Man braucht ihn eben:
den Helfer in der Not
im Stil der neuen Zeit
den original SPRÜHOMAT
Interessant ist ja nicht nur, dass man sich damals - zumindest in Bergen-Enkheim - offensichtlich tiefgreifende Gedanken zur deutschlandweiten Verständlichkeit des Begriffs "Samstag" machte; immerhin gab es die DDR noch, wo man diesen Tag (wie übrigens auch in den Kreisen, in denen Max Goldt verkehrte), einzig und allein als "Sonnabend" bzw., bei Goldt, "Sonnahmt" kannte. Somit lautete jeder siebte Eintrag in diesem Jahreskalender konsequent "Samst. / Sonnabend", womit die Firma Heinrich König & Co. wesentlich mehr Sensibilität bewies als z.B. die Deutsche Bundespost, die schon Jahre vor dem ebenfalls plumpen "Ruf doch mal an!" den Bundesbürger regelmäßig anherrschte: "Schreib mal wieder!", woraufhin ein Politiker aus CSU-Land anklagend auf diesen Ausdruck des preußischen Kulturimperialismus hinwies: Das liege zur bajuwarischen Zunge absolut quer, man könne das ja kaum aussprechen; notfalls sei man bereit, sich auf ein kompromisshaftes "Schreib einmal wieder!" einzulassen; warum aber eigentlich solle man nicht auf eine so wohlklingende Formulierung wie "Schreib wieder einmal!" zurückgreifen?
Interessant ist auch, dass man damals wohl Branntwein- und Tabaksteuern jährlich zu bestimmten Terminen entrichten musste, die in dem Kalender dankenswerterweise aufgeführt waren. Glücklicherweise konnte ich jeweils kurz zuvor spürbare Geldeingänge verzeichnen.
Interessant schließlich, dass man in Bergen-Enkheim ganz offensichtlich zu den Pionieren der femininen Schreibung zählte, denn statt "Pole" hieß es konsequent "Polin", statt "Stuhl" folglich "Stuhlin" usf.; aber was soll ich noch groß erzählen - blättern Sie doch einfach selbst und informieren Sie sich, ob die Patina auf den Särgen damals noch echt bzw. wann 1975 Weihnachten war.
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Und jetzt sehe ich es: Haben am Ende gar Sie diese graphologisch faszinierenden Beiträge verfaßt? Dann wäre das ja Wertkonservativismus in Reinkultur: das Bewahren der Vergangenheit. Spötter nennen das Nostalgie, mit Wolfgang Ruppert übersetzt: Verklärung der Erinnerung.
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(Den Sprühkönig hatte ich aus meinem aktiven Gedächtnis verloren - im passiven aber klingelte es dann vernehmlich. Leider hat man den grafisch beeindruckenden Sprühkönig heute auf ein paar Grundformen reduziert.)
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