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Lange Unterhosen. Schlafsack. Schneeketten. Badehose. Warnweste. Wanderschuhe. Hm. Echt? Kann sein! Rei in der Tube. Löslicher Kaffee. Aspirin. Wolldecke. Regencape. Wissen Sie: Ich fahre mit einem, der mir wichtig ist, an einen Ort, der mir wichtig ist. Deshalb wahrscheinlich! Dauerwurst. Holundersirup. Streichhölzer. Speicherkarten. Bettzeug. Handtücher. Kann jetzt nicht länger plaudern - nix für ungut. Bücher. Stirnlampe. Shampoo. Kulturbeutel. Wollsocken.
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Es gab da diese junge Frau, die man jedes Jahr wieder mit einem Säugling im Kinderwagen sah. Sie hatte ein bleiches Gesicht, dünnes Haar, das in fettigen Strähnen herunterhing, und sie schaute immer wie jemand, der gerade etwas sehr Schlimmes gesehen hat. "Das ist 'ne Nutte. Die treibt's mit jedem", wusste T., und obgleich ich mit diesen Worten nur unscharfe Bilder verband, schien das irgendwie damit zusammenzupassen, dass sie von diversen zahnlückigen Schnauzbartträgern begleitet wurde, solchen, die vormittags im Freibad Bier tranken oder die man beim Sperrmüllsammeln traf.
Einmal abends, wir waren inzwischen vielleicht zwölf, ging ich mit meiner Schwester und meinem Freund A. spazieren. Wir kamen an den Glutresten eines großen Feuers vorbei, womöglich waren größere Mengen Gartenabfälle verbrannt worden, und gingen neugierig schauen. Auf der anderen Seite des Feuers trank die junge Frau mit ihrem alten Gesicht und zwei Männern Schnaps, auf unserer Seite spielten zwei kleine Kinder. Ein kleines, blondes Mädchen kam auf uns zu. "Die haben hier eine Ratte reingeworfen", sagte das Kind, "die haben die Ratte gefangen und dann ins Feuer geworfen."
"Ey! Die ham ne Alte dabei", hörte man es von der anderen Seite, man sah dieses doppelte Grinsen ohne Eckzähne, und dann sangen sie: "Komm doch mal rüber!" (zur Melodie von Komm doch mal rüber!).
Wir sind dann lieber weitergegangen, denn man kam ums Feuer herum auf uns zu. Und das Kind hatte genau den Ausdruck in seinem kleinen Gesicht gehabt, den ich von seiner Mutter kannte.
Einmal abends, wir waren inzwischen vielleicht zwölf, ging ich mit meiner Schwester und meinem Freund A. spazieren. Wir kamen an den Glutresten eines großen Feuers vorbei, womöglich waren größere Mengen Gartenabfälle verbrannt worden, und gingen neugierig schauen. Auf der anderen Seite des Feuers trank die junge Frau mit ihrem alten Gesicht und zwei Männern Schnaps, auf unserer Seite spielten zwei kleine Kinder. Ein kleines, blondes Mädchen kam auf uns zu. "Die haben hier eine Ratte reingeworfen", sagte das Kind, "die haben die Ratte gefangen und dann ins Feuer geworfen."
"Ey! Die ham ne Alte dabei", hörte man es von der anderen Seite, man sah dieses doppelte Grinsen ohne Eckzähne, und dann sangen sie: "Komm doch mal rüber!" (zur Melodie von Komm doch mal rüber!).
Wir sind dann lieber weitergegangen, denn man kam ums Feuer herum auf uns zu. Und das Kind hatte genau den Ausdruck in seinem kleinen Gesicht gehabt, den ich von seiner Mutter kannte.
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Auf der Bank am Weg zu den Leinewiesen saß manchmal ein Mann, der keine Nase hatte. Man sah aus der Ferne das Loch in seinem Gesicht. Er sah böse aus, saß da und trank Bier aus der Flasche. Ich sah dann immer ganz vorsichtig hinüber und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Wir hatten ja gelernt, dass wir keine Vorurteile haben sollten: Der Mann kommt aus dem Landeskrankenhaus. Ich war gerade an ihm vorbei, da zerschmetterte er seine Flasche auf dem Boden, schlug auf die Bank ein und brüllte auf unmenschliche Weise los, es war nicht völlig unartikuliert, aber man verstand kein Wort. Den Schock habe ich lange nicht verdaut. Ein ganzes Jahr lang ging das dann so, ich hörte das Gebrüll manchmal von unserem Garten aus oder wenn ich das Fenster offen hatte. Zur Leine ging ich dann immer einen anderen Weg.
Ich kann das ganz gut nachmachen, heute noch, man muss die Muskeln vom Kehlkopf anspannen, einen gewissen Würgereiz überwinden und mit aller verfügbaren Kraft irgendwelche entsetzlichen Silben formen. Aber ich mache das nicht oft, die Kinder erschrecken dann so und es tut ganz schön weh im Hals.
Ich kann das ganz gut nachmachen, heute noch, man muss die Muskeln vom Kehlkopf anspannen, einen gewissen Würgereiz überwinden und mit aller verfügbaren Kraft irgendwelche entsetzlichen Silben formen. Aber ich mache das nicht oft, die Kinder erschrecken dann so und es tut ganz schön weh im Hals.
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Sie entschuldigen, dass ich noch einmal damit ankomme - aber diesen "Top Tweet" hätte der unlustige Dieter Nuhr wahrscheinlich heute nicht mehr gebracht. Schließlich trauern alle um den Weltverbesserer, beim Radiohören hatte ich zeitweilig heute auch den Eindruck, es müsse ein Religionsführer von uns gegangen sein. Ja, womöglich bedauert Dieter Nuhr seinen gewohnt naheliegenden Scherz sogar, viele Menschen sind schließlich betroffen, und das finde ich mindestens so interessant wie die Tatsache, dass es "Fans" einer Marke bzw. eines Konzerns bzw. dessen Vorstandsvorsitzenden gibt, die auf einen Auftritt ihres Idols hoffen wie andere auf die Rolling Stones.
Der unlustige Ingo Appelt hingegen hätte einen solchen Spruch vermutlich gerade heute gebracht, der findet es nämlich auch lustig, sich über Niki Laudas Verbrennungen zu amüsieren oder mit Puppen, die Kinder darstellen, auf der Bühne Fußball zu spielen. All das liegt lange zurück, und eigentlich hatte ich ihn schon vergessen - heute aber wurde er mir aufs Unangenehmste in Erinnerung gerufen, als ich ein neues ekliges Motiv der ekligen Werbekampagne "Ihre Meinung zu BILD" ansehen musste. Zu dieser widerlichen Kampagne ist das Notwendige längst gesagt, nicht erst seit dieser Geschichte - und man erkennt aufs Wunderbarste die charakterlichen Defizite der Teilnehmer. Ausgerechnet die strunzblöde Sabine Christiansen, auch die hatte ich längst vergessen, sitzt da heute auf dem BILD-Plakat, versucht "kritisch" auszusehen und schreibt so etwas wie: Wenn ihr von modernen Frauen gelesen werden wollt, dann legt euch mal ein modernes Frauenbild zu, genau, menno!, oder was mit Tierschutz, das geht immer. Dass Sarah Connor, die von BILD extrem protegiert wird und nur noch von dieser Zeitung lebt, sich in vermutlich sexy gemeinter Pose hinstellt - mit Lippenstiftabdruck wie damals immer in der Bravo! - und was von auch ohne Taktgefühl jeden Tag ein Hit faseln muss, ist eh klar. Frank Elstner onkelt wirr vor sich hin, diverse Fußballer tun alles dafür, ihrem schlimmsten Klischee zu entsprechen, und nun darf auch Ingo Appelt endlich ran, also schauen wir mal, was er in den letzten 25 Jahren dazugelernt hat. Ich habe es nicht fotografiert, aber ungefähr steht da: Niveaulos, immer nur Sex im Kopf: Würde ich sofort Heiraten, so genau habe ich es mir nicht merken können, aber das "H" war wirklich groß.
(Jetzt noch irgendwas entlang der Linie iPhone - App - Appelt basteln. Mal überlegen.)
Der unlustige Ingo Appelt hingegen hätte einen solchen Spruch vermutlich gerade heute gebracht, der findet es nämlich auch lustig, sich über Niki Laudas Verbrennungen zu amüsieren oder mit Puppen, die Kinder darstellen, auf der Bühne Fußball zu spielen. All das liegt lange zurück, und eigentlich hatte ich ihn schon vergessen - heute aber wurde er mir aufs Unangenehmste in Erinnerung gerufen, als ich ein neues ekliges Motiv der ekligen Werbekampagne "Ihre Meinung zu BILD" ansehen musste. Zu dieser widerlichen Kampagne ist das Notwendige längst gesagt, nicht erst seit dieser Geschichte - und man erkennt aufs Wunderbarste die charakterlichen Defizite der Teilnehmer. Ausgerechnet die strunzblöde Sabine Christiansen, auch die hatte ich längst vergessen, sitzt da heute auf dem BILD-Plakat, versucht "kritisch" auszusehen und schreibt so etwas wie: Wenn ihr von modernen Frauen gelesen werden wollt, dann legt euch mal ein modernes Frauenbild zu, genau, menno!, oder was mit Tierschutz, das geht immer. Dass Sarah Connor, die von BILD extrem protegiert wird und nur noch von dieser Zeitung lebt, sich in vermutlich sexy gemeinter Pose hinstellt - mit Lippenstiftabdruck wie damals immer in der Bravo! - und was von auch ohne Taktgefühl jeden Tag ein Hit faseln muss, ist eh klar. Frank Elstner onkelt wirr vor sich hin, diverse Fußballer tun alles dafür, ihrem schlimmsten Klischee zu entsprechen, und nun darf auch Ingo Appelt endlich ran, also schauen wir mal, was er in den letzten 25 Jahren dazugelernt hat. Ich habe es nicht fotografiert, aber ungefähr steht da: Niveaulos, immer nur Sex im Kopf: Würde ich sofort Heiraten, so genau habe ich es mir nicht merken können, aber das "H" war wirklich groß.
(Jetzt noch irgendwas entlang der Linie iPhone - App - Appelt basteln. Mal überlegen.)
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Eine Blendenöffnung von f/2.4 ermöglicht schöne Tiefenunschärfe - und der deutlich lichtempfindlichere Chip für bessere Aufnahmen.Da geht es also seit Tagen darum, dass ein neues Handy auf den Markt kommt - mal in ein immerhin handwerklich respektables Witzchen verpackt, mal in ein anderes oder gleich ganz bräsig: Das also beschäftigt die Leute in den "Top Tweets"? Dafür schaltet Spiegel Online einen Live-Ticker? "Fans hoffen auf einen Überraschungsauftritt von Ex-Firmenchef Steve Jobs"? Dafür ein "Countdown"?
"Wie wird das Wetter heute", fragt er, das iPhone antwortet und öffnet schon mal die Wetter-App. Auf die Frage "Brauche ich heute eine Regenmantel?" antwortet Siri mit: "Sicher, es sieht heute nach Regen aus."Immerhin - eine schöne Idee, das mit der Tiefenunschärfe, und dass der lichtempfindliche Chip für bessere Aufnahmen ermöglicht, kann auch nicht schaden. Aber sie stürzen sich ja jetzt vor allem auf die Sprachfunktion "Siri":
Dass Siri trotzdem auch jetzt schon beeindruckend funktioniert und mir einige Routineaufgaben abnehmen kann, merke ich wenig später. Als ich sage: "Erinnere mich daran, dass ich Blumen für meine Frau kaufe, bevor ich nach Hause fahre", reagiert Siri, indem sie mir mitteilt, sie habe einen Erinnerungseintrag erzeugt, der mich um 18 Uhr darauf hinweisen werde, dass ich noch Blumen kaufen wollte. [...]Man mag sich nicht vorstellen, was künftig in den Straßenbahnen los ist.
Auf jeden Fall hat es bei mir nur wenige Minuten gedauert, bis ich Siri, die mit weiblicher Stimme kommuniziert, wie eine Person anspreche, fast schon in einen Dialog mit ihr trete, obwohl ich es doch eigentlich nur mit einer App aus Bits und Bytes zu tun habe.
Wie wird denn das Wetter heute. Hör bloß auf, sagt Siri, sowas nennen die einen Sommer.
Erinner mich mal dran, dass ich noch Blumen kaufe für meine Frau. Schon klar, du Schwerenöter, sagt Siri, und denk dran: Keine Gladiolen.
Mach schon mal deine Regenmantel auf. Sicher, sagt Siri, und wovon träumst du nachts.
Ich hole mir bald ein neues iPhone. Klar, sagt Siri, ich habe schon einen Erinnerungseintrag erstellt, der dich darauf hinweist, dass du dem IT-Techniker einen bläst, blöder Fanboy.
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