Ich hatte auch diese nervösen Jahre, ließ Reifen radieren und setzte Fahrzeuge gegen Hindernisse, probierte Fliehkräfte und die Trägheit der Masse, fuhr dicht auf und bremste oft rechtzeitig, doch all das ist längst passé.
Es mag daran liegen, dass sich mit 75 PS und guten anderthalb Tonnen Leergewicht keine Ampelrennen gewinnen lassen, aber gerade unter solchen Bedingungen neigt der jüngere Mensch gerne dazu, jeden Gang bis zum Anschlag hochzureißen, der Motor heult, die Schaltung knallt, und sicher lassen sich solchermaßen bei kontinuierlichem Kolonnengehüpfe auch ein paar Sekunden Zeit einsparen - außer wenn's nicht klappt - bloß, was macht man dann eigentlich mit den gesparten Sekunden?
Irgendwas hat sich da ganz deutlich verändert, und manchmal muss ich an die Jahre der Kleintransporter zurückdenken, als ein Freund nachts spaßeshalber mal mitfuhr und am nächsten Morgen sprach: Du dürftest dir niemals selbst entgegenkommen.
Es macht mir nicht im Geringsten etwas aus, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 100 km/h die lange Strecke bis hinter die Alpen zu tuckern. Fahre ich zu einem Auswärtsspiel hinter den eiligen Menschen her, dann fragen diese entgeistert bei der Ankunft: Ist was mit deinem Auto? Nein, sage ich, das ist kein übermotorisierter Blechfloh, sondern ein behäbiges und gutmütiges Nutzfahrzeug, das überdies mit einer halben Mädchenmannschaft - und ist auch egal, jedenfalls habe ich keine Lust, das Gaspedal bis zum Boden durchzutreten, nur um vielleicht noch 5 km/h rauszuholen, ich schwimme lieber im Verkehr mit und bleibe entspannt, was auch ganz gut gelingt, wenn mich niemand hetzt oder dauernd fragt, ob was mit meinem Auto ist.
Ich erschrecke dann und wann, wenn ich mal in einem kleinen PKW sitze: Kaum tritt man ein wenig aufs Gas, schon wird man tief in den Sitz gedrückt, aber ich gewöhne mich flugs und übertrage meine gemütliche Saugdieselfahrweise, halte Abstand, lasse rollen, schalte früh hoch, und wenn dann einer ankommt wg. Spritspartraining und sagt, fahren Sie mal, dann fahre ich zwanzig Minuten durch die Stadt, plaudere mit dem Spritspartrainer aus Neuwied, das nicht, wie von mir vermutet, "bei Frankfurt", sondern bei Koblenz liegt, aber, gut, man kann das gerade noch so gelten lassen, so wie Bremen "bei Hamburg" ist, nicht wahr, und man plaudert über Städte und Baufahrzeuge und das Institut der Ehe, über die verschiedenen Menschenschläge da und dort, und der Rundkurs ist beendet, schaunmer mal auf den Bordcomputer: 4,2 Liter - damit sinse Spitzenreiter, was soll ich da noch beibringen, gut, fahrmer wieder, und die gleiche Runde noch mal, ich lerne, dass man den Motor immer ausmachen soll, sobald man steht - etwas, wovor ich in der Tat zurückschrecke - und lande also, sehnse, fünf Prozent waren noch drin, bei 4,0 Liter, was übrigens nicht der beste Wert nach dem Training ist, aber ich hatte mir ja, Stichwort: Reaktanz, eigentlich auch vorgenommen, nach dem Training mehr zu verbrauchen als vorher, bloß dann war der Mann aus Neuwied so nett, und wenn man doch mal ein paar Sekunden Zeit gespart hat, kann man sich dieses Lied anhören und über den Kommentar "I lost my virginity to this song" freuen.
Es mag daran liegen, dass sich mit 75 PS und guten anderthalb Tonnen Leergewicht keine Ampelrennen gewinnen lassen, aber gerade unter solchen Bedingungen neigt der jüngere Mensch gerne dazu, jeden Gang bis zum Anschlag hochzureißen, der Motor heult, die Schaltung knallt, und sicher lassen sich solchermaßen bei kontinuierlichem Kolonnengehüpfe auch ein paar Sekunden Zeit einsparen - außer wenn's nicht klappt - bloß, was macht man dann eigentlich mit den gesparten Sekunden?
Irgendwas hat sich da ganz deutlich verändert, und manchmal muss ich an die Jahre der Kleintransporter zurückdenken, als ein Freund nachts spaßeshalber mal mitfuhr und am nächsten Morgen sprach: Du dürftest dir niemals selbst entgegenkommen.
Es macht mir nicht im Geringsten etwas aus, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 100 km/h die lange Strecke bis hinter die Alpen zu tuckern. Fahre ich zu einem Auswärtsspiel hinter den eiligen Menschen her, dann fragen diese entgeistert bei der Ankunft: Ist was mit deinem Auto? Nein, sage ich, das ist kein übermotorisierter Blechfloh, sondern ein behäbiges und gutmütiges Nutzfahrzeug, das überdies mit einer halben Mädchenmannschaft - und ist auch egal, jedenfalls habe ich keine Lust, das Gaspedal bis zum Boden durchzutreten, nur um vielleicht noch 5 km/h rauszuholen, ich schwimme lieber im Verkehr mit und bleibe entspannt, was auch ganz gut gelingt, wenn mich niemand hetzt oder dauernd fragt, ob was mit meinem Auto ist.
Ich erschrecke dann und wann, wenn ich mal in einem kleinen PKW sitze: Kaum tritt man ein wenig aufs Gas, schon wird man tief in den Sitz gedrückt, aber ich gewöhne mich flugs und übertrage meine gemütliche Saugdieselfahrweise, halte Abstand, lasse rollen, schalte früh hoch, und wenn dann einer ankommt wg. Spritspartraining und sagt, fahren Sie mal, dann fahre ich zwanzig Minuten durch die Stadt, plaudere mit dem Spritspartrainer aus Neuwied, das nicht, wie von mir vermutet, "bei Frankfurt", sondern bei Koblenz liegt, aber, gut, man kann das gerade noch so gelten lassen, so wie Bremen "bei Hamburg" ist, nicht wahr, und man plaudert über Städte und Baufahrzeuge und das Institut der Ehe, über die verschiedenen Menschenschläge da und dort, und der Rundkurs ist beendet, schaunmer mal auf den Bordcomputer: 4,2 Liter - damit sinse Spitzenreiter, was soll ich da noch beibringen, gut, fahrmer wieder, und die gleiche Runde noch mal, ich lerne, dass man den Motor immer ausmachen soll, sobald man steht - etwas, wovor ich in der Tat zurückschrecke - und lande also, sehnse, fünf Prozent waren noch drin, bei 4,0 Liter, was übrigens nicht der beste Wert nach dem Training ist, aber ich hatte mir ja, Stichwort: Reaktanz, eigentlich auch vorgenommen, nach dem Training mehr zu verbrauchen als vorher, bloß dann war der Mann aus Neuwied so nett, und wenn man doch mal ein paar Sekunden Zeit gespart hat, kann man sich dieses Lied anhören und über den Kommentar "I lost my virginity to this song" freuen.
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venice_wolf,
Donnerstag, 7. April 2011, 19:07
Wie gemütlich es doch ist, uns sparsam und Nervensparend, langsam gemütlich dahintuckern... wenn jeder so fahren würde gäbe es 50% weniger Unfälle, und die 50% weniger gefährlich, und 50% mehr Km pro Liter gefahren. und 50% weniger Stress.
Und die Landschaft sehen. Und, und, und....
Und die Landschaft sehen. Und, und, und....
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venice_wolf,
Donnerstag, 7. April 2011, 19:49
34 PS bei 650 kg sind meeeehr als genug.
http://it.wikipedia.org/wiki/Renault_4
ganz trendig wäre es mit DEM vorfahren...
http://www.renault4.4t.com/Jeune_Lapin.htm
http://it.wikipedia.org/wiki/Renault_4
ganz trendig wäre es mit DEM vorfahren...
http://www.renault4.4t.com/Jeune_Lapin.htm
vert,
Donnerstag, 7. April 2011, 19:59
ich bin sprachlos, das ist ja mal fantastisches tuning!!! aus einem hässlichen auto wird ein hübsches, meistens ist es umgekehrt.
(besonders charmant die version mit der clio-williams-felge!)
(besonders charmant die version mit der clio-williams-felge!)
nnier,
Donnerstag, 7. April 2011, 21:34
Das haut mich jetzt auch um. Und das gibt's wirklich zu kaufen, das ist kein Photoshopwitz!?
monnemer,
Freitag, 8. April 2011, 11:10
Solche Details, wie die seitlichen Röno-Blinker, machen mich mal richtig schwach.
Im Alltag fahre ich auch mit so einer alten Scherbe rum und werde oft gefragt 'Was braucht denn der?'
Keine Ahnung - das Zählwerk vom Tacho hängt schon ewig und die Ausschläge der Tankanzeige erinnern eher an eine EKG-Aufzeichnung.
Ich muss sagen, mein Interesse für derartige Informationen ist auch sehr begrenzt.
Was natürlich die Anerkennung für den s-e-n-s-a-t-i-o-n-e-l-l-e-n Wert von 4 Litern nicht schmälern soll!
Im Alltag fahre ich auch mit so einer alten Scherbe rum und werde oft gefragt 'Was braucht denn der?'
Keine Ahnung - das Zählwerk vom Tacho hängt schon ewig und die Ausschläge der Tankanzeige erinnern eher an eine EKG-Aufzeichnung.
Ich muss sagen, mein Interesse für derartige Informationen ist auch sehr begrenzt.
Was natürlich die Anerkennung für den s-e-n-s-a-t-i-o-n-e-l-l-e-n Wert von 4 Litern nicht schmälern soll!
nnier,
Freitag, 8. April 2011, 12:24
Ach, so sensationell ist er wieder nicht, denn es handelte sich beim Testfahrzeug ja nicht um den ollen Schlepper, sondern um ein kleines und leichtes Schnellboot. Was den Rest angeht: Mein Großonkel hatte einen alten Käfer, dessen Tankanzeige nicht funktionierte (oder hatte er gar keine?), und er schrieb sich bei jedem Tanken den Kilometerstand in ein kleines Heft, um dann nach soundsovielen Kilometern wieder rechtzeitig an die Zapfsäule zu fahren. Dagegen habe ich es schon deutlich leichter, denn meine Tankanzeige funktioniert ebenfalls nicht - aber mit dem Tageskilometerzähler lächele ich das weg.
(Ja, die Blinkleuchten sind grandios, das finde ich auch.)
(Ja, die Blinkleuchten sind grandios, das finde ich auch.)
venice_wolf,
Freitag, 8. April 2011, 16:22
Käuflich angeblich vor Ort (bei Fukushima oder in der Gegend), Kiste+Tuning ca 15.000 Euro... der neue Käfer kostet ja auch das Mehrfache vom alten.
http://www.damd.co.jp/products/suzuki/lapin03_an.html
Wenn meine alte Kiste den Geist aufgibt, und wirklich unreparierbar ist, wer weiss was dann noch üblich ist.
Ich hatte schon lange vor (und wahrscheinlich auch schon auf diesen Seiten bekanntgegeben) einen - falls möglich - noch vereinfachten R4 zu planen, handreparierbar, wo wirklich nix mehr kaputt gehen kann und nach einmaligen (günstigen) Kauf für 20 Jahre Ruhe ist.
Aber wenn ich so ein Projekt auf den Markt bringe würde hätte ich - ausser einer wahrscheinlich unglaublicher Kundenschar an Minimalisten - auch ein Pack Geheimagenten von PSA-FIAT-RENAULT am Hals die mir täglich Polonium in die Suppe schütten
http://de.wikipedia.org/wiki/Polonium
http://www.damd.co.jp/products/suzuki/lapin03_an.html
Wenn meine alte Kiste den Geist aufgibt, und wirklich unreparierbar ist, wer weiss was dann noch üblich ist.
Ich hatte schon lange vor (und wahrscheinlich auch schon auf diesen Seiten bekanntgegeben) einen - falls möglich - noch vereinfachten R4 zu planen, handreparierbar, wo wirklich nix mehr kaputt gehen kann und nach einmaligen (günstigen) Kauf für 20 Jahre Ruhe ist.
Aber wenn ich so ein Projekt auf den Markt bringe würde hätte ich - ausser einer wahrscheinlich unglaublicher Kundenschar an Minimalisten - auch ein Pack Geheimagenten von PSA-FIAT-RENAULT am Hals die mir täglich Polonium in die Suppe schütten
http://de.wikipedia.org/wiki/Polonium
vert,
Samstag, 9. April 2011, 01:26
schlimmer noch: ford - die könige des aftersales werden ganze heerscharen an gedungenen mördern nach ihnen aussenden...
jean stubenzweig,
Donnerstag, 7. April 2011, 20:28
Das mit dem Zögern beim Ausschalten des Motors an der Ampel bei Rot, das verstehe ich gut. Auf dem Hof meiner Landlords kann ich meine Transporteuse mit ihren siebenundzwanzig (?) Rossinantes zur Not ja noch alleine und ohne Hup- und Verbalattacken in aller Ruhe in den Unterstand schieben, wenn ich ihr zum Behufe des Ausladens meiner Eierkörbe, Kartoffelsäcke und Weinfässer kurzzeitig die Saftzufuhr unterbrochen habe und sie dann nicht mehr will (die Drosselklappe ist eine ein wenig verklemmte). Aber bei der Linksabbiege an der sehr belebten Kreuzung kurz vor meiner Alsterdorfer Beheimung kriege ich Ärger mit der restlichen Fahrgemeinde und mit sehr viel Glück allenfalls freundliche Schiebehilfe bei kindlich leuchtenden Augen gestandener Männer, mehr noch von reizenden Damen, weil's so ein niedlicher motorisierter Gartenstuhl ist, bei dem es aus Gewichtsgründen ohnehin nicht viel zu wuchten gibt.
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nnier,
Donnerstag, 7. April 2011, 22:06
Ja, und neben der gelernten 20- oder 30-Sekunden-Regel, derzufolge der Startvorgang eben auch mehr Sprit verbraucht bzw. zu mehr Schadstoffausstoß führt als ein im Leerlauf weitertuckernder Motor habe ich auch Bedenken, was den Anlasser betrifft und was es da sonst noch so für Teile gibt. Neuwied meint: Alles kein Thema - und doch ...
venice_wolf,
Donnerstag, 24. November 2011, 15:22
Braking news (kein Schreibfehler), und da hamma's wieder. Das sagenumwolbene Billigauto das nun jeder Hersteller entwerfen möchte/könnte/wollte... dabei bräuchten sie nur was gutes altes wieder ins Leben rufen, Motor wechseln... was muss man da noch planen?
http://www.bild.de/auto/auto-news/oldtimer/renault-neu-billigauto-kleinwagen-r-4-retro-comeback-21196878.bild.html
http://www.bild.de/auto/auto-news/oldtimer/renault-neu-billigauto-kleinwagen-r-4-retro-comeback-21196878.bild.html
nnier,
Donnerstag, 24. November 2011, 22:03
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