Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
Montag, 21. Juli 2008
"Biermensch", 2008, Buntstift auf Karteikarte
nnier | 21. Juli 2008 | Topic In echt


(Wenn man ein so wunderbares Werk von der Künstlerin persönlich geschenkt bekommt und dieses sogar mit einer persönlichen Widmung versehen ist, dann weiß man einfach nicht, wohin mit seinem Stolz.)

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Montag, 21. Juli 2008
Musikredakteure bei der FR
nnier | 21. Juli 2008 | Topic Gelesn
"McCartney, McCartney, der von den Beatles, wie heißt der noch gleich mit Vornamen?"
"Puh ... guck am besten im Lexikon nach!"
"Ach, warte, jetzt weiß ich's wieder"

[Gespeichertes Beweisfoto]

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Frakturierung
nnier | 20. Juli 2008 | Topic Gelesn
Schönfte gnädige Frau, nehmt auch noch diefen Blumenstrauß von mir und alle Blumen aus meinem Garten und alles, was ich habe. Ach, könnt ich nur für Euch ins Feuer fpringen!
Aus gegebenem Anlass habe ich mir kürzlich das Insel-Büchlein No. 224 angeschafft.* Außen gewohnt geschmackvoll gestaltet, innen: Frakturschrift.
"Ich brauche fo notwendig noch frifche Blumen zu meiner Maske," fuhr die Gärtnerin von neuem fort, "wo er auch ftecken mag!" - Die Kammerjungfer fuchte und kicherte dabei immerfort heimlich in fich felbft hinein. - "Sagteft du was, Rofette?" fragte die Gärtnerin fpitzig.
Wenn ich Frakturschrift lese, klingt die leise Stimme in meinem Kopf anders als sonst; es ist ungefähr so, als spreche ein vornehmer, gebildeter, weißhaariger Herr zu mir. Er ist auf altmodische Weise gut gekleidet, legt erkennbar Wert auf gepflegtes Auftreten, hat aber mit seinen "dritten" zu kämpfen, wodurch seine Aussprache einige Besonderheiten aufweift.
Ich hatte nun immer nur Angft vor dem Poftillon, daß der gleich wieder zu blafen anfangen würde. Ich horchte am Fenfter, aber es war alles ftill draußen. Laß ihn blafen! dachte ich, zog mich aus und legte mich in das prächtige Bett. Das war nicht anders, als wenn man in Milch und Honig schwömme! Vor den Fenftern raufchte die alte Linde im Hofe, zuweilen fuhr noch eine Dohle plötzlich vom Dache auf, bis ich endlich voller Vergnügen einfchlief.
Ich bekunde regelmäßig meine Aufmerksamkeit, nicke dem freundlichen Greis zu, bemühe mich, ihn nicht zu irritieren oder unnötig zu unterbrechen. Er spricht konzentriert und sorgfältig; dass ihm dies einige Mühe bereitet, kann er nicht ganz verbergen.

"Was, Er will mich hier ausfchimpfen? Ich bin Gärtner gewefen, eh Er daran dachte, und Einnehmer, und wenn Er zur Stadt gefahren wäre, hätte Er die fchmierige Schlafmütze vor mir abnehmen müffen, und hatte mein Haus und meinen roten Schlafrock mit gelben Punkten."
Die Stimme meines Fraktur-Vorlesers trägt zu meinem Lesevergnügen nicht unerheblich bei, denn sie betont aufs Angenehmste die Altertümlichkeit des Lesestoffs (Erstveröffentlichung des Taugenichts: 1826).
Und nun dann, da es fo gekommen ift, ihr zwei lieben, lieben, närrischen Leute! Fchlagt den feligen Mantel um euch, daß die ganze andere Welt rings um euch untergeht - liebt euch wie die Kaninchen und feid glücklich!
Nach Beendigung seines Vortrags zieht der alte Herr sich zur Mittagsruhe zurück. Ich nehme mir vor, ihn von nun an öfter zu besuchen.

* Ja, man kann den Text auch umfonft lesen - doch wäre das nicht ein reichlich schales, unsinnliches Vergnügen?

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False friend
nnier | 20. Juli 2008 | Topic Sprak
Ein Vergleich der beiden Seiten zeige, dass sie virtuell identisch seien.

Man muss ja nicht jede Vokabel kennen, ich tue das auch nicht - aber wenn man so einen Artikel für die FAZ schreibt, liest den dann keiner vor der Veröffentlichung durch? Fragt sich denn keiner, was "virtuell identisch" eigentlich heißen soll?

("Virtually" heißt "so gut wie", "fast", "geradezu"! Die beiden Seiten seien also "geradezu identisch", klagt der Kläger!)

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Freitag, 18. Juli 2008
Erstgespräch
nnier | 18. Juli 2008 | Topic Brainphuq
Vielleicht mögen Sie ein wenig über sich erzählen. Einfach das, was Ihnen so spontan einfällt. Wir möchten Sie einfach ein wenig kennenlernen. Es gibt hier kein "Richtig" oder "Falsch". Vielleicht mögen Sie einfach anfangen ...?

Ich habe immer gerne die Gifticks gelesen. Schade, dass es die nicht mehr gibt. Fix und Foxi war sonst nicht so mein Fall, Kauka insgesamt, aber die Gifticks waren gut. Und Pauli mochte ich auch.

Mhm, mhm. Was verbinden Sie mit dem ... Pauli, nicht?

Das war ganz toll, als Rubbelbild gab's den, ich bin fast das erste Mal allein zu Pelka, so hieß das Kiosk, habe mir dort Rubbelbilder gekauft, und der Pauli, der sah so niedlich aus. Auf mein weißes Bettgestell habe ich den ganz vorsichtig aufgerubbelt. Ja.

Mhm. Was fällt Ihnen sonst noch zu sich ein, gibt es da ...

In der Grundschule war ein Mädchen, einmal hat die mir auch ganz viel Geld geschenkt und ich habe das nicht ausgehalten und hab's meinem Vater erzählt und dann musste ich das zurückgeben und dann war die sauer auf mich, das habe ich nicht verstanden, und die hat mir mal gesagt, dass sie von ihrer Mutter umsonst Schlümpfe bekommen kann und dass sie mir jede Woche sechs Schlümpfe mitbringen wird und ich habe mich schon so darauf gefreut und dann hat sie nie welche mitgebracht, mich immer nur vertröstet, nur einmal dann so einen gebrauchten Brillenschlumpf.

Wie war das für Sie?

Ja, wie wäre das denn für Sie, wenn man Ihnen Schlümpfe verspräche und dann bekämen Sie doch keine? Fänden Sie das etwa toll? Soll ich mich da noch freuen oder wie?

Hmm, mhm. Bleiben Sie doch bitte sitzen. Was gibt es noch? Etwas, das Sie besonders gefreut oder geärgert oder auch traurig ...

Ich habe einen schlimmen Verlust machen müssen. Ich kann heute endlich drüber sprechen. Aber es ist ... [atmet gepresst aus]

Sie müssen hier nichts erzählen, es liegt ganz bei Ihnen.

Spock. Ich habe Der Zorn des Khan mit meinem Freund im Kino gesehen. Nach dem Kino mussten wir noch ein Stück zusammen gehen. Ich wollte cool sein und habe noch Witze über Spocks Tod gemacht. Dafür schäme ich mich heute noch. Erst als ich allein war, konnte ich heulen.

Das verstehe ich. Das kann ich gut verstehen. Da haben Sie sich aber gefreut, als der nächste Film herauskam, hm?

Auf der Suche nach Mr. Spock! Ja, das hat bei mir ein Stück weit auch zur Heilung beigetragen, sag ich mal. Ich meine, stellen Sie sich das bitte mal vor, das war 1983, 84, da war in Deutschland nichts mit Star Trek! Da konnte ich schon froh sein, wenn mir meine Oma den Gong, diese Fernsehzeitschrift, aufgehoben hat! Da habe ich diese Filme als Fotoromane rausgerissen und gesammelt und immer wieder angesehen! Immer wieder gelesen! Das war nicht wie heute, alles voll, alles im Internet, alles auf Video! Es gab nichts!

Mhm, mhm. Sie haben ...

[Unterbricht] Erst mit 16, 17 habe ich mir so ein Enterprise-Modell aus Amerika bestellen können. Für ganz viel Geld!

Mhm ... Sie haben eben gesagt, das sei so was wie, ich übernehme das jetzt einfach mal, eine, ja, "Heilung" gewesen. Wovon wollten Sie geheilt werden? Gibt es da vielleicht noch etwas? Vielleicht auch heute?

Ich komme einfach nicht darüber hinweg, dass die Beatles sich getrennt haben.

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Better, better, better, better, better, better,
nnier | 18. Juli 2008 | Topic Musiq
waaaaaaah!

Na na na nananana ...

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Donnerstag, 17. Juli 2008
Early Life
nnier | 17. Juli 2008 | Topic Musiq
In Liverpool

I spent my early life in Liverpool
Something I'm not likely to forget
People blend with places
Faces that I know but never met

Upstairs on a bus behind a man
Talking to himself or so it seemed
Repeating names of old comedians
And laughing at them...

[...]

[Edit : Hier steht der komplette text, deshalb]

Für mich war dies immer ein - sehr schönes - Gedicht, seit ich es durch das Buch Blackbird Singing: Poems and Lyrics 1965-1999 kennenlernte.

Als Paul McCartney es beim Konzert am 1.6. plötzlich als Lied vortrug, war ich sehr überrascht. Den Text erkannte ich, die Vertonung war äußerst unspektakulär, die Melodie simpel und der Song dem Publikum natürlich unbekannt, so dass er im Konzert auch ziemlich unterging - leider, muss ich heute sagen.

Denn seit ich mir kürzlich eine Aufnahme des Konzerts anhörte, geht mir dieses kleine Lied nicht mehr aus dem Kopf, das musikalisch natürlich nicht an Beatles- und viele McCartney-Solo-Werke heranreicht.

Aber darum geht es nicht; es ist ein unscheinbares, melancholisches und sehr lyrisches Stückchen, dem man die Chance geben sollte, nicht im Vergleich mit musikalischen Schwergewichten, sondern für sich betrachtet zu werden. (Auch Mauerblümchen können sehr schön sein).

Ein zweiter, ein dritter Blick schadet dabei nichts, und hier wird es für mich unübersichtlich, denn sucht man ein wenig, dann findet man folgende, sehr viel frühere Aufnahme, aha, dann war das doch schon (gleich) ein Lied? Und nie ein reines Gedicht?

[Edit: Video suchen, deshalb]

Ich weiß nichts über die Hintergründe - warum gibt es dieses Video, war es für eine Veröffentlichung geplant? Der Gesang wirkt stellenweise rauh, der Vortrag hat für mich mehr Democharakter, das Video hingegen sieht professionell aus. Es ist mir nicht mal klar, aus welcher Zeit es stammt. Nach Pauls Aussehen würde ich sagen: 1987, andererseits gibt es wohl Experten, die es in die Zeit der Flaming Pie-Sessions packen.

Bald werde ich dem Internet auch diese Information entlockt haben. Heute aber: Musik genießen. Und vielleicht das Buch mal wieder hervorholen. Es stehen schöne Gedichte darin, glaubt es mir.

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Donnerstag, 17. Juli 2008
Nachtgedanken
nnier | 17. Juli 2008 | Topic In echt


Es ist ja überhaupt nicht verkehrt, nach innerer Vervollkommnung zu streben. Zwischendurch kann man sonst auch mal ein Dinkelvollkornbrötchen halbieren. Etwas Butter drauf, einen frischen, saftstrotzenden Bund Schnittlauch vom Markt oder aus dem Garten zerkleinern (der Duft!), mit grobem Salz und frisch gemahlenem Pfeffer in ein Schälchen Sahnequark einrühren, kurz durchziehen lassen. Dann so viel davon aufs Brötchen, wie physikalisch möglich, mjamm.



(Vor dem Sendeschluss jetzt noch die Nationalhymne).

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Gute Menschen
nnier | 16. Juli 2008 | Topic Gelesn
Kurze Empfehlung: Ein lesenswertes Portrait des, an dieser Stelle muss das Wort sein, rührigen Berliner REPRODUKT-Verlags, in dessen Programm man Helden wie Crumb (wenn auch nur mit Fritz the Cat), Fil und Los Bros Hernandez findet. Löblich, löblich, weitermachen! Und ruhig mal die Homepage des Verlags besuchen! Und ruhig mal die ganzen schönen (und etwas zu kleinen) Leseproben ansehen!
Oder mein'twegen hier, Fil, beim Spiegel zum Durchklicken.

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