Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Mittwoch, 18. Juni 2014
71@71:#48
nnier | 18. Juni 2014 | Topic Musiq


Well I know my banana is older than the rest
And my hair is a tangled Beretta
But I leave my pyjamas to Billy Budapest
And I don’t get the gist of your letter


Das hat nicht ganz geklappt mit @71, denn ab heute ist @72. (We're gonna have a good time / Happy Birthday to you.) Aber wir schreiten unverdrossen voran und wenden uns einem seltsamen Stück Musik zu, das klingt, als sei es von Anfang an für Screamin' Jay Hawkins geschrieben worden, der es später auch tatsächlich gecovert hat.

Sore was I from the crack of a enemy's hose / And the horrible sound of tomato, das ist schon verdammt gut, und früher ist mir das Lied komplett auf die Nerven gegangen. Heute freue ich mich daran, los, hau in die Tasten, ruinier deine Stimmbänder, schalt das Hirn aus und verscheuch den blöden Virus! Das ist es noch nicht gewesen, OK?

Platz 48: Monkberry Moon Delight (1971)

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Sonntag, 15. Juni 2014
displaying 1-10 (of 1637)
nnier | 15. Juni 2014 | Topic Margaretha
Mein Urgroßvater war Bäcker und sparte sein Geld. Sonntags holte er es aus dem Versteck, stapelte es vor sich auf, zählte es und freute sich daran.

Wir bauen alle auf Sand, und zwischendurch musste ich drüber nachdenken, dass ich hier in ein System schreibe, das nicht mehr weiterentwickelt und auf freiwilliger Basis betrieben wird. Irgendwann wird das hier alles verschwinden.

Ich habe keine Sicherungskopien meiner Beiträge, kein kluges Nummernsystem, und dass jetzt so gut wie ausnahmslos alle Bilder für immer verloren sind, schmerzt mich sehr. Ich mag mir noch gar nicht klarmachen, wie sinnlos viele Beiträge wirken müssen, wenn die begleitenden Bilder fehlen.

Momentan fehlen auch im Layout zwei, drei kleine Dateien, deshalb herrscht da oben im Header ebenfalls Leere. Das lässt sich reparieren, ich muss nur dazu kommen. Der Rest ist hinüber, und der Gedanke, über 1600 Bilder einzeln wieder zusammenzusuchen und hochzuladen, absurd.

Dem sparsamen Bäcker hat die Hyperinflation alles weggefegt. Was ist da schon eine gecrashte Festplatte.

Trotzdem muss ich diesen Schlag erst mal verdauen.

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Montag, 9. Juni 2014
Wenn jede Frau in deiner Nähe Brünette heißt
nnier | 09. Juni 2014 | Topic Ja nee
(Und auch meistens so ist.)

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Also lautet ein Beschuss
nnier | 09. Juni 2014 | Topic Ja nee


Rattatattatatt! Rattatattatat!

Als Verteidigungsministerin ist die siebenfache Mutter seit knapp sechs Monaten im Amt. Sie macht Reisen nach Afrika, Arabien oder Afghanistan, wo deutsche Soldaten helfen, Frieden zu sichern, Piraten zu verjagen oder die Taliban in Schach zu halten.

Oder ist nicht doch die sechsfache Verteidigungsministerin als Mutter schon seit sieben Monaten im Amt? Macht sie nicht Reisen nach Belgien, Burundi und Bielefeld, wo Piraten helfen, Taliban zu sichern, deutsche Soldaten zu verjagen oder den Frieden in Schach zu halten?

Rattatattatatt! Rattatattatat!

Im Vorwort verwendet die Politikerin einen neuen Dreiklang, der in den Ohren der Wir-dienen-Offiziere klingen muss wie eine satirische Botschaft: "Aktiv. Attraktiv. Anders."

Oder warten Sie, inzwischen heißt es: "Actimel. Aktiviert. Abwehrkräfte."

Rattatattatatt! Rattatattatat!

Und ich war mir so sicher, dass die Truppe ein Ponyhof wäre - das sieht von hier drüben wirklich so aus! Die zigtausend multimedialen Rekruten könnten z.B. der Stall sein. Was mich dennoch am meisten überrascht: Dass die siebenfache McKinsey-Ministerin "als Managerin" erfolgreich sein will und nicht, wie all ihre Vorgänger, als Krampfhenna.

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Sonntag, 1. Juni 2014
71@71:#49
nnier | 01. Juni 2014 | Topic Musiq
Erinnern Sie sich noch an die schreckliche Zeit der Maxisingles? Furchtbar, wie die Plattenindustrie einen dazu zwang, nach dem Album und der normalen Single auch noch eine, ach was: drei oder fünf Maxisingles zu kaufen! In der Regel waren das Zeitschinderversionen der radiotauglichen Dreiminutensingle. Da wurden Refrains noch zwei, dreimal angefügt oder ein stumpfsinniger Computerbeat unter das Ganze gelegt, fertig war der Extended Remix. Wenn dazu noch ein belangloses, aber bis dato unveröffentlichtes Stück auf die B-Seite gepackt wurde, half alles nichts: Ab zu Karstadt und 10,99 DM auf den Tresen legen. Wie bitte: Auf der britischen Maxi ist noch eine andere Kombination von Liedern? Grummelnd bestellt. Und was sagst du, die japanische Version kommt im Klappcover mit andersfarbigem Label - spar schon mal für den Besuch beim überteuerten Importshop. Ihr Kids habt ja keine Ahnung, ladet euch ganze Diskografien in Sekunden auf eure Festplatten: Wir haben uns diese Stücke hart erarbeitet!

Irgendwann in den 80ern ging das bei McCartney auch los, und zur 89er Flowers In The Dirt erschien eine ganze Fülle von Formaten, darunter ein World Tour Pack mit beigelegter Single not available elsewhere sowie zahllose Kombinationen von Songs auf Vinyl und CD. Und obwohl die CD bereits die LP überholt hatte, sollte einem der Preis von immerhin 30.- DM für so eine Silberscheibe zusätzlich schmackhaft gemacht werden, indem ein sogenannter Bonustrack dazugepackt wurde, Platz genug war ja. Auf diesem Album hieß er Ou est le soleil?, klang extrem nach Trevor Horn und Steve Lipson, den angesagten Produzenten, hatte sehr wenig mit dem traditionellen McCartney zu tun und gefiel mir von Anfang an.

Où est / Le soleil? / Dans la tête, eine konstruktivistische Weltsicht also, der zurechtgesamplete Musik wie diese exakt entspricht: Nennen wir's Lied, nennen wir's McCartney, machen wir uns die Welt, widewidewitt. Gleich noch mal geschreddert und neu zusammengefügt kommt das Ganze auch auf eine Maxisingle, und ob du die dann kaufen musst, das ist doch alles nur in deinem Kopf!

Platz 49: Ou est le soleil? (12" Extended Remix) (1989)

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Mittwoch, 28. Mai 2014
Love me, du
nnier | 28. Mai 2014 | Topic Musiq
Ich pack sie / in ein Taxi
(Udo Lindenberg)

Man muss sich nur mal die ersten vier Singles anhören. Los geht es mit dem wenig dynamischen Love Me Do, klobig und grobgestrickt: So plee-eee-ee-eeeze - (plunk plunk) - Love me doho. Deutlich flotter kommt schon Please Please Me zur Sache, come on, whoa yeah, like I please you-hoo-hoo-hoo-hoo, jubilierend, unschuldig und ungestüm. Routiniert und zurückgenommen dann From Me To You, man beherrscht also sein Handwerk und hätte einfach so weitermachen können. Jedoch: Was kurz darauf mit She Loves You geschieht, ist ein Quantensprung, die Drumrolls und -breaks, der Harmoniegesang, das Gitarrenspiel um Kilometer weiterentwickelt, aus der Kreisklasse an die Bundesligaspitze in nur zehn Monaten.

Mein Leben wird erhellt durch diese Lieder. Ich neige meist den späteren Beatles zu, kann mich über all diese Brillanten nicht wieder einkriegen, das geht mit Revolver los und erreicht mit dem Finale von Abbey Road einen solchen Reinheitsgrad, dass die Kernschmelze drohte, da kam die Trennung gerade noch rechtzeitig. Und doch geht mir das Herz auf, wenn ich dieses zittrige Mundharmonika-Intro höre: Love, love me do ...

Ich muss manchmal Taxi fahren: Charakterstudien, sage ich Ihnen. Es ist inzwischen völlig normal, dass die Fahrer ohne zu fragen Musik anschalten, die Fenster nach eigenem Gusto hoch- und herunterfahren oder während der Fahrt ausgiebig telefonieren. Übelgelaunt preschen sie auf den Fahrgast zu, der beim Einsteigen freundlich einen guten Tag wünscht, starren schweigend hinaus, während man sich anschnallt und das Ziel nennt, brausen abrupt los und wählen exakt die Route, die mit großer Sicherheit in einen quälenden Stau führt. In diesem regen sie sich auf und beginnen auf die Welt zu schimpfen. Das Taxameter tickt, man beginnt eine kleine Trance und schaut von oben auf die werktätige Welt, in der man unterwegs ist, Ameise unter Ameisen. Wie da jeder über Wasser bleiben will. Wie die Männer auf die Frauen schimpfen. Wie die Radfahrer die Autofahrer hassen. Wie der eine sich vor der Arbeit drückt. Wie der andere heimlich trinkt. Wie man sich streiten muss. Wie man innerlich wegschaltet. Wie man seine Freunde vergisst. Wie man abends immer müde ist. Wie man erschrickt, wie alt man ist.

Der erste Ton reicht, leise nur, das ist der Mundharmonikaton, da muss ich unwillkürlich lächeln und freue mich wie ein Kind. Hoffentlich lässt der das an, denke ich, hoffentlich redet und schimpft er jetzt nicht weiter, das ist so ein schönes Lied, und seine Hand schnellt zum Radio, ganz laut dreht er die Musik, ich trommle schon im Takt gegen das Türblech, kann einfach nicht anders, er schaut plötzlich zu mir, strahlt, schnippst, "Das ist Musik, was!", ich kann nur grinsen, dann stehen wir im Stau und draußen ist Baustelle und er lässt die Scheibe runter und brummt mit glücklichem Gesicht: Love, love me do! You know, I love you! I'll always be true! So pleee-eee-ee-eeeze!

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