Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Schlüsselanhänger, Louis Vuitton, 81 Euro.
nnier | 27. Februar 2009 | Topic Gelesn
Ich gehe drei- bis viermal die Woche shoppen. Mode ist mir sehr wichtig, weil man damit seine Persönlichkeit ausdrücken kann.
(M. F. S., 14, Schüler)
Ich musste mit der Bahn fahren. Ich hatte das Zeit Magazin dabei. Es war eines dieser nervigen "Modehefte". Und darin liest man einen solchen Schmonzens.
Diese Menschen lassen sich von der Krise nicht die Kauflaune verderben. Wir haben sie um einen Blick auf ihre Einkäufe gebeten - vor Kaufhäusern und Luxusläden.
Außer den ganz normalen 14-jährigen, die dreiviermal die Woche Schlüsselanhänger für 81 Euro kaufen, treffen wir auch eine 49-jährige Unternehmerin:
Uhr, Chanel, 3800 Euro. "Ich brauchte keine neue Uhr, aber die gefiel mir einfach. Ich gehe einmal die Woche shoppen - jetzt in der Krise werde ich das etwas reduzieren."
Und einen pensionierten Beamten:
Graue Tod's, bei Budapester Schuhe, 330 Euro. "Meine Frau und ich haben die Rollen getauscht: Ich bin der Schuh-Fan und kaufe mir dreimal im Monat ein neues Paar."
Man kann das allerdings auch als Aufklärung verstehen. Vielleicht sollte ich das Heft bei der Rückfahrt im Zug liegen lassen?

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venice_wolf, Freitag, 27. Februar 2009, 15:20
also, abgesehen von den meiner Meinung nach frei erfundenen Interwievs, denn gleich 3 Schlaumeier auf einen Schlag zu finden ist gar nicht so einfach...

diesen Ton kann ich verstehen, aber ...

es fehlt der Zweite Teil des Interwievs selbst...

und zwar das Fluchen u Weinen das bei oben genannten Supershopper aufkommt wenn die Kreditkartenfirma u. Bank anfragt, wie sie den Schulden- u. Ratenberg überhaupt bewältigen möchten.

Das kommt bestimmt in der Märzausgabe!

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nnier, Freitag, 27. Februar 2009, 15:29
Ich fürchte, die sind nicht frei erfunden. Die Zeit ist eine der letzten deutschen Qualitätszeitungen und hat noch keine Hitlertagebücher gefunden oder sich ähnliche Aussetzer geleistet. Ich lese sie (erscheint übrigens nur einmal pro Woche) insgesamt gerne. Es liegt dann immer ein farbiges Heft, das "Zeit Magazin", dabei. Und darin steht viel Belangloses, oft glaubt man, dass damit nur ein Umfeld für die teuren ganzseitigen Anzeigen geschaffen werden soll (für teure Uhren, Kreuzfahrten, Parfums, Mode). Aber das kann man ertragen. Wenn aber gleich das ganze Heft selbst als "Modeheft" deklariert wird, und das geschieht viel zu oft, kriege ich regelmäßig das Kotzen. So ein dumpfbackiges, affirmatives Geschreibsel. Hätte ich heute nicht die Zugfahrt gehabt, wäre das Heft direkt im Altpapier gelandet, aber so habe ich's mir mal durchgelesen. Man sieht die oben genannten Menschen (und noch viele mehr) mit Fotos und vollem Namen. Die Zeit würde es nicht riskieren, sich da etwas auszudenken. Und "Aufklärung" habe ich es genannt, weil es solche Leute ja tatsächlich gibt. Nicht alle davon sind verschuldet.

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venice_wolf, Freitag, 27. Februar 2009, 16:01
Leute di RICHTIG Geld haben brauchen aber nicht so zu protzen...
ich kenne ein paar, die leben sparsamer als die Sparsamen und sind auf alltäglich getrimmt, und man muss erst von den Kleinigkeiten draufkommen das sie reich sind ...
ausser es sind Fusballer, die nicht wissen wie sie ihre Knete loswerden sollen

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jean stubenzweig, Freitag, 27. Februar 2009, 16:26
Nnier, Sie sprechen mir aus dem Wutherzen. Einmal, da diese specials wirklich unerträglich sind. Auch die Süddeutsche produziert mit seinem Magazin ja diese Anzeigennetze. Zum anderen – und bei dem Gedanken kriege ich die Krätze – diese Menschen, die sich über Mode et cetera tatsächlich «identifizieren». Dieser Konsumismus. Genau, dorthin wollten sie die Leute haben. Weg von diesen Ignoranten, die weniger auf Klamotten und teuren Tinnef Wert legten und mehr auf Information. Dieser shopping-Wahn hat doch längst auch diejenigen ergriffen, die kein Geld dafür haben. Früher habe ich das mal Trend zum Drittstaubsauger genannt. Deshalb steht auch nicht zu befürchten, daß in Deutschland jemand auf die Straße geht, um das ihn allumfassende Unheil abzuwenden. Deshalb wohl wird es im Deutschen Herbst 2009 eine CDU-FDP-Mehrheit geben. Denk ich an Deutschland in der Nacht ...

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nnier, Freitag, 27. Februar 2009, 17:58
Das Wort an sich ist schon grauslig, ich werde nie zum Einkaufen "Shoppen" sagen und verstehe darunter übrigens auch etwas anderes. Aber was mich tatsächlich irritiert, ist so etwas wie: "Meine Hobbys sind Tanzen, Kino und Shoppen". Nicht, dass ich nicht gerne mal was kaufe. Aber dann geht es mir um die Sache, die ich da kaufen will oder muss, nicht um den Kaufvorgang. Dass man mit einer Handvoll Geld (oder der Kreditkarte) einfach mal losgeht oder irgendwo hinfährt, weil man "da ganz toll shoppen kann", begreife ich nicht.

Lassen wir noch mal Heidrun, 60, Hausfrau, aus dem Zeit-Magazin zu Wort kommen:
Weißer Rock, Elégance Paris, 100 Euro. "[...] In unserer Kleinstadt kann man nicht gut shoppen, darum genieße ich heute Berlin!"
Martina, 19, Studentin: Weißes Spitzenkleid, Zara, 80 Euro. "[...] In Berlin kann man einfach viel besser shoppen als in Basel."

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vert, Freitag, 27. Februar 2009, 19:02
schon mal "zeit campus" gelesen?
vielleicht möchte man da über qualität ganz neu nachdenken.

Weißes Spitzenkleid, Zara, 80 Euro.
na wow. für zara muss man ja auch dringend nach berlin, das gibt's ja sonst nirgends.
und in basel kann man sehr wohl gut einkaufen!

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nnier, Freitag, 27. Februar 2009, 19:03
Jupp.

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vert, Freitag, 27. Februar 2009, 19:19
ach ja. mir war doch auch so.

mann, hab ich da losgekotzt. fast gar nicht meine art. das nehme ich wirklich irgendwann noch einmal für einen eigenen beitrag...

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texas-jim, Freitag, 27. Februar 2009, 21:28
Was geht mich anderer Leute Geld an? Wenn ers verbrennen will, dann bitte. Wenn er sich gern was kauft, dann nur zu. Wieso sollte ich mich mit dem beschäftigen, was andere Leute haben?

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nnier, Freitag, 27. Februar 2009, 23:00
Es gibt da so ein paar soziale Fragen, die einen schon was angehen (können). Zum Beispiel, man verzeihe mir den populistisch klingenden Satz, wenn der Staat an bestimmten Stellen Milliarden zuschießen und für noch mehr Milliarden bürgen soll, während es an anderer Stelle am Nötigsten fehlt. Aber das war weniger mein Thema und wird anderswo viel umfassender beschrieben und diskutiert.

Mir ging's hier mehr darum, dass mich die eigentlich geschätzte Zeit regelmäßig nervt, wenn sie in diesen Modeheften oder bei ihren peinlichen Autotests ganz bewusst das Hirn ausschaltet und jede Kritik, ja, jedes Hinterfragen unterlässt. Da werden dann fröhlich absurd teurer Nippes und asoziale Autos abgefeiert, als gebe es kein Morgen. So komplett ungebrochen in Konsumjubel auszubrechen hat was Obszönes.

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jean stubenzweig, Samstag, 28. Februar 2009, 01:23
Selbstverständlich gibt es einen Unterschied zwischen Einkaufen und shoppen. Das ist ja das Problem. Hinzu kommt allerdings, daß viele diesen Unterschied nicht mehr kennen und auch sprachlich der gezielte Einkauf, so wie wir ihn vornehmen, in diesem Konsumismusbegriff aufgeht, sich zusehends aufzulösen beginnt (ich erlebe das in der eigenen Familie). Sie haben das ja hinlänglich angerissen.

Deshalb nochmal: Die Folgen – unter denen die Gesellschaft längst schon leidet! Alles wird nur noch unreflektiert und damit unkritisch konsumiert. Die Hin- und Preisgabe gerade junger Menschen (Studenten! bzw. Studierende, wie es heute heißt) an diesen Wahn, die teilweise damit einhergehende leichtfertige Veröffentlichung privater Daten und so weiter und so fort, kaum wirklicher Protest gegen die zunehmende Einengung und Überwachung, das hängt meines Erachtens alles zusammen. Der Mensch ist zum willfährigen Objekt verschiedener Industrien geworden, über den Beruhigungs- oder auch Einlullungsfaktor shopping.

1983: «Wieviel Arbeit, wieviel Freizeit, also wieviel Zweitkühlschränke, Dritt-Trimm-dich-Jogging-Anzüge aus Goretex und Viertfernsehgeräte benötigen wir denn? Wieviele Sonderangebote, also leichtfertig gekauften und nach (meist baldigem) Nichtgefallen schwierig zu (wie sich ein euphemistisches, von Politikern geprägtes Modewort abzeichnet) entsorgendem Sperr-Müll, also Überflüssigem aus dem Baumarkt, der sich, bezeichnend für unser Geschichts- und Geschmacksverständnis und mit seinem kleinteiligen, um nicht zu sagen kleingeistigen Ornamentsangebot völlig gegenläufig zur klaren Struktur dieses Mutterhauses der Vernunft-Form verhält, vielerorts Bauhaus nennt?! Wieviel hat denn die Industrie, der Handel seinerzeit bei den überall propagierten Zweitbremsleuchten innerhalb einer kürzesten Zeitspanne umgesetzt — 15 Millionen Mark. Da hat man den ewig Sicherheitsbedürftigen gewaltig auffahren lassen.»

Und nun, sechsundzwanzig Jahre danach? Mich graust's.

Wie Sie, lieber Nnier. richtig festgestellt haben: «Es gibt da so ein paar soziale Fragen, die einen schon was angehen (können).»

Ach, ich will Ihnen den Kanal nicht verstopfen. Ich habe schließlich ein eigenes Tagebuch.

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venice_wolf, Samstag, 28. Februar 2009, 10:16
das Gefühl habe ich schon lange, dass das nicht so weiter gehen kann. Wenn ich jetzt 10 Shopping center innerhalb weniger Quadratkm habe, muss ich dann plötzlich ständig 10 Kühlschränke, 10 Einrichtungen, 10 Laptops, 10 Schlagbohrer, 10 Tischtennisset, 10 LCD tv, 10 Autos kaufen? Auch wenn ich der König von Saudi Arabien wäre, wäre das ein bisschen zu viel...und nicht jeden zweiten Tag!!!

Es häuft sich das Angebot, alle die gleiche Ware, und wenn es gratis wäre würde ich es auch nicht nehmen... wohin damit?

und wozu habe ich denn sonst einen Brunnen, wo ich das Wasser holen kann, eine Sonne die bis jetzt jeden Tag funktioniert hat, einen Ofen, der mich NIE im Stich gelassen hat, einen Keller, der auch bei -20° oder im Hochsommer immer gemütliche 6-8° hat?

So eine gemütliche Temperatur z.B. beim Bier kriegt man nirgends sonst so GENAU HIN.

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nnier, Samstag, 28. Februar 2009, 15:19
@Herrn Stubenzweig: Woher stammt "1983"?

@venice_wolf: Der König von Saudi-Arabien und der Sultan von Brunei wissen sich zu helfen (dort das Stück "Arbeit in Brunei" auswählen). Den Keller solltest du lieber möglichst lange vorm Konsumpflichtkomitee verbergen! (Sorry, bei mir sind plötzlich Peter-Cornelius-Tage. Ist einfach so passiert. Vorher habe ich zwanzig Jahre nicht an den gedacht. Geht schon wieder vorbei, ich kenne das.)

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jean stubenzweig, Samstag, 28. Februar 2009, 16:49
Entschuldigung, ich vergaß:

1983: Ökologie und Ästhetik

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txxx666, Samstag, 28. Februar 2009, 19:45
@texas-jim ("Wieso sollte ich mich mit dem beschäftigen, was andere Leute haben?"):
Ich finde, man sollte sich schon damit beschäftigen, wo gewisse Leute so ungeheuer obszön viel Geld herhaben, dass sie es ständig für irgendwelchen Plunder rausschmeißen können - ehrlich (bzw. ethisch vertretbar) erworben kann das ja auf keinen Fall sein!

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nnier, Samstag, 28. Februar 2009, 22:34
Herr Stubenzweig: Durch diesen langen Text habe ich mich irgendwann schon einmal gearbeitet - daher kam mir die Passage wohl auch bekannt vor. Ich werde hoffentlich bald noch einmal die Zeit dafür finden. Aber mir ist immer noch nicht ganz klar, wer ihn verfasst hat. Oder haben Sie evtl. als Geist ... ?

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jean stubenzweig, Sonntag, 1. März 2009, 03:42
Der Herr gibt sich etwas bedeckt, hat er sich doch leicht aus dem Berufsleben zurückgezogen, läßt die Beine baumeln und gibt nur noch gelegentlich den Frühstücksdirektor. Aber unter dem Urheberrechtsvermerk bzw. dem dortigen Impressum kann man ihn finden.

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andreaffm, Montag, 2. März 2009, 12:21
Ohne Ihnen allen widersprechen zu wollen, würde ich gerne diesen Text ihrer Aufmerksamkeit zuführen.

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nnier, Montag, 2. März 2009, 15:18
Hm. Ziemlich lang. Es mag rührend sein, über die alte Lady und ihre verbliebenen Freuden zu lesen. Aber insgesamt und ab der Mitte des Textes wird mir dann doch das ewige "Haaaach - ich brauche uuuuunbedingt diesen schokoladenbraunen Mantel!" zu sehr gefeiert.

Immerhin, schönes Zitat aus dem alten Oxford English Dictionary: "Ladies are said to go a Shoping, when, in the Forenoon, sick of themselves, they order the Coach, and driving from Shop to Shop."

Die Verfasserin selbst schreibt: "For shopping is not necessarily the point of going to the shops. It's a meditation, a frame of mind, a therapy, a balm for the troubled soul." - Bittschön, ich mag da niemandem reinreden, und für andere mag es die Hölle sein, im Wald spazierenzugehen oder im hundertsten Beatlesbuch die gleichen Geschichten wie in den 99 davor zu lesen (zwei meiner Seelenbalsame). Da halte ich es mit der Toleranz des Ehepaars Crumb, Aline sagte mal so etwa folgendes: "Für mich ist Urlaub am Strand liegen, in der Sonne laufen und schwimmen. Für Robert ist Urlaub in Terry Zwigoffs Zimmer sitzen und alte Platten hören. Deshalb machen wir oft getrennt Urlaub."

Stören tut's mich dann, wenn es überhaupt nicht mehr eingeordnet und hinterfragt wird, weder sozial noch kulturell, sondern einfach abgefeiert wie im Zeit Magazin. Da erwarte ich dann mehr als von Vogue oder wie sie alle heißen.

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andreaffm, Montag, 2. März 2009, 15:42
Es gibt Zustände, die erfordern Wald, und es gibt Zustände, die erfordern Läden mit schönen Dingen.
Mir war hier der Tenor des "Shoppen ist böse, böse, böse" doch einfach ein wenig zu unreflektiert. Genau wie es das im Zeit-Magazin mit "Shoppen ist gut, gut, gut" auch war.

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jean stubenzweig, Montag, 2. März 2009, 16:10
Es war nirgendwo davon die Rede, zumindest von meiner Seite aus nicht, das Einkaufen sei schlimm. Das geschah immer. Auch Handel wird ja getrieben. Wie auch anders? Und was spräche gegen das eine oder anderes schöne Stück?

Aber dieses auf nichts anderes mehr fixiert sein, dieses sich «darüber definieren», über sonst nichts anderes, das gibt mir durchaus zu denken.

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nnier, Montag, 2. März 2009, 16:49
Liebe Frau ffm, so sehe ich das auch. Niemand hat, soweit ich erkennen kann, das Shoppen "böse" genannt oder unterstellt, das sei es. (Allerdings ekelt mich das Wort; "Läden mit schönen Dingen" hört sich doch gleich viel besser an). Seltsam zumute wird mir, wenn ich von Vierzehnjährigen lese, die regelmäßig absurd teuren Klöterkram kaufen und damit "ihre Persönlichkeit ausdrücken", und auch einige der anderen Zitate machten mich gruseln. Natürlich kann es sein, dass die sich alle ganz differenziert und reflektiert geäußert haben und die Magazinredakteure dann alles auf je zwei Sätze in seinem Sinne eingedampft haben.

Mancher kann stundenlang im Buchladen herumstehen, andere in Platten- oder Möbelgeschäften, und warum nicht auch in Modeläden? Mir ist vor allem das Ideologische in dem Heft aufgestoßen (und das geschieht regelmäßig bei den Modeheften der Zeit), das unverblümte Konsumgefeiere.

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andreaffm, Montag, 2. März 2009, 20:20
ah, dann ist ja alles gut :)

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mademoiselle zeh, Samstag, 28. Februar 2009, 19:23
Gemach, gemach, immerhin hat man in der Bildstrecke auch ungewöhnlich individuelle Menschen kennenlernen dürfen, die entgegen allen Konventionen äußern: "Ich kaufe, was mir gefällt, das habe ich immer schon so gehalten."

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nnier, Samstag, 28. Februar 2009, 22:22
So, stand das da? Ich habe, müssen Sie nämlich wissen, das Heft in einem Akt der Nächstenliebe im Zug liegenlassen, denn nicht nur, dass ich darin inzwischen ein revolutionsinduzierendes Potential sehe, d.h. einen Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft, oder auch jenem chaostheoretischen Schmetterlingsflügel gleich, der in Neuseeland schlägt und in China einen Sack Reis umkippen lässt, denn, frei nach dem großen Philosophen M.L. Gore: "Wer weiß!"* Außerdem ist der Monat fast zu Ende, und die armen Pendler hatten seit anfang Februar tagtäglich das immergleiche, entsetzliche mobil vor der Nase, schlimm, da kann man denen doch mal eine Freude machen und ab und zu eine Bäckerblume oder Apotheken Umschau auf dem Sitz liegen lassen. Oder eben dieses strunzblöde Zeit Modemagazin.

(Ich glaube Ihnen natürlich dennoch aufs Wort. Wahnsinn, wie unkonventionell und furchtlos manche Menschen sind! Lassen also auch wir uns nicht verbiegen.)
--
*"You can't change the world; But you can change the facts
And when you change the facts; You change points of view
If you change points of view; You may change a vote
And when you change a vote; You may change the world"
Imaginieren Sie dazu ein zergrübeltes Teenagergesicht. (Ich kann Depeche Mode einfach nicht ernst nehmen.)

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venice_wolf, Samstag, 28. Februar 2009, 22:46
但您什么都未獲取它恭維,但您什么都未獲取它恭維,但您什么都未獲取它恭 ....und damit fuer heute basta!

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nnier, Sonntag, 1. März 2009, 10:58
a) In Peking is a Radl umg'falln
b) Westlich Demoklatie dumm!
c) Gloßnase kaufe unsele Plastikmüll, schenke uns teule Industlie, hahaha!

(Ich bin mir meines Chinesischs nicht ganz sicher)

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venice_wolf, Montag, 2. März 2009, 16:04
d) spiele wie flasche leer, und strunz? was macht strunz? ich habe fertig!

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