Woher man es hat, geht ja keinen was an, und aber jedenfalls muss so ein Ticket ja nicht ungenutzt verfallen, sondern man macht sich auf den Weg in die größere Hansestadt, parkt vorausschauend in Harburg, fährt ein wenig mit der S-Bahn herum und besichtigt Gegenden mit individuellem soziokulturellem Gepräge der Bevölkerung sowie dichtem Gemisch von Wohn-, Geschäfts- und Gewerbebebauung, kommt dann mit dem dritten Gongschlag auf seinem Sitzplatz in der CoLinA (wie wir Insider sagen) an, wird dort direkt mit einem Song, den Roy Orbison "und aber auch" (Berti Vogts, 2001) Cyndi Lauper mal gesungen haben, empfangen, worauf direkt einer der definitiv schlimmsten Songs aller Zeiten folgt, wohnt also einer bizarren und aber auf ihre Weise perfekten Aufführung bei, in der eine Frankokanadierin, die längst zum Weltstar geworden und in den letzten Jahren fünfmal die Woche in Las Vegas aufgetreten ist, noch weitere Coverversionen mit ihrer Fünfoktavenstimme singt, jeder hohe und lang gehaltene Ton als Beweis ihrer Leistungsfähigkeit vom Publikum kräftig bejubelt wird, teure Rosensträuße auf die Bühne gereicht werden, die Bühne schlauerweise in der Mitte steht, Laufbänder wie am Flughafen Personen transportieren, hüpfende Hochleistungsartisten Power und ein Alibine schwarzer Sänger Soul transportieren sollen, zwischendurch recht willkürlich der Song aus der Baumarktwerbung angestimmt wird, die Hauptdarstellerin dramatisch die Augen aufreißt und pathetische Dinge sagt, die neben einem sitzende Arbeitskollegin nach einer Stunde dann lieber geht, man selbst sich das aber gut bis zum Ende ansehen kann und erstaunt feststellt, dass man schon schlechtere Konzerte gesehen hat.
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