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Da sollten Sie doch lieber Ihren Deutschlehrer fragen. Oder in einem Lexikon nachschlagen. Ja, das hat schon einen Grund. Wollen Sie, dass ich das erkläre, dass ich mich also rechtfertige? Nein, dazu sehe ich keine Veranlassung. Ich kann diese Frage nicht beantworten, weil sie von einer vollkommen falschen Voraussetzung ausgeht. Nun lesen Sie mal diesen Roman, dann werden Sie uns, mit Verlaub, überflüssige Fragen ersparen. Meinen Sie wirklich, dass ich Zeit und Lust habe, hier fünfzig Titel aufzuzählen?Ehrlich gesagt weiß ich bis heute nicht viel über Joachim Deutschland, aber seine unvergesslichen Worte murmele ich regelmäßig vor mich hin, morgens z.B., wenn der Wecker klingelt. Oder einfach mal so zwischendurch, im Bus, im Fahrstuhl, auf der Toilette.
Auch mit dem Herunterlassen der Hose beim Grand-Prix-Vorentscheid habe er "niemanden beleidigen wollen" sondern sich einen Spaß gemacht.Man könnte statt dessen natürlich auch in einer Zeitungskolumne Leserfragen beantworten.
(Ich hab' aber auch eine Laune heute.)
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Oberflächlich ist dieses bekannte Blog einfach nur eine amüsante Pannensammlung, und manchmal merkt man beim flüchtigen Anschauen der dort präsentierten Missgeschicke selbst dann nicht auf Anhieb, was hier falsch ist, wenn ein ganzer Arm fehlt.
Ich habe mich dort kürzlich festgelesen und stundenlang weitergeklickt. Und dabei noch mal einiges über die Allgegenwart der Bildmanipulation gelernt. Denn eines ist ja klar: Was einem da von TV TODAY & Co. entgegenlächelt, sind keine Menschen. Diese bilden lediglich das Rohmaterial und werden vor der Auslieferung dermaßen geschreddert und mit Schlüsselreizverstärkern angereichert, dass ich mir die allzu naheliegende Analogie zur Nahrungsmittelindustrie glatt spare.
Auch didaktische Filmchen über die erstaunlichen Möglichkeiten der computergestützten Bildfälschung habe ich mir schon mal angesehen; dennoch hat die vergnügte Stunde, die ich bei den PhotoshopDisasters verbrachte, bei mir eine viel tiefere Wirkung entfaltet. Denn erst die wirklich groben Schnitzer haben mir gezeigt, wie hoch die Wahrnehmungstoleranzschwelle ist; ein Nacken muss schon extrem verschlankt und verlängert werden, bis man stutzig wird, ein Kopf grotesk verdreht oder das Konzept der Proportionen komplett ignoriert werden, bevor man an der Wahrheit zweifelt, die fotorealistischen Bildern ja scheinbar innewohnt.
Zu einem wirklichen Vergnügen machen den Besuch in diesem Blog übrigens viele der begleitenden Texte, von denen ich einige wenige hier mal frei übersetze:
(Am Thema vorbei, muss trotzdem mit rein:
Ich habe mich dort kürzlich festgelesen und stundenlang weitergeklickt. Und dabei noch mal einiges über die Allgegenwart der Bildmanipulation gelernt. Denn eines ist ja klar: Was einem da von TV TODAY & Co. entgegenlächelt, sind keine Menschen. Diese bilden lediglich das Rohmaterial und werden vor der Auslieferung dermaßen geschreddert und mit Schlüsselreizverstärkern angereichert, dass ich mir die allzu naheliegende Analogie zur Nahrungsmittelindustrie glatt spare.
Auch didaktische Filmchen über die erstaunlichen Möglichkeiten der computergestützten Bildfälschung habe ich mir schon mal angesehen; dennoch hat die vergnügte Stunde, die ich bei den PhotoshopDisasters verbrachte, bei mir eine viel tiefere Wirkung entfaltet. Denn erst die wirklich groben Schnitzer haben mir gezeigt, wie hoch die Wahrnehmungstoleranzschwelle ist; ein Nacken muss schon extrem verschlankt und verlängert werden, bis man stutzig wird, ein Kopf grotesk verdreht oder das Konzept der Proportionen komplett ignoriert werden, bevor man an der Wahrheit zweifelt, die fotorealistischen Bildern ja scheinbar innewohnt.
Zu einem wirklichen Vergnügen machen den Besuch in diesem Blog übrigens viele der begleitenden Texte, von denen ich einige wenige hier mal frei übersetze:
Dies bringt zärtliche Erinnerungen daran zurück, wie man mit neun Jahren keine Ahnung davon hatte, was unter den Röcken der Frauen los war.Ach, sehen Sie sich das selber an. Oder fahren Sie zwischendurch hier mal mit dem Mauszeiger hinüber: Hatten Sie nicht auch schon ganz vergessen, wie echte Menschen aussehen?
"Hey, toll, wie du die Frau da rausgelöscht hast, aber du hast da, glaube ich, ein Stückchen vergessen."
Yo! Was geht! Check mal meinen total echten Schlitten ab, wo ich ganz in echt habe!
(Am Thema vorbei, muss trotzdem mit rein:
In Frankreich bekommt man CDs anscheinend billiger, wenn man seine Fürze anzündet. Toll!Das haben Sie doch auch gleich gedacht, oder.)
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(1, 2, 3, 4, 5, 6, 7)
Gerne gebe ich zu, dass die Zeit nach meiner schließlich doch noch überwundenen Unpässlichkeit in meinem Kopf zu einem kompakten Klumpen korrodiert ist, der sich trotz aufrichtigen Bemühens nur schwer zerbröseln lässt. Ein Kamelritt blitzt da hervor und diese eine Familie, der wir immer wieder, und zwar an den abgelegensten Orten, begegneten, die zwei Nepper vor dem großen Hotel, in dem wir eigentlich nächtigen wollten und die uns mit "moins cher, moins cher" ein viel billigeres und ganz nahegelegenes, schönes Domizil antrugen - wir fuhren dann eine halbe Stunde immer weiter in die Pampa und waren zu müde, angesichts der engen, schmutzigen Betten in irgendeinem Privathaus noch zu diskutieren oder gar wieder umzudrehen, sondern nahmen unser Schicksal demütig an und sahen ja auch erst am nächsten Morgen, als es hell wurde, worin wir da geschlafen hatten. Wussten Sie übrigens, dass erst mit der Erfindung der Glasscheibe und dem Einbau von Fenstern in die Häuser die ganze, ewige Putzerei losging? Vorher hat man den Dreck einfach nicht so gesehen.
Irgendwann nahm ich offensichtlich wieder feste Nahrung zu mir, erinnere mich jedenfalls an schmackhaft Geschmortes aus der Tagine (Lamm und Kartoffeln waren wohl dabei), den immer schön aromatisch-süßen Pfefferminztee aus ganzen Blättern sowie massig Trockenobst, vor allem Datteln. Was mich, bitte verzeihen Sie, aber dieser Klumpen will nicht so wie ich, an einen Satz aus einem Hörspiel erinnert, das ich vor 25 bis 30 Jahren hörte. Er ging ungefähr so: "... wie der alte [Name], der auch dem gedörrten Obst noch Saft auszulutschen vermag." und hat mich so beeindruckt, dass ich hier mal in die Runde fragen möchte: Hat jemand eine Idee, woher das stammen könnte?
Ich muss dann offensichtlich wieder so weit dienstfähig gewesen sein, dass ich meine Amtsgeschäfte als Dolmetscher und geschäftlicher Vertreter familiärer Angelegenheiten wiederaufnehmen konnte. Zumindest standen wir eines Tages bei brütender Hitze im Staub eines gigantischen Parkplatzes vor dem Anleger der Fähre, die uns zurück nach Europa bringen sollte. Man wurde doch recht aufdringlich belagert, offenbar war es ein äußerst lohnendes Geschäft, zurückreisende Touristen um die verbleibenden Dirhams anzugehen, "Betteln" konnte man das jedenfalls nicht mehr nennen, und somit war der Weg zu der kleinen, hölzernen Bude, in der die Reisepässe gestempelt und die Billets für die Überfahrt ausgestellt wurden, ein anstrengender, und sich dann zwischen die drängelnden Massen zu stürzen, denn es ging natürlich vollkommen ungeregelt zu, war auch kein Vergnügen.
Mir ging das wider die Natur, und als es plötzlich hieß, dass der Schalter gleich schließe und man morgen wiederkommen solle, sank meine Laune in die Gegend von – 273,15 °C. Hier, zwischen diesen Wahnsinnigen, bei Bruthitze den Rest des Tages und dann eine Nacht zu viert im engen VW-Bus zu verbringen, das musste doch zu vermeiden sein, und an diesem Tag warf ich meine moralischen Standards über Bord und erwarb mir meinen zweiten Vornamen. Während die Fähre anlegte, legte ich große Dirham-Scheine in jeden der vier Reisepässe, ließ diese gut sichtbar herausschauen, drängelte mich zwischen den schreienden Arabern zum Schalter und wedelte mit den Pässen vor der Nase des Beamten, der zwar nicht aufsah, die Pässe aber entgegen- und die Scheine souverän herausnahm, sie mit einer Hand in die Hemdtasche steckte und mit der anderen in irrer Geschwindigkeit vier Stempel in die Pässe knallte, diese wieder herausstreckte, als ich sie ihm schon aus der Hand riss, mit meinem Vater zum Auto rannte, während die letzten Autos auf die Fähre gewinkt wurden, die Tür des VW-Busses aufriss und hektisch auf Mutter und Schwester einschrie, dass wir sofort losmüssten, mein Vater schon losfuhr, die auf dem Gaskocher frisch zubereitete Kanne Kaffee umfiel und wir die praktisch schon ablegende Fähre doch noch erreichten.
Dort empfing uns ein freundlicher, älterer Zollbeamter mit Schäferhund. Er hätte diese Familie vielleicht schneller passieren lassen, hätte es nicht im ganzen Auto so auffällig und übertrieben nach Kaffee gerochen. Kaffee, dessen Aroma natürlich das Erschnuppern geschmuggelter Güter erschweren sollte. Sehr gründlich nahmen also Tier und Mensch unser Gefährt unter die Lupe, fanden aber tatsächlich nichts - es geht doch nichts über die richtigen Verstecke - und ein paar Stunden darauf waren wir wieder in Europa.
Wo dann auch noch irgendwas passierte, was war das doch gleich.
[Weiter]
Gerne gebe ich zu, dass die Zeit nach meiner schließlich doch noch überwundenen Unpässlichkeit in meinem Kopf zu einem kompakten Klumpen korrodiert ist, der sich trotz aufrichtigen Bemühens nur schwer zerbröseln lässt. Ein Kamelritt blitzt da hervor und diese eine Familie, der wir immer wieder, und zwar an den abgelegensten Orten, begegneten, die zwei Nepper vor dem großen Hotel, in dem wir eigentlich nächtigen wollten und die uns mit "moins cher, moins cher" ein viel billigeres und ganz nahegelegenes, schönes Domizil antrugen - wir fuhren dann eine halbe Stunde immer weiter in die Pampa und waren zu müde, angesichts der engen, schmutzigen Betten in irgendeinem Privathaus noch zu diskutieren oder gar wieder umzudrehen, sondern nahmen unser Schicksal demütig an und sahen ja auch erst am nächsten Morgen, als es hell wurde, worin wir da geschlafen hatten. Wussten Sie übrigens, dass erst mit der Erfindung der Glasscheibe und dem Einbau von Fenstern in die Häuser die ganze, ewige Putzerei losging? Vorher hat man den Dreck einfach nicht so gesehen.
Irgendwann nahm ich offensichtlich wieder feste Nahrung zu mir, erinnere mich jedenfalls an schmackhaft Geschmortes aus der Tagine (Lamm und Kartoffeln waren wohl dabei), den immer schön aromatisch-süßen Pfefferminztee aus ganzen Blättern sowie massig Trockenobst, vor allem Datteln. Was mich, bitte verzeihen Sie, aber dieser Klumpen will nicht so wie ich, an einen Satz aus einem Hörspiel erinnert, das ich vor 25 bis 30 Jahren hörte. Er ging ungefähr so: "... wie der alte [Name], der auch dem gedörrten Obst noch Saft auszulutschen vermag." und hat mich so beeindruckt, dass ich hier mal in die Runde fragen möchte: Hat jemand eine Idee, woher das stammen könnte?
Ich muss dann offensichtlich wieder so weit dienstfähig gewesen sein, dass ich meine Amtsgeschäfte als Dolmetscher und geschäftlicher Vertreter familiärer Angelegenheiten wiederaufnehmen konnte. Zumindest standen wir eines Tages bei brütender Hitze im Staub eines gigantischen Parkplatzes vor dem Anleger der Fähre, die uns zurück nach Europa bringen sollte. Man wurde doch recht aufdringlich belagert, offenbar war es ein äußerst lohnendes Geschäft, zurückreisende Touristen um die verbleibenden Dirhams anzugehen, "Betteln" konnte man das jedenfalls nicht mehr nennen, und somit war der Weg zu der kleinen, hölzernen Bude, in der die Reisepässe gestempelt und die Billets für die Überfahrt ausgestellt wurden, ein anstrengender, und sich dann zwischen die drängelnden Massen zu stürzen, denn es ging natürlich vollkommen ungeregelt zu, war auch kein Vergnügen.
Mir ging das wider die Natur, und als es plötzlich hieß, dass der Schalter gleich schließe und man morgen wiederkommen solle, sank meine Laune in die Gegend von – 273,15 °C. Hier, zwischen diesen Wahnsinnigen, bei Bruthitze den Rest des Tages und dann eine Nacht zu viert im engen VW-Bus zu verbringen, das musste doch zu vermeiden sein, und an diesem Tag warf ich meine moralischen Standards über Bord und erwarb mir meinen zweiten Vornamen. Während die Fähre anlegte, legte ich große Dirham-Scheine in jeden der vier Reisepässe, ließ diese gut sichtbar herausschauen, drängelte mich zwischen den schreienden Arabern zum Schalter und wedelte mit den Pässen vor der Nase des Beamten, der zwar nicht aufsah, die Pässe aber entgegen- und die Scheine souverän herausnahm, sie mit einer Hand in die Hemdtasche steckte und mit der anderen in irrer Geschwindigkeit vier Stempel in die Pässe knallte, diese wieder herausstreckte, als ich sie ihm schon aus der Hand riss, mit meinem Vater zum Auto rannte, während die letzten Autos auf die Fähre gewinkt wurden, die Tür des VW-Busses aufriss und hektisch auf Mutter und Schwester einschrie, dass wir sofort losmüssten, mein Vater schon losfuhr, die auf dem Gaskocher frisch zubereitete Kanne Kaffee umfiel und wir die praktisch schon ablegende Fähre doch noch erreichten.
Dort empfing uns ein freundlicher, älterer Zollbeamter mit Schäferhund. Er hätte diese Familie vielleicht schneller passieren lassen, hätte es nicht im ganzen Auto so auffällig und übertrieben nach Kaffee gerochen. Kaffee, dessen Aroma natürlich das Erschnuppern geschmuggelter Güter erschweren sollte. Sehr gründlich nahmen also Tier und Mensch unser Gefährt unter die Lupe, fanden aber tatsächlich nichts - es geht doch nichts über die richtigen Verstecke - und ein paar Stunden darauf waren wir wieder in Europa.
Wo dann auch noch irgendwas passierte, was war das doch gleich.
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Eine der ungelöstesten Fragen überhaupt ist ja die mit der Butter, dachte ich heute früh während dieser angenehmen Stunde, in der man eigentlich aufstehen muss und sich noch mal eben umdreht.
Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sie sich erstaunlich lange. So ein Glück! Hmm, und was man damit alles machen kann! Beispiel: In den Kartoffelbrei damit! Den ich übrigens seit neuestem nicht mehr mit dem Handrührgerät herstelle, sondern - Revolution! - mit einem Kartoffelstampfer. Dermaßen retro, dass es schon wieder avantgardistisch ist, oder, wie es jemand mal wesentlich schöner ausdrückte: "I go back so far / I'm in front of me."
Schon länger hatte sich dieser Stampfgedanke in meinem Kopf geformt. Einerseits bin ich ohnehin ein Freund der groben Stückigkeit, das gilt auch für Kartoffelpuffer, bei deren Herstellung ich immer einen Teil der Knollen mit der ganz groben Reibe zerkleinere, und dann beim Draufbeißen, die reine Freude!, oder auch beim Bananenquark, der eben nicht komplett homogen sein darf, sondern noch spürbare Konsistenzdifferenzen aufweisen muss, so dass es sich geradezu aufdrängte, die weichgekochten Tüften einmal nicht elektrisch zu pürieren, sondern sie nach alter Väter Sitte manuell zu stampfen. Und man erspart sich ja auch die stärkehaltigen Flecken an der Küchenwand (nicht was Sie jetzt denken), denn auch nach jahrelanger Übung mit dem kleinen Handmixer ist es praktisch unmöglich zu verhindern, dass kleine Kartoffelstückchen durch zentrifugale Effekte dazu verleitet werden, das ihnen zugewiesene Reservat der Schüssel zu verlassen und sich dort niederzulassen, wohin vorzudringen kein Wischlappen jemals auch nur den Hauch einer Chance hat, also in Ritzen, Fugen und Steckdosenlöchern. Na, jedenfalls, die Butter, die macht den Kartoffelbrei ja erst genießbar. Milch ist auch wichtig, sicher, aber die Butter - mjam! Was täte ich ohne sie! Habe ich übrigens schon erwähnt, dass man mir mal ein T-Shirt schenkte mit der Aufschrift Schwarzbrot mit ganz dick Butter drauf? Das schockt heute natürlich keinen mehr, aber damals, da war ich echt der Hingucker auf der Love Parade!
Wenn's Sommer wird, wird's dann immer schwierig. Direkt aus dem Kühlschrank ist sie nicht streichfähig und auch nicht aromatisch. Außerhalb des Kühlschranks kann man sie aber auch nicht lange aufbewahren, sie soll ja lediglich streichzart sein und nicht flüssig und ranzig. Man muss findig und clever sein, das gilt übrigens generell, und mein Tipp lautet, man nehme dann nur so ein halbes Päckchen und lege es auf einen kleinen Teller, abgedeckt von einer umgestülpten kleinen Schüssel, und bis das richtig geschmolzen ist, ist es auch schon alle, oder man macht abends dann wieder Kartoffelbrei. Dann musste ich aber echt aufstehen.
Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sie sich erstaunlich lange. So ein Glück! Hmm, und was man damit alles machen kann! Beispiel: In den Kartoffelbrei damit! Den ich übrigens seit neuestem nicht mehr mit dem Handrührgerät herstelle, sondern - Revolution! - mit einem Kartoffelstampfer. Dermaßen retro, dass es schon wieder avantgardistisch ist, oder, wie es jemand mal wesentlich schöner ausdrückte: "I go back so far / I'm in front of me."
Schon länger hatte sich dieser Stampfgedanke in meinem Kopf geformt. Einerseits bin ich ohnehin ein Freund der groben Stückigkeit, das gilt auch für Kartoffelpuffer, bei deren Herstellung ich immer einen Teil der Knollen mit der ganz groben Reibe zerkleinere, und dann beim Draufbeißen, die reine Freude!, oder auch beim Bananenquark, der eben nicht komplett homogen sein darf, sondern noch spürbare Konsistenzdifferenzen aufweisen muss, so dass es sich geradezu aufdrängte, die weichgekochten Tüften einmal nicht elektrisch zu pürieren, sondern sie nach alter Väter Sitte manuell zu stampfen. Und man erspart sich ja auch die stärkehaltigen Flecken an der Küchenwand (nicht was Sie jetzt denken), denn auch nach jahrelanger Übung mit dem kleinen Handmixer ist es praktisch unmöglich zu verhindern, dass kleine Kartoffelstückchen durch zentrifugale Effekte dazu verleitet werden, das ihnen zugewiesene Reservat der Schüssel zu verlassen und sich dort niederzulassen, wohin vorzudringen kein Wischlappen jemals auch nur den Hauch einer Chance hat, also in Ritzen, Fugen und Steckdosenlöchern. Na, jedenfalls, die Butter, die macht den Kartoffelbrei ja erst genießbar. Milch ist auch wichtig, sicher, aber die Butter - mjam! Was täte ich ohne sie! Habe ich übrigens schon erwähnt, dass man mir mal ein T-Shirt schenkte mit der Aufschrift Schwarzbrot mit ganz dick Butter drauf? Das schockt heute natürlich keinen mehr, aber damals, da war ich echt der Hingucker auf der Love Parade!
Wenn's Sommer wird, wird's dann immer schwierig. Direkt aus dem Kühlschrank ist sie nicht streichfähig und auch nicht aromatisch. Außerhalb des Kühlschranks kann man sie aber auch nicht lange aufbewahren, sie soll ja lediglich streichzart sein und nicht flüssig und ranzig. Man muss findig und clever sein, das gilt übrigens generell, und mein Tipp lautet, man nehme dann nur so ein halbes Päckchen und lege es auf einen kleinen Teller, abgedeckt von einer umgestülpten kleinen Schüssel, und bis das richtig geschmolzen ist, ist es auch schon alle, oder man macht abends dann wieder Kartoffelbrei. Dann musste ich aber echt aufstehen.
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