Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Hiep Hiep (twee)
nnier | 20. April 2009 | Topic In echt
(Fortsetzung)

"Hier ist Deutschland! Hier wird mit D-Mark bezahlt!"

Einerseits faktenorientiert und durchaus wahrheitsgetreu, war die Antwort des Kassierers an jener Autobahntankstelle, die ich mit den fünf Litern aus dem ADAC-Kanister knapp erreicht hatte, andererseits doch niederschmetternd. Mein Wedeln mit Guldenscheinen, meine wortreichen Erklärungen, dass der Wechselkurs doch festgeschrieben sei und ich selbstredend einen ordentlichen Aufschlag zu zahlen bereit etc., all dies wurde mit einem Achselzucken quittiert, so dass ich mich erst ein Weilchen in den Schatten setzte und dann noch einmal das Automobil aufs Gründlichste durchsuchte. Irgendwo musste doch mal ein Markstück hinter den Sitz gefallen, eine Münze ins Handschuhfach gerutscht sein? Oder gab es evtl. sogar einen geheimen Notgroschen?

Während ich schwitzend und mit rotem Kopf, auch ein Sonnenstich schien sich anzudeuten, Matratzen anhob und Schrankböden herausnahm, wurde ich von einem Menschen, für den die Bezeichnung Tippelbruder hätte erfunden werden müssen, freundlich angesprochen: Ob ich, wie mein Kennzeichen nahelege, nach Göttingen führe? Dann könne ich ihn ja sehr gut bis Kassel mitnehmen! Schon hatte er seine fleckige, große Tasche durch die offene Seitentür ins Auto geworfen.

Obschon dem Anhaltertum generell nicht abgeneigt, war meine Reaktion diesmal wenig enthusiastisch. Ja, eigentlich sei das kein Problem, erklärte ich, allerdings hätte ich Kopfschmerzen und übrigens kein Benzin und kaum Geld (einen geringen, einstelligen D-Mark-Betrag hatte ich inzwischen zusammengeklaubt). "Ich habe noch drei Mark sechzig, die will ich dir gern geben!", sprach der selbsternannte Fahrgast, wodurch ich mich summa summarum in die Lage versetzt sah, die Tanknadel um ein bis zwei Millimeter nach oben zu bewegen und mutig die nächste Etappe anzutreten.

Langsam und gleichmäßig fuhr ich, um jeden Tropfen Benzin bestmöglich zu nutzen, während der Passagier mir aus seinem Leben erzählte. Er sei Koch, meinte er, habe aber schon länger keine Arbeit und schlage sich "so durch". Als Kind einer armen Familie mit vielen hungrigen Mündern sei das Essen für ihn immer zu knapp gewesen, so dass sein Berufswunsch früh festgestanden habe. "In der Küche gibt es immer was zu essen" - das waren seine vorerst letzten Worte, bevor er schlagartig einschlief und laut zu schnarchen begann.

Mein dehydrierter Kopf fand das alles anstrengend. Ich fuhr ängstlich auf der rechten Spur, malte mir aus, wie es wohl wäre, noch einmal liegenzubleiben, diesmal mit dem Fahrgast, der mir trotz allem nicht ganz geheuer war, außerdem hatte man mich ja gewarnt: Spritmangel auf der Autobahn ist bei Strafe verboten!

Die Tanknadel lag wieder in Ruhestellung und die Stadt Kassel vor mir. Ich fasste einen Entschluss: Bis Göttingen käme ich auf keinen Fall, also runter von der Autobahn, den Fahrgast absetzen und dann zu Oma und Opa fahren. Ja - die wohnten in der Umgebung dieser nordhessischen Metropole! Und mit Glück würde ich den steilen Berg hinauf noch schaffen, andernfalls eben mit dem Fahrrad hinfahren und um Beistand in Form eines Kanisters Benzin bitten.

Es war nicht leicht, den Schnarcher aufzuwecken, der mich desorientiert ansah und mir dann erklärte, er habe Diabetes und falle manchmal abrupt in so einen Tiefschlaf. Dann dankte er mir fürs Mitnehmen, stieg aus, ich atmete auf und fuhr weiter. Zunächst versuchte ich einen weiteren Tankwart davon zu überzeugen, mir doch bitte wenigstens für zehn Mark, und ich könne auch meinen Ausweis als Pfand dalassen usw., hätte mir das aber selbstverständlich sparen können. Nun, es war inzwischen früher Abend, musste nur noch die Strecke zu den Großeltern gefunden und bewältigt werden, die sich zwar bestimmt wundern, vor allem aber freuen würden, wenn ich käme, ich würde dort in Ruhe etwas trinken, mich frisch machen, ein wenig ausruhen, vielleicht gar übernachten, denn so richtig frisch fühlte ich mich nicht mehr.

Das letzte, besonders steile Stück fuhr ich mit dem sicheren Gefühl, nun müsse der Sprit aber wirklich aufgebraucht sein. Verhaltensforscher mögen bitte einmal herausfinden, welchen evolutionären Vorteil in einer solchen Situation das In-den-Nacken-Ziehen des Kopfes bietet, speziell auf Bahngleisen etc., ich jedenfalls sah darin überhaupt keinen Sinn und tat es doch. Rätsel Darwin.

Entgegen allen physikalischen Gesetzen wurde auch dann noch, als ich in die kleine Straße einbog, die mein vorläufiges Ziel war, ein Luft-Benzin-Gemisch ausreichender Menge und Güte produziert, um die Kolben des Boxermotors (als würde ich mich mit sowas auskennen!) in ihre Auf- und Abwärtsbewegung zu zwingen, die ja erst in eine Drehbewegung umgewandelt werden muss. All das spielte in meinen Gedanken zu dem Zeitpunkt jedoch kaum eine Rolle, ich gierte nach Wasser und Kühle und Ruhe - und bald, gar bald wäre ich endlich erlöst. Erwartungsfroh ging ich zur Tür, klingelte, freute mich auf die erstaunten Gesichter, klingelte noch einmal, legte mir die erklärenden Worte ("ich muss erst mal dringend ins Bad!") schon zurecht, klingelte wieder. Sie waren nicht da.

Bis dahin hatte ich mir nicht vorstellen können, dass meine Großeltern mal "nicht da" wären. Gut, auch sie hatten von Urlauben und Unternehmungen berichtet, aber immer, wenn ich mit meinen Eltern hingefahren war, waren sie dagewesen, mein ganzes Leben lang, und die bis dahin rein abstrakte Möglichkeit, dass sie einmal nicht zu Hause sein könnten, wurde erst an diesem Tag zu einem akzeptierten Bestandteil meines Weltbildes.

Das Grundstück, auf dem ihr Haus steht, hat einen großen, abschüssigen Garten, von dem aus man den Kasseler Herkules, jedenfalls bei klarer Sicht, mit bloßem Auge gut erkennen kann. Es ist ein schöner Garten, der immer auch zum Anbau von Obst und Gemüse gedient hat: Rhabarber, schwarze und rote Johannisbeeren, Sommeräpfel, Süß- und Sauerkirschen, Stachelbeeren, Erdbeeren, Mirabellen - ich habe mich immer daran gefreut, alleine an diesem Tag wollte mir das nicht uneingeschränkt gelingen. Die Sonne ging unter, ich wusste nicht, wo sie waren, hatte nicht einmal zwanzig Pfennig, um aus einer Telefonzelle heraus jemanden anrufen zu können - schließlich hatte ich sämtliches Geld in Benzin investiert. Warten wollte ich nicht, denn es wurde bei Sonnenuntergang plötzlich empfindlich kühl - und wenn die Großeltern länger weg wären, im Urlaub etwa?

Na ja, und dann bin ich die 52 km nach Hause über die Kasseler Berge eben mit dem Fahrrad gefahren.

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vert, Montag, 20. April 2009, 11:10
respekt! (kasseler berge, fahrrad, ...)

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mark793, Montag, 20. April 2009, 11:37
Da sage noch einer, der Euro hätte nicht auch sein gutes. Aber an ähnliche Geschichten mit denkbar knappem Tankinhalt kann ich mich auch noch gut erinnern. Liegengeblieben bin ich nie mangels Sprit, aber es war mehr als einmal wirklich verdammt knapp. Manchmal, wenn ich nach so einer Letzte-Tropfen-Fahrt in der Lage war, wieder eine ganze Tankfüllung zu bezahlen, konnte ich dann sehen, wie knapp es tatsächlich war. Bei meinem ersten Auto, der Jette I, passten 40 l in den Tank, und ich hab öfters 39,6 bis 39,8 l nachgetankt.

Was ich mir aus der Zeit mit dem ewigen Plieren auf die Tanknadel bewahrt habe, ist ein ziemlich gutes Gefühl dafür, wie weit ich bei welcher Fahrweise mit dem Restsprit komme.

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nnier, Montag, 20. April 2009, 12:50
Ja, die Tanknadel - man muss ja sogar das aktuelle Gefälle mit in die Rechnung einbeziehen. Ich hasse das Gefühl, es nicht einschätzen zu können - "Reserve" langt bei einem Auto locker für 100 km Vollgas und beim nächsten ist der Tank schon staubtrocken.

Unangenehm ist das Gefühl, auf der rechten Spur mit leuchtender Spritmangelwarnlampe zwischen irgendwelchen Brummis mitzurollen, nicht überall ist ja eine Standspur verfügbar, auf die man im Fall der Fälle ... aber jeder Überholvorgang jagt einem noch größere Schauer über den Rücken. Brrr.

@vert: Es ist einfach schön, wenn der Schmerz nachlässt. Erst muss man sich hochquälen, aber dann kann man sich rollen lassen. Und der eiskalte Wind am verschwitzten Körper wirkt schmerzstillend wie Kältespray.

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mark793, Montag, 20. April 2009, 16:07
Das neue Gefährt meiner Gattin rechnet aus der Resttankfüllung die Reichweite hoch. Ich habe aber den Eindruck, da wäre noch ein ordentlicher Puffer eingebaut. Drauf ankommen lassen würde ich es freilich nicht so gern, für solche Experimente braucht es schon etwas mehr Erfahrung mit diesem Fahrzeug.

Beim Darkmobil, dem ich in neun Jahren immerhin 120 TKM auf die Tachowelle gekurbelt habe (46 waren schon vorher drauf), sehe ich da wesentlich klarer. Laut Betriebsanleitung befinden sich noch 8 Liter im Tank, sobald das R-Lämpchen in der Tankanzeige angeht. Bei nicht allzu forcierter Fahrweise sind somit 100 Kilometer durchaus drinne. Ich hatte schon paarmal das Gefühl, es wäre verdammt knapp gewesen, die Nadel wäre schon links am Anschlag gewesen. Aber mehr als 57 Liter und ein paar Zerquetschte musste ich noch nie nachtanken, sprich da waren immer noch mehr als zwei Liter drinne wenn ich dachte, das müsste es gewesen sein.

Mit den VWs bin ich dem Grund des Treibstoffbehälters wesentlich näher gekommen. Und ich erinnere mich noch sehr gut an dieses Gefühl von Dauerpanik und die ewigen bangen Fragen, soll ich da jetzt überholen, wieviel Reichweite kostet mich das - was, wenns grad gar nicht in den Verkehrsfluss passt, wenn mir die Mühle abstirbt? Da hatte ich nach solchen sprichwörtlichen Ritten über den Bodensee immer das Gefühl, immens gealtert zu sein.

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nnier, Montag, 20. April 2009, 17:08
Dunkel erinnere ich mich an Zeiten, in denen man tatsächlich einen Benzinkanister mit durch die Gegend gejuckelt hat. Und das Gefühl war in der Tat beruhigend. Einerseits. Andererseits - so eine leichtentzündliche und geruchsintensive Flüssigkeit hat man ja auch nicht so gerne zwischen dem ganzen Geklöter im Kofferraum rumfliegen.

(Einmal, als Kind, hatte ich plötzlich ganz doll Lust zu tanken. Ich lief mit dem leeren Kanister zur Tankstelle, zapfte die fünf Liter und kam mir richtig groß vor.)

Bei der computerberechneten Reichweite hoffe ich sehr, dass der ordentliche Puffer da ist. Den würde ich, hätte ich eine solche, jedenfalls genauso brauchen wie die fünf Minuten, die die Uhr in der Küche absichtlich vorgeht. Morgens kann es so erheblich entspannter zugehen.

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vert, Montag, 20. April 2009, 22:23
in diverse wagen passen sogar bei einem 50l-tank plötzlich 52l rein (renaults sind da prädestiniert. der schrecken der provinz sitzt wohl tief bei den pariser entwicklern...)

und diese bullis sind ja auch durstig
meine eltern hatten bei ihrem bulli (t1) mal einen loch im tank und mussten alle 300km tanken. auf dem weg nach norwegen.

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nnier, Montag, 20. April 2009, 22:46
Hm ... Wenn die Anzeige an der Zapfsäule 52 l behauptet, obwohl der Tank nur 50 l fasst, ist es da nicht auch denkbar, na, so wie wenn dem Händler auf dem Markt der Bleistift auf die Waage fällt und plötzlich 100 g mehr, Sie wissen, wie ich meine ...

T1? Bei mir war's ein T2, damals auch schon recht alt, mit Hochdach - auch nicht direkt ein Sparmobil, aber bei entspannter Fahrweise akzeptabel.

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jean stubenzweig, Dienstag, 21. April 2009, 15:02
In Frankreich ist es durchaus angeraten, einen (gefüllten) Kanister mitzuführen, vor allem, wenn man über die Dörfer fährt. Mir ist es mehr als einmal passiert, daß ich über lange Strecken von über hundert Kilometern keine Tankstelle gesehen habe (beispielsweise durch die Camarque); aber auch auf Autobahnen könnte es mal sehr trocken werden im Tank. Vor allem in einem Döschwoh, der nichts genau nimmt. Und empfohlen sei auch, Bargeld dabei zu haben – und das in dem Land, in dem auch der kleine Rote mit Karte bezahlt wird.

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nnier, Dienstag, 21. April 2009, 17:51
Nicht nur da! Erst kürzlich, in der Nähe des Ostpols, nahm ich spätabends den aufgeregten Mobilfunk-Anruf der nachreisenden Angeleinten entgegen: Plötzlich sei die Tanknadel ganz abrupt von halbvoll auf ganz leer gefallen, wirklich, und nun suche sie eine Tankmöglichkeit, und wo denn Landkarte die nächste Oase anzeige? Bad Sachsa!, funkte ich zurück, das sei die einzige Chance zur dieser dunklen Stunde.

Etwas später bimmelte es erneut: In Bad Sachsa habe die Tankstelle geschlossen, ein junger Mann habe sich aber erboten, bis nach Dingsda vorauszufahren, da gebe es wohl auch eine Tankstelle ... und nun sei es ihr etwas unheimlich, auf kurvigen Straßen im finstren Walde einem fremden Jüngling zu folgen ... und die Tanknadel ...

Zu bestimmten Tageszeiten jedenfalls ist es auch in Germanien möglich, 100 km zurückzulegen, ohne einer (geöffneten) Tankstelle zu begegnen.

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venice_wolf, Mittwoch, 22. April 2009, 17:58
jaja, die kunst des Fahrens mit dem letzten Tropfen muss man erst lernen... Nerven haben, ja nicht bei der ersten Tankstelle stehen bleiben, es immer bis zur nächsten riskieren... oft genug erlebt, auf derselben Strecke Venedig - Klagenfurt und zurück ... da in Oesterreich Sprit deutlich billiger ist als in Italien (immer schon gewesen) schaut man halt, dass man "rüber" kommt und dann genussreich volltankt ...Wenn's ganz brenzlig wird, muss man halt bei irgendeiner gottverlassenen Autobahntankstelle stehen bleiben und nicht mehr als 5-10 Euro hineinschütten, damit die Spannung in Nacken vergeht. Mit Kleinwagen R4 immer schon gemacht, aber der cx war nicht so gut, kommt nun ein guter grosszügiger und unglaublich sparsamer Skoda Oktavia 1.9 TDI dran, darauf ist seit 240.000 km verlass, mit der Reserve fährt man (bei 120km/h) locker noch 100 km.
Noch lustiger ist es beim heimfahren... bei gleichmässiger Geschwindigkeit, kein hastiges Ueberholen, und alle kilometerlangen abfallenden Strecken auf der Autobahn in Leerlauf bewältigend (in Kuba 1998 erstmals gelernt), zeigt der Bordcomputer in Mestre bestenfalls einen Benzinverbrauch von 3,8 l/100 km, wobei ein Smart mehr verbrauchen dürfte (und was für ein klapperige Angelegenheit).
Da ich dazu meistens 3-4 volle Kanister zu 25 liter Diesel mitbringe ergibt das eine gute Kintetische Masse. Der Preisunterschied zu Italien, Volltank +Kanister multipliziert 100 Liter, deckt zufriedenstellend die Autobahnkosten.
Man segelt ruhig und gelassen durch die Berge, hört die Strasse knattern und den Wind heulen, überholt sogar manchen stinkigen LKW im Gleitflug, fährt oft 4-5 Km ohne Gasgeben... Absolut vergleichbar mit dem Mercedes 500SL den mein Chef einmal hatte
Das Gefühl ist herrlich, in Mestre zeigt die Tanknadel fast voll, was will man eigentlich mehr?

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nnier, Mittwoch, 22. April 2009, 19:54
Da feuern gleich zwei oder drei Synapsen gleichzeitig. Ich sortiere:

a) Frühe 80er Jahre. Meine Tante kommt aus Italien zurück und ist vollkommen entgeistert: "In Italien kostet das Benzin eine Mark fünfzig!" (also knappe 80 Eurocent). Alle fassen sich an den Kopf: Wahnsinn! Undenkbar!
b) Autobahn im Leerlauf - interessant! Ich musste als Fahrschüler ja erst kapieren, dass es nicht sinnvoll ist, beim Bremsen das Kupplungspedal zu treten oder in den Leerlauf zu schalten. Mein Gedanke war: Beim Fahrradfahren trittst du ja auch nicht weiter, wenn du bremst! Das musste der Fahrlehrer mir mühsam abtrainieren. Und als ich später mal eine längere Kurvenstrecke bergab im Stau rollen musste, stellte ich den Motor aus. Rollen und lenken kannst du ja auch soooooooaaaaaaaaaaaaahhh! Warum reagiert die Lenkung so schwer? Und aaaaaaaaaargh! Was ist denn mit dem Bremspedal los, klemmt darunter eine von den leeren Bierflaschen? (Seither weiß ich, wie Servolenkung und Bremskraftverstärker funktionieren.)
c) Und selbst wenn du mal erwischt wirst, verteilt Don Camillo den Sprit an Obdachlose, also nur zu!

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venice_wolf, Donnerstag, 23. April 2009, 11:33
ja, das mit dem Sprit ist halt so... wir Italiener sind sooo reich, dass es wir uns das leisten können, die mikrigen 12-15 cent mehr pro Liter hinzublättern. Kostet eh einen Dreck... Haha, dafür bekommen wir halt von den Steuergelder sooo viel Service usw... und Herr Benetton, der Besitzer des nahezu gesamten italienischen Autobahnnetz, freut sich auch wenn er auf allen Routen fest kassiert.
Zum Leerlauf... WARNUNG!!! Logischerweise muss der Motor nicht abgestellt werden (wie in Kuba üblich, das ist radikaler aber gefährlich...jedes moderne Auto lässt sich ohne Servolenkung steuern wie ein Betonklotz, was bei 120 km/h sehr unpraktisch werden kann) ... aber bei 800 Umdrehungen und bergab ist der Verbrauch minimal.
Es ist von Vorteil, die Strecke gut zu kennen und genau wissen wann man vielleicht sogar ein Bisschen Gasgeben sollte und die genauen Stellen erkundschaften um den Gang herausnehmen und den Gleitflug reibungslos einleiten. Natürlich muss die Autobahn in gutem Zustand sein, sehr wenig Verkehr sein, gute Sichtverhältnisse, lange Abfahrten ... Bei Kurvenreichen Strecken, Nebel, Stauzonen usw strengstens untersagt !!!!

Und nochwas zum Thema, dann wird es Zeit zum Arbeiten: Wichtig zu notieren dass die Tanknadel substantiell ihre Neigung ändert wenn jetzt das Auto bergauf- oder abwärtsfährt... Das Herzklopfen wenn beim Bergfahren die letzten Zehntel mm. links erreicht sind, wird zum aufatmen wenn mal eine Ebene oder Talfahrt drin ist und der Anzeiger mehr oder weniger nach rechts wippt. Dies ist jedoch von Auto zu Auto verschieden, ich will nicht verallgemeinen und es muss also nach eigener Erfahrung erprobt werden.

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