Zwischendurch die Unruhe: Hast du dies, hast du das.
Plötzlich die Ruhe: Es ist alles da, und es wird wunderbar.
Morgen muss ich früh raus. Vielleicht komme ich wieder. Auf wiedersehen.
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Beigefügt übersende ich Ihnen zwei simulierte Lohnabrechnungen für Herrn nnier. Wenn die Überstunden auf zwei Monate aufgeteilt werden, erhält der AN 5,75 EUR mehr Netto.
Man bekommt dafür locker ein halbes Pfund Butter, ein paar Eier, etwas Mehl, Salz, Milch. Das ist nicht wenig, und Pfannkuchen können glücklich machen.
Dann wieder erinnert man sich an den Freund, der schon im ersten Job kurz nach dem Studium sagte: Also Geld ist nun wirklich kein Problem. Solche gibt's, und andere sind wenigstens berühmt geworden.
Mein Weg war ein anderer. Mir standen sämtliche Möglichkeiten offen, ich hätte alles studieren können, du wirst mal ein guter Doktor, sagte man mir beim Abitur, also machte ich erst mal in Ruhe Essen auf Rädern und dann diese Liefertouren mit dem Kleintransporter. Irgendwann schrieb ich mich, da der Freund gerade hinging, auch für irgendein Studienfach ein, zog um, begann ein anderes und dann ein drittes.
Am meisten Spaß machte der Uni-Job, da stattete man die Büros mit Möbeln aus oder schleppte Umzugskisten. Mit meinem Studienfach konnte ich nur selten etwas anfangen, auch wenn es am Anfang interessanter war als die Sachen davor. Aber es war alles viel zu schnell gegangen, denn eigentlich hatte ich mir immer vorgestellt, dass man nach der Schule endlich wieder in diesen paradiesischen Urzustand zurückfindet und den ganzen Tag spielen und lesen kann. Studieren tat ich wohl vor allem, um einen irgendwie akzeptierten Status zu haben, nennen wir's Student, und ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte.
Ich habe mich an der Universität selten wohlgefühlt, ging ab und zu hin, die Jahre vergingen, hier mal eine Prüfung, da mal ein Schein, und plötzlich war ich gar nicht mehr so jung und merkte, dass ich besser mal etwas zu Ende bringen sollte. Also verließ ich die Uni mit makellosem Abschluss und immer noch ohne jede Idee.
Ich hatte nicht die geringste Vorstellung davon, wie Arbeiten ist. Oder was das mit mir zu tun hat. Ich machte kein Praktikum in "meinem Bereich", das ganze Studium hindurch, wahrscheinlich war das die Angst vor der Erkenntnis, dass das sowieso nichts für mich wäre, sondern schleppte in den Semesterferien Möbel mit einem tätowierten LKW-Fahrer und verschloss die Augen.
Es gibt etwas an der Universitätswelt, das mich fundamental abstößt. Dieses ganze Institutswesen, die Inzucht, der Bluff, ich muss heute noch kotzen, wenn ich daran zurückdenke. Nie hatte ich das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, etwas Interessantes zu lernen, ich latschte da nur notgedrungen hin und ertrug es, weil mir nichts Besseres einfiel. Und dabei hatte ich alle Möglichkeiten.
Es ist ein Jammer, wenn ich es von heute aus betrachte, es gibt so interessante Dinge, die man lernen kann, z.B. lese ich sehr gerne so etwas, verdammt! Warum hat mir das keiner gesagt!
Ich hatte keine Idee, und irgendwie landete ich irgendwo ganz anders. Dann kamen die endlosen tristen Jahre, Gehirnvermietung, Gehirnverödung, muss ja, dann hielt ich es nicht mehr aus und kündigte, dann legte mir das Arbeitsamt die Würgefinger um den Hals, also bewarb ich mich irgendwo und die wollten mich und ich wollte nicht und fuhr auf den Berg, dann kam ich wieder runter und sagte: Na gut, dann fing ich an und nahm seither noch zwei Kurven, aber man muss ja von irgendwas leben.
Ich fahre jetzt diese Zierfischcontainer herum, das ist nicht uninteressant, ich kann auch nach der Arbeit nach Hause gehen und an was anderes denken, das war mir immer wichtig, und ich gehe morgens ohne Kloß im Hals hin, das ist auch wichtig. Und es bleibt genügend Freizeit, denn ich werde nicht in die Gefahr kommen, mir meine Überstunden auszahlen zu lassen.
Man bekommt dafür locker ein halbes Pfund Butter, ein paar Eier, etwas Mehl, Salz, Milch. Das ist nicht wenig, und Pfannkuchen können glücklich machen.
Dann wieder erinnert man sich an den Freund, der schon im ersten Job kurz nach dem Studium sagte: Also Geld ist nun wirklich kein Problem. Solche gibt's, und andere sind wenigstens berühmt geworden.
Mein Weg war ein anderer. Mir standen sämtliche Möglichkeiten offen, ich hätte alles studieren können, du wirst mal ein guter Doktor, sagte man mir beim Abitur, also machte ich erst mal in Ruhe Essen auf Rädern und dann diese Liefertouren mit dem Kleintransporter. Irgendwann schrieb ich mich, da der Freund gerade hinging, auch für irgendein Studienfach ein, zog um, begann ein anderes und dann ein drittes.
Am meisten Spaß machte der Uni-Job, da stattete man die Büros mit Möbeln aus oder schleppte Umzugskisten. Mit meinem Studienfach konnte ich nur selten etwas anfangen, auch wenn es am Anfang interessanter war als die Sachen davor. Aber es war alles viel zu schnell gegangen, denn eigentlich hatte ich mir immer vorgestellt, dass man nach der Schule endlich wieder in diesen paradiesischen Urzustand zurückfindet und den ganzen Tag spielen und lesen kann. Studieren tat ich wohl vor allem, um einen irgendwie akzeptierten Status zu haben, nennen wir's Student, und ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte.
Ich habe mich an der Universität selten wohlgefühlt, ging ab und zu hin, die Jahre vergingen, hier mal eine Prüfung, da mal ein Schein, und plötzlich war ich gar nicht mehr so jung und merkte, dass ich besser mal etwas zu Ende bringen sollte. Also verließ ich die Uni mit makellosem Abschluss und immer noch ohne jede Idee.
Ich hatte nicht die geringste Vorstellung davon, wie Arbeiten ist. Oder was das mit mir zu tun hat. Ich machte kein Praktikum in "meinem Bereich", das ganze Studium hindurch, wahrscheinlich war das die Angst vor der Erkenntnis, dass das sowieso nichts für mich wäre, sondern schleppte in den Semesterferien Möbel mit einem tätowierten LKW-Fahrer und verschloss die Augen.
Es gibt etwas an der Universitätswelt, das mich fundamental abstößt. Dieses ganze Institutswesen, die Inzucht, der Bluff, ich muss heute noch kotzen, wenn ich daran zurückdenke. Nie hatte ich das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, etwas Interessantes zu lernen, ich latschte da nur notgedrungen hin und ertrug es, weil mir nichts Besseres einfiel. Und dabei hatte ich alle Möglichkeiten.
Es ist ein Jammer, wenn ich es von heute aus betrachte, es gibt so interessante Dinge, die man lernen kann, z.B. lese ich sehr gerne so etwas, verdammt! Warum hat mir das keiner gesagt!
Ich hatte keine Idee, und irgendwie landete ich irgendwo ganz anders. Dann kamen die endlosen tristen Jahre, Gehirnvermietung, Gehirnverödung, muss ja, dann hielt ich es nicht mehr aus und kündigte, dann legte mir das Arbeitsamt die Würgefinger um den Hals, also bewarb ich mich irgendwo und die wollten mich und ich wollte nicht und fuhr auf den Berg, dann kam ich wieder runter und sagte: Na gut, dann fing ich an und nahm seither noch zwei Kurven, aber man muss ja von irgendwas leben.
Ich fahre jetzt diese Zierfischcontainer herum, das ist nicht uninteressant, ich kann auch nach der Arbeit nach Hause gehen und an was anderes denken, das war mir immer wichtig, und ich gehe morgens ohne Kloß im Hals hin, das ist auch wichtig. Und es bleibt genügend Freizeit, denn ich werde nicht in die Gefahr kommen, mir meine Überstunden auszahlen zu lassen.
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La la la la!
Bisher bin ich immer mit dem Auto hingefahren. Und wollte nie viel mitnehmen: Sachen für schönes Wetter. Sachen für schlechtes Wetter. Sonnenmilch. Was zum Lesen. Was zum Schreiben. Handtücher. Bettzeug. Waschzeug. Wanderschuhe. Leichte Schuhe. Langärmlige T-Shirts. Kurzärmlige T-Shirts. Schlafzeug. Regenzeug. Dicker Pulli. Lange Hose. Kurze Hose. Ganz bescheiden, alles!
Ich fahre mit dem Zug. Ich werde einen Rucksack dabeihaben, damit werde ich nach oben wandern, unten noch ein Brot kaufen und ein paar Kaminwurzn. Dann: Eine Woche Brunnenwasser.
Tra-la-la-la!
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Ach, Mist. Das mit dem Dialekt kann ich sowieso nicht. Denken Sie ihn sich selber dazu:
Splunk. Splunk. Ha. Du glaubst nicht, was mir letzte Woche passiert ist. Splunk. Ich habe doch so eine große Regentonne. Bei mir im Hof. Und die steht ein bisschen zu nahe an der Einfahrt von der Garage. Splunk. Splunk. Und meine Frau sagt schon seit Jahren: Die Tonne muss ein Stückchen mehr auf die Seite. Und ich denke immer, sie hat recht, das muss ich wirklich mal machen, und dann habe ich zu viel anderes zu tun, du weißt ja, wie das ist. Splunk. Und dann habe ich neulich, hach, du wirst es nicht glauben, dann habe ich neulich, ich Blödmann, habe ich geglaubt, dass ich die einfach ein Stück verschieben kann. Gerade so ein paar Zentimeter. Splunk. Splunk. Splunk.
Ich stelle mich so daneben und drücke so dagegen, und dann, das glaubst du nicht, dann bricht ein ganzes Stück raus und ich bekomme das ganze Wasser ab, das sind 200 Liter, und ich stehe da und bin nass, von oben bis unten, und ich denke: Das darf doch jetzt nicht wahr sein! Das gibt es doch nicht! Und jetzt ist meine schöne Regentonne kaputt, und ich denke: So was Dummes, jetzt ist die Tonne so richtig hinüber, die 200-Liter-Tonne, und ich stehe da und bin pudelnass, das glaubst du nicht, und ich denke: Ha, du Dummkopf, das hast du jetzt davon, jetzt ist deine Regentonne kaputt. Splunk. Und ich sage zu mir: Wenn jetzt die Frau nach Hause kommt. Und ich wollte die Tonne doch gerade nur ein Stückchen zur Seite rücken, gerade so ein paar Zentimeter, verstehst du, weil die da immer so gestört hat, und da schiebe ich kurz und da reißt mir das Ding kaputt, bricht so ein ganzes Stück raus, stehe ich da und bin nass bis obenhin! Von oben bis unten! Das hast du noch nicht gesehen, sowas!
Splunk. Splunk. Splunk. Ich hätte das ja wissen können, ich hätte das Wasser vorher ablassen müssen, das wusste ich eigentlich auch, aber ich dachte halt, bloß so ein paar Zentimeter, gerade nur so ein kleines Stückchen, und jetzt ist sie kaputt, da fehlt ein ganzes Stück, das ist richtig rausgebrochen, richtig so am Stück. Splunk. Splunk.
Jetzt muss ich mir eine neue besorgen, jetzt muss ich eine neue kaufen, bloß weil ich gedacht habe, dass ich die ein Stückchen schieben kann, und dann ist sie mir gerade so zerbrochen. Die war von der Witterung nach den ganzen Jahren schon zersetzt, verstehst du, schon ganz fest geworden und überhaupt nicht mehr flexibel, Kunststoff halt, der wird mit den Jahren ganz fest und dann bricht er. Splunk. Mir ist da ein ganzes Stück rausgebrochen, du hättest mich sehen sollen, ha! Und ich finde es so schade um die Tonne, die war zwar alt und nicht mehr schön, die hatte ich damals noch vom Opa bekommen, der hatte zwei, eine große und eine kleine, und der braucht nur eine und hat mir die andere gegeben. Schön war sie nicht. Aber eine gute Tonne. Splunk. Da kann man nichts machen, da muss ich eine neue kaufen, aber dass ich so blöd bin! Und die einfach ein Stück zur Seite schieben will! Du hättest mich sehen sollen! Splunk. Splunk.
Neben uns wohnt ja der S. Der S., den kennst du doch, das ist doch der, der damals aus X hergezogen ist. Hat sich von der Frau getrennt und hat seine neue Frau hier geheiratet und hat uns das Haus von der Oma abgekauft, daneben ist ja unseres, wir haben ja damals gebaut. Meine Frau wollte das denen ja unbedingt verkaufen. Splunk. Hör mir auf mit dem S. Der S. ist ein ganz großes Arschloch. Splunk. Splunk.
Wenn ich nur dran denke: Wir haben dem 1500 Liter Heizöl geschenkt. Wir haben dem die ganzen Teppiche geschenkt. Wir haben dem die ganzen Vorhänge geschenkt. Und jetzt! Hör mir auf mit dem S.
Splunk. Splunk. Splunk. Wenn ich den schon sehe. Einmal kommt meine Frau zu mir und sagt: Der S., der parkt immer auf der Straße vor unserem Haus. Warum parkt der nicht vor seinem Haus? Und da gehe ich am nächsten Morgen hin zu ihm und sage: Hör zu, was ist das mit deinem Auto da, warum parkst du nicht vor deinem Haus, das ist doch nicht normal, da stimmt doch was nicht, sowas gibt's doch gar nicht, warum parkst du bei uns gegenüber, warum stellst du dein Auto da hin, und wenn meine Frau beim Rausfahren irgendwann dagegenkommt, dann sind noch WIR schuld, und das kann doch nicht wahr sein! Und weißt du, was er da sagt!? Da sagt er zu mir: Ich darf da parken. Ich darf da parken! Sagt! Der! Zu! Mir!
Splunk. Splunk. Splunk. Ich habe mit dem G. jahrelang im Turnverein den Vorturner gemacht. Dann haben wir gesagt: Wir machen nicht mehr den Vorturner, das wird uns zuviel, sucht euch einen anderen Vorturner. Und weißt du, wer es dann gemacht hat: Der S.! Splunk. Splunk.
Splunk. Ja, der soll's gut gemacht haben, haben sie alle gesagt, als Vorturner. Aber der G. und ich, wir haben nach dem Turnen immer noch gerne in der Halle mit dem Ball herumgeschossen. Wir hatten ja die Schlüssel als Vorturner. Und dann hatte der S. den Schlüssel, der war ja dann der Vorturner. Und wenn die Turnstunde vorbei war, weißt du, was der dann gesagt hat? Dann hat der S. gesagt: So, nach dem Duschen mache ich zu, ich habe die Verantwortung, ich habe die Schlüssel, ich muss hier abschließen. Sagt! Der! Zu! Uns! Splunk. Da sind der G. und ich am nächsten Tag zum Vorstand. Und ich sag denen: So und so. Wenn der S. meint. Wenn der als Fremder meint. Wenn der als Fremder hier ankommt! Kommt! Der! Als! Fremder! An! Und! Will! Uns! Sagen! Wann! Wir! Schluss! Machen! Sollen! Gibt's denn sowas! Und wir sagen denen: Passt auf. Entweder der. Oder wir. So weit kommt's noch.
Splunk. Splunk. Splunk. So ist das mit dem S. Splunk. Und der darf da rechtlich auch parken auf der Straße vor unserem Haus. Aber warum parkt der da und nicht bei sich. Der soll vor seinem Haus parken. Und meine Frau sagt auch: Der soll da nicht mehr parken, warum parkt der da und nicht bei sich, geh hin und sag dem das. Der saubere Herr S.! So ist das mit dem! Splunk.
--
Mir ist dann wieder eingefallen, warum ich wohne, wo ich wohne, auch wenn da nicht so eine schöne Wassertretstelle ist.
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Vor dem Urlaub konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich die Fahrräder oder die Liegestühle mitnehmen sollte. Ich nahm die Fahrräder, dann war es unterwegs so heiß, dass ich bald zu greinen begann: Was habe ich mir nur gedacht, es sind doch sowieso nur ein paar Tage, und wie kann ich nur auf die Idee kommen, ein Fahrrad dringender zu benötigen als einen Liegestuhl! Ich will doch nur in Ruhe da liegen! Ich will doch nichts mehr, als auf diesem Liegestuhl zu liegen!
"Dich braucht man nur auf 1000 Meter zu bringen, dann geht's dir besser, dann bist du glücklich, hier oben, gell!", teilte man mir mit, und tatsächlich fühlte ich mich gleich ganz anders. Ich nahm am zweiten Tag sogar die Fahrräder herunter und fuhr ein Stündchen um den kleinen Bergsee, am dritten war's ein kleiner Spaziergang und am vierten oder fünften noch mal das Fahrrad. Nö! Ich will nicht weiterfahren! Hier gefällt's mir! Hier bin ich zufrieden! Hier könnte ich noch eine Woche bleiben! Oder zwei! Mir fehlt hier nichts. Höchstens der Liegestuhl.
Diesmal war's ein anderes Land, dort hatte ich bisher nicht immer nur Glück, aber das stimmt schon, wenn ich die drückende Schwüle da unten erst mal hinter mir gelassen habe und aufatmen kann, wenn ich entfernten Nadelwaldduft atmen und leises Bachplätschern hören kann, überkommt mich ein fundamentaler innerer Friede. Ich muss dann keine weiten Wanderungen machen und keine hohen Berge besteigen. Nur atmen. Essen. Schlafen. Lauschen.
Mich hat vor zwei Jahren, auch irgendwo oben, etwas gebissen, das habe ich erst viel später festgestellt und mir womöglich den Gilb eingefangen, so fühlt sich das jedenfalls an, denn diese Tests sagen alle nichts aus, die können falsch positiv oder falsch negativ sein. Und man kann eine Salzkur machen oder Homöopathie oder monatelang hochdosierte Antibiotika schlucken, das ist je nachdem und vielleicht auch nicht, und man kann privat einen speziellen Test machen, der ist viel genauer und sagt auch nichts aus, denn das kann alles falsch negativ oder falsch positiv sein.
Vielleicht ist das aber auch alles Quatsch, vielleicht gibt es im Leben diesen Knick, man bekommt einen mit und erholt sich diesmal nicht, es wird diesmal einfach nicht wie vorher, und man muss sich umstellen und daran gewöhnen. Kräfte einteilen. Atmen. Essen. Schlafen. Lauschen.
Ich kannte mal eine alte Frau, die lebte in einem winzigen Häuschen. Morgens stand sie auf, schürte den alten Herd, saß da, kochte, aß, schlaf. Früher wäre ungefähr hier eine Pointe gekommen oder eine überraschende Wendung.
"Im Grunde ist es egal, ob ein Mensch über einen gelungenen Text glücklich ist oder über ein Wurstweckle" (Inge Jens)
Hmm, lecker.
"Dich braucht man nur auf 1000 Meter zu bringen, dann geht's dir besser, dann bist du glücklich, hier oben, gell!", teilte man mir mit, und tatsächlich fühlte ich mich gleich ganz anders. Ich nahm am zweiten Tag sogar die Fahrräder herunter und fuhr ein Stündchen um den kleinen Bergsee, am dritten war's ein kleiner Spaziergang und am vierten oder fünften noch mal das Fahrrad. Nö! Ich will nicht weiterfahren! Hier gefällt's mir! Hier bin ich zufrieden! Hier könnte ich noch eine Woche bleiben! Oder zwei! Mir fehlt hier nichts. Höchstens der Liegestuhl.
Diesmal war's ein anderes Land, dort hatte ich bisher nicht immer nur Glück, aber das stimmt schon, wenn ich die drückende Schwüle da unten erst mal hinter mir gelassen habe und aufatmen kann, wenn ich entfernten Nadelwaldduft atmen und leises Bachplätschern hören kann, überkommt mich ein fundamentaler innerer Friede. Ich muss dann keine weiten Wanderungen machen und keine hohen Berge besteigen. Nur atmen. Essen. Schlafen. Lauschen.
Mich hat vor zwei Jahren, auch irgendwo oben, etwas gebissen, das habe ich erst viel später festgestellt und mir womöglich den Gilb eingefangen, so fühlt sich das jedenfalls an, denn diese Tests sagen alle nichts aus, die können falsch positiv oder falsch negativ sein. Und man kann eine Salzkur machen oder Homöopathie oder monatelang hochdosierte Antibiotika schlucken, das ist je nachdem und vielleicht auch nicht, und man kann privat einen speziellen Test machen, der ist viel genauer und sagt auch nichts aus, denn das kann alles falsch negativ oder falsch positiv sein.
Vielleicht ist das aber auch alles Quatsch, vielleicht gibt es im Leben diesen Knick, man bekommt einen mit und erholt sich diesmal nicht, es wird diesmal einfach nicht wie vorher, und man muss sich umstellen und daran gewöhnen. Kräfte einteilen. Atmen. Essen. Schlafen. Lauschen.
Ich kannte mal eine alte Frau, die lebte in einem winzigen Häuschen. Morgens stand sie auf, schürte den alten Herd, saß da, kochte, aß, schlaf. Früher wäre ungefähr hier eine Pointe gekommen oder eine überraschende Wendung.
"Im Grunde ist es egal, ob ein Mensch über einen gelungenen Text glücklich ist oder über ein Wurstweckle" (Inge Jens)
Hmm, lecker.
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Das Ende:
Der Anfang:
Dazwischen:
Zwei Stunden:
Der Anfang:
Dazwischen:
Zwei Stunden:
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Über gutes Werkzeug kann ich mich bedingungslos freuen. Meinen ersten Akkuschrauber, er nannte sich "Faust", kaufte ich mit Anfang 20, nachdem ich im Fernsehen eine Reportage über einen Zimmermann gesehen hatte, der Latten auf einen Dachstuhl schraubte. Bis dahin hatte ich nur normale Schraubenzieher gekannt und jede Schraube mühsam mit der Hand eingedreht. Und nun saß da dieser Zimmerer und versenkte in atemberaubenden Tempo lange, dicke Schrauben, während er lächelnd über seinen Beruf Auskunft gab.
Ich weiß noch, wie ich an einem der ersten Tage im neuen Haus, wir waren gerade eingezogen und ich sollte bald in die Schule kommen, frühmorgens in den Werkkeller lief und ein herumliegendes Brett in die Vorderzange der Hobelbank einspannte. Ich sägte ein paar Stücke ab. Daraus hämmerte ich ein kleines, windschiefes Regal mit zwei Seitenteilen und zwei Böden zusammen, zog krummgeschlagene Nägel nötigenfalls noch einmal halb heraus, dazu nahm ich die Beißzange, bog sie mit der Kombizange wieder gerade und versuchte, sie diesmal senkrecht einzuschlagen.
Wir waren keine Handwerkerfamilie. Die Hobelbank stammte aus einer Werkstatt, in der sie nicht mehr benötigt wurde. Mein Großvater, der als Schreiner angefangen hatte, war lange zuvor in den Möbelhandel eingestiegen. Die Schreiner waren deshalb immer weniger in der Werkstatt beschäftigt, sondern lieferten verkaufte Möbel aus und montierten diese bei den Kunden. So kamen wir zu der Hobelbank und einer Grundausstattung mit Werkzeug.
Als Kind hält man alles für normal: In einem Haushalt gibt es eine Schreibmaschine und im Keller eine Werkbank, und ich musste erst lernen, dass das nicht immer stimmt. Trotzdem war ich verblüfft, als mich ein befreundetes Studentenpaar eines Tages um Hilfe bei ein paar einfachen handwerklichen Tätigkeiten bat: Kannst du deine Bohrmaschine mitbringen? Klar, die hat nicht jeder, und den Akkuschrauber bringe ich gleich mit, einen Hammer habt ihr aber? Nein? Und eine Zange? Auch nicht? Schraubenzieher? Zollstock? Nicht? Einfach ... gar nichts!? Das konnte ich mir nicht vorstellen.
Mit dem neu gekauften Akkuschrauber ging ich erst mal heimlich auf den Dachboden. Dort standen ein paar herrenlose Schrottmöbel herum, an denen ich ihn ausprobierte: Wie dosiert man die Kraft, wie fest muss man beim Schrauben aufdrücken, wie wechselt man Bohrer und Bits? Vorsichtig tastete ich mich heran, begeistert über Kraft und Geschwindigkeit, und ich wüsste zu gerne, wie viele tausend Schrauben ich seither mit diesem Wunderwerkzeug ein- und ausgedreht habe, statt mühsam mit einem Schraubenzieher herumzuwürgen.
Ich habe zu wenig Platz. Der Keller steht voll mit Fahrrädern, Zeug, Sachen und Gerümpel. An einer Wand aber stehen ein paar alte Küchenunterschränke. Darin, darunter, daneben, davor und darauf türmen sich Elektrowerkzeuge, Schraubensammlungen, Sägen und Sandpapier. Es ist ein Wunder, dass ich manchmal tatsächlich eine Unterlegscheibe finde, wenn ich eine brauche. Aber das Verhältnis von der Zeit, die ich benötige, um alles zusammenzusuchen, zu der Zeit, in der ich wirklich arbeiten kann, ist absurd.
"Faust" liegt immer noch da unten, getrennt von Ladegerät und Akku, die garantiert auch noch irgendwo liegen, bloß weiß ich nicht, wo, deshalb musste ich schon kurz darauf einen Nachfolgeschrauber kaufen, ein billiges Baumarktmodell, das weit mehr als ein Jahrzehnt treue Dienste geleistet hat. Erst jetzt macht der Akku schlapp, und seit ich kürzlich ein aktuelles Spitzenmodell mit Li-Ion-Akku in der Hand hielt, bin ich verdorben: Welch eine Kraft! So was will ich auch haben.
Und übrigens eine Hobelbank. Und einen Werkkeller. Aufgeräumt. Dann macht euch auf was gefasst.
Ich weiß noch, wie ich an einem der ersten Tage im neuen Haus, wir waren gerade eingezogen und ich sollte bald in die Schule kommen, frühmorgens in den Werkkeller lief und ein herumliegendes Brett in die Vorderzange der Hobelbank einspannte. Ich sägte ein paar Stücke ab. Daraus hämmerte ich ein kleines, windschiefes Regal mit zwei Seitenteilen und zwei Böden zusammen, zog krummgeschlagene Nägel nötigenfalls noch einmal halb heraus, dazu nahm ich die Beißzange, bog sie mit der Kombizange wieder gerade und versuchte, sie diesmal senkrecht einzuschlagen.
Wir waren keine Handwerkerfamilie. Die Hobelbank stammte aus einer Werkstatt, in der sie nicht mehr benötigt wurde. Mein Großvater, der als Schreiner angefangen hatte, war lange zuvor in den Möbelhandel eingestiegen. Die Schreiner waren deshalb immer weniger in der Werkstatt beschäftigt, sondern lieferten verkaufte Möbel aus und montierten diese bei den Kunden. So kamen wir zu der Hobelbank und einer Grundausstattung mit Werkzeug.
Als Kind hält man alles für normal: In einem Haushalt gibt es eine Schreibmaschine und im Keller eine Werkbank, und ich musste erst lernen, dass das nicht immer stimmt. Trotzdem war ich verblüfft, als mich ein befreundetes Studentenpaar eines Tages um Hilfe bei ein paar einfachen handwerklichen Tätigkeiten bat: Kannst du deine Bohrmaschine mitbringen? Klar, die hat nicht jeder, und den Akkuschrauber bringe ich gleich mit, einen Hammer habt ihr aber? Nein? Und eine Zange? Auch nicht? Schraubenzieher? Zollstock? Nicht? Einfach ... gar nichts!? Das konnte ich mir nicht vorstellen.
Mit dem neu gekauften Akkuschrauber ging ich erst mal heimlich auf den Dachboden. Dort standen ein paar herrenlose Schrottmöbel herum, an denen ich ihn ausprobierte: Wie dosiert man die Kraft, wie fest muss man beim Schrauben aufdrücken, wie wechselt man Bohrer und Bits? Vorsichtig tastete ich mich heran, begeistert über Kraft und Geschwindigkeit, und ich wüsste zu gerne, wie viele tausend Schrauben ich seither mit diesem Wunderwerkzeug ein- und ausgedreht habe, statt mühsam mit einem Schraubenzieher herumzuwürgen.
Ich habe zu wenig Platz. Der Keller steht voll mit Fahrrädern, Zeug, Sachen und Gerümpel. An einer Wand aber stehen ein paar alte Küchenunterschränke. Darin, darunter, daneben, davor und darauf türmen sich Elektrowerkzeuge, Schraubensammlungen, Sägen und Sandpapier. Es ist ein Wunder, dass ich manchmal tatsächlich eine Unterlegscheibe finde, wenn ich eine brauche. Aber das Verhältnis von der Zeit, die ich benötige, um alles zusammenzusuchen, zu der Zeit, in der ich wirklich arbeiten kann, ist absurd.
"Faust" liegt immer noch da unten, getrennt von Ladegerät und Akku, die garantiert auch noch irgendwo liegen, bloß weiß ich nicht, wo, deshalb musste ich schon kurz darauf einen Nachfolgeschrauber kaufen, ein billiges Baumarktmodell, das weit mehr als ein Jahrzehnt treue Dienste geleistet hat. Erst jetzt macht der Akku schlapp, und seit ich kürzlich ein aktuelles Spitzenmodell mit Li-Ion-Akku in der Hand hielt, bin ich verdorben: Welch eine Kraft! So was will ich auch haben.
Und übrigens eine Hobelbank. Und einen Werkkeller. Aufgeräumt. Dann macht euch auf was gefasst.
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Weichspüler sollen dem Effekt entgegenwirken, dass sich die Wäsche nach dem Waschen in der Maschine und anschließendem Trocknen in unbewegter Luft hart anfühlt. [Wikipedia]Als ich neulich nass aus dem See stieg und mich mit einem quadratischen, weißen Stück Stoff von etwa 20 cm Kantenlänge abzureiben begann, kamen wieder diese belustigten Kommentare: Hihihi, was ist das denn bzw. Ist das so ein Hi-tec-Material und dergleichen. Nö, antwortete ich, während ich den Lappen auswrang, das ist ein Frotteewaschlappen, altes Interrailerwissen, spart enorm Platz und Gewicht - und ist bei diesen Temparaturen absolut ausreichend, das bisschen Restfeuchte auf der Haut kommt grad recht.
Dann wickelten sie sich in ihre aprilfrischen Bademäntel und tennisplatzgroßen Saunatücher, schmunzelten über den Sonderling und hatten für die Nacht was zum Nachdenken. So ein Hi-tec-Handtuch habe ich übrigens auch mal geschenkt bekommen, es fühlt sich ungefähr an wie ein Fleecepulli oder ein Poliertuch fürs KFZ, kann angeblich das X-fache seines Eigengewichts an Wasser aufnehmen etc. etc., das habe ich ausprobiert und stimmt wohl auch. Bloß bin ich kein Auto.
Das Gute an diesem Wetter ist ja wohl, dass man die Klamotten an der Luft trocknen lassen kann. Ich bin da sicherlich geprägt, frühkindlich, unser Handtuch stand immer hinter der Tür, aber für mich gibt es kaum etwas Schlimmeres als weiche Wäsche. Dieses unnatürlich flauschige Gefühl auf der Haut ist mir ein Graus, ich hänge deshalb in den Heizungskeller, was ich kann, T-Shirts und Jeans trocknen an der Leine, aber die Unmengen an Socken, Bettwäsche, Handtüchern etc. müssen durch den Trockner gejagt werden, tagein, tagaus, und der Preis ist die verlorene Härte.
Das ist es, was ich am Sommer liebe: Du hängst das Zeug auf den Wäscheständer, die Sonne ballert, der Wind weht, nach ein paar Stunden nimmst du die Wäsche wieder ab und merkst schon beim Einfüllen in den Korb diesen wunderbaren Widerstand an den Knickfalten. Der Stoff steht, der will seine Form halten, der ist nicht schlaff und labberig wie zerlaufender Analogkäse, der ist stabil und schroff wie Sandpapier und die Wange meines Großvaters beim Gutenachtsagen.
An meinem Handtuch will ich Streichhölzer entzünden können. Ich will seinen Widerstand spüren, beim Zusammenlegen und beim Auseinanderfalten, und wenn ich es mühsam hinter meinen Rücken befördert habe, so wie es meine vierjährige Freundin mir damals beigebracht hat, und seitlich hin- und herzerre, dann will ich etwas davon haben, das soll auf den Schultern reiben und die Lenden schrubben, wozu lebt man denn.
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"We're Zen Elephant from Bristol, England. Anybody know Bristol? Yeah. Actually we're from Cheltenham. Anybody know Cheltenham? No. Nobody ever knows Cheltenham. That's why we always say we're from Bristol", so äußerte sinngemäß der Sänger in einer seiner ersten Ansagen, da war die Stimmung schon richtig gut.
Ich kenne jemanden, der gewinnt dauernd Konzerte. Also nicht den Eintritt zu einem Konzert, sondern das Konzert selbst. Dann wird im Wohnzimmer Platz gemacht, werden Stühle aufgereiht und ein paar Flaschen Bier in den Kühlschrank gelegt. Dienstagabends setzt man sich aufs Fahrrad und trifft vor dem Haus ein paar junge Herren an, die gerade einen Lederball hin- und herschießen, wahrscheinlich warten die auf den Sohn des Hauses. Drinnen geht es auch bald los, zunächst tritt ein junger Franzose namens Fred Raspail auf, der sehr ruhige, selbstgeschriebene Lieder auf der akustischen Gitarre begleitet und manchmal sehnsuchtsvoll pfeift. Sogar die Kinder auf dem Fußboden hören da mit der Chipsknabberei auf und lauschen. Für sein letztes Lied bittet er die englische Band zu Hilfe und auf die Bühne, die dann dermaßen drauflosgroovt, dass es schon fast peinlich ist, so stark wird applaudiert, dabei war der Franzose echt nicht schlecht.
Es ist eng, aber nicht zu eng, kurze Pause, draußen spielt keiner mehr Fußball, denn, das hat man inzwischen kapiert, die spielen jetzt drinnen Bass, Gitarre und Schlagzeug. Wahrscheinlich sind sie gar nicht so jung, nur im Vergleich, und man muss an Interrail denken und an all die verpassten Gelegenheiten, man hätte doch in einem verbeulten Transporter durch ein anderes Land fahren müssen und vor allem ein Instrument lernen, am besten Bass, der legt das Fundament und fällt am meisten dann auf, wenn er fehlt.
Bevor der Hut rumgeht, gibt es Zugaben, Applaus schallt durch den lauen Abend, dann geht's noch mal zum Kühlschrank und dann aber zum Fahrrad. Àuf dem Nachhauseweg fährt ein schwarzer Transporter an mir vorbei, Rechtslenker.
(Ich
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Gegenüber wohnte mal einer, der verfugte Häuser. Auf seinem Handwerker-PKW und auf dem Schild am Haus stand zu lesen: X. Y., Verfugungen. Ich wunderte mich, dass das ein Beruf ist. Wann sieht man schon mal jemanden beim Verfugen? Keineswegs ging es um kleine Silikonarbeiten in Bad oder Küche, das war klar, denn man fuhr mit einer langen Leiter auf dem Autodach herum und war oft zu zweit unterwegs. Auch sah ich oft heimlich beim Verladen geheimnisvoller, meterlanger Schaumstoffwülste zu, die man bündelweise aus dem Haus zum Fahrzeug trug und die irgendwie organisch vor sich hin zu wabbeln schienen, Tiefseetentakeln gleich.
Natursteinfugen, Fassadenfugen, Anschlussfugen, Reinraumfugen, Tankstellenfugen, Fugen nach WHG §19.
Wie man heutzutage baut, davon habe ich völlig falsche Vorstellungen, ich merke das immer wieder: Stein auf Stein - ha ha! Interessant ja immer der Tiefbau, wenn eine Gründung hermuss, da werden Löcher gebohrt mit Korkenziehermaschinen so groß, dann wird offenbar Beton in den Boden gespritzt und härtet dortselbst zum Pfahl aus.* Bald werden längs und quer Gräbelein geschaufelt, diese mit stählernem Flechtwerk ausgekleidet, ein feines Fundament wird das, da bin ich wohlgemut!
Brandschutzfugen, Hochbaufugen, alle Bereiche rund um PU und MS Hybrid. Fugen im Ausbau, Bodenfugen, Fugen in Tanks und Silos, Elastomerfugenbänder, Kompressionsdichtbänder.
Schon aber geht es in die Höhe: Irgendwelches Ständerwerk anstelle von Mauern, dazwischen große Glasflächen, und wenn doch mal etwas wie eine Wand aussieht, kann man nie sicher sein, ob es eine tragende Funktion hat oder bloße Füllung ist. Sicher, bald hängen portugiesische Muschelkalkplatten davor, dann sieht man nichts mehr. Aber es ist wie mit diesem riesigen Stahlträger am neuen Berliner Bahnhof: Der ist beim ersten Sturm herausgefallen - trug also gar nichts, sondern wurde getragen und lag halt etwas knapp auf, mein Gott.
Fugenabdichtung mit Dichtstoffen. Fugenabdichtung mit Fugenbändern (Abklebesysteme, Injektionsprodukte, Quellprodukte, Fugenbänder und -bleche). Fugen in LAU-Anlagen. Universelle Fugendichtstoffe. Fugenverschlussband. Fugenverschlussprofile.
"Durch den Orkan war bekannt geworden"** gefällt mir übrigens sehr. Durch das Erdbeben war bekannt geworden, dass Atomkraftwerke kaputtgehen können. Durch die Flut war bekannt geworden, dass die Deiche nicht hielten. Durch die Kaufsumme war bekannt geworden, dass ich nicht genügend Geld habe. Durch die Einschusslöcher war bekannt geworden, dass ich sterblich bin.
Kennen Sie noch die Wombles? Ich habe eine undeutliche Erinnerung an maulwurf- oder igelartige Erdbewohner, die in kurzen Episoden nicht weiter aufregende Abenteuer erlebten, fünf oder zehn Minuten lang. "Wombeln fängt an vor der eigenen Tür / Wombles sind Wesen, die tun was dafür / Leise und freundlich und sauber sind sie / Jeder muss wombeln, denn sonst klappt es nie!", dieses Lied übte auf mich eine seltsame Faszination aus, es hatte etwas wunderbar Tautologisches an sich, und ich war vor einigen Jahren bitter enttäuscht, als ich in diesem scheiß Internet den tatsächlichen Text des Titelsongs lesen musste: "Umwelt fängt an vor der eigenen Tür". Pff!
Schon stellt sich alles viel banaler dar. Zum Beispiel die Folge, in der irgendein Womble auf die Idee kommt, Fenster und Türen abzudichten. Da wurde in Tricktechnik irgendein Zeug in einem Kessel zusammengekocht, daraus lange, biegsame Würste geformt, schließlich alles in die Ritzen gedrückt. "Puh! Ist das heiß hier drin! Kann mal jemand das Fenster aufmachen, damit wir wenigstens ein bisschen Durchzug haben!", endete die Fugenfolge mit den immergleichen, wunderbaren Worten: "Lieber 'n bisschen übertreiben / Aber immer sauber bleiben!"
Das will ich von keiner Umweltpädagogik befleckt sehen. Und ganz ehrlich, Peter Altmaier: Ich hatte einen sehr coolen Halbsatz von Ihnen auf meinem Smartphone gesehen. Als ich diesen noch mal nachlesen wollte, war ich sehr ernüchtert darüber, was Sie tatsächlich gesagt hatten.
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* "Nachdem der Pfahl betoniert wurde und der Beton ausreichend abgebunden hat, wird die Baugrube ausgehoben, sodass die Pfahlköpfe zum Vorschein kommen. Die Bohrpfahlköpfe werden anschließend auf das erforderliche Niveau abgebrochen [...] Um eine Entmischung des Frischbetons zu vermeiden wird mit dem Kontraktorverfahren betoniert, d.h. das Betonierrohr endet immer unterhalb der Frischbetonoberfläche. Der „schlechte“, weniger tragfähige Beton schwimmt oben auf und muss nach dem Abbinden abgestemmt werden." [Q]
** "Durch den Orkan war bekannt geworden, dass über 100 waagerechte Stahlträger nicht befestigt waren, sondern lose auf Verstrebungen lagerten." [Q]
Natursteinfugen, Fassadenfugen, Anschlussfugen, Reinraumfugen, Tankstellenfugen, Fugen nach WHG §19.
Wie man heutzutage baut, davon habe ich völlig falsche Vorstellungen, ich merke das immer wieder: Stein auf Stein - ha ha! Interessant ja immer der Tiefbau, wenn eine Gründung hermuss, da werden Löcher gebohrt mit Korkenziehermaschinen so groß, dann wird offenbar Beton in den Boden gespritzt und härtet dortselbst zum Pfahl aus.* Bald werden längs und quer Gräbelein geschaufelt, diese mit stählernem Flechtwerk ausgekleidet, ein feines Fundament wird das, da bin ich wohlgemut!
Brandschutzfugen, Hochbaufugen, alle Bereiche rund um PU und MS Hybrid. Fugen im Ausbau, Bodenfugen, Fugen in Tanks und Silos, Elastomerfugenbänder, Kompressionsdichtbänder.
Schon aber geht es in die Höhe: Irgendwelches Ständerwerk anstelle von Mauern, dazwischen große Glasflächen, und wenn doch mal etwas wie eine Wand aussieht, kann man nie sicher sein, ob es eine tragende Funktion hat oder bloße Füllung ist. Sicher, bald hängen portugiesische Muschelkalkplatten davor, dann sieht man nichts mehr. Aber es ist wie mit diesem riesigen Stahlträger am neuen Berliner Bahnhof: Der ist beim ersten Sturm herausgefallen - trug also gar nichts, sondern wurde getragen und lag halt etwas knapp auf, mein Gott.
Fugenabdichtung mit Dichtstoffen. Fugenabdichtung mit Fugenbändern (Abklebesysteme, Injektionsprodukte, Quellprodukte, Fugenbänder und -bleche). Fugen in LAU-Anlagen. Universelle Fugendichtstoffe. Fugenverschlussband. Fugenverschlussprofile.
"Durch den Orkan war bekannt geworden"** gefällt mir übrigens sehr. Durch das Erdbeben war bekannt geworden, dass Atomkraftwerke kaputtgehen können. Durch die Flut war bekannt geworden, dass die Deiche nicht hielten. Durch die Kaufsumme war bekannt geworden, dass ich nicht genügend Geld habe. Durch die Einschusslöcher war bekannt geworden, dass ich sterblich bin.
Kennen Sie noch die Wombles? Ich habe eine undeutliche Erinnerung an maulwurf- oder igelartige Erdbewohner, die in kurzen Episoden nicht weiter aufregende Abenteuer erlebten, fünf oder zehn Minuten lang. "Wombeln fängt an vor der eigenen Tür / Wombles sind Wesen, die tun was dafür / Leise und freundlich und sauber sind sie / Jeder muss wombeln, denn sonst klappt es nie!", dieses Lied übte auf mich eine seltsame Faszination aus, es hatte etwas wunderbar Tautologisches an sich, und ich war vor einigen Jahren bitter enttäuscht, als ich in diesem scheiß Internet den tatsächlichen Text des Titelsongs lesen musste: "Umwelt fängt an vor der eigenen Tür". Pff!
Schon stellt sich alles viel banaler dar. Zum Beispiel die Folge, in der irgendein Womble auf die Idee kommt, Fenster und Türen abzudichten. Da wurde in Tricktechnik irgendein Zeug in einem Kessel zusammengekocht, daraus lange, biegsame Würste geformt, schließlich alles in die Ritzen gedrückt. "Puh! Ist das heiß hier drin! Kann mal jemand das Fenster aufmachen, damit wir wenigstens ein bisschen Durchzug haben!", endete die Fugenfolge mit den immergleichen, wunderbaren Worten: "Lieber 'n bisschen übertreiben / Aber immer sauber bleiben!"
Das will ich von keiner Umweltpädagogik befleckt sehen. Und ganz ehrlich, Peter Altmaier: Ich hatte einen sehr coolen Halbsatz von Ihnen auf meinem Smartphone gesehen. Als ich diesen noch mal nachlesen wollte, war ich sehr ernüchtert darüber, was Sie tatsächlich gesagt hatten.
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* "Nachdem der Pfahl betoniert wurde und der Beton ausreichend abgebunden hat, wird die Baugrube ausgehoben, sodass die Pfahlköpfe zum Vorschein kommen. Die Bohrpfahlköpfe werden anschließend auf das erforderliche Niveau abgebrochen [...] Um eine Entmischung des Frischbetons zu vermeiden wird mit dem Kontraktorverfahren betoniert, d.h. das Betonierrohr endet immer unterhalb der Frischbetonoberfläche. Der „schlechte“, weniger tragfähige Beton schwimmt oben auf und muss nach dem Abbinden abgestemmt werden." [Q]
** "Durch den Orkan war bekannt geworden, dass über 100 waagerechte Stahlträger nicht befestigt waren, sondern lose auf Verstrebungen lagerten." [Q]
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