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Wegen so etwas brauche ich endlich ein Fundament. Und weil die Schlüssel sonst so abgenutzt werden.
Tag für Tag, sommers wie winters, sieht man mich mit unter den Arm geklemmtem Plastikwäschekorb das Haus verlassen, mal ist es ein dunkelblauer, mal ein weißer, mal ein kleinerer und mal ein größerer, in jedem Fall aber ein gut gefüllter. Die Menschen lächeln, ich grüße freundlich, steige die kurze Treppe von der Haustür hinab, dann fummele ich mit einer Hand den Schlüsselbund aus der Hosentasche, drehe mich um und wende mich der Treppe zum Kellereingang zu, welchen ich nach wenigen Stufen erreiche und den ich dann nur noch aufschließen muss, und zwar blind, da der Eingang recht schmal ist und mir der Korb die Sicht versperrt.
Wenig später sieht man mich mit einem anderen, frisch befüllten Korb den umgekehrten Weg gehen, also raus aus der Kellertür, diese irgendwie zuziehen, Treppe hoch, umdrehen, Schlüssel aus Hosentasche fummeln, nächste Treppe hoch, Haustür blind aufschließen, Korb abstellen, Treppe runter, verlorene Wäschestücke einsammeln, Treppe hoch, Tür zu. All dies findet auf offener Straße statt, seit Tag 1, denn es gibt im Haus keinen Zugang zum Keller, der Vorbesitzer hat das mal umgebaut.
Es wäre doch wirklich toll, denkt man, wenn man auf der Rückseite des Hauses vom Balkon einfach so in den Garten und von dort aus in den Keller gehen könnte mit seiner Wäsche. Eine Treppe müsste da eigentlich hin, unbedingt!
Gut, andere Menschen sind der Meinung, dass es ohnehin ganz schön wäre, wenn man in den Garten gehen könnte, ohne erst durch den Keller zu müssen (und zwar vornerum, raus aus der Haustür, rein in die Kellertür) - die wollen da dann z.B. "im Sommer mal frühstücken" etc., da habe ich dann natürlich auch nichts gegen.
Weil die Dinge aber gut überlegt sein wollen, nutzte ich jahrein, jahraus meine Schlüssel ab, die Ideen kamen und gingen, und eigentlich müsste man zuerst, und vielleicht muss man aber davor, und vielleicht ist es besser, wenn - bis dann ungeduldigere Menschen mal wieder Fakten schaffen und beschließen: Das wird jetzt eine pragmatische und günstige Lösung, nichts Geschweißtes, nichts für die Ewigkeit, aber ich will endlich eine Treppe haben, und es ist mir egal, ob "man vielleicht lieber zuerst noch mal wegen des Balkongeländers jemanden fragt", solche Menschen kommen dann plötzlich an mit zwei Holzbalken als Treppenwangen, einer Anzahl Metallstufen sowie ein paar Befestigungswinkeln. Dann geht es Schlag auf Schlag: Kaum sind Herbst und Winter vergangen, fangen sie an, ein rechteckiges Loch zu buddeln, so, da müsse jetzt nämlich ein Fundament hin, und man müsse jetzt (Samstagabend) noch eben mit zum Baumarkt fahren, welchen man, ehe man sich's recht versieht, mit so vielen Säcken Split, Sand und Betonmischung wieder verlässt, dass man sich im Auto lieber ganz, ganz leicht macht.




Gut, man hätte noch mal fragen können, ob die Breite des rechteckigen Lochs denn auch rational hergeleitet oder mehr so intuitiv gewählt wurde, aber an und für sich ist das ein ganz schönes Fundament geworden. Und mit etwas Glück lassen sich die beiden Befestigungswinkel für die Treppenwangen ganz außen gerade noch so festdübeln, ohne die Ränder wegzusprengen. Wenn die Treppe überhaupt dahin kann, wo das Fundament ist - ich muss da nämlich erst noch jemanden fragen, wegen des Balkongeländers.

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Es ist nun nicht jeden Tag so, dass ich vollauf zufrieden damit bin, Zierfischcontainer durch die Gegend zu fahren, das Wort Underachiever klopft da gelegentlich zart ans Bewusstsein, auch diese Sehnsucht nach der einsamen Insel will nicht vergehen, und wenn sie sich auf einem ganz bestimmten Berg befände. Auf der positiven Seite allerdings ist zu vermerken: Es reicht zum Weiterexistieren und die Magengeschwüre haben ihr Wachstum eingestellt. An manchen Tagen kommt dann noch unerwartet Schönes hinzu, so z.B. in Form eines grandiosen Hörerlebnisses.
Radio Weser.TV nennt sich der Sender, der mir so manchen Tag bereichert, und damit sind die gelegentlich unbeholfen und linkisch, den nordischen Dialekt manchmal nur mühsam unterdrückt sprechenden Sprecher des Bürgerfunks ausdrücklich mitgemeint. Wie gerne höre ich jemandem zu, der unprofessionell, aber mit Interesse und manchmal abseitiger Leidenschaft irgendwelche vergessenen Krautrocklieder oder Heimcomputerklänge spielt. Wie gerne lausche ich, wenn zwei Menschen im unprofessionellen Heimstudio nicht merken, dass das Mikrofon "offen" ist. Wenn unmotivierte Pausen entstehen. Wenn mir etwas über Musikstücke oder Themen erzählt wird, von denen ich keine Ahnung habe! Und wieviel lieber tue ich das vor allem, als mich von den öligen Profisprechern ankumpeln zu lassen, die ihre inszenierten Zweiergespräche auf geradezu ekelerregende Weise inzwischen auch während der Nachrichten fortsetzen: "... soviel zu diesem Thema aus unserer Region, und weltweit geht aber auch noch einiges ab, oder, Torsten?" - "Ja. In Fukushima gibt's weiter heftige Probleme. Bla bla.", man möchte manchmal dreinschlagen.
Längst nicht alles auf dieser kleinen, bürgerfunkigen Insel im schmoddrigen Ozean der Kommerzwellen gefällt mir, und gerade wenn's um Musik geht, gibt es nun mal auch weite Felder, die ich nur mit unangenehmen Gefühlen betreten kann. Geschmack ist nun mal Geschmackssache, und so kann ich den Sender auch nicht pausenlos hören - aber vor einigen Tagen, nachdem mir schon morgens unbekannte, aber äußerst angenehme Franzosenklänge den Frühlingsmorgen verschönert hatten, wählte ich zur rechten Zeit dann doch wieder die rechte Frequenz. Denn was sich da von den eingebauten Lautsprechern in Fahrer- und Beifahrertür den Weg in mein Gehör bahnte, haute mich geradewegs um. Ich fuhr gerade noch so an den Rand, regelte die Lautstärke nach oben, schloss die Augen, ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen und lauschte buchstäblich hingerissen.
Nicht alles an diesem Internet ist ja schlecht, und so suchte ich bei nächster Gelegenheit nach der sogenannten Playlist für den betreffenden Tag um die betreffende Zeit, und was ich fand, las sich so:
Eine E-Mail jedoch, freundlich im Ton und dringend in der Sache, wurde ebenso freundlich und auch sehr prompt beantwortet:
Radio Weser.TV nennt sich der Sender, der mir so manchen Tag bereichert, und damit sind die gelegentlich unbeholfen und linkisch, den nordischen Dialekt manchmal nur mühsam unterdrückt sprechenden Sprecher des Bürgerfunks ausdrücklich mitgemeint. Wie gerne höre ich jemandem zu, der unprofessionell, aber mit Interesse und manchmal abseitiger Leidenschaft irgendwelche vergessenen Krautrocklieder oder Heimcomputerklänge spielt. Wie gerne lausche ich, wenn zwei Menschen im unprofessionellen Heimstudio nicht merken, dass das Mikrofon "offen" ist. Wenn unmotivierte Pausen entstehen. Wenn mir etwas über Musikstücke oder Themen erzählt wird, von denen ich keine Ahnung habe! Und wieviel lieber tue ich das vor allem, als mich von den öligen Profisprechern ankumpeln zu lassen, die ihre inszenierten Zweiergespräche auf geradezu ekelerregende Weise inzwischen auch während der Nachrichten fortsetzen: "... soviel zu diesem Thema aus unserer Region, und weltweit geht aber auch noch einiges ab, oder, Torsten?" - "Ja. In Fukushima gibt's weiter heftige Probleme. Bla bla.", man möchte manchmal dreinschlagen.
Längst nicht alles auf dieser kleinen, bürgerfunkigen Insel im schmoddrigen Ozean der Kommerzwellen gefällt mir, und gerade wenn's um Musik geht, gibt es nun mal auch weite Felder, die ich nur mit unangenehmen Gefühlen betreten kann. Geschmack ist nun mal Geschmackssache, und so kann ich den Sender auch nicht pausenlos hören - aber vor einigen Tagen, nachdem mir schon morgens unbekannte, aber äußerst angenehme Franzosenklänge den Frühlingsmorgen verschönert hatten, wählte ich zur rechten Zeit dann doch wieder die rechte Frequenz. Denn was sich da von den eingebauten Lautsprechern in Fahrer- und Beifahrertür den Weg in mein Gehör bahnte, haute mich geradewegs um. Ich fuhr gerade noch so an den Rand, regelte die Lautstärke nach oben, schloss die Augen, ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen und lauschte buchstäblich hingerissen.
Nicht alles an diesem Internet ist ja schlecht, und so suchte ich bei nächster Gelegenheit nach der sogenannten Playlist für den betreffenden Tag um die betreffende Zeit, und was ich fand, las sich so:
Warning: fopen() [function.fopen]: php_network_getaddresses: getaddrinfo failed: Name or service not known in /virtual-servers/www.radiowesertv.de/html/typo3conf/ext/page_php_content/pi1/class.tx_pagephpcontent_pi1.php(55) : eval()'d code on line 15
Eine E-Mail jedoch, freundlich im Ton und dringend in der Sache, wurde ebenso freundlich und auch sehr prompt beantwortet:
Moin nnierFiebrig den Anhang öffnend war der Fall sehr schnell klar: Dieser Herr ist es, das Stück stammt von diesem Album aus dem Jahre 1982, und es ist offenbar ganz schön schwer zu spielen. Die Originalversion müssen Sie sich leider selber suchen - und ich mir womöglich mal wieder eine CD kaufen. Und dann ab ins Auto damit! Diese fantastischen, lange gehaltenen Töne der Holzbläser kommen da erst so richtig raus.
an der Playlist wird gearbeitet. Derzeit besteht die Möglichkeit sich telefonisch bei uns nach der Musik zu erkundigen. Dazu benötigen wir allerdings die genau Uhrzeit zu der die Stücke gespielt wurden.
Im Anhang die Playlist zwischen 13.00 - 14.00 Uhr
Beste Grüße
S. H.
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Sagen wir so, wenn man einen Gegenstand zum Verkauf inseriert, dessen Wert man nicht genau abschätzen kann, und dann trotz später Abendstunde Minuten später das Handy klingelt; wenn der Anrufer am liebsten gleich noch vorbeikommen will und sagt, dass er besagten Gegenstand "für'n Fuffi ohne groß zu handeln" direkt mitnehmen will; wenn er kurz darauf verschwitzt mit dem Fahrrad vor der Haustür erscheint und als erstes wortlos den Fünfziger aushändigt; wenn er dann kaum sein Lächeln im Griff hat und sich suchend, man könnte fast sagen: lüstern, umsieht und fragt: Habt ihr sonst noch was zu verkaufen, dann könnte man auf die Idee kommen, dass man den Preis zu niedrig angesetzt hat.
Schaut man dann bei den E-Mails auch mal wieder in seinen Unbekannt-Ordner, findet man dort vom 14.3.2011 folgende Werbung einer bekannten Wochenzeitung:
Sieh an, denkt man dann, da ist es Montagmorgen und mithin schon drei Tage her, dass Japan von einer furchtbaren Katastrophe heimgesucht wurde, da sitzt man also zusammen im Vertrieb und sagt: Schrecklich, nicht wahr, und das ist ja ein Thema, das auch die Leser bewegt, bzw. auch die potentiellen Leser, also die hoffentlich bald Leser werden, he he, lasst uns doch diese Woche diese Atomgeschichte nehmen, Schema: Ihre Meinung interessiert uns, sind Sie für Katastrophen oder dagegen, drei Wochen umsonst und dann normale Kündigungsfrist. Machen Sie das, Jens-Carsten, und dann raus damit!
Die anderen Nachrichten in Unbekannt hingegen beziehen sich auf oben genannten Gegenstand. Aus ihnen spricht ein gewisses Interesse, auch Formulierungen wie "Ist bestimmt schon weg" finden sich immer wieder, und man löscht erst mal die Kleinanzeige, um nicht noch lange damit konfrontiert zu werden, sowie diese E-Mails. Auf eine davon allerdings antwortet man spaßeshalber doch noch: Ja, ist schon weg, war wohl zu billig!?
Es gibt eine Geschichte mit Pippi Langstrumpf, sie betritt eine Apotheke und sagt zur Apothekerin: Nein!, und nach und nach stellt sich heraus, dass das ihre Antwort auf eine Frage ist, die im Schaufenster auf einem Plakat geschrieben steht: Haben Sie Probleme mit Sommersprossen? Und sie hat zwar Sommersprossen, aber keine Probleme damit, weshalb ich die Antwort sehr angemessen finde und also an die innere Heldin jeder zweiten deutschen Frau denken musste, als ich über der besagten E-Mail vom Vertrieb der großen Wochenzeitung einen kleinen, hellgrauen Hinweis entdeckte: Falls Sie Probleme mit der Darstellung haben, klicken Sie bitte hier.
Ich habe Probleme mit dieser Darstellung, aber der Klick hat gar nichts genützt. Und in meinem Unbekannt-Ordner fand ich kurz darauf eine neue E-Mail, darin stand:
Guten Morgen,
viel zu billig!
Mit freundlichen Grüßen
M. B.
Schaut man dann bei den E-Mails auch mal wieder in seinen Unbekannt-Ordner, findet man dort vom 14.3.2011 folgende Werbung einer bekannten Wochenzeitung:

Sieh an, denkt man dann, da ist es Montagmorgen und mithin schon drei Tage her, dass Japan von einer furchtbaren Katastrophe heimgesucht wurde, da sitzt man also zusammen im Vertrieb und sagt: Schrecklich, nicht wahr, und das ist ja ein Thema, das auch die Leser bewegt, bzw. auch die potentiellen Leser, also die hoffentlich bald Leser werden, he he, lasst uns doch diese Woche diese Atomgeschichte nehmen, Schema: Ihre Meinung interessiert uns, sind Sie für Katastrophen oder dagegen, drei Wochen umsonst und dann normale Kündigungsfrist. Machen Sie das, Jens-Carsten, und dann raus damit!
Die anderen Nachrichten in Unbekannt hingegen beziehen sich auf oben genannten Gegenstand. Aus ihnen spricht ein gewisses Interesse, auch Formulierungen wie "Ist bestimmt schon weg" finden sich immer wieder, und man löscht erst mal die Kleinanzeige, um nicht noch lange damit konfrontiert zu werden, sowie diese E-Mails. Auf eine davon allerdings antwortet man spaßeshalber doch noch: Ja, ist schon weg, war wohl zu billig!?
Es gibt eine Geschichte mit Pippi Langstrumpf, sie betritt eine Apotheke und sagt zur Apothekerin: Nein!, und nach und nach stellt sich heraus, dass das ihre Antwort auf eine Frage ist, die im Schaufenster auf einem Plakat geschrieben steht: Haben Sie Probleme mit Sommersprossen? Und sie hat zwar Sommersprossen, aber keine Probleme damit, weshalb ich die Antwort sehr angemessen finde und also an die innere Heldin jeder zweiten deutschen Frau denken musste, als ich über der besagten E-Mail vom Vertrieb der großen Wochenzeitung einen kleinen, hellgrauen Hinweis entdeckte: Falls Sie Probleme mit der Darstellung haben, klicken Sie bitte hier.
Ich habe Probleme mit dieser Darstellung, aber der Klick hat gar nichts genützt. Und in meinem Unbekannt-Ordner fand ich kurz darauf eine neue E-Mail, darin stand:
Guten Morgen,
viel zu billig!
Mit freundlichen Grüßen
M. B.
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Die Leute stellen sich das immer so glamourös vor: Der nnier, der sitzt da in seinem Penthouse auf dem Mumien-Tower und lässt sich Luft zufächeln, während er auf einen seiner "genialen" "Einfälle" wartet, und manchmal, wenn er wieder schwermütig auf seine manikürten Fingernägel starrt und seufzt, dann kommen die beiden "Krankenschwestern", die blonde und die dunkelhaarige, und fragen, wie sie ihn aufmuntern können, und draußen landet schon der Hubschrauber mit den frischen Walderdbeeren. Wenn die wüssten!
Die Wahrheit sieht so aus. Reste von Resten, Pampe mit Klump, das findet er angeblich sogar "lecker", sagt er, die übriggebliebenen gestampften Kartoffeln erst in Butter anbraten, sagt er, bis sich so eine braune Kruste bildet, die sei das Leckerste, sagt er, und dann die Reste von dem Geschnetzelten, das er am Vortag schon mit den Resten vom Gemüse gestreckt hat, ganz heiß mit reinbraten, sagt er, und dass das an einem trüben Tag genau das Richtige sei und auch irgendwie so Erdung so bringt so, sagt er. Wir stimmen ihm dann überschwänglich zu, ja, sagen wir, sowas Deftiges manchmal, nicht wahr, ist manchmal genau richtig, sagen wir dann, und wir nicken uns bedeutungsvoll zu, wenn er nicht hinsieht, sondern noch die Pfanne auskratzt, er könne uns grad nichts anbieten, leider, hat er noch gesagt, aber wir dürften uns gerne jeder ein Glas Leitungswasser zapfen, meint er und deutet hinter sich, das sei nämlich jedem Tafelwasser mehr als ebenbürtig, und wir wissen, es ist mal wieder Zeit, wir sagen dann: Übrigens, da hat jemand abgesagt, und bevor die Karte einfach verfällt, und zu essen gibt's auch wieder, und er sagt dann: Mal sehen, ob ich es schaffe, und wir sagen: Ja, wenn's passt, dann komm mit, und er sagt dann: Könnte schwierig werden, und wir sagen: Überleg dir's halt, und am nächsten Tag steht er zwanzig Minuten vor der Zeit schon da und klingelt und sagt ganz beiläufig, dass er es kurzfristig einrichten konnte, und es geht ja gegen den Abstieg, und da müssen wir die Mannschaft schließlich unterstützen, sagt er, und wir sagen dann: Super, dass du Zeit hast, und wir nicken uns kurz zu, wenn er eilig vorangeht, und flüstern: Genau, Mannschaft unterstützen - am Buffet, he he!


Die Wahrheit sieht so aus. Reste von Resten, Pampe mit Klump, das findet er angeblich sogar "lecker", sagt er, die übriggebliebenen gestampften Kartoffeln erst in Butter anbraten, sagt er, bis sich so eine braune Kruste bildet, die sei das Leckerste, sagt er, und dann die Reste von dem Geschnetzelten, das er am Vortag schon mit den Resten vom Gemüse gestreckt hat, ganz heiß mit reinbraten, sagt er, und dass das an einem trüben Tag genau das Richtige sei und auch irgendwie so Erdung so bringt so, sagt er. Wir stimmen ihm dann überschwänglich zu, ja, sagen wir, sowas Deftiges manchmal, nicht wahr, ist manchmal genau richtig, sagen wir dann, und wir nicken uns bedeutungsvoll zu, wenn er nicht hinsieht, sondern noch die Pfanne auskratzt, er könne uns grad nichts anbieten, leider, hat er noch gesagt, aber wir dürften uns gerne jeder ein Glas Leitungswasser zapfen, meint er und deutet hinter sich, das sei nämlich jedem Tafelwasser mehr als ebenbürtig, und wir wissen, es ist mal wieder Zeit, wir sagen dann: Übrigens, da hat jemand abgesagt, und bevor die Karte einfach verfällt, und zu essen gibt's auch wieder, und er sagt dann: Mal sehen, ob ich es schaffe, und wir sagen: Ja, wenn's passt, dann komm mit, und er sagt dann: Könnte schwierig werden, und wir sagen: Überleg dir's halt, und am nächsten Tag steht er zwanzig Minuten vor der Zeit schon da und klingelt und sagt ganz beiläufig, dass er es kurzfristig einrichten konnte, und es geht ja gegen den Abstieg, und da müssen wir die Mannschaft schließlich unterstützen, sagt er, und wir sagen dann: Super, dass du Zeit hast, und wir nicken uns kurz zu, wenn er eilig vorangeht, und flüstern: Genau, Mannschaft unterstützen - am Buffet, he he!







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Früher waren die technischen Defekte manchmal nur vorgetäuscht und die Höllenmaschine bloß ein münzbetriebener Softeismeiler, der einfach nicht mehr aufhören wollte, softes Eis zu spenden. An die verzweifelten Verrenkungen der Menschen mit ihrer Eiswaffel in der Hand, an die dicke Frau, die mit einem großen Plastiksack später noch einmal wiederkam, habe ich immer mal wieder denken müssen, so sehr regte die Sendung mit dem schlimmen Moderatorenpaar meine kindliche Fantasie an, und da die Zeiten so traurig sind, möchte ich mir heute keine weiteren Gedanken über die kulturelle Bedeutung der japanischen Variante von "Ich klebe mal ein Fünfmarkstück mit Superkleber auf dem Bürgersteig fest" machen, sondern meine alten und fachmännisch gelagerten Exposés aus dem Keller holen, in den ich zum Lachen und zum Abklingen gehe.
1) Sofortmaßnahmen am Unfallort: Die attraktive Kursleiterin in ihrem knappen Schwesternkostüm erklärt nach der stabilen Seitenlage auch die Mundzumundbeatmung und bittet einen Freiwilligen zu sich nach vorne, um den Vorgang einmal praktisch zu demonstrieren. Ein junger, schüchterner Mann lässt sich eher widerwillig darauf ein und wird von der Kursleiterin, die auch gerne solche hochhackigen, ach, das tut jetzt nichts zur Sache, sowas von abgeknutscht, dass der Bartel den Most holt. Nachdem etwa fünf Minuten vorüber sind, lässt die Schwester schwer atmend von dem Jüngling ab, ordnet ihre wirren Haare und fordert die restlichen Kursteilnehmer auf, die Mundzumundbeatmung nun paarweise zu üben, woraufhin sich einige Paare auch gleich eifrig ans Werk machen, weil nämlich das sind in echt nur Schauspieler, und dann Kamera auf die echten Kursteilnehmer.
2) Immer dasselbe: Jemanden ausfindig machen, der regelmäßig eine bestimmte Strecke mit dem Bus fährt und dabei mindestens einmal umsteigen muss. Dann ca. 30 Zwillingspaare hälftig aufteilen und sie mit präzisen Anweisungen über Kleidung, Sitzplatz, Gesprächsthemen usw. versehen. Die eine Hälfte sitzt im ersten Bus, in den die Zielperson geplantermaßen einsteigt; manche der Passagiere reden miteinander, andere lesen Zeitung usw. Die Zielperson steigt an ihrer üblichen Umsteigestation aus und in einen anderen Bus wieder ein. In diesem befinden sich die jeweiligen Zwillingspartner in exakt derselben Anordnung wie ihre Brüder und Schwestern im ersten Bus und verhalten sich genau wie diese. Wichtig ist hier eine große Detailtreue, d.h. exakte Dialogwiederholungen, dasselbe Lied aus dem Kopfhörer, dieselben Handytelefonate.
3) Prominentenspecial: Im Plenarsaal des Bundestages große Leuchtsymbole so anbringen, dass sie zwar von den Abgeordnetenrängen, nicht jedoch von den Plätzen der Kanzlerin, des Bundestagspräsidenten usw. aus gut sichtbar sind: Ein Symbol steht für "Applaus", eines für "Lachen". Diese Symbole während einer Regierungserklärung zum Thema "Ausstieg mit Augenmaß" vollkommen willkürlich aufleuchten lassen.
1) Sofortmaßnahmen am Unfallort: Die attraktive Kursleiterin in ihrem knappen Schwesternkostüm erklärt nach der stabilen Seitenlage auch die Mundzumundbeatmung und bittet einen Freiwilligen zu sich nach vorne, um den Vorgang einmal praktisch zu demonstrieren. Ein junger, schüchterner Mann lässt sich eher widerwillig darauf ein und wird von der Kursleiterin, die auch gerne solche hochhackigen, ach, das tut jetzt nichts zur Sache, sowas von abgeknutscht, dass der Bartel den Most holt. Nachdem etwa fünf Minuten vorüber sind, lässt die Schwester schwer atmend von dem Jüngling ab, ordnet ihre wirren Haare und fordert die restlichen Kursteilnehmer auf, die Mundzumundbeatmung nun paarweise zu üben, woraufhin sich einige Paare auch gleich eifrig ans Werk machen, weil nämlich das sind in echt nur Schauspieler, und dann Kamera auf die echten Kursteilnehmer.
2) Immer dasselbe: Jemanden ausfindig machen, der regelmäßig eine bestimmte Strecke mit dem Bus fährt und dabei mindestens einmal umsteigen muss. Dann ca. 30 Zwillingspaare hälftig aufteilen und sie mit präzisen Anweisungen über Kleidung, Sitzplatz, Gesprächsthemen usw. versehen. Die eine Hälfte sitzt im ersten Bus, in den die Zielperson geplantermaßen einsteigt; manche der Passagiere reden miteinander, andere lesen Zeitung usw. Die Zielperson steigt an ihrer üblichen Umsteigestation aus und in einen anderen Bus wieder ein. In diesem befinden sich die jeweiligen Zwillingspartner in exakt derselben Anordnung wie ihre Brüder und Schwestern im ersten Bus und verhalten sich genau wie diese. Wichtig ist hier eine große Detailtreue, d.h. exakte Dialogwiederholungen, dasselbe Lied aus dem Kopfhörer, dieselben Handytelefonate.
3) Prominentenspecial: Im Plenarsaal des Bundestages große Leuchtsymbole so anbringen, dass sie zwar von den Abgeordnetenrängen, nicht jedoch von den Plätzen der Kanzlerin, des Bundestagspräsidenten usw. aus gut sichtbar sind: Ein Symbol steht für "Applaus", eines für "Lachen". Diese Symbole während einer Regierungserklärung zum Thema "Ausstieg mit Augenmaß" vollkommen willkürlich aufleuchten lassen.
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