Ef hat etwaf Demütigendef an fich, muff ich tfugeben - aber ef ging am Ende nicht anderf.
Allef hatte ich ftoif ertragen, daf Herauftfiehen der proviforiffen Füllungen, fogar daf kaum auftfuhaltende Aufblafen der folchermafen aufgehöhlten Tfahnruinen mit Preffluft, und obgleich ef mir fien, alf lägen die empfindlichen Nerven nun wieder gäntflich frei - allein der Gedanke machte nervöf, flieflich war die gantfe Bohrerei vor tfwei Wochen kein Fpaf gewefen, aber da waren die entfprechenden Gebiete immerhin betäubt, und erft mit dem Nachlaffen der anäfthefierenden Wirkung kam der Fmertf - hatte ich auf eine Betäubung diefmal vertfichtet. Fie war mir auch gar nicht erft angeboten worden.
Nun waren die tfwei tfurechtgefeilten Goldklümpchen an ihren vorgefehenen Platf geklebt worden, ich hatte intfwiffen die Feftigkeit der Armlehenen def Tfahnartftftuhlf eingehend geprüft, der rote Nebel lichtete fich gerade, alf der junge Dentift auf meinen Hinweif, da ftöre noch etwaf, den Fleifer anwarf und flugf noch einen Tfehntelmillimeter def Edelmetallf abhobeln wollte.
Ich hob die Hand, ich winkte, ich verlangte nach der Fpritfe.
Allef hatte ich ftoif ertragen, daf Herauftfiehen der proviforiffen Füllungen, fogar daf kaum auftfuhaltende Aufblafen der folchermafen aufgehöhlten Tfahnruinen mit Preffluft, und obgleich ef mir fien, alf lägen die empfindlichen Nerven nun wieder gäntflich frei - allein der Gedanke machte nervöf, flieflich war die gantfe Bohrerei vor tfwei Wochen kein Fpaf gewefen, aber da waren die entfprechenden Gebiete immerhin betäubt, und erft mit dem Nachlaffen der anäfthefierenden Wirkung kam der Fmertf - hatte ich auf eine Betäubung diefmal vertfichtet. Fie war mir auch gar nicht erft angeboten worden.
Nun waren die tfwei tfurechtgefeilten Goldklümpchen an ihren vorgefehenen Platf geklebt worden, ich hatte intfwiffen die Feftigkeit der Armlehenen def Tfahnartftftuhlf eingehend geprüft, der rote Nebel lichtete fich gerade, alf der junge Dentift auf meinen Hinweif, da ftöre noch etwaf, den Fleifer anwarf und flugf noch einen Tfehntelmillimeter def Edelmetallf abhobeln wollte.
Ich hob die Hand, ich winkte, ich verlangte nach der Fpritfe.
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Akt 1: Keller
--
Dass ich überhaupt komme, dafür zahlnse schon 79.- Euro, und dann habe ich noch nichts gemacht, ist ne Sauerei. Also, wenn das noch mal passiert, schraubense erst mal selber die Rückwand ab und sehen nach, ob der rote Pinökel raussteht, dann drückense den wieder rein, dann war der nur überhitzt. Ich darf Ihnen das ja eigentlich nicht sagen.
Akt 2: bremen.de
--
Wer kann einen Abluftwäschetrockner von Siemens reparieren? Heizt nicht mehr. Tel. 0123-456789 oder E-Mail.
Akt 3: web.de
--
Kann alles, habe 25 Jahre im Kundendienst gearbeitet.
Akt 4: Keller
--
Die Heizdrähte. Gehen regelmäßig kaputt. Ich schreibe Ihnen die Bestellnummer auf, sie kriegen die am günstigsten bei Elektro Billig, dann rufen Sie mich an, ich bau Ihnen die ein.
Akt 5: DHL
--
Post für Sie! Neue Heizdrähte, hm? Kenne ich. Eine Scheiße, das.
Akt 6: Keller, nachts
--
Das muss doch, da war doch, aua!, so müsste es eigentlich, warum sind da noch Schrauben, oh, funktioniert! Ich bin der Größte! Ich kann auch alles! Ha haa haaaaa!
Akt 7: bremen.de
--
Hinweis zur Rubrik "Arbeitsangebote": In Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur wollen wir die Schwarzarbeit stärker bekämpfen. Wer hier noch was will, wird angezeigt. Viel Spaß noch auf bremen.de!
Akt 8: web.de
--
Haben Sie neulich freundlicherweise, und nun konnte ich es nicht lassen und habe selber, funktioniert schon wieder, nix für ungut, und würde Ihnen gerne für Ihre Bemühungen wenigstens.
Akt 9: web.de
--
Nochmal darauf zurück, dass Sie neulich so freundlich und überaus hilfreich. Würde wirklich gerne, für Ihre Auslagen und weil sie extra hergekommen sind.
Akt 10: web.de
--
Hallo? Halloooo?
Akt 11: Keller, ein Jahr darauf
--
Hach, kalte und nasse Wäsche nach dem Trockungsvorgang - mir schwant! Nun denn, ans Werk. War es diese Schraube oder - huch. Diese kleine Blechschraube hielt wirklich die gesamte Trommeleinheit? Nun, es war wohl die andere. Hier also die Rückwand, mja. Oh, schade - der Pinökel steht gar nicht raus, nun, es werden wohl wieder neue Heizdrähte fällig sein! Lieber wieder alles zusammenschrauben, sonst kommt noch Staub heraus.
Akt 12: Treppe, Wischblende, kleiner Junge in Schwarz-Weiß, verfremdetes Kinderlachen, Stimmen mit Echo-Effekt
--
Mutti, ich habe das Radio auseinandergebaut und dann wieder zusammengeschraubt und dann ging es wieder!
Das ist ja nicht zu glauben, Vati, sieh mal, der Junge hat ganz alleine das Radio repariert!
Akt 13: Keller
--
Baby, jetzt kommt's drauf an, zeig mir was du draufhast, ich schalte dich jetzt ein, gib dir einen Ruck, ich fühle mal die Abluft, tu es für mich - ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja!
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Dass ich überhaupt komme, dafür zahlnse schon 79.- Euro, und dann habe ich noch nichts gemacht, ist ne Sauerei. Also, wenn das noch mal passiert, schraubense erst mal selber die Rückwand ab und sehen nach, ob der rote Pinökel raussteht, dann drückense den wieder rein, dann war der nur überhitzt. Ich darf Ihnen das ja eigentlich nicht sagen.
Akt 2: bremen.de
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Wer kann einen Abluftwäschetrockner von Siemens reparieren? Heizt nicht mehr. Tel. 0123-456789 oder E-Mail.
Akt 3: web.de
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Kann alles, habe 25 Jahre im Kundendienst gearbeitet.
Akt 4: Keller
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Die Heizdrähte. Gehen regelmäßig kaputt. Ich schreibe Ihnen die Bestellnummer auf, sie kriegen die am günstigsten bei Elektro Billig, dann rufen Sie mich an, ich bau Ihnen die ein.
Akt 5: DHL
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Post für Sie! Neue Heizdrähte, hm? Kenne ich. Eine Scheiße, das.
Akt 6: Keller, nachts
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Das muss doch, da war doch, aua!, so müsste es eigentlich, warum sind da noch Schrauben, oh, funktioniert! Ich bin der Größte! Ich kann auch alles! Ha haa haaaaa!
Akt 7: bremen.de
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Hinweis zur Rubrik "Arbeitsangebote": In Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur wollen wir die Schwarzarbeit stärker bekämpfen. Wer hier noch was will, wird angezeigt. Viel Spaß noch auf bremen.de!
Akt 8: web.de
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Haben Sie neulich freundlicherweise, und nun konnte ich es nicht lassen und habe selber, funktioniert schon wieder, nix für ungut, und würde Ihnen gerne für Ihre Bemühungen wenigstens.
Akt 9: web.de
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Nochmal darauf zurück, dass Sie neulich so freundlich und überaus hilfreich. Würde wirklich gerne, für Ihre Auslagen und weil sie extra hergekommen sind.
Akt 10: web.de
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Hallo? Halloooo?
Akt 11: Keller, ein Jahr darauf
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Hach, kalte und nasse Wäsche nach dem Trockungsvorgang - mir schwant! Nun denn, ans Werk. War es diese Schraube oder - huch. Diese kleine Blechschraube hielt wirklich die gesamte Trommeleinheit? Nun, es war wohl die andere. Hier also die Rückwand, mja. Oh, schade - der Pinökel steht gar nicht raus, nun, es werden wohl wieder neue Heizdrähte fällig sein! Lieber wieder alles zusammenschrauben, sonst kommt noch Staub heraus.
Akt 12: Treppe, Wischblende, kleiner Junge in Schwarz-Weiß, verfremdetes Kinderlachen, Stimmen mit Echo-Effekt
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Mutti, ich habe das Radio auseinandergebaut und dann wieder zusammengeschraubt und dann ging es wieder!
Das ist ja nicht zu glauben, Vati, sieh mal, der Junge hat ganz alleine das Radio repariert!
Akt 13: Keller
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Baby, jetzt kommt's drauf an, zeig mir was du draufhast, ich schalte dich jetzt ein, gib dir einen Ruck, ich fühle mal die Abluft, tu es für mich - ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja!
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Ich hatte diesen Mitschüler, dem grundsätzlich das eingenähte Schildchen hinten aus dem Rundhalskragen hing. Ob T-Shirt oder Pullover, man wusste stets, mit wem man es zu tun hatte, auch wenn man nur die Rückansicht zur Verfügung hatte, und somit konnte einem zumindest mit diesem Mitschüler nicht widerfahren, was mir eines augenverklebten Tages mit einem anderen, nennen wir ihn X, passierte. Über jenen hatte ich mich geärgert, sehr geärgert, und als ich mich im Flur einem vor mir laufenden Freund Y näherte, er hatte diesen Popperschnitt, Nacken frei, und diese Popperklamotten, um ihm erregt mitzuteilen, dass X ein "echtes Arschloch" sei, hätte ich schon wissen können, dass Popperschnitt und Popperklamotten in dieser Zeit kein Alleinstellungsmerkmal waren, hätte also besser zweimal hingeschaut, denn es war das erstaunte Gesicht von Mitschüler X, in das ich blickte, als er sich umdrehte.
Diese eingenähten Schildchen können wirklich stören, nicht nur, weil sie gerne hinten heraushängen und zu allerlei Schabernack einladen - mal ganz abgesehen von den Spötteleien der Weiblichkeit, und so kam es, dass ich nicht nur das Krokodil mit einer groben Schere von der Brust des teuren Pullovers zu entfernen versuchte, wodurch ein furchtbares Loch entstand, das dann nur durch einen anderen, größeren Aufnäher kaschiert werden konnte - immerhin ein Fußball statt des Reptils -, sondern auch diese Schildchen beherzt abschnitt, sobald sie sich bemerkbar machten.
Allerdings gibt es auch Schildchen, die nicht an ihrer oberen Kante eingenäht sind, leicht nach außen klappen können und gerne einige cm lang sind, nein, viele dieser Schildchen sind rechts und links oder gar an allen vier Seiten befestigt, können mithin nirgendwohin verrutschen und stören auch weder beim An- noch beim Ausziehen, weswegen ich jahrelang in friedlicher Koexistenz mit ihnen zu leben glaubte.
Als ich neulich einen frisch gewaschenen Pullover aus feiner Wolle trug und an einem Spiegel vorbeiging, fasste ich mir reflexhaft auf die Schulter, um zu prüfen, ob ich versehentlich den Bügel dringelassen hatte, das erzähle ich nur nebenbei, man soll derartige Stücke ja immer im Liegen trocknen, sonst bilden sich da aufgrund physikalischer Gesetze, die man kennen könnte, Abdrücke und Ausstülpungen, und ich sehe mich ja nicht so oft von hinten, höchstens mal bei der Friseurin, aber mit deren Spiegel stimmt etwas nicht, denn das kann nicht mein Hinterkopf sein, den sie mir da zeigt, ich habe volles Haupthaar - dennoch ließ mir das Kleiderbügelerlebnis keine Ruhe, so dass ich derzeit mehrmals wöchentlich meine Schulterpartie begutachte, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Herrschaften: Diese Kleiderschildchen sehen ja aus wie Metallplatten! Statt der Halslinie zu folgen, stülpt sich der Rollkragen hinten rechteckig nach außen, das sieht doch nach nichts aus! Wundern Sie sich also bitte nicht, wenn Sie demnächst jemandem begegnen, auf dessen Pulloverrückseite, knapp unterhalb des Kragens, ein Fußballaufnäher prangt.
Diese eingenähten Schildchen können wirklich stören, nicht nur, weil sie gerne hinten heraushängen und zu allerlei Schabernack einladen - mal ganz abgesehen von den Spötteleien der Weiblichkeit, und so kam es, dass ich nicht nur das Krokodil mit einer groben Schere von der Brust des teuren Pullovers zu entfernen versuchte, wodurch ein furchtbares Loch entstand, das dann nur durch einen anderen, größeren Aufnäher kaschiert werden konnte - immerhin ein Fußball statt des Reptils -, sondern auch diese Schildchen beherzt abschnitt, sobald sie sich bemerkbar machten.
Allerdings gibt es auch Schildchen, die nicht an ihrer oberen Kante eingenäht sind, leicht nach außen klappen können und gerne einige cm lang sind, nein, viele dieser Schildchen sind rechts und links oder gar an allen vier Seiten befestigt, können mithin nirgendwohin verrutschen und stören auch weder beim An- noch beim Ausziehen, weswegen ich jahrelang in friedlicher Koexistenz mit ihnen zu leben glaubte.
Als ich neulich einen frisch gewaschenen Pullover aus feiner Wolle trug und an einem Spiegel vorbeiging, fasste ich mir reflexhaft auf die Schulter, um zu prüfen, ob ich versehentlich den Bügel dringelassen hatte, das erzähle ich nur nebenbei, man soll derartige Stücke ja immer im Liegen trocknen, sonst bilden sich da aufgrund physikalischer Gesetze, die man kennen könnte, Abdrücke und Ausstülpungen, und ich sehe mich ja nicht so oft von hinten, höchstens mal bei der Friseurin, aber mit deren Spiegel stimmt etwas nicht, denn das kann nicht mein Hinterkopf sein, den sie mir da zeigt, ich habe volles Haupthaar - dennoch ließ mir das Kleiderbügelerlebnis keine Ruhe, so dass ich derzeit mehrmals wöchentlich meine Schulterpartie begutachte, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Herrschaften: Diese Kleiderschildchen sehen ja aus wie Metallplatten! Statt der Halslinie zu folgen, stülpt sich der Rollkragen hinten rechteckig nach außen, das sieht doch nach nichts aus! Wundern Sie sich also bitte nicht, wenn Sie demnächst jemandem begegnen, auf dessen Pulloverrückseite, knapp unterhalb des Kragens, ein Fußballaufnäher prangt.
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Irgendwann ging es auch bei mir los und meine Gedanken kreisten nur noch um das Eine. Ich erinnere mich noch gut daran, wie es nachts plötzlich anfing damit, ich war eigentlich noch ein Kind, ich lag wach und spürte es plötzlich und fing an zu reiben und es fühlte sich gut an. Ich rieb und rieb. Allerdings konnte ich meist reiben wie ich wollte - die Erleichterung war stets nur von kurzer Dauer, kaum legte ich mich erschöpft zurück, schon war der Reiz wieder da - und ich ließ die Matratze wackeln. Nächtelang ging das so.
In diesen frühen Jahren ging es nun mal nicht anders, das kennen wohl die meisten, inzwischen bin ich in meinem Bett ja nicht mehr so oft alleine, Gott sei's gedankt, und doch kommt es regelmäßig vor, dass ich es tue, wenn sie nicht da ist oder wenn sie es einfach nicht tun will.
Ich weiß von den wenigen engen Freunden, mit denen man zu später Stunde auch mal über solche Dinge sprechen kann, dass es ihnen damit nicht anders geht: Man versucht sich zu beherrschen, doch die Gedanken sind geradezu darauf fixiert, man wälzt sich, man will es nicht schon wieder tun, doch noch während man das denkt, wandern die Hände nach unten und rubbeln und rubbeln. Das hohle, unechte Gefühl danach kennt wohl jeder. Aber es hilft manchmal beim Einschlafen.
Auch heute früh habe ich es getan, nicht nur einmal, und ich fühlte mich dennoch oder gerade deshalb krank und nicht in der Lage, zur Arbeit zu gehen. Zu stark die Angst, sich auch dort nicht beherrschen zu können, zu bedrohlich die Vorstellung, man täte es aus Verzweiflung im Büro und es käme jemand hinein - was würde man dann sagen, vermutlich nichts, vermutlich würde man hinausrennen und nie wiederkommen.
Ich bin zu Hause geblieben, ich habe schon Schmerzen im rechten Oberarm, und sogar beim Schreiben muss ich zwischendurch pausieren und es wieder und wieder tun, ein Glück, dass Sie mich nicht sehen können, aber jetzt habe ich genug gerubbelt, es hilft nichts, jetzt hole ich doch den Eimer mit dem heißen Wasser und dann stelle ich meine eiskalten Füße hinein und ziehe sie krebsrot wieder heraus, und wieder rein, und wieder raus, und rein, und raus, ah!, ah!, ah!, aaaaah! Ist das heiß!
In diesen frühen Jahren ging es nun mal nicht anders, das kennen wohl die meisten, inzwischen bin ich in meinem Bett ja nicht mehr so oft alleine, Gott sei's gedankt, und doch kommt es regelmäßig vor, dass ich es tue, wenn sie nicht da ist oder wenn sie es einfach nicht tun will.
Ich weiß von den wenigen engen Freunden, mit denen man zu später Stunde auch mal über solche Dinge sprechen kann, dass es ihnen damit nicht anders geht: Man versucht sich zu beherrschen, doch die Gedanken sind geradezu darauf fixiert, man wälzt sich, man will es nicht schon wieder tun, doch noch während man das denkt, wandern die Hände nach unten und rubbeln und rubbeln. Das hohle, unechte Gefühl danach kennt wohl jeder. Aber es hilft manchmal beim Einschlafen.
Auch heute früh habe ich es getan, nicht nur einmal, und ich fühlte mich dennoch oder gerade deshalb krank und nicht in der Lage, zur Arbeit zu gehen. Zu stark die Angst, sich auch dort nicht beherrschen zu können, zu bedrohlich die Vorstellung, man täte es aus Verzweiflung im Büro und es käme jemand hinein - was würde man dann sagen, vermutlich nichts, vermutlich würde man hinausrennen und nie wiederkommen.
Ich bin zu Hause geblieben, ich habe schon Schmerzen im rechten Oberarm, und sogar beim Schreiben muss ich zwischendurch pausieren und es wieder und wieder tun, ein Glück, dass Sie mich nicht sehen können, aber jetzt habe ich genug gerubbelt, es hilft nichts, jetzt hole ich doch den Eimer mit dem heißen Wasser und dann stelle ich meine eiskalten Füße hinein und ziehe sie krebsrot wieder heraus, und wieder rein, und wieder raus, und rein, und raus, ah!, ah!, ah!, aaaaah! Ist das heiß!
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Es reicht schon, im hektischen Alltag zwischen Backofenreinigung und Wäschehaufen kurz daran zu denken, finde ich, oder sehen Sie das anders, mir vergeht da gleich die Laune, drum sage ich rundheraus: Die Heisenbergsche Unschärferelation kann ein echtes Ärgernis sein. Sie kennen das sicher noch aus der Sesamstraße: "Es - ist - leider - nicht - möglich - lalala - zu - einem - bestimmten Zeitpunkt - lalala - sowohl - den Ort - lalala - als auch die Geschwindigkeit - lalala - und Richtung - lala - eines subatomaren Teilchens - lalala - zu besti-himmen!" - zur Melodie von Guantanamera; und wie soll bitteschön jemals anständig gebeamt werden, wenn die Elementarteilchen dauernd so hin- und herhuschen? Mich würde das auch wahnsinnig machen, und deshalb habe ich durchaus Verständnis für Herrn Heisenberg.
Andererseits will man auf diese Zukunftsvision auch nicht ohne Not verzichten, meine Kindheit jedenfalls wäre erheblich trister verlaufen, hätte es nicht die budgetären Zwänge gegeben, denen die Produzenten der originalen Star Trek - Reihe nun mal unterworfen waren und weswegen sie sich eine im Vergleich mit den ständigen Starts und Landungen eines Raumschiffs (oder einer Fähre) tricktechnisch einfacher umzusetzende Alternative einfallen lassen mussten.
Hätte ich übrigens nicht solche abschreckenden Dinge über die Rechtsanwälte der Paramount gehört, die das Internet nach den kleinsten Urheberrechtsverletzungen absuchen und dann aber so richtig draufhauen, dann würde ich jetzt garantiert ein bestimmtes Geräusch verlinken, das wesentliche Teile meiner Phantasie damals erheblich in Beschlag nahm. Aber ich kann Sie dann auch wieder schlecht daran hindern, selbst nach diesem Geräusch zu suchen.
Die andere Sache ist die mit der Lichtgeschwindigkeit. Kaum überlegt man, mit einem Raumschiff in Lichtgeschwindigkeit (LG) durch die Gegend zu reisen, als Kind stellte ich mir den Beruf des Astronauten nämlich genau so vor, heute hier, morgen dort, und es käme einem dann unterwegs einer entgegen, dann heißt es gleich wieder: Einstein beachten! Schneller als LG ist nicht! Die Geschwindigkeiten addieren sich nicht! Sieh doch zu, wie du jetzt klarkommst!
Hat übrigens schon damals jemand gemerkt, als er gucken wollte, ob die Erdrotation sich auswirkt. Gedanke: Es ist doch ein Unterschied, ob man mit seinem Geschwindigkeitsmesser dem Sonnenaufgang entgegenkommt, oder ob man dem Sonnenuntergang nur so hinterhermisst, Doppler, Tatü-tata, man kennt das ja. Kein großer, aber ein messbarer Unterschied musste es sein, so ähnlich wie mit dem Seil, das man einmal um den Äquator spannt, und ob da eine Maus drunter durchlaufen kann, aber sie maßen und maßen und wunderten sich, denn immer, ob die Erde sich nun der Sonne entgegen- oder von ihr wegdrehte, war das Licht genau gleichschnell. Und Einstein dann: Nee, schneller als LG können wir echt nicht machen, sonst passt das auch mit den ganzen Formeln nicht, und was glaubt ihr, was das für eine Arbeit war! Aber, Vorschlag zur Güte: Dann wird eben die Zeit langsamer, OK? Jedenfalls haben die sich irgendwie geeinigt, man will ja die Details bei sowas lieber gar nicht so genau wissen, Politik und Wurst, und bei solchen Meetings wollen die dann oft auch einfach nur fertig werden, und dann gibt's halt wieder mal eine Parteispende.
Als dann irgendwelche Physikleistungskursler ankamen und fragten bei den Fernsehleuten nach, wie das nun sei mit dem Beamen, da gebe es nun mal den nervigen Heisenberg mit seiner Unschärfe, da erfuhren sie, dass zum Beamen natürlich ein ganz besonderes Bauteil erforderlich sei, und zwar der Heisenbergkompensator. Und selbstverständlich seien alle Schiffe der Föderation mit einem solchen ausgestattet.
"Ja, aber ..." - Sie wissen ja, es gibt immer diese ganz speziellen Schüler, vom Sozialen her sind die ja oft nicht ganz so weit wie andere, etwas eigen kann man sagen sind doch die meisten von denen, aber eben neugierig und vom Kopf her nicht dumm - und haben immer die Hausaufgaben, die beliebtesten sind sie ja nicht, also meiner macht dreimal die Woche Sport und wenn er sich nur etwas mehr Mühe geben würde, aber am Ende ist das besser als so ein käsiger Bücherwurm, ist meine Meinung, oft sind die ja auch nicht gerade beliebt und sitzen beim Geburtstag dann in der Ecke - wenn sie überhaupt eingeladen werden - und gerade solche sind ja dann auch die, die mit Mitte 20 noch zu Hause wohnen, oft sind das ganz unglückliche Menschen, die sich nicht mal alleine die Schuhe zubinden können, und so einer gab dann keine Ruhe und fragte, wie der denn funktioniere, der Heisenbergkompensator. "Oh, der funktioniert sehr gut!", antworteten dann die Leute vom Fernsehen, und mir persönlich ist das ja auch Erklärung genug, ich will unterhalten werden, sage ich immer so schön, und kein Schulfernsehen.
Sie alle kennen die praktischen Fragen, die einen täglich beschäftigen, Einstein z.B. mit seinem Zeug, und das mit dem Astronauten, der da ein Jahr lang mit Lichtgeschwindigkeit um die Erde saust und wenn er wieder landet, fahren die plötzlich alle Volvos und sind stark gealtert, er aber hat sich ganz gut gehalten, und das Problem ist bei solchen Gedankenexperimenten, dass man immer nur seine Alltagserfahrungen zur Verfügung hat, die helfen dem Subjekt ja auch dabei, zu überleben, aber ob das für die großen Erkenntnisse reicht? Beispiel. Komme ich mit 80 Sachen einem entgegen, der auch 80 Sachen draufhat, ist das so, wie wenn ich mit 160 gegen einen Baum fahre. Das stand schon damals auf dem Werbezettel zu dieser Autocrashnummer auf dem Schützenplatz. Anderes Beispiel. Fährt ein Zug z.B. mit 95 km/h durch die Lande und ich bewege mich innerhalb des Zuges in Fahrtrichtung vorwärts mit meinen 6 km/h Fußgängergeschwindigkeit, oder nehmen wir lieber 5 km/h, weil dazwischen ja auch die Türen sind und das manchmal so eng ist, gerade im Nahverkehr, dann habe ich doch effektiv gegenüber der Außenwelt eine Geschwindigkeit von 100 km/h.
Sie nicken, Sie denken: wohin führt das, kommt hier noch was, aber das ist ja genau die Sache: Es ist nicht so. Geschwindigkeiten addieren sich nicht.
Ich wollte das auch nie glauben, und dann liest man's und denkt: ja ja, und man geht trotzdem noch durch den Zug und denkt an nichts als seine Fahrscheine und das Gepäck und verschwendet keinen Gedanken daran, ob das, was man da gerade tut, evtl. weitgehende Folgen für den raumzeitlichen Zusammenhalt unseres Universums hat.
Ich habe es am eigenen Leibe erfahren. Und zwar im ICE von Köln nach Dortmund. Dieser fährt ja schon jahrelang bestimmt seine paar hundert km täglich, das läppert sich, und zusammengenommen sind diese Effekte ernsthaft messbar.
Glauben Sie mir: Steige ich in diesen Zug ein, und es ist (außen!) Mitte Januar 2010, merke ich subjektiv außer einem leichten Kribbeln - wie beim Beamen - kaum etwas. Natürlich fährt dieser Zug auch noch von West nach Ost, überlegt man, es kommt demnach schon wieder etwas dazu, das sollte aber, da es höchstens 0,000000000000000001% sind, zu vernachlässigen sein; und dass man selber für sein Alter noch ganz gut aussieht, na, daran gewöhnt man sich einfach auch irgendwann, wenn einem das dauernd gesagt wird, Astronaut hin oder her. Alles in bester Ordnung, will man meinen, was soll schon sein?
Allerdings: Man braucht in diesem Zug nur einen gewöhnlichen tragbaren Computer einzuschalten und sich mit dem bordeigenen Drahtlosnetzwerk zu verbinden - schon wird einem das ganze Ausmaß der zeitlichen Verwerfungen klar.
Andererseits will man auf diese Zukunftsvision auch nicht ohne Not verzichten, meine Kindheit jedenfalls wäre erheblich trister verlaufen, hätte es nicht die budgetären Zwänge gegeben, denen die Produzenten der originalen Star Trek - Reihe nun mal unterworfen waren und weswegen sie sich eine im Vergleich mit den ständigen Starts und Landungen eines Raumschiffs (oder einer Fähre) tricktechnisch einfacher umzusetzende Alternative einfallen lassen mussten.
Hätte ich übrigens nicht solche abschreckenden Dinge über die Rechtsanwälte der Paramount gehört, die das Internet nach den kleinsten Urheberrechtsverletzungen absuchen und dann aber so richtig draufhauen, dann würde ich jetzt garantiert ein bestimmtes Geräusch verlinken, das wesentliche Teile meiner Phantasie damals erheblich in Beschlag nahm. Aber ich kann Sie dann auch wieder schlecht daran hindern, selbst nach diesem Geräusch zu suchen.
Die andere Sache ist die mit der Lichtgeschwindigkeit. Kaum überlegt man, mit einem Raumschiff in Lichtgeschwindigkeit (LG) durch die Gegend zu reisen, als Kind stellte ich mir den Beruf des Astronauten nämlich genau so vor, heute hier, morgen dort, und es käme einem dann unterwegs einer entgegen, dann heißt es gleich wieder: Einstein beachten! Schneller als LG ist nicht! Die Geschwindigkeiten addieren sich nicht! Sieh doch zu, wie du jetzt klarkommst!
Hat übrigens schon damals jemand gemerkt, als er gucken wollte, ob die Erdrotation sich auswirkt. Gedanke: Es ist doch ein Unterschied, ob man mit seinem Geschwindigkeitsmesser dem Sonnenaufgang entgegenkommt, oder ob man dem Sonnenuntergang nur so hinterhermisst, Doppler, Tatü-tata, man kennt das ja. Kein großer, aber ein messbarer Unterschied musste es sein, so ähnlich wie mit dem Seil, das man einmal um den Äquator spannt, und ob da eine Maus drunter durchlaufen kann, aber sie maßen und maßen und wunderten sich, denn immer, ob die Erde sich nun der Sonne entgegen- oder von ihr wegdrehte, war das Licht genau gleichschnell. Und Einstein dann: Nee, schneller als LG können wir echt nicht machen, sonst passt das auch mit den ganzen Formeln nicht, und was glaubt ihr, was das für eine Arbeit war! Aber, Vorschlag zur Güte: Dann wird eben die Zeit langsamer, OK? Jedenfalls haben die sich irgendwie geeinigt, man will ja die Details bei sowas lieber gar nicht so genau wissen, Politik und Wurst, und bei solchen Meetings wollen die dann oft auch einfach nur fertig werden, und dann gibt's halt wieder mal eine Parteispende.
Als dann irgendwelche Physikleistungskursler ankamen und fragten bei den Fernsehleuten nach, wie das nun sei mit dem Beamen, da gebe es nun mal den nervigen Heisenberg mit seiner Unschärfe, da erfuhren sie, dass zum Beamen natürlich ein ganz besonderes Bauteil erforderlich sei, und zwar der Heisenbergkompensator. Und selbstverständlich seien alle Schiffe der Föderation mit einem solchen ausgestattet.
"Ja, aber ..." - Sie wissen ja, es gibt immer diese ganz speziellen Schüler, vom Sozialen her sind die ja oft nicht ganz so weit wie andere, etwas eigen kann man sagen sind doch die meisten von denen, aber eben neugierig und vom Kopf her nicht dumm - und haben immer die Hausaufgaben, die beliebtesten sind sie ja nicht, also meiner macht dreimal die Woche Sport und wenn er sich nur etwas mehr Mühe geben würde, aber am Ende ist das besser als so ein käsiger Bücherwurm, ist meine Meinung, oft sind die ja auch nicht gerade beliebt und sitzen beim Geburtstag dann in der Ecke - wenn sie überhaupt eingeladen werden - und gerade solche sind ja dann auch die, die mit Mitte 20 noch zu Hause wohnen, oft sind das ganz unglückliche Menschen, die sich nicht mal alleine die Schuhe zubinden können, und so einer gab dann keine Ruhe und fragte, wie der denn funktioniere, der Heisenbergkompensator. "Oh, der funktioniert sehr gut!", antworteten dann die Leute vom Fernsehen, und mir persönlich ist das ja auch Erklärung genug, ich will unterhalten werden, sage ich immer so schön, und kein Schulfernsehen.
Sie alle kennen die praktischen Fragen, die einen täglich beschäftigen, Einstein z.B. mit seinem Zeug, und das mit dem Astronauten, der da ein Jahr lang mit Lichtgeschwindigkeit um die Erde saust und wenn er wieder landet, fahren die plötzlich alle Volvos und sind stark gealtert, er aber hat sich ganz gut gehalten, und das Problem ist bei solchen Gedankenexperimenten, dass man immer nur seine Alltagserfahrungen zur Verfügung hat, die helfen dem Subjekt ja auch dabei, zu überleben, aber ob das für die großen Erkenntnisse reicht? Beispiel. Komme ich mit 80 Sachen einem entgegen, der auch 80 Sachen draufhat, ist das so, wie wenn ich mit 160 gegen einen Baum fahre. Das stand schon damals auf dem Werbezettel zu dieser Autocrashnummer auf dem Schützenplatz. Anderes Beispiel. Fährt ein Zug z.B. mit 95 km/h durch die Lande und ich bewege mich innerhalb des Zuges in Fahrtrichtung vorwärts mit meinen 6 km/h Fußgängergeschwindigkeit, oder nehmen wir lieber 5 km/h, weil dazwischen ja auch die Türen sind und das manchmal so eng ist, gerade im Nahverkehr, dann habe ich doch effektiv gegenüber der Außenwelt eine Geschwindigkeit von 100 km/h.
Sie nicken, Sie denken: wohin führt das, kommt hier noch was, aber das ist ja genau die Sache: Es ist nicht so. Geschwindigkeiten addieren sich nicht.
Ich wollte das auch nie glauben, und dann liest man's und denkt: ja ja, und man geht trotzdem noch durch den Zug und denkt an nichts als seine Fahrscheine und das Gepäck und verschwendet keinen Gedanken daran, ob das, was man da gerade tut, evtl. weitgehende Folgen für den raumzeitlichen Zusammenhalt unseres Universums hat.
Ich habe es am eigenen Leibe erfahren. Und zwar im ICE von Köln nach Dortmund. Dieser fährt ja schon jahrelang bestimmt seine paar hundert km täglich, das läppert sich, und zusammengenommen sind diese Effekte ernsthaft messbar.
Glauben Sie mir: Steige ich in diesen Zug ein, und es ist (außen!) Mitte Januar 2010, merke ich subjektiv außer einem leichten Kribbeln - wie beim Beamen - kaum etwas. Natürlich fährt dieser Zug auch noch von West nach Ost, überlegt man, es kommt demnach schon wieder etwas dazu, das sollte aber, da es höchstens 0,000000000000000001% sind, zu vernachlässigen sein; und dass man selber für sein Alter noch ganz gut aussieht, na, daran gewöhnt man sich einfach auch irgendwann, wenn einem das dauernd gesagt wird, Astronaut hin oder her. Alles in bester Ordnung, will man meinen, was soll schon sein?
Allerdings: Man braucht in diesem Zug nur einen gewöhnlichen tragbaren Computer einzuschalten und sich mit dem bordeigenen Drahtlosnetzwerk zu verbinden - schon wird einem das ganze Ausmaß der zeitlichen Verwerfungen klar.
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Vorhin:
- Guten Tag, hier Arschloch von Arschlochfirma, spreche ich mit nnier?
- Ja, bitte, worum geht es denn?
- Firma Arschloch, Sie sind bei uns als Gewinnspielteilnehmer eingetragen, soll das verlängert werden?
- Bitte was?
- Sie haben an 600 Gewinnspielen teilgenommen, Sie haben da im Internet wohl mal was angeklickt, vielleicht wollten Sie ein Reise nach Thailand oder ein Auto gewinnen.
- Definitiv nicht.
- Doch, sonst wäre ich ja nicht da.
- Das ist die falsche Logik, Sie können jeden anrufen. Ich habe nichts unterschrieben oder ausgefüllt.
- Kümmern Sie sich selbst um Ihre Kündigung?
- Da ich nichts unterschrieben oder bestellt habe, kündige ich auch nichts.
- Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß mit Ihrer Jahresrechnung.
- Menschen wie Sie sind der Abschaum. Ich kann meine Verachtung gar nicht ausreichend in Worte fassen. Sie geben mir jetzt bitte Ihren Namen und den Ihrer Schweinefirma, damit ich das direkt bei der Polizei melden kann. Und dann laufen Sie bitte bei Rot über eine vielbefahrene Straße.
(Den letzten Satz habe ich leider erst nach dem Auflegen formuliert. Man ist zu freundlich, zu unvorbereitet, man rechnet nicht immer damit, von heruntergekommenen Menschen behelligt zu werden, die für etwas Geld auch ihre Mutter verkaufen würden. Feige Schweine, die mit ihren Verbrechen bei genügend Menschen Erfolg haben, die sich aus den verschiedensten Gründen nicht wehren.)
Hoffentlich ruft der bald noch mal an.
- Guten Tag, hier Arschloch von Arschlochfirma, spreche ich mit nnier?
- Ja, bitte, worum geht es denn?
- Firma Arschloch, Sie sind bei uns als Gewinnspielteilnehmer eingetragen, soll das verlängert werden?
- Bitte was?
- Sie haben an 600 Gewinnspielen teilgenommen, Sie haben da im Internet wohl mal was angeklickt, vielleicht wollten Sie ein Reise nach Thailand oder ein Auto gewinnen.
- Definitiv nicht.
- Doch, sonst wäre ich ja nicht da.
- Das ist die falsche Logik, Sie können jeden anrufen. Ich habe nichts unterschrieben oder ausgefüllt.
- Kümmern Sie sich selbst um Ihre Kündigung?
- Da ich nichts unterschrieben oder bestellt habe, kündige ich auch nichts.
- Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß mit Ihrer Jahresrechnung.
- Menschen wie Sie sind der Abschaum. Ich kann meine Verachtung gar nicht ausreichend in Worte fassen. Sie geben mir jetzt bitte Ihren Namen und den Ihrer Schweinefirma, damit ich das direkt bei der Polizei melden kann. Und dann laufen Sie bitte bei Rot über eine vielbefahrene Straße.
(Den letzten Satz habe ich leider erst nach dem Auflegen formuliert. Man ist zu freundlich, zu unvorbereitet, man rechnet nicht immer damit, von heruntergekommenen Menschen behelligt zu werden, die für etwas Geld auch ihre Mutter verkaufen würden. Feige Schweine, die mit ihren Verbrechen bei genügend Menschen Erfolg haben, die sich aus den verschiedensten Gründen nicht wehren.)
Hoffentlich ruft der bald noch mal an.
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(1, 2)
Eine Erinnerung wie in einer Kapsel.
In der Hand hielt ich die Plastikgabel. Die bereits erwähnten farbigen, ringförmigen Markierungen, die sich beiderseits entlang der beiden gegabelten Stäbchen befanden, sollten jeweils für ein bestimmtes zu suchendes Material stehen - darunter Metall. Inzwischen hatte der Mann mir einen Wünschelrutenrohling verkauft, der Preis lag irgendwo zwischen 10.- und 20.- DM, und dieser Rohling musste zunächst kalibriert werden.
Metall eignete sich besonders gut dafür. Ich ging vors Haus, um auch ja nichts sehen zu können, während hinten unter einer großen Wolldecke eine Geldmünze versteckt wurde. Diese sollte ich auffinden.
Die ersten Versuche verliefen enttäuschend. Die Rute schlug aus, wo sie nicht sollte (Alphafehler) und dort, wo sie sollte, schlug sie nicht aus (Betafehler). Mehrmals wurden die Kleberinglein versetzt, bis ich die Münze endlich fand. Nun wurde es aufregend.
Ich rannte vors Haus, die Münze ward verborgen, ich kam in den Garten, nahm die Rute und lief die Decke in konzentrischen Bahnen ab. Die Rute schlug aus, die Decke wurde gelüftet - und das Geldstück lag dort, wo ich es verortet hatte.
Ein ähnlicher Test bestand darin, eine Anzahl von Bierdeckeln, vielleicht sechs oder acht, aufzureihen und unter einem davon die Münze zu plazieren. Ich kam hinters Haus, nahm die Wünschelrute zur Hand, lief an den Bierdeckeln entlang, die Rute schnellte nach oben, die Münze war da.
Es war keine hundertprozentige Trefferquote, die ich in den Tagen darauf erzielte, gelegentlich produzierte ich einen Alpha- oder Betafehler, besonders dann, wenn ich vor skeptischem Publikum unbedingt Erfolg haben wollte. Dennoch war die Quote das, was man statistisch signifikant nennt, sie lag tatsächlich weit oberhalb dessen, was man statistisch erwarten konnte.
Wie es so ist als Kind, verlor ich irgendwann wieder das Interesse. Vielleicht war dem neuesten YPS-Heft etwas ganz besonders Aufregendes beigelegt worden, eine Maschine, die wirklich Geld druckt z.B., vielleicht musste ich auch dringend aus Lego einen Phaser bauen, den man auf Betäubung stellen konnte - oder Butterbrote schmieren, um mit meinem Freund A. abzuhauen, diesmal aber wirklich. Ich weiß es nicht mehr. Wo die Wünschelrute abgeblieben ist, ob sie erst noch in der Kiste herumlag oder einfach verlorenging, ist mir ebensowenig in Erinnerung. Es gibt diese Momente, die einem neue Welten eröffnen, und dann kommt wieder etwas Neues und man vergisst es einfach.
Eines allerdings weiß ich noch, es war beim nächsten Besuch bei den Großeltern. Dorthin hatte ich das Plastikding mitgenommen und auch einmal davon berichtet, was ich damit anstellen konnte. Hier stieß ich auf keinerlei Skepsis, sondern man begann sofort von der Tante H. zu sprechen, meiner Großtante, die diese Fähigkeit auch habe. Also besuchten wir sie eines Tages und ich führte meine Fertigkeit vor, worauf sie in die Scheune lief, um ihre eigene Wünschelrute zu holen. Begleitet wurde sie dabei von ihrem Mann, der sehr streng dreinblickte, als sie das gebogene Stück Draht hervorkramte. Gemeinsam suchten wir nun nach Wasseradern, liefen nebeneinander her, die Ruten schlugen synchron aus, es war ganz selbstverständlich - bis der strenge Onkel sprach, es sei nun genug, Tante H. solle jetzt aufhören, denn das Wünschelrutengehen greife an.
That's all, folks.
Eine Erinnerung wie in einer Kapsel.
In der Hand hielt ich die Plastikgabel. Die bereits erwähnten farbigen, ringförmigen Markierungen, die sich beiderseits entlang der beiden gegabelten Stäbchen befanden, sollten jeweils für ein bestimmtes zu suchendes Material stehen - darunter Metall. Inzwischen hatte der Mann mir einen Wünschelrutenrohling verkauft, der Preis lag irgendwo zwischen 10.- und 20.- DM, und dieser Rohling musste zunächst kalibriert werden.
Metall eignete sich besonders gut dafür. Ich ging vors Haus, um auch ja nichts sehen zu können, während hinten unter einer großen Wolldecke eine Geldmünze versteckt wurde. Diese sollte ich auffinden.
Die ersten Versuche verliefen enttäuschend. Die Rute schlug aus, wo sie nicht sollte (Alphafehler) und dort, wo sie sollte, schlug sie nicht aus (Betafehler). Mehrmals wurden die Kleberinglein versetzt, bis ich die Münze endlich fand. Nun wurde es aufregend.
Ich rannte vors Haus, die Münze ward verborgen, ich kam in den Garten, nahm die Rute und lief die Decke in konzentrischen Bahnen ab. Die Rute schlug aus, die Decke wurde gelüftet - und das Geldstück lag dort, wo ich es verortet hatte.
Ein ähnlicher Test bestand darin, eine Anzahl von Bierdeckeln, vielleicht sechs oder acht, aufzureihen und unter einem davon die Münze zu plazieren. Ich kam hinters Haus, nahm die Wünschelrute zur Hand, lief an den Bierdeckeln entlang, die Rute schnellte nach oben, die Münze war da.
Es war keine hundertprozentige Trefferquote, die ich in den Tagen darauf erzielte, gelegentlich produzierte ich einen Alpha- oder Betafehler, besonders dann, wenn ich vor skeptischem Publikum unbedingt Erfolg haben wollte. Dennoch war die Quote das, was man statistisch signifikant nennt, sie lag tatsächlich weit oberhalb dessen, was man statistisch erwarten konnte.
Wie es so ist als Kind, verlor ich irgendwann wieder das Interesse. Vielleicht war dem neuesten YPS-Heft etwas ganz besonders Aufregendes beigelegt worden, eine Maschine, die wirklich Geld druckt z.B., vielleicht musste ich auch dringend aus Lego einen Phaser bauen, den man auf Betäubung stellen konnte - oder Butterbrote schmieren, um mit meinem Freund A. abzuhauen, diesmal aber wirklich. Ich weiß es nicht mehr. Wo die Wünschelrute abgeblieben ist, ob sie erst noch in der Kiste herumlag oder einfach verlorenging, ist mir ebensowenig in Erinnerung. Es gibt diese Momente, die einem neue Welten eröffnen, und dann kommt wieder etwas Neues und man vergisst es einfach.
Eines allerdings weiß ich noch, es war beim nächsten Besuch bei den Großeltern. Dorthin hatte ich das Plastikding mitgenommen und auch einmal davon berichtet, was ich damit anstellen konnte. Hier stieß ich auf keinerlei Skepsis, sondern man begann sofort von der Tante H. zu sprechen, meiner Großtante, die diese Fähigkeit auch habe. Also besuchten wir sie eines Tages und ich führte meine Fertigkeit vor, worauf sie in die Scheune lief, um ihre eigene Wünschelrute zu holen. Begleitet wurde sie dabei von ihrem Mann, der sehr streng dreinblickte, als sie das gebogene Stück Draht hervorkramte. Gemeinsam suchten wir nun nach Wasseradern, liefen nebeneinander her, die Ruten schlugen synchron aus, es war ganz selbstverständlich - bis der strenge Onkel sprach, es sei nun genug, Tante H. solle jetzt aufhören, denn das Wünschelrutengehen greife an.
That's all, folks.
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Im Zeit Magazin vom 7. Januar 2010 wird per halbseitiger Farbanzeige für ein Abonnement der Wochenzeitung geworben. Abgebildet ist allerdings kein Zeitungsstapel, kein Signet (wie Sie natürlich wissen, ist das der Bremer Schlüssel! Ha!, Pfeffersäcke!) und nicht einmal Helmut Schmidt, sondern ein technisches Gerät, das laut Anzeigentext "jetzt zum Fest" bei nur 79.- EUR Zuzahlung als Prämie erhält, wer jemanden dazu verleitet, ein Zweijahresabonnement abzuschließen.
Das Gerät hat die Form, die inzwischen fast alle Geräte haben, es ist rechteckig mit abgerundeten Ecken und einem großen Touchscreen, und ob man damit nun musikhören oder telefonieren oder beides oder noch etwas anderes kann, ist fast schon egal.
Ich habe mir sagen lassen, dass es in erfolgreichen Blogs eigentlich immer um technische Geräte geht, dauernd erzählt man sich dort wohl etwas über Handys, und ich erzähle Ihnen heute mal etwas über Handys.
Einmal, es war noch zu Zeiten, als man überlegte, einen Pieper oder Pager anzuschaffen, unheimlich praktisch, denn wenn man mal das Kind mit einem Babysitter zu Hause lasse und ins Kino gehe, dann müsse man bloß noch darauf achten, ob der Pager sich melde, Qix oder so hießen die, dann brauche man praktisch nur aus dem Kino herauszulaufen und die nächste Telefonzelle zu suchen, dann könne man zu Hause anrufen, und wenn es etwas Wichtiges sei, könne man ja schnell nach Hause gehen, doch jemand sprach zu mir: Kauf dir doch ein Handy!
Das musste ich erst mal verdauen. Ich kaufte schließlich ein Trium Astral mit einer Prepaid-Karte. Es lag meist ungenutzt herum, das Telefonieren war auch viel zu teuer, aber einmal brauchte ich es doch. Zunächst allerdings hatte ich eine Demütigung erlitten, an der das Telefon schuld war. Ein Werbezettel kam ins Haus geflattert, der für fesche Mobiltelefone werben sollte. Diese waren auf der rechten Seite abgebildet. Auf der linken war ein stilisierter Mülleimer zu sehen, in den unwürdige Handys geworfen wurden. Eines davon, ich sah es deutlich, war das Trium Astral.
Da ich zu einem Konzert fuhr und erreichbar sein musste, lud ich den Akku auf, testete das Gerät und erfuhr von einer Computerstimme, dass meine SIM-Karte vor lauter Nichtnutzung deaktiviert worden war. Panisch rannte ich nun zu dem komischen Laden an der Ecke, in dem es "INTERNET PHONE HANDY WORLDWIDE" geben sollte, teilte dem nahöstlichen Inhaber mein Problem mit, ich müsse gleich los und wisse nicht, wie man eine neue Karte da einsetze und gar noch aktiviere, er aber lächelte und sagte mir, das könne er mit jedem Handy. Ich kaufte ihm eine neue Prepaid-Karte ab, holte mein Handy hervor und legte es auf den Tresen.
Nie werde ich seinen Gesichtsausdruck vergessen. Es war eine einmalige Mischung, sie changierte beständig zwischen Mitleid und Verachtung, das Minenspiel ein Drahtseilakt, als er mich ansah und sprach: "Sie haben aber alte Handy!"
Gelohnt hat es sich dennoch. Denn während ich auf den Konzertbeginn wartete, wurde auf der großen Videowand immer wieder eine bestimmte, kostenpflichtige Nummer eingeblendet, an die man SMS senden konnte, die dann ebenfalls auf dieser Wand erscheinen sollten. Seltsame Welt! So ein Unsinn! Teenagerabzocke!, dachte ich und begann, meine erste SMS zu tippen.
Ein wirklich schönes (und sogar hin und wieder genutztes) Mobiltelefon war dann das SGH D 500. Es war ein "Sliderhandy", es lag angenehm in der Hand, es machte ein lustiges Geräusch beim Auseinanderschieben, ich gewöhnte mich langsam daran, so ein Ding dabeizuhaben, es beulte meine Hosentasche aus, es konnte filmen und hatte ein schönes Farbdisplay - und ich finde es nicht wieder. Das zu akzeptieren fällt mir nicht leicht, inzwischen sind es deutlich über zwei Jahre und ich habe die Hoffnung zwar noch nicht ganz aufgegeben, es - hoppla - plötzlich doch noch in einer entlegenen Schublade zu entdecken, doch inzwischen musste das Leben irgendwie weitergehen.
Ich hatte kurz zuvor ein "Familienhandy" gekauft. Es heißt F3 und war vor allem für die Schublade gedacht. Sollte mal jemand zum Spielplatz gehen oder nachmittags auf dem Schulhof Eichhörnchen spielen wollen, so mein Gedanke, könnte dieses Gerät dann einfach in die Matschhose gesteckt werden, für alle Fälle. Und so wurde es auch genutzt, das billige Dritte-Welt-Handy, das einfach nur zum Telefonieren da ist, das Telefon, dessen Akku wochenlang hält, das man sorglos in die Hosentasche steckt, mit dem man sogar SMS schreiben kann, das immer funktioniert, das wenige Millimeter dünn ist, um das man sich keine Sorgen machen muss, das einen nicht im Stich lässt.
Ich nahm das Familienhandy an mich, vorläufig, bis ich wieder ein "richtiges" haben würde.
"Ist das etwa schon der Nachfolger vom ...?", "Das ist ja superflach, kann das auch ...?", die staunenden Augen, die bewundernden Blicke, jahrelang, und während ich nicht müde wurde zu erläutern, dass dieses Gerät vor allem für Analphabeten in armen und sandigen Gegenden konzipiert worden war, weshalb es z.B. keine beweglichen Tasten und dafür aber eine Sprachausgabe gebe, wuchs mir das flache Plastikding langsam aber sicher ans Herz.
Wussten Sie schon, dass es im Kapitalismus manchmal komisch zugeht? Z.B. kann man ein "aktuelles Top-Handy" umsonst bekommen, wenn man ein kleines Bisschen Wahnsinn mitmacht. Man schließt, kurz gesagt, irgendwelche Verträge ab, die man dann gleich wieder kündigt, ein wenig Aufwand ist es und man kommt sich auch ziemlich blöd dabei vor, aber wenn man alles richtig macht, bekommt man das Ding tatsächlich rechnerisch umsonst.
GT-S5230 nennt sich dann so ein "aktuelles Top-Handy", es ist rechteckig mit abgerundeten Ecken und einem großen Touchscreen. Meinetwegen. Was weiß so ein Ding schon vom Leben in der Wüste, was weiß es von den Problemen der Schreib- und Leseschwachen. Und das brave F3 liegt wieder in der Schublade.
Ich fühle mich innerlich hohl und leer.
Aber wer weiß, woran das liegt.
Das Gerät hat die Form, die inzwischen fast alle Geräte haben, es ist rechteckig mit abgerundeten Ecken und einem großen Touchscreen, und ob man damit nun musikhören oder telefonieren oder beides oder noch etwas anderes kann, ist fast schon egal.
Ich habe mir sagen lassen, dass es in erfolgreichen Blogs eigentlich immer um technische Geräte geht, dauernd erzählt man sich dort wohl etwas über Handys, und ich erzähle Ihnen heute mal etwas über Handys.
Einmal, es war noch zu Zeiten, als man überlegte, einen Pieper oder Pager anzuschaffen, unheimlich praktisch, denn wenn man mal das Kind mit einem Babysitter zu Hause lasse und ins Kino gehe, dann müsse man bloß noch darauf achten, ob der Pager sich melde, Qix oder so hießen die, dann brauche man praktisch nur aus dem Kino herauszulaufen und die nächste Telefonzelle zu suchen, dann könne man zu Hause anrufen, und wenn es etwas Wichtiges sei, könne man ja schnell nach Hause gehen, doch jemand sprach zu mir: Kauf dir doch ein Handy!
Das musste ich erst mal verdauen. Ich kaufte schließlich ein Trium Astral mit einer Prepaid-Karte. Es lag meist ungenutzt herum, das Telefonieren war auch viel zu teuer, aber einmal brauchte ich es doch. Zunächst allerdings hatte ich eine Demütigung erlitten, an der das Telefon schuld war. Ein Werbezettel kam ins Haus geflattert, der für fesche Mobiltelefone werben sollte. Diese waren auf der rechten Seite abgebildet. Auf der linken war ein stilisierter Mülleimer zu sehen, in den unwürdige Handys geworfen wurden. Eines davon, ich sah es deutlich, war das Trium Astral.
Da ich zu einem Konzert fuhr und erreichbar sein musste, lud ich den Akku auf, testete das Gerät und erfuhr von einer Computerstimme, dass meine SIM-Karte vor lauter Nichtnutzung deaktiviert worden war. Panisch rannte ich nun zu dem komischen Laden an der Ecke, in dem es "INTERNET PHONE HANDY WORLDWIDE" geben sollte, teilte dem nahöstlichen Inhaber mein Problem mit, ich müsse gleich los und wisse nicht, wie man eine neue Karte da einsetze und gar noch aktiviere, er aber lächelte und sagte mir, das könne er mit jedem Handy. Ich kaufte ihm eine neue Prepaid-Karte ab, holte mein Handy hervor und legte es auf den Tresen.
Nie werde ich seinen Gesichtsausdruck vergessen. Es war eine einmalige Mischung, sie changierte beständig zwischen Mitleid und Verachtung, das Minenspiel ein Drahtseilakt, als er mich ansah und sprach: "Sie haben aber alte Handy!"
Gelohnt hat es sich dennoch. Denn während ich auf den Konzertbeginn wartete, wurde auf der großen Videowand immer wieder eine bestimmte, kostenpflichtige Nummer eingeblendet, an die man SMS senden konnte, die dann ebenfalls auf dieser Wand erscheinen sollten. Seltsame Welt! So ein Unsinn! Teenagerabzocke!, dachte ich und begann, meine erste SMS zu tippen.
EIN BESTUHLTER INNENRAUM IST DER ENTFALTUNG AUSGELASSENER STIMMUNG NICHT FOERDERLICH. NNIERDie Botschaft lief über die Videowand. Die jungen Frauen vor mir lasen laut, lachten und stimmten zu. Nach ein paar Minuten erschien eine weitere Botschaft:
NNIER HAT RECHT! SCHMEISST DIE STÜHLE WECH!Ich sah schon das Sägemehl, wie bei THE WHO in den 60ern würde es werden, die Revolution aber blieb aus. Und wer 2003 in Hannover war, der kann's bezeugen.
Ein wirklich schönes (und sogar hin und wieder genutztes) Mobiltelefon war dann das SGH D 500. Es war ein "Sliderhandy", es lag angenehm in der Hand, es machte ein lustiges Geräusch beim Auseinanderschieben, ich gewöhnte mich langsam daran, so ein Ding dabeizuhaben, es beulte meine Hosentasche aus, es konnte filmen und hatte ein schönes Farbdisplay - und ich finde es nicht wieder. Das zu akzeptieren fällt mir nicht leicht, inzwischen sind es deutlich über zwei Jahre und ich habe die Hoffnung zwar noch nicht ganz aufgegeben, es - hoppla - plötzlich doch noch in einer entlegenen Schublade zu entdecken, doch inzwischen musste das Leben irgendwie weitergehen.
Ich hatte kurz zuvor ein "Familienhandy" gekauft. Es heißt F3 und war vor allem für die Schublade gedacht. Sollte mal jemand zum Spielplatz gehen oder nachmittags auf dem Schulhof Eichhörnchen spielen wollen, so mein Gedanke, könnte dieses Gerät dann einfach in die Matschhose gesteckt werden, für alle Fälle. Und so wurde es auch genutzt, das billige Dritte-Welt-Handy, das einfach nur zum Telefonieren da ist, das Telefon, dessen Akku wochenlang hält, das man sorglos in die Hosentasche steckt, mit dem man sogar SMS schreiben kann, das immer funktioniert, das wenige Millimeter dünn ist, um das man sich keine Sorgen machen muss, das einen nicht im Stich lässt.
Ich nahm das Familienhandy an mich, vorläufig, bis ich wieder ein "richtiges" haben würde.
"Ist das etwa schon der Nachfolger vom ...?", "Das ist ja superflach, kann das auch ...?", die staunenden Augen, die bewundernden Blicke, jahrelang, und während ich nicht müde wurde zu erläutern, dass dieses Gerät vor allem für Analphabeten in armen und sandigen Gegenden konzipiert worden war, weshalb es z.B. keine beweglichen Tasten und dafür aber eine Sprachausgabe gebe, wuchs mir das flache Plastikding langsam aber sicher ans Herz.
Wussten Sie schon, dass es im Kapitalismus manchmal komisch zugeht? Z.B. kann man ein "aktuelles Top-Handy" umsonst bekommen, wenn man ein kleines Bisschen Wahnsinn mitmacht. Man schließt, kurz gesagt, irgendwelche Verträge ab, die man dann gleich wieder kündigt, ein wenig Aufwand ist es und man kommt sich auch ziemlich blöd dabei vor, aber wenn man alles richtig macht, bekommt man das Ding tatsächlich rechnerisch umsonst.
GT-S5230 nennt sich dann so ein "aktuelles Top-Handy", es ist rechteckig mit abgerundeten Ecken und einem großen Touchscreen. Meinetwegen. Was weiß so ein Ding schon vom Leben in der Wüste, was weiß es von den Problemen der Schreib- und Leseschwachen. Und das brave F3 liegt wieder in der Schublade.
Ich fühle mich innerlich hohl und leer.
Aber wer weiß, woran das liegt.
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Ich weiß ja nicht, was Sie hier sehen - einen ehemaligen Fußballnationalspieler, einen Europameister von 1996 womöglich, der in der Provinz bei einem Hallenfutsalturnier zuschaut?
Ich kann das verstehen, mir wäre es vermutlich auch so gegangen, zu einer anderen Jahreszeit sogar sehr wahrscheinlich, und dann hätte ich mir Mut angetrunken mit etwas Filterkaffee, der wird bei solchen Turnieren immer verkauft, und hätte ihn, den man in seiner Phantasie z.B. "Eisen-Dieter" taufen könnte, auf eine Bockwurst eingeladen, die werden da ebenfalls immer verkauft und gar nicht teuer. Wer weiß, vielleicht hätte ich gar um eine Signatur gebeten, "für meine Tochter" oder so etwas.
In diesem Falle allerdings möchte ich Ihre geschätzte Aufmerksamkeit etwas weiter nach oben dirigieren.
Ich habe mal etwas gelesen, das vermutlich nicht jeder weiß. Und wenn jemand Sporthallen baut, kann man ja auch nicht erwarten, dass der Zeit hat zum Lesen, da kann es schon mal passieren, dass man über physikalische Feinheiten nicht bis ins Letzte informiert ist. Welcher Architekt hat schon die Zeit, Peter Moosleitners Interessantes Magazin zu lesen?
Um es kurz zu machen: Wärme steigt nach oben.
Wenn man also in einer Sporthalle, sicher ihre guten acht Meter hoch, eine hübsche Anzahl Heizkörper zu verteilen hat, dann kann man aus optischen oder spirituellen Erwägungen heraus schon mal auf die Idee kommen, diese in drei bis vier Meter Höhe an die Wand zu hängen. Eine Leiter hat der Hausmeister ja, falls mal jemand an die Thermostatventile muss.
Während also die Einheimischen mit wissendem Grinsen in Skigarderobe und mit dicken Kissen, Wolldecken und Glühwein anrücken, muss der ortsfremde Besucher sich anderweitig behelfen (mit den Zehen wackeln, heißen Filterkaffee in die Schuhe schütten) und mit der Gewissheit trösten, dass es nach drei, vier Stunden zumindest direkt unter dem Hallendach eigentlich schon mollig warm sein müsste.
Sind die Nasen erst einmal rot, dann kann man am nächsten Tag auch dorthin gehen, wo die Heizkörper noch weiter weg sind.
Bahn frei, Kartoffelbrei! Huch, das kitzelt so schön im Bauch.
Rakkarakkarakka.
Rakkarakkarakka. Mit Rainer Maria und Otto und Paula und Fritz dem Ruf des Berges folgen. Heissa!
Nun aber ab ins Bett, frostglühend - und wohl heißt das Futsal.
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(1)
Ob ich es auch mal versuchen wolle, fragte er, und etwas scheu nahm ich das Gerät in die Hand. Ich ließ mir die nötige Fingerhaltung zeigen, außerdem gab es verschiedenfarbige, ringförmige Farbmarkierungen, an einer bestimmten Stelle sollte ich die beiden geöffneten Stäbchen umfassen und einmal versuchen, ob es funktioniere.
Ich lief vorsichtig los, die Wünschelrute schnäpperte mal hoch und mal runter, doch irgendwann hatte ich herausgefunden, wie ich sie halten musste, so dass einerseits genügend Spannung darauf lag und die Spitze dennoch stabil nach vorne von mir weg wies. Als ich über die markierte Linie lief, bewegte sich die Spitze nach oben.
Ich kam aus der anderen Richtung zurück, näherte mich der Linie, die Rute schlug aus. Ich war perplex, der Mann schien das aber erwartet zu haben und meinte nur: Siehst du, bei dir funktioniert's auch. Ob das denn nicht daran liege, das ich die Markierung schon gesehen hätte, fragte ich, denn dass man selbst in der Lage war, die Wünschelrute willkürlich zu bewegen, war mir bereits klar, und ob ich da nicht eher das produziert hätte, was ich produzieren wollte?
Das ließ sich überprüfen. Wir gingen in unseren eigenen Garten. Diesmal war ich es, der begann. Ich lief herum, entdeckte nach kurzer Zeit tatsächlich eine Wasserader, die sich von hier nach da erstreckte, ich probierte es mehrmals aus und kam stets zum selben Ergebnis. Dann nahm der Nachbar die Wünschelrute zur Hand und verifizierte mein Ergebnis. Es war erstaunlich.
Gut, gut, höre ich Sie nun natürlich sagen, dann war es diesmal eben andersherum - der Mann hat dort die Wasserader "gefunden", wo sie zuvor der Junge "entdeckt" hatte. Und selbstverständlich hatte ich selbst noch starke Zweifel an diesen merkwürdigen Geschehnissen, die meinem Weltbild doch arg widersprachen. Auch Eltern und Freunde waren mehr als skeptisch, als ich von meinen Erlebnissen berichtete und meine neuentdeckte Fähigkeit schließlich auch einmal vorführte. Zu abwegig schien das, und so sicher ich mir auch war, die Rute nicht absichtlich irgendwo zum Ausschlagen zu bringen, so sehr bedachte ich die Möglichkeit, dass ich unbewusst eben doch etwas dazu beitrug.
Dies teilte ich dem Nachbarn auch mit, woraufhin er neue Tests vorschlug.
Wie war das dann noch mal.
Ob ich es auch mal versuchen wolle, fragte er, und etwas scheu nahm ich das Gerät in die Hand. Ich ließ mir die nötige Fingerhaltung zeigen, außerdem gab es verschiedenfarbige, ringförmige Farbmarkierungen, an einer bestimmten Stelle sollte ich die beiden geöffneten Stäbchen umfassen und einmal versuchen, ob es funktioniere.
Ich lief vorsichtig los, die Wünschelrute schnäpperte mal hoch und mal runter, doch irgendwann hatte ich herausgefunden, wie ich sie halten musste, so dass einerseits genügend Spannung darauf lag und die Spitze dennoch stabil nach vorne von mir weg wies. Als ich über die markierte Linie lief, bewegte sich die Spitze nach oben.
Ich kam aus der anderen Richtung zurück, näherte mich der Linie, die Rute schlug aus. Ich war perplex, der Mann schien das aber erwartet zu haben und meinte nur: Siehst du, bei dir funktioniert's auch. Ob das denn nicht daran liege, das ich die Markierung schon gesehen hätte, fragte ich, denn dass man selbst in der Lage war, die Wünschelrute willkürlich zu bewegen, war mir bereits klar, und ob ich da nicht eher das produziert hätte, was ich produzieren wollte?
Das ließ sich überprüfen. Wir gingen in unseren eigenen Garten. Diesmal war ich es, der begann. Ich lief herum, entdeckte nach kurzer Zeit tatsächlich eine Wasserader, die sich von hier nach da erstreckte, ich probierte es mehrmals aus und kam stets zum selben Ergebnis. Dann nahm der Nachbar die Wünschelrute zur Hand und verifizierte mein Ergebnis. Es war erstaunlich.
Gut, gut, höre ich Sie nun natürlich sagen, dann war es diesmal eben andersherum - der Mann hat dort die Wasserader "gefunden", wo sie zuvor der Junge "entdeckt" hatte. Und selbstverständlich hatte ich selbst noch starke Zweifel an diesen merkwürdigen Geschehnissen, die meinem Weltbild doch arg widersprachen. Auch Eltern und Freunde waren mehr als skeptisch, als ich von meinen Erlebnissen berichtete und meine neuentdeckte Fähigkeit schließlich auch einmal vorführte. Zu abwegig schien das, und so sicher ich mir auch war, die Rute nicht absichtlich irgendwo zum Ausschlagen zu bringen, so sehr bedachte ich die Möglichkeit, dass ich unbewusst eben doch etwas dazu beitrug.
Dies teilte ich dem Nachbarn auch mit, woraufhin er neue Tests vorschlug.
Wie war das dann noch mal.
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