Ich weiß nicht, wie viele Tage und Nächte ich als Kind davon geträumt habe, auf einer Wolke aus Kuchenteig herumzulaufen und mir Stücke davon abzureißen.
Zu den angenehmen Überraschungen im Spätkapitalismus gehört es ja, dass bisher noch keine ganz schlimme Verhunzung und Verramschung der Petzi-Figuren stattgefunden hat. Natürlich wurden die ursprünglich schön kritzeligen Figuren vor einigen Jahren verstromlinienförmigt, um damit eine Serie langweiliger Zeichentrickfünfminüter und begleitender Pixi-Bücher* zu produzieren, die gewisse Motive aus den ursprünglichen, langen Geschichten nur locker aufnahmen und aus der psychedelischen, manchmal grenzwahnsinnigen Petzi-Welt einen bonbonbunten Sandkasten machten, in dem alles wohlgeordnet und brav zu Mama nach Hause kommt, wenn es abend wird, damit die harmlosen Geschichtchen hübsch in sich abgeschlossen sind und bloß keine Entwicklung stattfindet - andernfalls könnte die an die Streberin Conni gewöhnte Pixileserschaft ja einen Kulturschock bekommen. Verflachung also auch hier, als könne man Kinder nicht mehr ernst nehmen, aber es ist dennoch nie so schlimm geworden wie in anderen Fällen.
Einige Petzi-Bücher*** lagen bei meiner Oma im Keller und waren wohl schon von ihren Kindern gelesen worden. Bei jedem Besuch verzog ich mich irgendwann nach unten und las diese seltsamen, tief beeindruckenden Geschichten. Und von allem Fantastischen, das darin geschieht, hat sich insbesondere eine Sequenz tief in mein Gedächtnis gegraben: Aus irgendeinem Grunde ist man über den Wolken unterwegs, steigt aus, läuft auf den Wolken herum und isst davon - denn sie bestehen aus Kuchenteig.
Daran musste ich neulich wieder denken, als ich mir ein Fahrrad ansah. Ich wollte es mir ja nur mal ansehen, denn der Name Kettler ist durchaus geeignet, mich in die Flucht zu schlagen - nein, versicherte der Anbieter, mit den gefürchteten Kettler Alurädern habe seines nun wirklich nichts gemein, das sei ein hochwertiges Fahrrad, eines fürs Leben. Er verkaufe es schweren Herzens, da er aus gesundheitlichen Gründen auf ein Modell mit tiefem Einstieg umsteigen müsse.
Bei der verabredeten Besichtigung schob der Verkäufer das Rad aus der Garage und sah traurig aus. "Ich wollt's erst gar nicht hergeben", sprach er, dem man seine gesundheitlichen Probleme leider sehr deutlich anmerkte, erzählte dann von seinem Arbeitsunfall vor vielen Jahren und wie er danach viel habe fahrradfahren müssen, er habe sich da wirklich etwas Schönes geleistet und auch noch hier und da umbauen lassen, nur könne er heute nicht mehr auf ein Herrenrad steigen, das sei das Problem. Ich sah schon, dass das ein hochwertiges Fahrrad war, kein ganz neues Modell natürlich, aber eines fürs Leben, und ich durfte aufsteigen und probefahren, drehte nach hundert Metern wieder um und zahlte ohne zu handeln den geforderten Preis, denn ich hatte auf einer Wolke aus Kuchenteig gesessen.
"Aber für das klassische Herrenfahrrad bin ich [...] verloren", hieß es neulich im Kommentar eines Rennfahrers, den ich mir auf meiner jüngsten Erwerbung tatsächlich auch nur schwer vorstellen kann, denn es ist ein Fahrrad für klassische Herren, "Senioren" könnte man sie auch nennen, oder übertreibe ich jetzt? Womöglich ist es vor allem dieser Sattel, diese vollgefederte und ein wenig monströs aussehende Masturbationshilfe, auf die sich jeder erst mal draufsetzen will, dann ein entrücktes Lächeln bekommt und nicht mehr absteigen will.
Ein wertiges Fahrrad ist es, man merkt es an vielen Einzelheiten, der Fahrradständer federt satt und ohne "Bäng", die Pedale sind auch ganz spezielle, Gepäckträger und Schutzbleche in Rahmenfarbe lackiert - nicht, dass mir so etwas wichtig wäre, aber es ist eine Fülle von Details, die insgesamt Spaß macht und vor allem beim Fahren regelrechte Hochgefühle aufkommen lässt, so beschwingt gleitet man dahin, nicht im Rennfahrertempo, aber stetig und mit einem, hm, soliden Gefühl, das ich so noch nicht kannte.
Mit dem Sattel allerdings bin ich mir nicht mehr so sicher. Denn bei allem teigigen Wohlgefühl: So richtig gemütlig ist das auf die Dauer gar nicht.
--
*Nicht zu verwechseln mit den früheren Pixi-Petzis**, die aus kurzen Ausschnitten aus den langen Geschichten bestanden, welche zu einer abgeschlossenen Kurzgeschichte umgebaut wurden; verwendet wurden hier aber die originalen Bilder und meist nur wenig geänderte Texte - so wie es das auch mit bestimmten Asterix-Geschichten gab.
**Was kann ich denn dafür!?
***Ich empfehle diese Seiten für einen sehr guten Überblick über die verschiedenen Petzi-Ausgaben und schließe mich dieser dringenden Warnung zu 100% an, denn man kann auch die schönsten Geschichten kaputtpädagogisieren.
Zu den angenehmen Überraschungen im Spätkapitalismus gehört es ja, dass bisher noch keine ganz schlimme Verhunzung und Verramschung der Petzi-Figuren stattgefunden hat. Natürlich wurden die ursprünglich schön kritzeligen Figuren vor einigen Jahren verstromlinienförmigt, um damit eine Serie langweiliger Zeichentrickfünfminüter und begleitender Pixi-Bücher* zu produzieren, die gewisse Motive aus den ursprünglichen, langen Geschichten nur locker aufnahmen und aus der psychedelischen, manchmal grenzwahnsinnigen Petzi-Welt einen bonbonbunten Sandkasten machten, in dem alles wohlgeordnet und brav zu Mama nach Hause kommt, wenn es abend wird, damit die harmlosen Geschichtchen hübsch in sich abgeschlossen sind und bloß keine Entwicklung stattfindet - andernfalls könnte die an die Streberin Conni gewöhnte Pixileserschaft ja einen Kulturschock bekommen. Verflachung also auch hier, als könne man Kinder nicht mehr ernst nehmen, aber es ist dennoch nie so schlimm geworden wie in anderen Fällen.
Einige Petzi-Bücher*** lagen bei meiner Oma im Keller und waren wohl schon von ihren Kindern gelesen worden. Bei jedem Besuch verzog ich mich irgendwann nach unten und las diese seltsamen, tief beeindruckenden Geschichten. Und von allem Fantastischen, das darin geschieht, hat sich insbesondere eine Sequenz tief in mein Gedächtnis gegraben: Aus irgendeinem Grunde ist man über den Wolken unterwegs, steigt aus, läuft auf den Wolken herum und isst davon - denn sie bestehen aus Kuchenteig.
Daran musste ich neulich wieder denken, als ich mir ein Fahrrad ansah. Ich wollte es mir ja nur mal ansehen, denn der Name Kettler ist durchaus geeignet, mich in die Flucht zu schlagen - nein, versicherte der Anbieter, mit den gefürchteten Kettler Alurädern habe seines nun wirklich nichts gemein, das sei ein hochwertiges Fahrrad, eines fürs Leben. Er verkaufe es schweren Herzens, da er aus gesundheitlichen Gründen auf ein Modell mit tiefem Einstieg umsteigen müsse.
Bei der verabredeten Besichtigung schob der Verkäufer das Rad aus der Garage und sah traurig aus. "Ich wollt's erst gar nicht hergeben", sprach er, dem man seine gesundheitlichen Probleme leider sehr deutlich anmerkte, erzählte dann von seinem Arbeitsunfall vor vielen Jahren und wie er danach viel habe fahrradfahren müssen, er habe sich da wirklich etwas Schönes geleistet und auch noch hier und da umbauen lassen, nur könne er heute nicht mehr auf ein Herrenrad steigen, das sei das Problem. Ich sah schon, dass das ein hochwertiges Fahrrad war, kein ganz neues Modell natürlich, aber eines fürs Leben, und ich durfte aufsteigen und probefahren, drehte nach hundert Metern wieder um und zahlte ohne zu handeln den geforderten Preis, denn ich hatte auf einer Wolke aus Kuchenteig gesessen.
"Aber für das klassische Herrenfahrrad bin ich [...] verloren", hieß es neulich im Kommentar eines Rennfahrers, den ich mir auf meiner jüngsten Erwerbung tatsächlich auch nur schwer vorstellen kann, denn es ist ein Fahrrad für klassische Herren, "Senioren" könnte man sie auch nennen, oder übertreibe ich jetzt? Womöglich ist es vor allem dieser Sattel, diese vollgefederte und ein wenig monströs aussehende Masturbationshilfe, auf die sich jeder erst mal draufsetzen will, dann ein entrücktes Lächeln bekommt und nicht mehr absteigen will.
Ein wertiges Fahrrad ist es, man merkt es an vielen Einzelheiten, der Fahrradständer federt satt und ohne "Bäng", die Pedale sind auch ganz spezielle, Gepäckträger und Schutzbleche in Rahmenfarbe lackiert - nicht, dass mir so etwas wichtig wäre, aber es ist eine Fülle von Details, die insgesamt Spaß macht und vor allem beim Fahren regelrechte Hochgefühle aufkommen lässt, so beschwingt gleitet man dahin, nicht im Rennfahrertempo, aber stetig und mit einem, hm, soliden Gefühl, das ich so noch nicht kannte.
Mit dem Sattel allerdings bin ich mir nicht mehr so sicher. Denn bei allem teigigen Wohlgefühl: So richtig gemütlig ist das auf die Dauer gar nicht.
--
*Nicht zu verwechseln mit den früheren Pixi-Petzis**, die aus kurzen Ausschnitten aus den langen Geschichten bestanden, welche zu einer abgeschlossenen Kurzgeschichte umgebaut wurden; verwendet wurden hier aber die originalen Bilder und meist nur wenig geänderte Texte - so wie es das auch mit bestimmten Asterix-Geschichten gab.
**Was kann ich denn dafür!?
***Ich empfehle diese Seiten für einen sehr guten Überblick über die verschiedenen Petzi-Ausgaben und schließe mich dieser dringenden Warnung zu 100% an, denn man kann auch die schönsten Geschichten kaputtpädagogisieren.
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dosron,
Montag, 6. Juni 2011, 01:44
Ich glaube, diesmal haben Sie was Richtiges gekauft!
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nnier,
Montag, 6. Juni 2011, 14:12
Definitiv, das ist qualitativ das beste Fahrrad, das ich je hatte - und dabei bin ich schon mit dem Spaßrad sehr zufrieden und täglich auf der Kurzstrecke unterwegs, während dessen auch hinreichend solider Vorgänger nun von einem jüngeren Menschen gefahren wird, der zuvor jedes andere Rad in kürzester Zeit schrottreif geprügelt hatte. Aber das neue hat schon noch mal eine andere Klasse, verfügt dabei weder über hydraulische Bremsen noch über einen Nabendynamo, hat vermutlich auch sein knappes Jahrzehnt auf dem Buckel, fühlt sich aber wie beschrieben richtig gut an und ist beim Treten die reine Freude.
mark793,
Montag, 6. Juni 2011, 02:17
Einen Blick auf die speziellen Pedale hätte ich jetzt schon noch gern geworfen, aber ich sehe auch so, dass ich beim Namen Kettler eben unnötigerweie zusammenzuckte.
Der Sattel, tja, der muss ja vor allem dem Hintern passen und nicht dem Auge, aber mir erscheint diese Konstruktion auf diesem Rad irgendwie nicht so recht stimmig. Gegen den Ledersattel an sich ist nichts einzuwenden, aber man bekommt heute auch gute gefederte Sattelstützen, die nicht aussehen wie aus Federkernmatratzen gebastelte Folterinstrumente.
Und mit der Rahmenhöhe kommen Sie gut klar? Dafür, dass der Rahmen nicht sonderlich hoch ist, kommt der Vorbau ganz schön weit raus aus dem Steuerrohr. Aber rückenfreundlich ist das mit Sicherheit.
Der Sattel, tja, der muss ja vor allem dem Hintern passen und nicht dem Auge, aber mir erscheint diese Konstruktion auf diesem Rad irgendwie nicht so recht stimmig. Gegen den Ledersattel an sich ist nichts einzuwenden, aber man bekommt heute auch gute gefederte Sattelstützen, die nicht aussehen wie aus Federkernmatratzen gebastelte Folterinstrumente.
Und mit der Rahmenhöhe kommen Sie gut klar? Dafür, dass der Rahmen nicht sonderlich hoch ist, kommt der Vorbau ganz schön weit raus aus dem Steuerrohr. Aber rückenfreundlich ist das mit Sicherheit.
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nnier,
Montag, 6. Juni 2011, 14:45
Jupp, das ist ein vom Vorbesitzer mitgeorderter, extralanger Vorbau, so wie er auch die zwei größten Ritzel hinten noch mal gegen solche mit noch ein paar mehr Zähnen hat austauschen lassen, damit es in den leichten Gängen auch so richtig leicht zu treten ist. Wenn ich dann noch an die ausgetauschten Schalthebel denke (ursprünglich diese Drehdinger, jetzt die zum hoch- und runterklickern), dann hat er vermutlich alleine für diese Umbauten ordentlich Geld gelassen (und mir die Originalteile in einer Plastiktüte mitgegeben).
Der Rahmen ist für mich genau passend, und eine aufrechte Haltung kommt mir beim Fahren sehr gelegen, CW-Wert hin oder her. Kürzlich habe ich dann beim Fahrrad meiner Frau ebenfalls einen längeren Vorbau einbauen lassen - glücklicherweise waren die vorhandenen Züge ausreichend lang - und zusammen mit der ebenfalls neuen Handballenauflage (auch sowas Tolles!) ist das auch für sie ein ganz neues Fahrgefühl. Und, wie Sie sagen, äußerst rückenfreundlich.
Was den Sattel angeht - die anfängliche Begeisterung ist tatsächlich ein wenig verflogen. Man sitzt wie auf einem Sofa, aber auf die Dauer fühle ich mich auf dem da tatsächlich wohler. Man kann z.B. schlecht freihändig fahren, weil man sich bei jedem Tritt viel zu sehr seitlich hin- und herbewegt. Das wird vermutlich noch ein längeres Thema.
Der Rahmen ist für mich genau passend, und eine aufrechte Haltung kommt mir beim Fahren sehr gelegen, CW-Wert hin oder her. Kürzlich habe ich dann beim Fahrrad meiner Frau ebenfalls einen längeren Vorbau einbauen lassen - glücklicherweise waren die vorhandenen Züge ausreichend lang - und zusammen mit der ebenfalls neuen Handballenauflage (auch sowas Tolles!) ist das auch für sie ein ganz neues Fahrgefühl. Und, wie Sie sagen, äußerst rückenfreundlich.
Was den Sattel angeht - die anfängliche Begeisterung ist tatsächlich ein wenig verflogen. Man sitzt wie auf einem Sofa, aber auf die Dauer fühle ich mich auf dem da tatsächlich wohler. Man kann z.B. schlecht freihändig fahren, weil man sich bei jedem Tritt viel zu sehr seitlich hin- und herbewegt. Das wird vermutlich noch ein längeres Thema.
mark793,
Montag, 6. Juni 2011, 15:09
Mit diesen antiken Klemm- und Federkonstruktionen kenne ich mich nicht aus. Aber eigentlich sollte sich der Sattel auch mit anderer, stabilerer Unterkonstruktion weiterverwenden lassen. Wie gesagt, Sattelstützen gibts auch in gefedert.
Das mit den großen Großritzeln ist nicht dumm, an meinem Peugeot-Tourenerad, das ich neulich verkaufte, hatte ich auch ein übergroßes Ritzel dran. Und (ausgerechnet!) in Holland war ich mal ziemlich froh, diesen Klettergang zu haben. Auf den Radwegen durchs Dünenreservat Noord-Hollands gab es z.T. heftige Steigungen mit sandigem Untergrund zu bewältigen, da wäre mit der normalen Übersetzung nicht mehr viel gegangen.
Das mit den großen Großritzeln ist nicht dumm, an meinem Peugeot-Tourenerad, das ich neulich verkaufte, hatte ich auch ein übergroßes Ritzel dran. Und (ausgerechnet!) in Holland war ich mal ziemlich froh, diesen Klettergang zu haben. Auf den Radwegen durchs Dünenreservat Noord-Hollands gab es z.T. heftige Steigungen mit sandigem Untergrund zu bewältigen, da wäre mit der normalen Übersetzung nicht mehr viel gegangen.
nnier,
Dienstag, 7. Juni 2011, 12:45
Saddlepain - das alles ist ja ein ernstes Thema: Prostatecomplaints caused by pressure can lead to impotence ... Pressure on the genitals causes great discomfort; often leading to bleedings in women and causing a numb feeling or in the worst case impotence in men... Pain or great discomfort to the tailbone can be caused by a wrong sitting position, aberrations to the tailbone ... [Q], deshalb ist das Ding bestimmt nicht verkehrt, Stützstrumpf hin oder her. Schwierig finde ich an der Auswahl, dass man einen Sattel eigentlich tage- oder wochenlang testen müsste, mit dem Neigungswinkel experimentieren, lange Strecken fahren usw., denn ganz billig sind die guten dann auch wieder nicht - und ein unbequemer Sattel kann einem nicht nur aus den zitierten Gründen die schönste Fahrradtour verleiden.
mark793,
Dienstag, 7. Juni 2011, 13:07
Ja, es ist eine Wissenschaft für sich. Wobei ich sagen muss, dass mir die schmaleren Sättel (nicht unbedingt die ganz puristischen und ultraschmalen Rennsport-Teile) eher wenig Beschwer machen. Bisschen Eingewöhnung und nachjustieren des Neigungswinkels hat noch jedes meiner drei verwendeten Sitzmöbel erfordert. Bei der Umgewöhnung vom Sommerrad aufs Winterrad setzte es ein paar Druckstellen, und wenn ich mal wieder einen längeren Ritt mit Sir Walter mache, fühlt es sich ungewohnt an. Aber ansonsten: Glück gehabt bisher.
Tendenziell denke ich, dass das Eingewöhnungsproblem bei breiteren Sätteln nicht kleiner, sondern eher noch größer ist. Bin voriges Jahr mal mit einem Leihrad (klassisches Herrenrad mit breitem Sattel) unterwegs gewesen, für meinen Hintern waren diese 30 km eine üblere Tortur als die gesamte Jahreskilometerleistung auf meinen eigenen Rädern.
Tendenziell denke ich, dass das Eingewöhnungsproblem bei breiteren Sätteln nicht kleiner, sondern eher noch größer ist. Bin voriges Jahr mal mit einem Leihrad (klassisches Herrenrad mit breitem Sattel) unterwegs gewesen, für meinen Hintern waren diese 30 km eine üblere Tortur als die gesamte Jahreskilometerleistung auf meinen eigenen Rädern.
nnier,
Dienstag, 7. Juni 2011, 13:20
Der Design-Schlägertyp war mal zu Gast beim damals kaum besser erträglichen Biolek, und bei diesem historischen Zusammentreffen zweier Selbstverliebter präsentierte er auch einen schmalen Sattel aus Balsaholz. Ob das nicht unbequem sei, frug der Moderator, und der Schnauzbart antwortete: Nein, weil deine Arschknochen das Holz nach zwei Wochen genau so geformt haben, wie du es brauchst. Irgendwie muss da etwas dran sein, denn bei schmalen Satteln habe ich zwar schon extreme Betäubungsqualen erlitten, andererseits aber sitze ich auf diesem ollen Ding auch ganz hervorragend.
monnemer,
Montag, 6. Juni 2011, 10:35
Das ist ja mal wieder der Hammer, was Sie hier ausgegraben haben! Oder ist diese wunderbare Wolkengeschichte ein Klassiker?
Bei mir war die jedenfalls total verschüttet, bin ich doch weder aktiv noch passiv an der Petzi-Forschung beteiligt.
Und dann kommen Sie....Jedenfalls habe ich den Eintrag zum Anlaß genommen, große Teile des sonnigen Wochenendes im Keller zu verbringen.
Und in den tollen Beltz & Gelberg-Sammelbänden, wie z.B. in diesem wieder einmal festgestellt, was beispielsweise Janosch in seiner prä-Tigerenten-Phase für herrlich absurde Bildergeschichten gezeichnet und getextet hat.
Noch 'n Fahrrad? Hier auf blogger.de hat man langsam den Eindruck, es würden Fahrräder angeschafft, als gäb's kein Morgen mehr.
Der erste Gedanke beim Anblick des Sattels war übrigens 'Stützstrumpf'. Weiß auch nicht, warum.
Der zweite beim Bild unten links, '...aber was für ein hübsches Lederfutteral für die Luftpumpe!' Ich bin halt auch nicht mehr der Jüngste.
Aber Glückwunsch! Das sowieso.
Bei mir war die jedenfalls total verschüttet, bin ich doch weder aktiv noch passiv an der Petzi-Forschung beteiligt.
Und dann kommen Sie....Jedenfalls habe ich den Eintrag zum Anlaß genommen, große Teile des sonnigen Wochenendes im Keller zu verbringen.
Und in den tollen Beltz & Gelberg-Sammelbänden, wie z.B. in diesem wieder einmal festgestellt, was beispielsweise Janosch in seiner prä-Tigerenten-Phase für herrlich absurde Bildergeschichten gezeichnet und getextet hat.
Noch 'n Fahrrad? Hier auf blogger.de hat man langsam den Eindruck, es würden Fahrräder angeschafft, als gäb's kein Morgen mehr.
Der erste Gedanke beim Anblick des Sattels war übrigens 'Stützstrumpf'. Weiß auch nicht, warum.
Der zweite beim Bild unten links, '...aber was für ein hübsches Lederfutteral für die Luftpumpe!' Ich bin halt auch nicht mehr der Jüngste.
Aber Glückwunsch! Das sowieso.
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nnier,
Montag, 6. Juni 2011, 19:44
Die Sequenz entstammt dem Album "Petzi im Doggerland", vor einigen Jahren modisch (und irreführend) in "Petzi im Dinoland" umgetitelt. Ich bin gerade zu träge, um zum Regal zu laufen, habe das Werk aber vor einigen Jahren mit meinen Kindern wiedergelesen - und meine, dass es sich dabei um eine Drogengeschichte handelt: Seebär macht irgendwas mit dem Tabak aus seiner Pfeife, was dann alle benebelt - und deswegen ist die ganze Handlung auch mehr oder weniger geträumt.
Tatsächlich ist die aktuelle Petzi-Ausgabe (die ich da neulich abfotografiert habe) halbwegs erträglich, man erkennt sie an den gelben Titel- und Rückseiten (verglichen mit den blauen von früher). Die alten sind schöner, da die Bildunterschriften in einer angenehmeren Schriftart gesetzt sind und trotz der zum Glück eher geringen Unterschiede vom Tonfall her besser "sitzen". Außerdem sind in der neuen Ausgabe leider Anführungsstriche um die wörtliche Rede gesetzt, auch das verändert den Charakter schon ernorm.
Kompletter Ausreißer nach unten war eben diese Mirow-Ausgabe, die mich damals in Grund und Boden geschockt hat: Voller Begeisterung hatte ich einen Arm voller Petzis gekauft und mich aufs Anschauen und Vorlesen gefreut. Ich hatte ständig das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt - dieses total redundante und vollkommen witzlose Nacherzählen dessen, was man auf dem Bild sieht. Schon begann ich an meiner Erinnerung zu zweifeln, die Petzis waren doch immer so toll gewesen, natürlich wusste ich nicht mehr genau, wie die Texte gingen - und zu meinem großen Glück fand ich dann irgendwann diese "Petzi-Forschung" im Internet, die mich aufklärte und erleichterte. Also, sollten Sie auf den Geschmack kommen: Am besten die blauen Alben kaufen.
(Später geht's weiter, Sie haben ja noch mehr Punkte angesprochen.)
Tatsächlich ist die aktuelle Petzi-Ausgabe (die ich da neulich abfotografiert habe) halbwegs erträglich, man erkennt sie an den gelben Titel- und Rückseiten (verglichen mit den blauen von früher). Die alten sind schöner, da die Bildunterschriften in einer angenehmeren Schriftart gesetzt sind und trotz der zum Glück eher geringen Unterschiede vom Tonfall her besser "sitzen". Außerdem sind in der neuen Ausgabe leider Anführungsstriche um die wörtliche Rede gesetzt, auch das verändert den Charakter schon ernorm.
Kompletter Ausreißer nach unten war eben diese Mirow-Ausgabe, die mich damals in Grund und Boden geschockt hat: Voller Begeisterung hatte ich einen Arm voller Petzis gekauft und mich aufs Anschauen und Vorlesen gefreut. Ich hatte ständig das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt - dieses total redundante und vollkommen witzlose Nacherzählen dessen, was man auf dem Bild sieht. Schon begann ich an meiner Erinnerung zu zweifeln, die Petzis waren doch immer so toll gewesen, natürlich wusste ich nicht mehr genau, wie die Texte gingen - und zu meinem großen Glück fand ich dann irgendwann diese "Petzi-Forschung" im Internet, die mich aufklärte und erleichterte. Also, sollten Sie auf den Geschmack kommen: Am besten die blauen Alben kaufen.
(Später geht's weiter, Sie haben ja noch mehr Punkte angesprochen.)
nnier,
Dienstag, 7. Juni 2011, 14:00
Ich will dir mal was sagenDer frühe Janosch begeistert mich immer noch. Das ganz tolle Buch Hotten Totten Grüne Motten war jahrelang vergriffen, wurde irgendwann neu aufgelegt und ist inzwischen schon wieder nicht erhältlich - kaum zu glauben. Wir hatten es als Taschenbuch, das vor lauter Drinblättern irgendwann fast auseinanderfiel, und als ich die stabilere Neuausgabe vor einigen Jahren kaufte, konnte ich mich an jedes Bild und jeden Reim erinnern. So kritzelig, manchmal verstörend, aber immer beeindruckend konnte der damals sein, dass mir all der niedliche Bär- und Tigerentenkram dagegen viel zu mild war. Auch wenn es da sicherlich noch schöne Geschichten gibt, die sicher zur besseren Kinderliteratur gehören. Aber Titel wie Ich bin ein großer Zottelbär, Das Regenauto oder Onkel Popoff kann auf Bäume fliegen mit ihrer Welt voller Vagabunden, Tagediebe und Außenseiter bleiben für mich unerreicht.
Vor 24 Tagen
Hab ich an'n Baum gepisst
Merk dirs, dass dus nicht vergisst
hora sexta,
Dienstag, 7. Juni 2011, 16:23
A proposito, weißt du schon die Historie, die hier vorgegangen ist? Nun ich will sie dir erzählen. wir giengen heute von Gr. firmian weg um nach Haus zu gehen, und als wir in unsre Gassen kamen, so machten wir unsere Hausthüre auf und was meinst du wol, daß sich zugetragen? Wir gingen hinein.
Eine wunderschöne Kurzgeschichte, erzählt von Wolfgang Amadeus Mozart.
Haben Sie seine Briefe gelesen? Sie dürften Ihnen gefallen.
Eine wunderschöne Kurzgeschichte, erzählt von Wolfgang Amadeus Mozart.
Haben Sie seine Briefe gelesen? Sie dürften Ihnen gefallen.
nnier,
Dienstag, 7. Juni 2011, 23:36
Leb wol, mein Lungerl. - Nein, ich kenne mich beim Wolferl so gar nicht aus, weder musikalisch noch sonst. Aber als neulich ein anderes Wunderkind in meiner Stadt weilte, erfuhr ich wenigstens schon einmal, dass es da ein Nannerl-Schwersterl gab.
monnemer,
Mittwoch, 8. Juni 2011, 14:03
Ich sitze hier an meim Komputer
und alles, was ich will das tuter.
Sogar für Nerds war was dabei, und das schon 1973!
Vielen Dank für Ihre Ausführungen, die zum Ergebnis hatten, dass ich die Hottentotten gerade noch retten konnte.
Vor was, will ich nicht sagen, aber ich hab's unter meinem Dach wohl mit Ignoranten zu tun.
und alles, was ich will das tuter.
Sogar für Nerds war was dabei, und das schon 1973!
Vielen Dank für Ihre Ausführungen, die zum Ergebnis hatten, dass ich die Hottentotten gerade noch retten konnte.
Vor was, will ich nicht sagen, aber ich hab's unter meinem Dach wohl mit Ignoranten zu tun.
monnemer,
Donnerstag, 9. Juni 2011, 12:01
Nein, Unter meinem Dach wie Solange du die Füße noch unter meinem Tisch... , oder Was glaubst du eigentlich wer hier...
Fast wär's in der Uta-Danella-Gedenkstätte verwurstet worden!
Fast wär's in der Uta-Danella-Gedenkstätte verwurstet worden!
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