aggressiv, und da flücht ich mich gerne in Arroganz. Mir war einfach die ZEIT ins Haus geflattert, ich schlug das Feuilleton auf und dachte: Nein, nicht schon wieder Hegemann! Hatte Frau Radisch nicht versprochen, dass Schluss ist mit der Debatte? Ich hab die Zeitung beiseite gelegt, aber eine Viertelstunde später hab ichs nicht ausgehalten und den ganzen blöden Text dann doch gelesen. Vielleicht hat sie ja doch was zu sagen? sagte ich mir. Aber das war natürlich eine Ausrede. Ich hab den Text nicht gelesen, um Helene Hegemann zuzuhören, sondern um mich richtig schön zu ärgern. Und ich hab mich geärgert. Ist das nicht bescheuert?
nnier,
Donnerstag, 6. Mai 2010, 11:54
Mein Problem ist, dass ich diese Smilies nicht verwende. Denn natürlich ist dieser Begriff (der aus Frau Hegemanns "Stellungnahme" stammt) dermaßen bescheuert, dass man ihn nicht ernsthaft verwenden mag. Aber sie tut's offenbar nicht gerne unter "rassistisch" und "faschistisch" und verbreitet Weisheiten wie die von der Zufallsbedingtheit und dass nicht alle Menschen einer Alterskohorte gleich sind.
(Mir ging's übrigens wie Ihnen, die Zeitung lag schon ziemlich lange da, und es gab tagelang diesen perversen Kitzel, etwas lesen zu wollen, von dem man doch wusste, dass man es nicht lesen wollen würde.)
(Mir ging's übrigens wie Ihnen, die Zeitung lag schon ziemlich lange da, und es gab tagelang diesen perversen Kitzel, etwas lesen zu wollen, von dem man doch wusste, dass man es nicht lesen wollen würde.)
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