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Nebenbei könnte man natürlich lässig einfließen lassen, dass Charlotte Roche einen so richtig nett angelächelt hat, als man beim Bierholen an ihr vorbeigegangen ist, und dass man, nachdem man sich etwas Mut angetrunken hat, Heinz Strunk eine Frage zu seinem Werk, die einen schon länger beschäftigt hatte, stellte, damals an diesem Hochsommerabend nach der Penislesung, als beide noch lange an den Biertischen draußen saßen, so mitten unter dem Volk, aber das wäre ja bloßes Namedropping und hätte mit dem Thema dieses Beitrags rein gar nichts zu tun.
Extrem heiß war's vor der Veranstaltung vor dem Veranstaltungsort, schweißtreibend geradezu, und dass in der Stadthalle nebenan, die "AWD-Dome" zu nennen ich mich nach wie vor weigere, ja, auskunftsbegehrenden Ortsfremden auf Ihre Frage: "Wissen Sie, wo der AWD-Dome ist?", stets antworte: "Nein, leider nicht, ich kann Ihnen aber gerne den Weg zur Stadthalle erklären", denn, mal ganz im Ernst, "Dome" heißt ja nichts anderes als "Kuppel", und eine Kuppel sucht man dort nun wirklich vergebens, und der Dom wiederum ist noch mal ganz woanders, außerdem habe ich was gegen die feindliche Übernahme öffentlicher Einrichtungen, und sei es nur der Name, der durch dubiose "Finanzdienstleister" oder ähnliche Gesellschaften der Gesellschaft weg- und dreist in Besitz genommen wird, denn das ist ja nun beileibe nicht "nur Sprache" oder "nur ein Name", dass also an jenem Abend in der Stadthalle Peter Maffay aufspielte und deshalb reger Publikumsverkehr auf der Bürgerweide herrschte, tut eigentlich auch nur insofern etwas zur Sache, als ich inmitten der dort entlangströmenden kurzbehosten und -behemdeten jungen und nicht mehr ganz jungen Menschen plötzlich Freund M. erblickte, auf den ich dort wartete und angesichts dessen dicker Lederjacke ich wohl doch leicht erstaunt geguckt haben muss.
Achselzuckend und ungefragt erklärte mir M., dass Mobiltelefon, Geldbörse und Schlüsselbund ja wohl "irgendwo hin müssen", oder, so fragte er mich, wohin ich "als Mann von Welt" diese Utensilien wohl verschwinden ließe? Wenn ich mich recht erinnere, antwortete ich etwa so: "Geld in Scheinen lose in der Hosentasche, Schlüsselbund vorne rechts, Handy vorne links". Wir unterhielten uns dann noch über die modischen Vor- und Nachteile von Herrenhandtaschen, ausgebeulten Buxen, dicken Arsch- (Geldbeutel!) oder ausgebeulten Hemdtaschen (Handy!) samt der in Kauf zu nehmenden Risiken bezüglich eines etwa beim Bücken herausfallenden (Hemdtasche) oder mechanisch überbeanspruchten (Hosentasche) Mobiltelefons und kamen insgesamt zu keinem recht brauchbaren Ergebnis. So hatte z.B. meine Idee, das Portemonnaie an jenem Abend zu Hause zu lassen und nur Bares einzustecken zur Folge, dass ich nicht in der Lage war, dem Zigarettenautomat gegenüber meine Volljährigkeit nachzuweisen (was einem menschlichen Gegenüber gegenüber per Gesichtskontrolle gerade zu dieser Tageszeit durchaus möglich gewesen wäre), so dass ich auf das Wohlwollen und Verständnis zweier betrunkener Frauen vertrauen bzw. auch hinarbeiten musste, von denen eine mir dann tatsächlich ("nur mal eben kurz!") ihre Kontokarte zwecks Altersnachweis zur Verfügung stellte.
Was ich aber immer dabeihabe und dabeihaben muss, ist mein Schlüsselbund. Er besteht aus mehreren, miteinander verketteten Schlüsselringen, beherbergt vier oder fünf Schlüssel sowie einen sog. Dongle*, mit dem ich mir Zutritt zur Anstalt verschaffe, einen ovalen Anhänger aus Metall mit Zeit-Emblem auf der einen und einer individuellen, eingeprägten Nummer auf der anderen Seite, auf der der potentielle Finder des potentiell zu verlierenden Schlüsselbundes freundlich gebeten wird, das Gefundene in seiner Gesamtheit unverpackt in den nächsten Briefkasten zu werfen, auf dass der Key-Refinder-Service das tue, wozu er da ist, nämlich anhand der eingeprägten Nummer den Schlüssel seinem Besitzer zuzuordnen und ihn ihm zuzustellen, eine, wie ich fand, ganz sinnvolle Aboprämie des Wochenblatts, und seit einigen Wochen einen USB-Stick, auch dieser übrigens eine Aboprämie, ich kann manchmal nicht aus meiner Haut und bestelle eine vollkommen unlesbare und grottenschlechte Zeitschrift wie tomorrow nicht etwa aus dem Grund, dass es für dreineunzig oder vierachtzig ein paar Probehefte gibt, die lege ich sofort zum Altpapier, sondern weil ich finde, dass dreineunzig oder vierachtzig für einen USB-Stick sehr günstig sind, zumal wenn dieser USB-Stick über eine Öse verfügt, mit der man ihn an einem Schlüsselbund befestigen kann, so etwas fehlte den Dingern bisher, und es sage bitte niemand, dass man so etwas nicht brauche, einen USB-Stick am Schlüsselbund, denn ich habe darauf immer das sehr schöne, poetische Stück Teilebahn von Heinz Strunks CD Trittschall im Kriechkeller, so etwas kann man manchmal wirklich dringend -
oh, einen Moment bitte!
- Scha-hatz, was machst du denn?
- Ich blogge!
- Was bloggst du denn?
- Ach, nur, dass ich meinen Schlüsselbund heute mitgewaschen habe!
- Was hast du?
- Ich habe den mitgewaschen! Und der USB-Stick funktioniert trotzdem noch!
- Und über so was bloggst du? Interessiert das denn jemanden?
- Weiß nicht.
--
* Wikipedia: An sich ist das Wort 'Dongle' ein englischer Begriff für etwas Unbenanntes (wie auch doodad, gadget oder whatchamacallit), der in den 1970er Jahren benutzt wurde.
Extrem heiß war's vor der Veranstaltung vor dem Veranstaltungsort, schweißtreibend geradezu, und dass in der Stadthalle nebenan, die "AWD-Dome" zu nennen ich mich nach wie vor weigere, ja, auskunftsbegehrenden Ortsfremden auf Ihre Frage: "Wissen Sie, wo der AWD-Dome ist?", stets antworte: "Nein, leider nicht, ich kann Ihnen aber gerne den Weg zur Stadthalle erklären", denn, mal ganz im Ernst, "Dome" heißt ja nichts anderes als "Kuppel", und eine Kuppel sucht man dort nun wirklich vergebens, und der Dom wiederum ist noch mal ganz woanders, außerdem habe ich was gegen die feindliche Übernahme öffentlicher Einrichtungen, und sei es nur der Name, der durch dubiose "Finanzdienstleister" oder ähnliche Gesellschaften der Gesellschaft weg- und dreist in Besitz genommen wird, denn das ist ja nun beileibe nicht "nur Sprache" oder "nur ein Name", dass also an jenem Abend in der Stadthalle Peter Maffay aufspielte und deshalb reger Publikumsverkehr auf der Bürgerweide herrschte, tut eigentlich auch nur insofern etwas zur Sache, als ich inmitten der dort entlangströmenden kurzbehosten und -behemdeten jungen und nicht mehr ganz jungen Menschen plötzlich Freund M. erblickte, auf den ich dort wartete und angesichts dessen dicker Lederjacke ich wohl doch leicht erstaunt geguckt haben muss.
Achselzuckend und ungefragt erklärte mir M., dass Mobiltelefon, Geldbörse und Schlüsselbund ja wohl "irgendwo hin müssen", oder, so fragte er mich, wohin ich "als Mann von Welt" diese Utensilien wohl verschwinden ließe? Wenn ich mich recht erinnere, antwortete ich etwa so: "Geld in Scheinen lose in der Hosentasche, Schlüsselbund vorne rechts, Handy vorne links". Wir unterhielten uns dann noch über die modischen Vor- und Nachteile von Herrenhandtaschen, ausgebeulten Buxen, dicken Arsch- (Geldbeutel!) oder ausgebeulten Hemdtaschen (Handy!) samt der in Kauf zu nehmenden Risiken bezüglich eines etwa beim Bücken herausfallenden (Hemdtasche) oder mechanisch überbeanspruchten (Hosentasche) Mobiltelefons und kamen insgesamt zu keinem recht brauchbaren Ergebnis. So hatte z.B. meine Idee, das Portemonnaie an jenem Abend zu Hause zu lassen und nur Bares einzustecken zur Folge, dass ich nicht in der Lage war, dem Zigarettenautomat gegenüber meine Volljährigkeit nachzuweisen (was einem menschlichen Gegenüber gegenüber per Gesichtskontrolle gerade zu dieser Tageszeit durchaus möglich gewesen wäre), so dass ich auf das Wohlwollen und Verständnis zweier betrunkener Frauen vertrauen bzw. auch hinarbeiten musste, von denen eine mir dann tatsächlich ("nur mal eben kurz!") ihre Kontokarte zwecks Altersnachweis zur Verfügung stellte.
Was ich aber immer dabeihabe und dabeihaben muss, ist mein Schlüsselbund. Er besteht aus mehreren, miteinander verketteten Schlüsselringen, beherbergt vier oder fünf Schlüssel sowie einen sog. Dongle*, mit dem ich mir Zutritt zur Anstalt verschaffe, einen ovalen Anhänger aus Metall mit Zeit-Emblem auf der einen und einer individuellen, eingeprägten Nummer auf der anderen Seite, auf der der potentielle Finder des potentiell zu verlierenden Schlüsselbundes freundlich gebeten wird, das Gefundene in seiner Gesamtheit unverpackt in den nächsten Briefkasten zu werfen, auf dass der Key-Refinder-Service das tue, wozu er da ist, nämlich anhand der eingeprägten Nummer den Schlüssel seinem Besitzer zuzuordnen und ihn ihm zuzustellen, eine, wie ich fand, ganz sinnvolle Aboprämie des Wochenblatts, und seit einigen Wochen einen USB-Stick, auch dieser übrigens eine Aboprämie, ich kann manchmal nicht aus meiner Haut und bestelle eine vollkommen unlesbare und grottenschlechte Zeitschrift wie tomorrow nicht etwa aus dem Grund, dass es für dreineunzig oder vierachtzig ein paar Probehefte gibt, die lege ich sofort zum Altpapier, sondern weil ich finde, dass dreineunzig oder vierachtzig für einen USB-Stick sehr günstig sind, zumal wenn dieser USB-Stick über eine Öse verfügt, mit der man ihn an einem Schlüsselbund befestigen kann, so etwas fehlte den Dingern bisher, und es sage bitte niemand, dass man so etwas nicht brauche, einen USB-Stick am Schlüsselbund, denn ich habe darauf immer das sehr schöne, poetische Stück Teilebahn von Heinz Strunks CD Trittschall im Kriechkeller, so etwas kann man manchmal wirklich dringend -
oh, einen Moment bitte!
- Scha-hatz, was machst du denn?
- Ich blogge!
- Was bloggst du denn?
- Ach, nur, dass ich meinen Schlüsselbund heute mitgewaschen habe!
- Was hast du?
- Ich habe den mitgewaschen! Und der USB-Stick funktioniert trotzdem noch!
- Und über so was bloggst du? Interessiert das denn jemanden?
- Weiß nicht.
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* Wikipedia: An sich ist das Wort 'Dongle' ein englischer Begriff für etwas Unbenanntes (wie auch doodad, gadget oder whatchamacallit), der in den 1970er Jahren benutzt wurde.
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