Da so vieles neu und ungewohnt war, die Architektur des Gebäudes, die ganzen neuen Wörter, das Sitzen im Stuhlkreis, die Partner- oder Teamarbeit, das Mittagessen in der Schule, die langen Unterrichtstage, der weitgehende Verzicht auf leistungsbezogene Rückmeldungen, die Konzentration auf "soziales Verhalten" und vieles mehr, war es auch nicht weiter verwunderlich, dass eine, wie man bald von den Mitschülern erfuhr, von diesem Guru, du weißt schon, als Lehrkraft tätig war und aus ihrem Glauben keinen Hehl machte. Was ihr Äußeres anging. Irgendwelche Versuche der Indoktrination habe ich dagegen nie mitbekommen. Jedenfalls nicht, was diese Frau und den Bhagwan von Poona anging.
In unserer Klasse unterrichtete sie Musik, das funktionierte so, wie es damals eben war: Einmal hörten wir das instrumentale Intro von Pink Floyds Shine on You Crazy Diamond und malten dazu psychedelische Bilder. Einmal versuchten wir, Da da da ich lieb dich nicht du liebst mich nicht aha aha aha von Trio auf dem Klavier zu spielen. Einmal holten wir die ganzen teuren Metallophone aus dem üppig ausgestatteten Instrumentenraum und schlugen darauf herum. Einmal sollten wir, Hacke, Spitze, 1,2,3, hüpf!, klatsch!, tanzen. Ich fand es grauenhaft. Ich fühlte mich wie in einer Parallelwelt, man nannte es Unterricht, aber ich fühlte mich wie in einem Labor. Jeden Tag konnte alles anders sein, meine Bezugssysteme waren hier weitgehend unbrauchbar, vieles schien willkürlich und chaotisch zu sein, aber da ich gerne an diese Schule gewollt hatte und man uns auch täglich erzählte, was für ein Glück wir hätten, dort hingehen zu dürfen, kreidete ich mir mein Unbehagen selbst an, denn wer hier nicht glücklich war, mit dem musste etwas nicht stimmen. Anderswo gab es Noten! Anderswo wurde nicht diskutiert! Anderswo musste man Hausaufgaben machen!, hieß es, wenn jemandem mal etwas nicht gefiel.
Also lief ich manchmal ziemlich desorientiert und mit einem Kloß im Hals durch das riesengroße Gebäude, in dem man so tolle Sachen machen konnte, ein Fotolabor gab es und einen Irrgarten und Theater-AGs. Und saß bockig auf meinem Stuhl, die Arme verschränkt, als Hacke, Spitze, 1,2,3, hüpf!, klatsch! gegeben werden sollte. Warum ich denn nicht mitmachte, fragte mich E. Weil das alles doof ist und Mist und Scheiße, antwortete ich und stierte böse auf den Boden.
Als die anderen in die Pause gingen, musste ich noch dableiben. Und nun geschah etwas Wunderbares.
Statt mir zu erklären, wie toll das ist, was hier gemacht wird, und wie falsch von mir, dabei nicht mitzumachen, statt mich zu fragen, ob ich denn wohl lieber auf eine böse andere Schule mit Noten gehen wolle, statt mir zu sagen, dass gerade ich meinen Mitschülern gegenüber eine ganz besondere Verantwortung trüge und mich an ihrem weiteren Schicksal für immer schuldig machen würde, wenn ich jetzt nicht meine Haltung änderte, statt mich zu fragen, ob das vielleicht meine ganz besondere Form der Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebenfächern sei, statt mir nahezulegen, es müsse mir doch klar sein, welch negatives Vorbild ich mit meinem Verhalten gegenüber X, Y und Z abgäbe, die sich eine solche Haltung im Gegensatz zu mir gar nicht leisten könnten, statt mir zu verstehen zu geben, dass ich sie mit meinem Verhalten auch ganz persönlich sehr traurig machte, statt mir also zu erklären, wie wichtig und richtig hier alles sei und dass mit mir wohl etwas nicht stimme, sah sie mich einfach nur freundlich an und sagte: "Du hast so einen Brast, hm?"
Sie war es auch, die sich um mich kümmerte, als ich auf einer Klassenfahrt krank wurde und fiebernd in einem Hauszelt lag, gegen dessen Stirnwand den ganzen Tag Elfmeter geschossen wurden. Und die einem ihrer Kollegen, der fürchterlich geschafft aussah und den man vormittags in seiner Klasse laut und ausdauernd hatte herumbrüllen hören, einen kalten Waschlappen auf die Stirn legte. "Na, Kranker?", sagte sie und ich beobachtete, wie er kurz die Augen schloss, ihre Hand nahm und für wenige Sekunden entspannt und friedlich aussah.
Wir machten ständig Witze über sie, die Worte Bhagwan und Poona und Rolls Royce fielen immer öfter, und es gab ein zwinkerndes Einverständns mit manchen ihrer Kollegen, die selbst ab und zu durchblicken ließen, für wie unsinnig sie es hielten, dass "eine erwachsene Frau" an diesen "Quatsch" glauben könne. Wenn ich mich recht erinnere, kam sie nach den Sommerferien äußerlich noch einmal deutlich verändert zurück, sie musste bei den Sannyasin gewesen sein, man merkte ihr an, dass sie an dieser Schule nicht mehr am richtigen Platz war, und als ihr ein Schüler gehässig entgegenrief: "Ha! Ha! Ha! Dein Guru ist verhaftet worden! Ha! Ha! Ha! Was sagst du jetzt zu deinem Guru!", schlug sie die Hände vor die Augen und rief: "Ihr wisst nicht, was ihr sagt!"
Sie verließ dann die Schule. Wir blieben noch jahrelang da.
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Es gab diese Freibadclique, sie bestand aus einer Gruppe junger und nicht so junger Erwachsener, die immer dort waren. Sie saßen in der prallen Sonne, tranken Bier und kommentierten die Sprünge vom "Zehner". Im Wasser sah man sie nie. Eine Ausnahme war der stets tiefrot gefärbte Koffer. Freund A., der im Gegensatz zu mir seine Jahreskarte stets ordentlich ausnutzte, rief bei jedem Vorbeilaufen: "Hallo, Koffer!" bzw. nur "Koffer!", woraufhin Koffer grinste und die Hand hob, jedesmal.
Koffer erklomm gelegentlich den Sprungturm und führte Naturgesetze ad absurdum. Nicht nur mit seinem Ganzkörpersonnenbrand schien er der Natur den gestreckten Mittelfinger zeigen zu wollen - auch Mahn- und Warnungen wie "erst mal abkühlen", "nicht mit vollem Bauch" bzw. schon gar nicht nach Alkoholgenuss zu schwimmen, ignorierte er stoisch und pladauzte ab und zu nach ein paar Bier und einer guten Portion Pommes vom Sprungturm ins kalte Becken, schwamm ein paar Bahnen, gelegentlich hörte man auf den Nebenbahnen ein geblubbertes "Koffer!", bis er das Becken wieder verließ, und das eine oder andere "Koffer", geraunt oder gerufen, seinen Weg zurück zu den anderen Freibadbewohnern säumte, blasse Raucher, die gar nicht erst Schwimmkleidung trugen.
Ich war kein besonders guter Schwimmer, hielt mich aber ganz gerne im Wasser auf. Hier begegnete ich eines Tages einer Schildkröte. Um den Körper hatte man ihr eine Schnur gebunden. Ich suchte meine Gedanken zu sortieren: Färbte das Chlor schon meine Augen stets zuverlässig rot und sorgte für dieses unvergleichliche Freibadgefühl im Nasen-Rachen-Raum, so mochte ein solches Tier sich vermutlich umso stärker durch das aggressive und hochreaktive Element belästigt fühlen, konnte dies aber nicht zum Ausdruck bringen, da ihm lautliche Äußerungen aus anatomischen Gründen noch schwerer fielen als mir - und selbst wenn sie, so überlegte ich weiter, über ihren Schatten spränge, mochte man doch nicht so recht an die Einsichtsfähigkeit des potentiell angesprochenen Menschen glauben, der das andere Ende der Schnur in der Hand hielt und angesichts dessen geblümter Badehose, Zahnlücke und entrückt schielenden Grinsens ich nur sehr zögernd geantwortet hätte, hätte er mich um meine Prognose bezüglich seiner persönlichen Chancen auf künftige Nobelpreisgewinne gefragt.
Ich hatte mir angewöhnt, am Samstagnachmittag meinen batteriebetriebenen Radiorecorder mit ins Schwimmbad zu nehmen. Ich lag dann auf meinem Handtuch und hörte die Berichterstattung zur Fußballbundesliga. Einige Jugendliche spielten zwischen den Badegästen wild und rücksichtslos Fußball. Sie schossen mir die Antenne kaputt. Ein Mann lief zu den Jugendlichen, schnappte sie sich, kam mit ihnen zu mir und fragte: Wer bringt das nun in Ordnung? "Ist gar nichts passiert, ist schon in Ordnung", sagte ich und lief traurig nach Hause, weil ich wusste, dass ich die neue Antenne selbst würde bezahlen müssen.
Zwei Wochen darauf lag ich wieder auf meinem Handtuch, hörte Fußball, es war die Schlussphase, und aus irgendeinem Impuls heraus packte ich Handtuch und Radiorecorder, um mir einen anderen Liegeplatz zu suchen. Ich ging mit dem laufenden Gerät in der Hand los und bemerkte plötzlich den traurigen Blick des Mannes, der mir damals hatte helfen wollen. Er hatte wieder ganz in meiner Nähe gelegen und anscheinend der Fußballübertragung gelauscht. Nun ging ich einfach weg mit meinem Radio - und schon während ich an ihm vorbeilief, wusste ich, dass ich mir deshalb schäbig vorkommen würde, und ich konnte doch nicht einfach wieder umdrehen, andererseits müsste ich nicht seit 30 Jahren dran denken, ein Mist ist das immer.
Zwischen den Becken war diese blaue Mauer, zuerst aus blau angestrichenem Zement. Ich ekelte und fürchtete mich vor dieser Mauer genauso wie vor dem zementenen Becken, denn man konnte sich leicht an den scharfen Kanten und unregelmäßigen Abplatzungen aufschürfen, man konnte wegrutschen, dann brannte es unter den Füßen oder am Schienbein. Es war deshalb in meinen Augen ein Riesenfortschritt, als die Becken mit einem gummiartigen Kunststoffüberzug versehen wurden, und auch die Mauer, die Nichtschwimmer- von Schwimmerbecken trennte, war nun nicht mehr scharfkantig und roh, sondern hatte eine leicht gewölbte und von blauem Kunststoff überzogene Oberkante bekommen.
Wir spielten Fangen im Wasser, ich hatte keine Chance, da ich nicht schnell schwamm, aber die Regeln sahen vor, dass man auf der Mauer auch laufen durfte. So kam es, dass ich öfter als jeder andere Freibadbesucher auf dieser Mauer entlanglief, ich entwickelte Routine und Geschick, die Mauer war mein Freund. Bis zu dem Tag, als ich während eines wilden Sprints ausrutschte. Ein Bein ins Nichtschwimmerbecken. Ein Bein zu den Schwimmern. Ich tauchte dann lieber erst mal unter, bis es wieder ging, so nach einer Viertelstunde. Und das war alles noch unter Helmut Schmidt.
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Einige Wochen zuvor waren wir aufgebrochen, jung, unerfahren, minderjährig, um zu zweit eine Fahrradtour entlang der französischen Atlantikküste zu unternehmen. Die erste Etappe hatte irgendwo am Strand geendet, wo man mit anderen deutschen Jugendlichen den Abend verbracht und sich später irgendwie zum Schlafen zusammengerollt hatte. Zwar war in der Nähe deutliches Gejammer zu hören ("Meine Mutter hat mir gar keinen Schlafsack eingepackt! Die hat mir meine Federdecke eingepackt! Die ist so gemein!"), doch man lieh sich gegenseitig Zeltplanen und Isomatten, und trotz des Nieselregens schlief man irgendwann ein - um im Morgengrauen durch den Ruf: "Die Bullen!" geweckt zu werden. Zwei Polizisten waren mit ihrem Auto herangefahren, hatten ihre Waffen präsentiert und riefen fröhlich: "Aufstehn! Aufstehn! Vite, vite! Ah, ah , ah!!", wedelten mit ihrem Tränengas und fragten grinsend: "Vous voulez un peu?". Dann sammelten sie alle Ausweise ein und setzten sich gemütlich ins Auto, während wir stundenlang im Regen standen. Das ging doch schon mal gut los.
Die Wege durch die Pinienwälder, schmale Betonpisten, von der Wehrmacht gezogen, früher brausten die Motorräder hier entlang. Die Betonbunker, schräg im Atlantiksand steckend.
"Wild campen", immer wieder, "los, komm", und ich ließ mich ein. Regelmäßig gab es Ärger. Einmal hatten wir, ohne es zu merken, das Zelt auf einer öffentlichen Grünfläche aufgebaut, die weit weniger abgelegen war, als es im Dunkeln den Anschein hatte. Mit bösen Worten wurden wir morgens vertrieben. Ein anderes Mal hatten wir uns nachts auf einen Campingplatz geschlichen. Früh morgens weckte mich der Reisegefährte: "Los, lass uns abhauen", wir schoben leise die Räder weg, stiegen auf, traten in die Pedale. Nach einer halben Stunde fuhr ein Auto an mir vorbei. Jemand hatte die Scheibe heruntergekurbelt und schrie mich minutenlang, auf der Gegenfahrbahn neben mir herfahrend, in unverständlichen Worten böse an. "Mir reicht's langsam", meinte ich, Kollege aber lachte nur.
Überhaupt entfremdeten wir uns bei dieser Tour, und die Margarine schmolz und floss über die Klamotten in den Satteltaschen, der eine lacht, der andere kotzt, aber noch waren wir aufeinander angewiesen.
Langer Weg durch dunklen Tann, viel länger als geplant, die Piste unvollständig, Sand in der Fahrradkette, tiefe Nacht. "Lass uns wild campen! Hier irgendwo!", doch gerade lichtete sich der Wald und die Betonpiste mündete in eine breitere Straße. Ich fror und sprach: "Warte kurz", öffnete meine Satteltaschen, suchte ein margarinedurchtränktes Sweatshirt und ebensolche Jeans heraus, der Rest der Wäsche fiel auf die Straße, ich bückte mich und suchte das Zeug zusammen. Irgendwoher kam Licht, Motoren brummten. "Die Bullen!", schrie er, "los! Abhauen!", schnappte sich sein Fahrrad und verschwand in der Dunkelheit. Die grellen Scheinwerfer des Konvois hielten auf mich zu, und ich stand wie gelähmt einfach da. "Erwischt", dachte ich, "selber schuld. Nun holen sie dich."
Gegen das Scheinwerferlicht, gegen das pulsierende Blaulicht sah seine Silhouette äußerst beeindruckend aus. Schwerer Ledermantel. Stahlhelm. Er trat direkt auf mich zu. "Woher kommen Sie?" - "Aus, äh, Deutschland." - "Woher kommen Sie genau?"
Ich nannte meine Heimatstadt. Er schien sie nicht zu kennen. Mein Französisch hatte ich verlernt und brachte kein anständiges Wort heraus. Wer waren diese Männer?
"Woher kommen Sie? Heute!", ich hatte doch gewusst, dass das mit dem ewigen Wildcampen eine blöde Idee gewesen war, ich hatte es die ganze Zeit gewusst, und nun schlug das Schicksal erbarmungslos zu. Ich deutete auf den dunklen Wald: "Daher." - "Haben Sie etwas gesehen da im Wald?" - "N-nein!", ich hatte mich längst aufgegeben. "Haben Sie Feuer gesehen da drin? Nein?", er ging zum Fahrzeug zurück, kletterte ins Führerhaus und der Konvoi machte kehrt. Ich stand noch eine Weile da, hörte das leiserwerdende Brummen der Motoren, dann das Tickern eines sich nähernden, geschobenen Fahrrads und schließlich die Worte: "Los, lass uns hier irgendwo campen."
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Allef hatte ich ftoif ertragen, daf Herauftfiehen der proviforiffen Füllungen, fogar daf kaum auftfuhaltende Aufblafen der folchermafen aufgehöhlten Tfahnruinen mit Preffluft, und obgleich ef mir fien, alf lägen die empfindlichen Nerven nun wieder gäntflich frei - allein der Gedanke machte nervöf, flieflich war die gantfe Bohrerei vor tfwei Wochen kein Fpaf gewefen, aber da waren die entfprechenden Gebiete immerhin betäubt, und erft mit dem Nachlaffen der anäfthefierenden Wirkung kam der Fmertf - hatte ich auf eine Betäubung diefmal vertfichtet. Fie war mir auch gar nicht erft angeboten worden.
Nun waren die tfwei tfurechtgefeilten Goldklümpchen an ihren vorgefehenen Platf geklebt worden, ich hatte intfwiffen die Feftigkeit der Armlehenen def Tfahnartftftuhlf eingehend geprüft, der rote Nebel lichtete fich gerade, alf der junge Dentift auf meinen Hinweif, da ftöre noch etwaf, den Fleifer anwarf und flugf noch einen Tfehntelmillimeter def Edelmetallf abhobeln wollte.
Ich hob die Hand, ich winkte, ich verlangte nach der Fpritfe.
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Dass ich überhaupt komme, dafür zahlnse schon 79.- Euro, und dann habe ich noch nichts gemacht, ist ne Sauerei. Also, wenn das noch mal passiert, schraubense erst mal selber die Rückwand ab und sehen nach, ob der rote Pinökel raussteht, dann drückense den wieder rein, dann war der nur überhitzt. Ich darf Ihnen das ja eigentlich nicht sagen.
Akt 2: bremen.de
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Wer kann einen Abluftwäschetrockner von Siemens reparieren? Heizt nicht mehr. Tel. 0123-456789 oder E-Mail.
Akt 3: web.de
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Kann alles, habe 25 Jahre im Kundendienst gearbeitet.
Akt 4: Keller
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Die Heizdrähte. Gehen regelmäßig kaputt. Ich schreibe Ihnen die Bestellnummer auf, sie kriegen die am günstigsten bei Elektro Billig, dann rufen Sie mich an, ich bau Ihnen die ein.
Akt 5: DHL
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Post für Sie! Neue Heizdrähte, hm? Kenne ich. Eine Scheiße, das.
Akt 6: Keller, nachts
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Das muss doch, da war doch, aua!, so müsste es eigentlich, warum sind da noch Schrauben, oh, funktioniert! Ich bin der Größte! Ich kann auch alles! Ha haa haaaaa!
Akt 7: bremen.de
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Hinweis zur Rubrik "Arbeitsangebote": In Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur wollen wir die Schwarzarbeit stärker bekämpfen. Wer hier noch was will, wird angezeigt. Viel Spaß noch auf bremen.de!
Akt 8: web.de
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Haben Sie neulich freundlicherweise, und nun konnte ich es nicht lassen und habe selber, funktioniert schon wieder, nix für ungut, und würde Ihnen gerne für Ihre Bemühungen wenigstens.
Akt 9: web.de
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Nochmal darauf zurück, dass Sie neulich so freundlich und überaus hilfreich. Würde wirklich gerne, für Ihre Auslagen und weil sie extra hergekommen sind.
Akt 10: web.de
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Hallo? Halloooo?
Akt 11: Keller, ein Jahr darauf
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Hach, kalte und nasse Wäsche nach dem Trockungsvorgang - mir schwant! Nun denn, ans Werk. War es diese Schraube oder - huch. Diese kleine Blechschraube hielt wirklich die gesamte Trommeleinheit? Nun, es war wohl die andere. Hier also die Rückwand, mja. Oh, schade - der Pinökel steht gar nicht raus, nun, es werden wohl wieder neue Heizdrähte fällig sein! Lieber wieder alles zusammenschrauben, sonst kommt noch Staub heraus.
Akt 12: Treppe, Wischblende, kleiner Junge in Schwarz-Weiß, verfremdetes Kinderlachen, Stimmen mit Echo-Effekt
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Mutti, ich habe das Radio auseinandergebaut und dann wieder zusammengeschraubt und dann ging es wieder!
Das ist ja nicht zu glauben, Vati, sieh mal, der Junge hat ganz alleine das Radio repariert!
Akt 13: Keller
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Baby, jetzt kommt's drauf an, zeig mir was du draufhast, ich schalte dich jetzt ein, gib dir einen Ruck, ich fühle mal die Abluft, tu es für mich - ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja!
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Diese eingenähten Schildchen können wirklich stören, nicht nur, weil sie gerne hinten heraushängen und zu allerlei Schabernack einladen - mal ganz abgesehen von den Spötteleien der Weiblichkeit, und so kam es, dass ich nicht nur das Krokodil mit einer groben Schere von der Brust des teuren Pullovers zu entfernen versuchte, wodurch ein furchtbares Loch entstand, das dann nur durch einen anderen, größeren Aufnäher kaschiert werden konnte - immerhin ein Fußball statt des Reptils -, sondern auch diese Schildchen beherzt abschnitt, sobald sie sich bemerkbar machten.
Allerdings gibt es auch Schildchen, die nicht an ihrer oberen Kante eingenäht sind, leicht nach außen klappen können und gerne einige cm lang sind, nein, viele dieser Schildchen sind rechts und links oder gar an allen vier Seiten befestigt, können mithin nirgendwohin verrutschen und stören auch weder beim An- noch beim Ausziehen, weswegen ich jahrelang in friedlicher Koexistenz mit ihnen zu leben glaubte.
Als ich neulich einen frisch gewaschenen Pullover aus feiner Wolle trug und an einem Spiegel vorbeiging, fasste ich mir reflexhaft auf die Schulter, um zu prüfen, ob ich versehentlich den Bügel dringelassen hatte, das erzähle ich nur nebenbei, man soll derartige Stücke ja immer im Liegen trocknen, sonst bilden sich da aufgrund physikalischer Gesetze, die man kennen könnte, Abdrücke und Ausstülpungen, und ich sehe mich ja nicht so oft von hinten, höchstens mal bei der Friseurin, aber mit deren Spiegel stimmt etwas nicht, denn das kann nicht mein Hinterkopf sein, den sie mir da zeigt, ich habe volles Haupthaar - dennoch ließ mir das Kleiderbügelerlebnis keine Ruhe, so dass ich derzeit mehrmals wöchentlich meine Schulterpartie begutachte, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Herrschaften: Diese Kleiderschildchen sehen ja aus wie Metallplatten! Statt der Halslinie zu folgen, stülpt sich der Rollkragen hinten rechteckig nach außen, das sieht doch nach nichts aus! Wundern Sie sich also bitte nicht, wenn Sie demnächst jemandem begegnen, auf dessen Pulloverrückseite, knapp unterhalb des Kragens, ein Fußballaufnäher prangt.
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In diesen frühen Jahren ging es nun mal nicht anders, das kennen wohl die meisten, inzwischen bin ich in meinem Bett ja nicht mehr so oft alleine, Gott sei's gedankt, und doch kommt es regelmäßig vor, dass ich es tue, wenn sie nicht da ist oder wenn sie es einfach nicht tun will.
Ich weiß von den wenigen engen Freunden, mit denen man zu später Stunde auch mal über solche Dinge sprechen kann, dass es ihnen damit nicht anders geht: Man versucht sich zu beherrschen, doch die Gedanken sind geradezu darauf fixiert, man wälzt sich, man will es nicht schon wieder tun, doch noch während man das denkt, wandern die Hände nach unten und rubbeln und rubbeln. Das hohle, unechte Gefühl danach kennt wohl jeder. Aber es hilft manchmal beim Einschlafen.
Auch heute früh habe ich es getan, nicht nur einmal, und ich fühlte mich dennoch oder gerade deshalb krank und nicht in der Lage, zur Arbeit zu gehen. Zu stark die Angst, sich auch dort nicht beherrschen zu können, zu bedrohlich die Vorstellung, man täte es aus Verzweiflung im Büro und es käme jemand hinein - was würde man dann sagen, vermutlich nichts, vermutlich würde man hinausrennen und nie wiederkommen.
Ich bin zu Hause geblieben, ich habe schon Schmerzen im rechten Oberarm, und sogar beim Schreiben muss ich zwischendurch pausieren und es wieder und wieder tun, ein Glück, dass Sie mich nicht sehen können, aber jetzt habe ich genug gerubbelt, es hilft nichts, jetzt hole ich doch den Eimer mit dem heißen Wasser und dann stelle ich meine eiskalten Füße hinein und ziehe sie krebsrot wieder heraus, und wieder rein, und wieder raus, und rein, und raus, ah!, ah!, ah!, aaaaah! Ist das heiß!
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Andererseits will man auf diese Zukunftsvision auch nicht ohne Not verzichten, meine Kindheit jedenfalls wäre erheblich trister verlaufen, hätte es nicht die budgetären Zwänge gegeben, denen die Produzenten der originalen Star Trek - Reihe nun mal unterworfen waren und weswegen sie sich eine im Vergleich mit den ständigen Starts und Landungen eines Raumschiffs (oder einer Fähre) tricktechnisch einfacher umzusetzende Alternative einfallen lassen mussten.
Hätte ich übrigens nicht solche abschreckenden Dinge über die Rechtsanwälte der Paramount gehört, die das Internet nach den kleinsten Urheberrechtsverletzungen absuchen und dann aber so richtig draufhauen, dann würde ich jetzt garantiert ein bestimmtes Geräusch verlinken, das wesentliche Teile meiner Phantasie damals erheblich in Beschlag nahm. Aber ich kann Sie dann auch wieder schlecht daran hindern, selbst nach diesem Geräusch zu suchen.
Die andere Sache ist die mit der Lichtgeschwindigkeit. Kaum überlegt man, mit einem Raumschiff in Lichtgeschwindigkeit (LG) durch die Gegend zu reisen, als Kind stellte ich mir den Beruf des Astronauten nämlich genau so vor, heute hier, morgen dort, und es käme einem dann unterwegs einer entgegen, dann heißt es gleich wieder: Einstein beachten! Schneller als LG ist nicht! Die Geschwindigkeiten addieren sich nicht! Sieh doch zu, wie du jetzt klarkommst!
Hat übrigens schon damals jemand gemerkt, als er gucken wollte, ob die Erdrotation sich auswirkt. Gedanke: Es ist doch ein Unterschied, ob man mit seinem Geschwindigkeitsmesser dem Sonnenaufgang entgegenkommt, oder ob man dem Sonnenuntergang nur so hinterhermisst, Doppler, Tatü-tata, man kennt das ja. Kein großer, aber ein messbarer Unterschied musste es sein, so ähnlich wie mit dem Seil, das man einmal um den Äquator spannt, und ob da eine Maus drunter durchlaufen kann, aber sie maßen und maßen und wunderten sich, denn immer, ob die Erde sich nun der Sonne entgegen- oder von ihr wegdrehte, war das Licht genau gleichschnell. Und Einstein dann: Nee, schneller als LG können wir echt nicht machen, sonst passt das auch mit den ganzen Formeln nicht, und was glaubt ihr, was das für eine Arbeit war! Aber, Vorschlag zur Güte: Dann wird eben die Zeit langsamer, OK? Jedenfalls haben die sich irgendwie geeinigt, man will ja die Details bei sowas lieber gar nicht so genau wissen, Politik und Wurst, und bei solchen Meetings wollen die dann oft auch einfach nur fertig werden, und dann gibt's halt wieder mal eine Parteispende.
Als dann irgendwelche Physikleistungskursler ankamen und fragten bei den Fernsehleuten nach, wie das nun sei mit dem Beamen, da gebe es nun mal den nervigen Heisenberg mit seiner Unschärfe, da erfuhren sie, dass zum Beamen natürlich ein ganz besonderes Bauteil erforderlich sei, und zwar der Heisenbergkompensator. Und selbstverständlich seien alle Schiffe der Föderation mit einem solchen ausgestattet.
"Ja, aber ..." - Sie wissen ja, es gibt immer diese ganz speziellen Schüler, vom Sozialen her sind die ja oft nicht ganz so weit wie andere, etwas eigen kann man sagen sind doch die meisten von denen, aber eben neugierig und vom Kopf her nicht dumm - und haben immer die Hausaufgaben, die beliebtesten sind sie ja nicht, also meiner macht dreimal die Woche Sport und wenn er sich nur etwas mehr Mühe geben würde, aber am Ende ist das besser als so ein käsiger Bücherwurm, ist meine Meinung, oft sind die ja auch nicht gerade beliebt und sitzen beim Geburtstag dann in der Ecke - wenn sie überhaupt eingeladen werden - und gerade solche sind ja dann auch die, die mit Mitte 20 noch zu Hause wohnen, oft sind das ganz unglückliche Menschen, die sich nicht mal alleine die Schuhe zubinden können, und so einer gab dann keine Ruhe und fragte, wie der denn funktioniere, der Heisenbergkompensator. "Oh, der funktioniert sehr gut!", antworteten dann die Leute vom Fernsehen, und mir persönlich ist das ja auch Erklärung genug, ich will unterhalten werden, sage ich immer so schön, und kein Schulfernsehen.
Sie alle kennen die praktischen Fragen, die einen täglich beschäftigen, Einstein z.B. mit seinem Zeug, und das mit dem Astronauten, der da ein Jahr lang mit Lichtgeschwindigkeit um die Erde saust und wenn er wieder landet, fahren die plötzlich alle Volvos und sind stark gealtert, er aber hat sich ganz gut gehalten, und das Problem ist bei solchen Gedankenexperimenten, dass man immer nur seine Alltagserfahrungen zur Verfügung hat, die helfen dem Subjekt ja auch dabei, zu überleben, aber ob das für die großen Erkenntnisse reicht? Beispiel. Komme ich mit 80 Sachen einem entgegen, der auch 80 Sachen draufhat, ist das so, wie wenn ich mit 160 gegen einen Baum fahre. Das stand schon damals auf dem Werbezettel zu dieser Autocrashnummer auf dem Schützenplatz. Anderes Beispiel. Fährt ein Zug z.B. mit 95 km/h durch die Lande und ich bewege mich innerhalb des Zuges in Fahrtrichtung vorwärts mit meinen 6 km/h Fußgängergeschwindigkeit, oder nehmen wir lieber 5 km/h, weil dazwischen ja auch die Türen sind und das manchmal so eng ist, gerade im Nahverkehr, dann habe ich doch effektiv gegenüber der Außenwelt eine Geschwindigkeit von 100 km/h.
Sie nicken, Sie denken: wohin führt das, kommt hier noch was, aber das ist ja genau die Sache: Es ist nicht so. Geschwindigkeiten addieren sich nicht.
Ich wollte das auch nie glauben, und dann liest man's und denkt: ja ja, und man geht trotzdem noch durch den Zug und denkt an nichts als seine Fahrscheine und das Gepäck und verschwendet keinen Gedanken daran, ob das, was man da gerade tut, evtl. weitgehende Folgen für den raumzeitlichen Zusammenhalt unseres Universums hat.
Ich habe es am eigenen Leibe erfahren. Und zwar im ICE von Köln nach Dortmund. Dieser fährt ja schon jahrelang bestimmt seine paar hundert km täglich, das läppert sich, und zusammengenommen sind diese Effekte ernsthaft messbar.
Glauben Sie mir: Steige ich in diesen Zug ein, und es ist (außen!) Mitte Januar 2010, merke ich subjektiv außer einem leichten Kribbeln - wie beim Beamen - kaum etwas. Natürlich fährt dieser Zug auch noch von West nach Ost, überlegt man, es kommt demnach schon wieder etwas dazu, das sollte aber, da es höchstens 0,000000000000000001% sind, zu vernachlässigen sein; und dass man selber für sein Alter noch ganz gut aussieht, na, daran gewöhnt man sich einfach auch irgendwann, wenn einem das dauernd gesagt wird, Astronaut hin oder her. Alles in bester Ordnung, will man meinen, was soll schon sein?
Allerdings: Man braucht in diesem Zug nur einen gewöhnlichen tragbaren Computer einzuschalten und sich mit dem bordeigenen Drahtlosnetzwerk zu verbinden - schon wird einem das ganze Ausmaß der zeitlichen Verwerfungen klar.
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- Guten Tag, hier Arschloch von Arschlochfirma, spreche ich mit nnier?
- Ja, bitte, worum geht es denn?
- Firma Arschloch, Sie sind bei uns als Gewinnspielteilnehmer eingetragen, soll das verlängert werden?
- Bitte was?
- Sie haben an 600 Gewinnspielen teilgenommen, Sie haben da im Internet wohl mal was angeklickt, vielleicht wollten Sie ein Reise nach Thailand oder ein Auto gewinnen.
- Definitiv nicht.
- Doch, sonst wäre ich ja nicht da.
- Das ist die falsche Logik, Sie können jeden anrufen. Ich habe nichts unterschrieben oder ausgefüllt.
- Kümmern Sie sich selbst um Ihre Kündigung?
- Da ich nichts unterschrieben oder bestellt habe, kündige ich auch nichts.
- Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß mit Ihrer Jahresrechnung.
- Menschen wie Sie sind der Abschaum. Ich kann meine Verachtung gar nicht ausreichend in Worte fassen. Sie geben mir jetzt bitte Ihren Namen und den Ihrer Schweinefirma, damit ich das direkt bei der Polizei melden kann. Und dann laufen Sie bitte bei Rot über eine vielbefahrene Straße.
(Den letzten Satz habe ich leider erst nach dem Auflegen formuliert. Man ist zu freundlich, zu unvorbereitet, man rechnet nicht immer damit, von heruntergekommenen Menschen behelligt zu werden, die für etwas Geld auch ihre Mutter verkaufen würden. Feige Schweine, die mit ihren Verbrechen bei genügend Menschen Erfolg haben, die sich aus den verschiedensten Gründen nicht wehren.)
Hoffentlich ruft der bald noch mal an.
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Eine Erinnerung wie in einer Kapsel.
In der Hand hielt ich die Plastikgabel. Die bereits erwähnten farbigen, ringförmigen Markierungen, die sich beiderseits entlang der beiden gegabelten Stäbchen befanden, sollten jeweils für ein bestimmtes zu suchendes Material stehen - darunter Metall. Inzwischen hatte der Mann mir einen Wünschelrutenrohling verkauft, der Preis lag irgendwo zwischen 10.- und 20.- DM, und dieser Rohling musste zunächst kalibriert werden.
Metall eignete sich besonders gut dafür. Ich ging vors Haus, um auch ja nichts sehen zu können, während hinten unter einer großen Wolldecke eine Geldmünze versteckt wurde. Diese sollte ich auffinden.
Die ersten Versuche verliefen enttäuschend. Die Rute schlug aus, wo sie nicht sollte (Alphafehler) und dort, wo sie sollte, schlug sie nicht aus (Betafehler). Mehrmals wurden die Kleberinglein versetzt, bis ich die Münze endlich fand. Nun wurde es aufregend.
Ich rannte vors Haus, die Münze ward verborgen, ich kam in den Garten, nahm die Rute und lief die Decke in konzentrischen Bahnen ab. Die Rute schlug aus, die Decke wurde gelüftet - und das Geldstück lag dort, wo ich es verortet hatte.
Ein ähnlicher Test bestand darin, eine Anzahl von Bierdeckeln, vielleicht sechs oder acht, aufzureihen und unter einem davon die Münze zu plazieren. Ich kam hinters Haus, nahm die Wünschelrute zur Hand, lief an den Bierdeckeln entlang, die Rute schnellte nach oben, die Münze war da.
Es war keine hundertprozentige Trefferquote, die ich in den Tagen darauf erzielte, gelegentlich produzierte ich einen Alpha- oder Betafehler, besonders dann, wenn ich vor skeptischem Publikum unbedingt Erfolg haben wollte. Dennoch war die Quote das, was man statistisch signifikant nennt, sie lag tatsächlich weit oberhalb dessen, was man statistisch erwarten konnte.
Wie es so ist als Kind, verlor ich irgendwann wieder das Interesse. Vielleicht war dem neuesten YPS-Heft etwas ganz besonders Aufregendes beigelegt worden, eine Maschine, die wirklich Geld druckt z.B., vielleicht musste ich auch dringend aus Lego einen Phaser bauen, den man auf Betäubung stellen konnte - oder Butterbrote schmieren, um mit meinem Freund A. abzuhauen, diesmal aber wirklich. Ich weiß es nicht mehr. Wo die Wünschelrute abgeblieben ist, ob sie erst noch in der Kiste herumlag oder einfach verlorenging, ist mir ebensowenig in Erinnerung. Es gibt diese Momente, die einem neue Welten eröffnen, und dann kommt wieder etwas Neues und man vergisst es einfach.
Eines allerdings weiß ich noch, es war beim nächsten Besuch bei den Großeltern. Dorthin hatte ich das Plastikding mitgenommen und auch einmal davon berichtet, was ich damit anstellen konnte. Hier stieß ich auf keinerlei Skepsis, sondern man begann sofort von der Tante H. zu sprechen, meiner Großtante, die diese Fähigkeit auch habe. Also besuchten wir sie eines Tages und ich führte meine Fertigkeit vor, worauf sie in die Scheune lief, um ihre eigene Wünschelrute zu holen. Begleitet wurde sie dabei von ihrem Mann, der sehr streng dreinblickte, als sie das gebogene Stück Draht hervorkramte. Gemeinsam suchten wir nun nach Wasseradern, liefen nebeneinander her, die Ruten schlugen synchron aus, es war ganz selbstverständlich - bis der strenge Onkel sprach, es sei nun genug, Tante H. solle jetzt aufhören, denn das Wünschelrutengehen greife an.
That's all, folks.
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