Mumien, Analphabeten, Diebe.
Du hast's gut, du hast dein Leben noch vor dir.
An der Wassertrete
nnier | 19. September 2012 | Topic In echt
Splunk. Splunk. Ha. Du glaubsch nidde, was mir letschti Woch basiert isch. Splunk. I hab doch so e groß Rägedonn. So e 200 Lidder Rägedonn. Bei mir im Hof. Und die stoht e bissli z'noh

Ach, Mist. Das mit dem Dialekt kann ich sowieso nicht. Denken Sie ihn sich selber dazu:

Splunk. Splunk. Ha. Du glaubst nicht, was mir letzte Woche passiert ist. Splunk. Ich habe doch so eine große Regentonne. Bei mir im Hof. Und die steht ein bisschen zu nahe an der Einfahrt von der Garage. Splunk. Splunk. Und meine Frau sagt schon seit Jahren: Die Tonne muss ein Stückchen mehr auf die Seite. Und ich denke immer, sie hat recht, das muss ich wirklich mal machen, und dann habe ich zu viel anderes zu tun, du weißt ja, wie das ist. Splunk. Und dann habe ich neulich, hach, du wirst es nicht glauben, dann habe ich neulich, ich Blödmann, habe ich geglaubt, dass ich die einfach ein Stück verschieben kann. Gerade so ein paar Zentimeter. Splunk. Splunk. Splunk.

Ich stelle mich so daneben und drücke so dagegen, und dann, das glaubst du nicht, dann bricht ein ganzes Stück raus und ich bekomme das ganze Wasser ab, das sind 200 Liter, und ich stehe da und bin nass, von oben bis unten, und ich denke: Das darf doch jetzt nicht wahr sein! Das gibt es doch nicht! Und jetzt ist meine schöne Regentonne kaputt, und ich denke: So was Dummes, jetzt ist die Tonne so richtig hinüber, die 200-Liter-Tonne, und ich stehe da und bin pudelnass, das glaubst du nicht, und ich denke: Ha, du Dummkopf, das hast du jetzt davon, jetzt ist deine Regentonne kaputt. Splunk. Und ich sage zu mir: Wenn jetzt die Frau nach Hause kommt. Und ich wollte die Tonne doch gerade nur ein Stückchen zur Seite rücken, gerade so ein paar Zentimeter, verstehst du, weil die da immer so gestört hat, und da schiebe ich kurz und da reißt mir das Ding kaputt, bricht so ein ganzes Stück raus, stehe ich da und bin nass bis obenhin! Von oben bis unten! Das hast du noch nicht gesehen, sowas!

Splunk. Splunk. Splunk. Ich hätte das ja wissen können, ich hätte das Wasser vorher ablassen müssen, das wusste ich eigentlich auch, aber ich dachte halt, bloß so ein paar Zentimeter, gerade nur so ein kleines Stückchen, und jetzt ist sie kaputt, da fehlt ein ganzes Stück, das ist richtig rausgebrochen, richtig so am Stück. Splunk. Splunk.

Jetzt muss ich mir eine neue besorgen, jetzt muss ich eine neue kaufen, bloß weil ich gedacht habe, dass ich die ein Stückchen schieben kann, und dann ist sie mir gerade so zerbrochen. Die war von der Witterung nach den ganzen Jahren schon zersetzt, verstehst du, schon ganz fest geworden und überhaupt nicht mehr flexibel, Kunststoff halt, der wird mit den Jahren ganz fest und dann bricht er. Splunk. Mir ist da ein ganzes Stück rausgebrochen, du hättest mich sehen sollen, ha! Und ich finde es so schade um die Tonne, die war zwar alt und nicht mehr schön, die hatte ich damals noch vom Opa bekommen, der hatte zwei, eine große und eine kleine, und der braucht nur eine und hat mir die andere gegeben. Schön war sie nicht. Aber eine gute Tonne. Splunk. Da kann man nichts machen, da muss ich eine neue kaufen, aber dass ich so blöd bin! Und die einfach ein Stück zur Seite schieben will! Du hättest mich sehen sollen! Splunk. Splunk.

Neben uns wohnt ja der S. Der S., den kennst du doch, das ist doch der, der damals aus X hergezogen ist. Hat sich von der Frau getrennt und hat seine neue Frau hier geheiratet und hat uns das Haus von der Oma abgekauft, daneben ist ja unseres, wir haben ja damals gebaut. Meine Frau wollte das denen ja unbedingt verkaufen. Splunk. Hör mir auf mit dem S. Der S. ist ein ganz großes Arschloch. Splunk. Splunk.

Wenn ich nur dran denke: Wir haben dem 1500 Liter Heizöl geschenkt. Wir haben dem die ganzen Teppiche geschenkt. Wir haben dem die ganzen Vorhänge geschenkt. Und jetzt! Hör mir auf mit dem S.

Splunk. Splunk. Splunk. Wenn ich den schon sehe. Einmal kommt meine Frau zu mir und sagt: Der S., der parkt immer auf der Straße vor unserem Haus. Warum parkt der nicht vor seinem Haus? Und da gehe ich am nächsten Morgen hin zu ihm und sage: Hör zu, was ist das mit deinem Auto da, warum parkst du nicht vor deinem Haus, das ist doch nicht normal, da stimmt doch was nicht, sowas gibt's doch gar nicht, warum parkst du bei uns gegenüber, warum stellst du dein Auto da hin, und wenn meine Frau beim Rausfahren irgendwann dagegenkommt, dann sind noch WIR schuld, und das kann doch nicht wahr sein! Und weißt du, was er da sagt!? Da sagt er zu mir: Ich darf da parken. Ich darf da parken! Sagt! Der! Zu! Mir!

Splunk. Splunk. Splunk. Ich habe mit dem G. jahrelang im Turnverein den Vorturner gemacht. Dann haben wir gesagt: Wir machen nicht mehr den Vorturner, das wird uns zuviel, sucht euch einen anderen Vorturner. Und weißt du, wer es dann gemacht hat: Der S.! Splunk. Splunk.

Splunk. Ja, der soll's gut gemacht haben, haben sie alle gesagt, als Vorturner. Aber der G. und ich, wir haben nach dem Turnen immer noch gerne in der Halle mit dem Ball herumgeschossen. Wir hatten ja die Schlüssel als Vorturner. Und dann hatte der S. den Schlüssel, der war ja dann der Vorturner. Und wenn die Turnstunde vorbei war, weißt du, was der dann gesagt hat? Dann hat der S. gesagt: So, nach dem Duschen mache ich zu, ich habe die Verantwortung, ich habe die Schlüssel, ich muss hier abschließen. Sagt! Der! Zu! Uns! Splunk. Da sind der G. und ich am nächsten Tag zum Vorstand. Und ich sag denen: So und so. Wenn der S. meint. Wenn der als Fremder meint. Wenn der als Fremder hier ankommt! Kommt! Der! Als! Fremder! An! Und! Will! Uns! Sagen! Wann! Wir! Schluss! Machen! Sollen! Gibt's denn sowas! Und wir sagen denen: Passt auf. Entweder der. Oder wir. So weit kommt's noch.

Splunk. Splunk. Splunk. So ist das mit dem S. Splunk. Und der darf da rechtlich auch parken auf der Straße vor unserem Haus. Aber warum parkt der da und nicht bei sich. Der soll vor seinem Haus parken. Und meine Frau sagt auch: Der soll da nicht mehr parken, warum parkt der da und nicht bei sich, geh hin und sag dem das. Der saubere Herr S.! So ist das mit dem! Splunk.

--
Mir ist dann wieder eingefallen, warum ich wohne, wo ich wohne, auch wenn da nicht so eine schöne Wassertretstelle ist.

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monnemer, Donnerstag, 20. September 2012, 10:41
*sklishitty* *skloshitty* Aquaman! *sklishitty* *skloshitty*
Egal ob im Schwimmbad, ob der Wasserhahn tropft oder ob Sie Ihre Regentonne entleeren - seit früher Jugend ist der immer präsent.

Ich habe meine Regentonnen (3 x 300l) im Gartenboden versenkt. Ist auch prima, wenn man so in Gedanken herumfuhrwerkt und der Deckel mal wieder nicht drauf ist.

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nnier, Donnerstag, 20. September 2012, 20:01
Don M. und die Soundeffekte, ein viel zu wenig beachtetes Teilgebiet der MAD-Forschung.

(Des glaubsch nidde, I stoh grad so näbem Deggl un *splötsch* lieg i in dr Donn, 300 Liddr, ha, des gibds do nidde, I Seggl.)

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hora sexta, Donnerstag, 20. September 2012, 11:34
Und ich sach immer, Else, sach ich, so geht das nicht weiter.

Wie gut, dass Sie wieder da sind. Zu viel Wassertreten ist auch nicht gut. Der Mensch ist ja kein Reiher.

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nnier, Donnerstag, 20. September 2012, 20:04
Bin aber auch fast schon wieder weg, andererseits. (Jippieh!)

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