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Damit hätte ich mich früher Wochen gepeinigt: In diesem "Internet" billigen Plastikscheiß bestellt, keine Zahldaten bekommen, werden sich schon melden, Thema beiseite. Wochen darauf Schockbrief vom Inkasso bekommen, Posteingang durchsucht, Zahlungsaufforderungen im Spam-Ordner gefunden. Schnell an Versender überwiesen, Plastikschrott erhalten, Fall innerlich abgehakt. Heute weiteren Schockbrief bekommen, weil Inkasso trotzdem Geld will:
SCHWEINE / SÄUE / ABSCHAUM / GESCHMEISS / ERST MAL ZUM VERBRAUCHERSCHUTZ / DIE WERDEN MICH KENNENLERNEN / SCHMAROTZER / PARASITEN / DAS SOLLEN DIE ERST MAL BEWEISEN / NUR ÜBER MEINE LEICHE
Aber irgendwie funktioniert das nicht. Ich sehe den dämlichen Schund, den ich bestellen "musste", nur weil er billig war. Ich erinnere mich, wie eine Stimme in mir raunte: Tu es nicht. Ich erinnere mich, wie ich mich noch wunderte, keine Zahldaten zu erhalten. Ich erinnere mich, wie ich aus Faulheit nicht mehr drüber nachdenken wollte (statt mich zu melden und nach dem Bestellstatus zu fragen).
Die Forderung ist grotesk proportioniert. Einmal tief durchatmen. Schon überwiesen. Vielleicht lerne ich was draus.
SCHWEINE / SÄUE / ABSCHAUM / GESCHMEISS / ERST MAL ZUM VERBRAUCHERSCHUTZ / DIE WERDEN MICH KENNENLERNEN / SCHMAROTZER / PARASITEN / DAS SOLLEN DIE ERST MAL BEWEISEN / NUR ÜBER MEINE LEICHE
Aber irgendwie funktioniert das nicht. Ich sehe den dämlichen Schund, den ich bestellen "musste", nur weil er billig war. Ich erinnere mich, wie eine Stimme in mir raunte: Tu es nicht. Ich erinnere mich, wie ich mich noch wunderte, keine Zahldaten zu erhalten. Ich erinnere mich, wie ich aus Faulheit nicht mehr drüber nachdenken wollte (statt mich zu melden und nach dem Bestellstatus zu fragen).
Die Forderung ist grotesk proportioniert. Einmal tief durchatmen. Schon überwiesen. Vielleicht lerne ich was draus.
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Love ist stronger than Allergie - väterliche jedenfalls - und nachdem man mich überzeugt hatte, dass die Tiere nicht ins Haus müssen, auch nicht im Winter, widmete ich das Parterre des verwaisten Spielturms gerne zu einem Kleintierstall um. Die beiden rannten voller Freude über alle Regalbreter, auf und nieder ging das wie in meinen kühnsten Phantasien nicht, also war schnell klar, dass die obere Etage hinzukommen und der Turm damit in Gänze genutzt werden musste: Jetzt können sie richtig Höhenmeter zurücklegen, bei schönem Wetter allerdings liegt man auch gerne einfach auf den obersten Brettern und lässt sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Dass ich selber im Sommer den Garten nun eher meiden muss, bedaure ich zwar manchmal, freue mich aber an dem Gehoppel und kann schon vom Frühstückstisch den beiden Murkels dabei zuschauen, wie sie aus dunkelfeuchter Nachthöhle ans Licht streben und nach oben wetzen.
Draußen, bist du sicher, das wird doch eiskalt, zweifelte ich, aber tatsächlich haben sie schon einen Winter überstanden. Allerdings musste ich vor den ersten Frösten etwas gegen den scharfen Nordwind tun: Da war noch so arschteure Folie von der Dachbodendämmung übrig, die tackerte ich eines trüben Herbsttags gegen alle kaninchenvergitterten Flächen.
Jedoch ist das mit dem Tackern gut und schön, reißt aber schon bei schwachem bis mäßigem Wind wieder ab, weshalb umgehend eine hektisch-verregnete Aktion mit Akkuschrauber folgen musste: Irgendwelche Bretter von außen dagegen, um die Ränder zu halten, und für den Giebel da oben diesen hässlichen, aber stabilen Verpackungsfolienrest. Gib her, ich schraub das da irgendwie gegen, das soll nicht schön aussehen, sondern halten.
Für die Materialübergabe musste ich dann selber ein paar Höhenmeter bewältigen, denn die fand ganz normal in den Alpen statt, während untermalt von intensivem Kuhglockengebimmel das erste Stockbrot geröstet wurde. Die benötigten Maße und Bohrungen hatte ich ja zwei Tage vorher per E-Mail durchgegeben: Klar, dass ich die großformatigen Platten aus venezianischer Qualitätsproduktion (mille grazie) zu Hause erst mal beiseite stellte, um das Tempo herauszunehmen.
Kombinieren wir also den Shabby Chic des Karnickeltowers mit modernistischem Plexiglas, bevor es Winter wird, erklimmen wir die Leiter, setzen wir die Schrauben, fügen wir die Dinge zusammen und freuen uns, dass es passt wie geplant: Gelaserte Zehntelmillimeter vs. pieces of zersägter Lattenrost.
Und diese olle Folie da oben im Giebel, die bleibt erst mal, da muss ich mir in Ruhe was ausdenken.
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nnier | 24. Oktober 2013 | Topic Klar jewesn
"Es trifft zu, dass der amerikanische Botschafter zu einem Gespräch mit Außenminister Westerwelle für heute Nachmittag einbestellt wurde", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. Sie fügte hinzu: "Dabei wird ihm die Position der Bundesregierung deutlich dargelegt werden."
Sagt der Botschafter: Wozu denn, die kennen wir doch längst, harhar.
Sagt der Botschafter: Wozu denn, die kennen wir doch längst, harhar.
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If I only had one love
Yours would be the one I'd choose
"So I called up a bunch of friends and family and we just got on and did it", daran musste ich mich erst mal gewöhnen nach den durchproduzierten 80er-Jahre-Alben und dem 93er Off The Ground, das im vollen Band-Sound eingespielt worden war. 1997 war ein schwieriges Jahr für mich, und ich weiß noch, wie ich ziemlich zerfleddert mit jemandem im Café saß und mich beim Abschied aufmunterte: Immerhin ist heute das neue McCartney-Album rausgekommen, das hole ich mir gleich noch. (Normalerweise bin ich nicht so).
(Obwohl diese Musik für mich immer etwas Tröstliches hat). (Mal drüber nachdenken, ob es das ist). (Das fängt ja schon mit der Stimme an). (Vielleicht erwarte ich deshalb auch gar nichts umwerfend Neues von ihm). (Einfach, dass er noch da ist.) (Mal drüber nachdenken.)
Dann legte ich die CD ein und war irritiert: Das war so ein Gitarrenalbum, im Klang eher flach, nichts obendraufproduziert, kaum Keyboards, kein Synth. Es klingt nach Ferien, und das müssen auch traurige Ferien gewesen sein, denn Linda war schon schwer krank und starb im folgenden Jahr. Aber das wusste ich damals nicht und wunderte mich: Ohne Band, ohne anschließende Tour, dabei ist es doch ein so feines Album!
Dieses unscheinbare Lied hat es mir angetan, es ist eines von denen, die langsam wachsen. Die einfachen Harmonien, der schöne Gesang im hohen Register, besonders aber das Zwiegespräch der beiden Gitarren im instrumentalen Mittelteil und noch einmal zum Schluss: Ganz groß, wie Papa die juvenil davonpreschende James-Gitarre (Bunch of friends and family) mit alterweisen Akkorden auf der Akustischen begleitet. Ermutigend, zuversichtlich und entspannt, friedvoll wie der Himmel an einem Sonntag. Es ging dann auch irgendwie weiter.
Platz 57: Heaven On a Sunday (1997)
Yours would be the one I'd choose
"So I called up a bunch of friends and family and we just got on and did it", daran musste ich mich erst mal gewöhnen nach den durchproduzierten 80er-Jahre-Alben und dem 93er Off The Ground, das im vollen Band-Sound eingespielt worden war. 1997 war ein schwieriges Jahr für mich, und ich weiß noch, wie ich ziemlich zerfleddert mit jemandem im Café saß und mich beim Abschied aufmunterte: Immerhin ist heute das neue McCartney-Album rausgekommen, das hole ich mir gleich noch. (Normalerweise bin ich nicht so).
(Obwohl diese Musik für mich immer etwas Tröstliches hat). (Mal drüber nachdenken, ob es das ist). (Das fängt ja schon mit der Stimme an). (Vielleicht erwarte ich deshalb auch gar nichts umwerfend Neues von ihm). (Einfach, dass er noch da ist.) (Mal drüber nachdenken.)
Dann legte ich die CD ein und war irritiert: Das war so ein Gitarrenalbum, im Klang eher flach, nichts obendraufproduziert, kaum Keyboards, kein Synth. Es klingt nach Ferien, und das müssen auch traurige Ferien gewesen sein, denn Linda war schon schwer krank und starb im folgenden Jahr. Aber das wusste ich damals nicht und wunderte mich: Ohne Band, ohne anschließende Tour, dabei ist es doch ein so feines Album!
Dieses unscheinbare Lied hat es mir angetan, es ist eines von denen, die langsam wachsen. Die einfachen Harmonien, der schöne Gesang im hohen Register, besonders aber das Zwiegespräch der beiden Gitarren im instrumentalen Mittelteil und noch einmal zum Schluss: Ganz groß, wie Papa die juvenil davonpreschende James-Gitarre (Bunch of friends and family) mit alterweisen Akkorden auf der Akustischen begleitet. Ermutigend, zuversichtlich und entspannt, friedvoll wie der Himmel an einem Sonntag. Es ging dann auch irgendwie weiter.
Platz 57: Heaven On a Sunday (1997)
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All die tollen Serien, und nie glotze ich, bekomme alles nur sekundär mit: Die neue Staffel von Serie X ist sogar noch toller und so weiter, aber ich kann mich einfach nicht aufraffen. Mein letzter Anflug liegt schon so weit zurück wie Life on Mars, doch auch die habe ich nicht bis zum Ende verfolgt. Aus irgendeinem Grund wurde ich dann vor einigen Monaten eingeladen, eine Folge der Serie The Killing mit anzuschauen, das sei ein Remake der Serie Kommissarin Lund, was sich für mich so anhört wie eine Mischung aus dem typischen ZDF-Schwedenkrimi und irgendwas von Rosamunde Pilcher oder Inga Lindström. Gemütlicher Schlunz, dachte ich, warum nicht, und hatte mich komplett getäuscht.
Who killed Rosie Larsen, das weckt Erinnerungen, und auch wenn alles vollkommen frei von surrealistischen Übersteigerungen und übersinnlichen Erscheinungen vonstatten geht, lag für mich von Anbeginn eine gewisse Twin-Peaks-Haftigkeit über der Geschichte. Natürlich ist es hier wie dort völlig egal, wer sich am Ende als Täter entpuppt, sind es auch in The Killing die Geheimnisse der einzelnen Figuren, die die Geschichte vorantreiben und überraschende Wendungen nehmen lassen. Die eigentliche Auflösung des Falls ist, wie soll es anders sein, auch wenig überzeugend, doch zum Glück ist das ganz egal.
Lange habe ich nicht mehr so gerne zwei Menschen bei der Arbeit zugesehen wie der bleichen Kommissarin Sarah Linden (Mireille Enos), unter deren hyperkontrollierter Oberfläche der Wahnsinn puckert, und ihrem Kollegen Holder (Joel Kinnaman). Der schlurft und trant mit Hängerhose durch die Gegend, ist aber in Wahrheit (psst!) ein ganz Cleverer. Wobei ich allerdings warnen möchte vor der emotionalen Belastung, die so eine Geschichte mit sich bringt, denn ein nicht unerheblicher Erzählstrang behandelt das Weiterleben der Familie des ermordeten Mädchens und war für mich teilweise schwer auszuhalten.
Mehr mag ich gar nicht verraten, außer dass ich die Serie mit deutschen Untertiteln ansehen musste. Die nölige und fast durchweg affektverminderte Konversation der beiden bereitet mir zwar großes Hörvergnügen, da wird genuschelt und geslangt, dass es eine Freude ist, die ich mir durch eine deutsche Synchronisation nicht hätte nehmen lassen wollen: Bloß dass ich dann doch zu viel nicht verstehe. Zwar wären es die toll gefilmten Bilder auch wert, einfach nur zuzuschauen: Aber manche Andeutung und manche entscheidende Information wäre mir zwischen dem Möhrengekaue einfach durchgerutscht.
Bleibt noch die hypnotische Musik in der sowieso ganz toll gemachten Titelsequenz zu erwähnen, und dass natürlich die Serie ständig von der Schließung bedroht war, man kennt das ja bei den guten Sachen. Immerhin haben sie ihre zwei Staffeln mit der Hauptgeschichte unter Dach und Fach, und nach dem üblichen Hin und Her wurde tatsächlich eine dritte und diesmal aber definitiv letzte produziert, in der man sich wohl auch stärker von der skandinavischen Vorlage (die ich nicht kenne) löst. Und auch wenn sich nach den ersten Folgen schon sagen lässt, dass die emotionale Tiefe des ersten großen Handlungsbogens nicht erreicht wird, ist das nach wie vor feine Fernsehkost.
Hat mich gefreut, Dectectives.
Who killed Rosie Larsen, das weckt Erinnerungen, und auch wenn alles vollkommen frei von surrealistischen Übersteigerungen und übersinnlichen Erscheinungen vonstatten geht, lag für mich von Anbeginn eine gewisse Twin-Peaks-Haftigkeit über der Geschichte. Natürlich ist es hier wie dort völlig egal, wer sich am Ende als Täter entpuppt, sind es auch in The Killing die Geheimnisse der einzelnen Figuren, die die Geschichte vorantreiben und überraschende Wendungen nehmen lassen. Die eigentliche Auflösung des Falls ist, wie soll es anders sein, auch wenig überzeugend, doch zum Glück ist das ganz egal.
Lange habe ich nicht mehr so gerne zwei Menschen bei der Arbeit zugesehen wie der bleichen Kommissarin Sarah Linden (Mireille Enos), unter deren hyperkontrollierter Oberfläche der Wahnsinn puckert, und ihrem Kollegen Holder (Joel Kinnaman). Der schlurft und trant mit Hängerhose durch die Gegend, ist aber in Wahrheit (psst!) ein ganz Cleverer. Wobei ich allerdings warnen möchte vor der emotionalen Belastung, die so eine Geschichte mit sich bringt, denn ein nicht unerheblicher Erzählstrang behandelt das Weiterleben der Familie des ermordeten Mädchens und war für mich teilweise schwer auszuhalten.
Mehr mag ich gar nicht verraten, außer dass ich die Serie mit deutschen Untertiteln ansehen musste. Die nölige und fast durchweg affektverminderte Konversation der beiden bereitet mir zwar großes Hörvergnügen, da wird genuschelt und geslangt, dass es eine Freude ist, die ich mir durch eine deutsche Synchronisation nicht hätte nehmen lassen wollen: Bloß dass ich dann doch zu viel nicht verstehe. Zwar wären es die toll gefilmten Bilder auch wert, einfach nur zuzuschauen: Aber manche Andeutung und manche entscheidende Information wäre mir zwischen dem Möhrengekaue einfach durchgerutscht.
Bleibt noch die hypnotische Musik in der sowieso ganz toll gemachten Titelsequenz zu erwähnen, und dass natürlich die Serie ständig von der Schließung bedroht war, man kennt das ja bei den guten Sachen. Immerhin haben sie ihre zwei Staffeln mit der Hauptgeschichte unter Dach und Fach, und nach dem üblichen Hin und Her wurde tatsächlich eine dritte und diesmal aber definitiv letzte produziert, in der man sich wohl auch stärker von der skandinavischen Vorlage (die ich nicht kenne) löst. Und auch wenn sich nach den ersten Folgen schon sagen lässt, dass die emotionale Tiefe des ersten großen Handlungsbogens nicht erreicht wird, ist das nach wie vor feine Fernsehkost.
Hat mich gefreut, Dectectives.
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