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Well, we thought about it a bit but it’s people walking out that I’m worried about!Neben all dem Unsinn hat sich auch mal wieder jemand informiert und ein paar Gedanken gemacht:
Paul McCartney wird unterschätzt. Das mag erstaunlich klingen bei einem Musiker, der als erfolgreichster und berühmtester Komponist der Popgeschichte gilt [...]"Museumsdirektor des Pop" ist dieser Artikel überschrieben. Und in der Tat gibt es diese Entwicklung seit den '89er-Konzerten, als man noch fassungslos dastand und erst mal begreifen musste, dass der Mann da wirklich auf der Bühne stand, als man einfach einige Songs am Anfang brauchte, um sich wieder in den Griff zu kriegen, bis dann ein erstes Beatles-Stück gespielt wurde (insgesamt waren es auch da schon ca. 50%). Bei der nächsten großen Tour, 1993, wurde direkt mit Drive My Car begonnen und der Beatles-Anteil hatte sich noch erhöht, bis hin zu den 3/4, die 2003/2004 gegeben wurden, so dass man übersättigt wie nach den Weihnachtstagen herauskam. Es geht dabei beileibe nicht nur um den Qualitätsunterschied zwischen Beatles- und Solomaterial, den es, insgesamt gesehen, natürlich doch gibt. Sondern eben auch um das Verhältnis von Bekanntem und weniger Bekanntem, von Früh- und Spätwerk, und es war für mich z.B. 2004 in Leipzig ein trauriger Moment, als das unglaublich schöne For No One einfach so unterging. Vielleicht sollte Paul sich mal mit einem guten Koch über Menüfolgen unterhalten.
McCartney ging in den 70er Jahren verkrampf mit der Bürde um, einer der zwei kreativen Köpfe in der besten Band der Welt gewesen zu sein. Bei Konzerten seiner Band Wings lehnte er es ab, Titel aus der großen alten Zeit zu spielen. Er war erst Ende 20 und wollte seine jeweils aktuelle Musik gewürdigt wissen. [...]
Erst allmählich akzeptierte McCartney, dass er die Schatten von John, Ringo und George nicht würde abschütteln können. [...]
Neben dem Kerngeschäft unterhält Sir Paul unbehelligt von der Öffentlichkeit eine Werkstatt, in der künstlerisch ambitionierte, klassische wie populäre Musik entsteht. [...]
Man darf sich McCartney also als glücklichen Künstler vorstellen, als Teil der musikalischen Gegenwart. Auf der Bühne repräsentiert er indes die alte Schule. [...]
Denn dass auch im Solowerk Perlen zu finden sind, damit nerve ich die geschätzte Leserschaft ja regelmäßig. Es wäre halt schön, wenn auch der Meister selber ein wenig mehr Zutrauen zu seinem Werk hätte. Und zu seinem Publikum. Das nicht nur auf Letitbeyesterdayheyjude wartet.
Ob U2 "mithalten können" - wen interessiert so ein Mist? Was die Fans wohl "hören wollen" - ja, bist du denn Joe Cocker?
(Herrje, und wie ich mich dann doch wieder freue auf heute abend, gute 20 Jahre danach ...)
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