Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Donnerstag, 9. September 2010
Wird sich das wieder legen?
nnier | 09. September 2010 | Topic Sprak


Gnihi. Perlentaucher.

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Mittwoch, 8. September 2010
Die Morgenröte der Genesung
nnier | 08. September 2010 | Topic In echt


"Eigentlich nichts" habe das Labor gefunden, spricht er, seltsam, nun, dann zapfen wir noch mal frisch, noch ein paar andere Tests will er machen. Vielleicht liegt es auch einfach auch an den Panzern, die nachts über mich fahren, ich muss das denen mal sagen.

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Dienstag, 7. September 2010
Gewalt Bremen e.V.
nnier | 07. September 2010 | Topic Sprak
"Mit Bindestrich wäre das nicht passiert", lautete vor einigen Jahren das Motto einer dieser Anrufsendungen im Radio, und einige Hörer steuerten wirklich komische Verleser bei, so z.B. Erstimpfung ("Schatz! Die wollen unser Baby erschtimpfen!") oder Elektrodengel ("Was für ein Dengel?").

Das kleine Strichlein, so könnte man also meinen, kostet kaum etwas und macht Wort-Ungetüme überschaubar, warum auch nicht, schlimmsten-falls wirkt es etwas alt-modisch - und dann wieder ...



Ich weiß ja nicht, wie's Ihnen geht - aber die Ähnlichkeit zwischen Binde- und Gedankenstrich geht mir manchmal doch zu weit.

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Sonntag, 5. September 2010
Fassbinder und das Steinobst
nnier | 05. September 2010 | Topic In echt
"Die Zwetschen gehören der Firma M.!", keifte es vom Balkon eines nahegelegenen Hauses, und wäre ich auf dem Posten gewesen, dann hätte ich der kittelbeschürzten Dame entgegnet, dass man mit mir erstens, wenn überhaupt, gefälligst über Zwetschgen, mit "g", spreche, und zweitens aber ganz bestimmt nicht in diesem Ton. Leider fiel mir die passende Erwiderung wie so oft erst später ein, und außerdem war ich erst neun.



Mein Freund A., dessen Vater - ein weiteres, verpasstes Argument! - übrigens Hausmeister der Firma M. war, und ich duckten uns statt dessen weg, warteten kurz ab und aßen dann gierig weiter diese süßsauren, prallreifen Dinger, die sowieso niemand pflückte. So zweifelhaft wie diese moralisch doch etwas dünne Rechtfertigung unseres Handelns war dabei der Untergrund, auf dem wir uns bewegten, ein welliges Dach aus Kunststoff, unter dem Fahrräder abgestellt wurden. Es trug uns insgesamt sicher, ausgenommen an den Stellen, die so komisch knackten. So lernten wir im Lauf der Zeit, wohin wir besser keinen Fuß setzten, schoben vorsichtig die mitgebrachten Eimer voran und sahen uns gelegentlich um, denn einen gab es, dem wir nicht begegnen wollten: den Böttcher.



Unter den Kindern kursierten schlimme Geschichten über ihn: er sei ganz böse und habe schon mal jemanden geschnappt, festgehalten und schimpfend bis nach Hause gezerrt, wo es dann großen Ärger gegeben habe. Darauf waren wir nun doch nicht versessen - keifende Schürzenfrauen waren eine Sache, ein Mann, der einem hinterherrennt und einen packt, war eine andere. Und doch stand er plötzlich da, unten, am Fuße des Baumes, der Böttcher.



In Süddeutschland hätte man ihn Küfer geheißen, denn er hatte das altehrwürdige Handwerk der Fassbinderei gelernt. Man sah das an den schönen und auch an den kitschigen Stücken, die um sein Haus herum verteilt standen, allerlei Fässchen und andere Holzgefäße - man macht sich ja gar nicht klar, was für ein wichtiger Beruf das mal gewesen ist - und nun stand er da unten, sah zu uns herauf, stemmte die Hände in die Hüften und rief: "Was macht ihr da!?"



Wären wir nur zur Zwetschgenallee gegangen, dachte ich! Dort war es zwar insgesamt etwas schwieriger, an die Ernte zu kommen, es war weiter weg und man musste umständlich mit Räuberleiter auf den Baum klettern, aber dort war das Obst zweifelsfrei öffentlich, dort konnte niemand schimpfen, das hatten uns die Eltern ausdrücklich versichert! Wenn uns zwischendurch dennoch manchmal finstere Blicke zugeworfen wurden, hielten wir diese tapfer aus und schoben sie auf den heimlichen Neid derjenigen, die am Abend nicht mit zwei Wassereimern voller Zwetschgen versorgt waren und die nächsten Tage massenweise Kuchen und Kompott würden essen können.



Leugnen ist zwecklos, überlegte ich, der Böttcher steht da und alle Fluchtwege sind versperrt. Mit allem verfügbaren Mut antwortete ich: "Wir pflücken Zwetschgen. Die pflückt ja sonst keiner."



"So. Die schmecken euch wohl, was!", meinte der Böttcher und ging wieder weg. Einfach so! Wir konnten unser Glück kaum fassen, langsam kam das Blut zurück in die blassen Gesichter, wir erzählten uns gegenseitig, wie sehr wir erschrocken seien, dann atmeten wir noch mal befreit durch und begannen zu lachen, immer lauter, vor Erleichterung begannen wir, uns mit Zwetschgen zu bewerfen und trampelten dabei übermütig auf dem brüchigen Dach herum, sogar aus meinem Eimer nahm ich Zwetschgen, um A. damit abzuwerfen, als plötzlich eine dunkle Männerstimme von unten rief: "He! Ihr beiden da oben!"



Diesmal erschrak ich noch heftiger. Schuldbewusst sah ich herunter. Der Böttcher stand wieder da.



In der Hand hielt er einen Eimer.

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Donnerstag, 2. September 2010
Lassen wir das Stoffliche mal hinter uns
nnier | 02. September 2010 | Topic In echt
Alles schön und gut, Herr nnier, diese stoffliche Thematik haben Sie durchaus eindringlich* dargestellt, zudem: Weltpolitik, Wetter, Kunst, Kultur, wichtige Sachen alles, gewiss, aber was ist inzwischen aus dem Anlasser geworden?

So fragen zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger und auch die Menschen draußen. Ich würd's nicht einfach so von mir aus erzählen, weil so etwas manchmal auch Leute enttäuscht, die hier vorbeikommen und ihre Zeit gewiss nicht gestohlen haben. Manche haben mit der Suchmaschine extra eine Abfrage gemacht, sagen wir: Wie repperiert mann Anlasser oder muss mann die aus tauschen. Die landen dann hier und hoffen, die Antwort auf all ihre Fragen zu finden. Ich frage mich natürlich, ob diejenigen, die neger nuten in Peine suchen, sich hier wirklich wohlfühlen - bzw. wie es andernfalls gelingen könnte, ihren Aufenthalt trotzdem so angenehm wie möglich zu gestalten; aber das soll nun nicht Ihre Sorge sein - es ist nur etwas, das ich schon eine Weile im Hinterkopf habe, und mir fällt keine rechte Lösung ein.

Wie ist das denn bloß weitergegangen mit dem Anlasser, wie lebt es sich - ich kann schon verstehen, dass das einige interessiert, allerdings kann ich auch verstehen, dass es andere nicht interessiert, was mich in ein Dilemma stürzt, mit dem ich ganz alleine klarkommen muss (und habe mir fest vorgenommen, das auch zu tun). Wer jetzt also nicht so gerne mitliest, dem nehme ich das nicht übel, ich selbst lese auch nicht immer alles - sehen Sie doch einfach ein paar Minuten aus dem Fenster oder horchen Sie in sich hinein, es ist ja erstaunlich, was man mit ein paar Minuten am Tag, manche nennen es Meditation.

Es rief der Werkstattmann an und äußerte eine Idee: Man könne sich ja um einen gebrauchten Anlasser bemühen, der neue sei doch wirklich arg teuer. Bitte, gerne!, sprach ich, fragte nach einer Woche nach und erfuhr, man habe leider keinen bekommen. Ich könne ja selber versuchen, einen zu beschaffen, schlug ich vor, ob man mir den trotzdem einbaue? Die Antwort war positiv, ich wählte aus dem überwältigenden Angebot einer bekannten Handelsplattform einen aus, zahlte und erwartete die Post, welche in Form eines recht kleinen, aber schweren Päckchens auch eintraf, als das Telefon klingelte.

Später ging ich zum Werkstattmann. Ich wolle, eröffnete ich das Gespräch mit einem Schmunzeln, durchaus über den Anlasser sprechen, allerdings stelle sich aktuell die Frage, ob er Motorwanne, Motorhaube, Stoßstange und was da so außenrum halt noch so ist, vielleicht auch gleich austauschen könne, da habe sich gerade was ergeben.

Aus einem bestimmten Winkel, dachte ich heute beim Abholen, sieht der Wagen richtig neu aus. Dann setzte ich mich hinein und drehte den Zündschlüssel.

--
*(Hö! Eindringlich! Das erinnert mich an die künftige Tatort-Assistentin in Kiel. Die alte fand ich ziemlich, ähm, also ich hätte manchmal fast wieder Tatort geguckt wegen der. Aber was muss ich da lesen. Das geht doch nicht. Damit bin ich nicht einverstanden. Zum Glück habe ich schon lange nicht mehr Tatort gesehen.)

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