- Ich finde das blöd. Frau X wollte überhaupt nicht mit uns rausgehen in der Mittagspause.
- Musstet ihr drinbleiben?
- Ja. Das war schon öfter so. Und in den kleinen Pausen können wir ja sowieso nicht raus.
- Ihr müsst drinbleiben!? Wie bitte? Warum denn das?
- Na, weil doch auf dem Schulhof gebaut wird.
- Ihr müsst drinbleiben!? Ihr dürft nicht rumrennen und Luft schnappen? Ja - was macht ihr denn dann in den Pausen?
- Weiß nicht. Wir müssen halt drinbleiben. Und dabei ist die Luft so stickig.
- Ihr müsst drinbleiben!? Und die verbrauchte Heizungsluft atmen?
- Ja. Und von der Luft wird einem ganz komisch.
- Ihr müsst drinbleiben!? Ja - und was ist mit den Fenstern?
- Die können wir ja nicht aufmachen. Da kommt sonst der Lärm von den Bauarbeiten rein, und die Abgase.
- Ihr müsst drinbleiben!? Ja - und wie lange geht das schon so?
- Ein paar Wochen. Und bis die fertig gebaut haben, können wir in den normalen Pausen nicht rausgehen. Das dauert noch ganz lange, bis zu den Sommerferien wahrscheinlich.
- Ihr müsst drinbleiben!? Und was ist da los mit der langen Mittagspause?
- Die Betreuerin sagt, dass sie nicht immer rausgehen will. Und wir haben sie gefragt und wollten zum Spielplatz. Und sie hat uns nicht gelassen.
- Heute habe ich einen Eintrag bekommen. Frau X ist wieder nicht mit uns rausgegangen. Obwohl die das doch jetzt sollen. Aber auch von den anderen Betreuern ist niemand mit uns rausgegangen. Obwohl die denen doch gesagt haben, dass wenigstens einer jeden Tag mit den Kindern rausgehen soll, die rauswollen. Ich finde das blöd. Und jetzt habe ich einen Eintrag gekriegt.
- Musstet ihr drinbleiben?
- Ja. Das war schon öfter so. Und in den kleinen Pausen können wir ja sowieso nicht raus.
- Ihr müsst drinbleiben!? Wie bitte? Warum denn das?
- Na, weil doch auf dem Schulhof gebaut wird.
- Ihr müsst drinbleiben!? Ihr dürft nicht rumrennen und Luft schnappen? Ja - was macht ihr denn dann in den Pausen?
- Weiß nicht. Wir müssen halt drinbleiben. Und dabei ist die Luft so stickig.
- Ihr müsst drinbleiben!? Und die verbrauchte Heizungsluft atmen?
- Ja. Und von der Luft wird einem ganz komisch.
- Ihr müsst drinbleiben!? Ja - und was ist mit den Fenstern?
- Die können wir ja nicht aufmachen. Da kommt sonst der Lärm von den Bauarbeiten rein, und die Abgase.
- Ihr müsst drinbleiben!? Ja - und wie lange geht das schon so?
- Ein paar Wochen. Und bis die fertig gebaut haben, können wir in den normalen Pausen nicht rausgehen. Das dauert noch ganz lange, bis zu den Sommerferien wahrscheinlich.
- Ihr müsst drinbleiben!? Und was ist da los mit der langen Mittagspause?
- Die Betreuerin sagt, dass sie nicht immer rausgehen will. Und wir haben sie gefragt und wollten zum Spielplatz. Und sie hat uns nicht gelassen.
- Heute habe ich einen Eintrag bekommen. Frau X ist wieder nicht mit uns rausgegangen. Obwohl die das doch jetzt sollen. Aber auch von den anderen Betreuern ist niemand mit uns rausgegangen. Obwohl die denen doch gesagt haben, dass wenigstens einer jeden Tag mit den Kindern rausgehen soll, die rauswollen. Ich finde das blöd. Und jetzt habe ich einen Eintrag gekriegt.
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cabman,
Donnerstag, 24. Februar 2011, 16:03
Sehr nette Antwort! Wo ist denn eigentlich das Problem? Faulheit oder Angst vor der Kälte?
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nnier,
Donnerstag, 24. Februar 2011, 17:00
Das erschließt sich momentan nicht. Ich bin nur (mal wieder) fassungslos darüber, dass es immer noch schlimmer geht.
prosa,
Freitag, 25. Februar 2011, 11:44
Ihr müsst drinbleiben?!
sollte diese im ganzen 8mal wiederholte frage auf einen eher 'abwesenden' papa hindeuten, der sich zum zuhören erst ermahnen muss? achtung, herr nnier, da könnte sich eine problematische vater/tochter-beziehung anbahnen ...
oder ist es doch nur ein hübscher stilistischer gag? :)
sollte diese im ganzen 8mal wiederholte frage auf einen eher 'abwesenden' papa hindeuten, der sich zum zuhören erst ermahnen muss? achtung, herr nnier, da könnte sich eine problematische vater/tochter-beziehung anbahnen ...
oder ist es doch nur ein hübscher stilistischer gag? :)
nnier,
Freitag, 25. Februar 2011, 12:08
Ich als Ewiggestriger gehe manchmal noch von so Sachen aus, das ist das Problematische - dass man in den Pausen draußen rumrennen kann, z.B., oder dass dieses dauernde "Die Kinder sitzen eh viel zu viel und bewegen sich zu wenig" nicht nur Gerede ist. Oder dass man, wenn offenbar hunderte von Kindern monatelang zu Sauerstoff- und Bewegungsmangel verurteilt sind, so weit auf das Betreuungspersonal einwirkt, dass dieses nicht auch noch in der Mittagspause Kinder eingesperrt lässt mit der Begründung, man habe "nicht jeden Tag Lust", nach draußen zu gehen. Problematisch ist auch, dass die Kinder die jeweiligen Umstände nun mal für normal halten, sie kennen es ja nicht anders, und so erfährt man dann tatsächlich nur zufällig und verspätet, dass sie in den Pausen nicht rausgehen dürfen. Da musste ich wirklich mehrfach ungläubig nachfragen.
prosa,
Freitag, 25. Februar 2011, 12:32
"ungläubig nachfragen" - ich verstehe. aber bitte bedenken sie: feinstaub aus baudreck kann die sauerstoffaufnahme auch erheblich belasten! also wird die lehrerschaft im sinne der gesunderhaltung ihrer schüler, bzw. ihrer aufsichtspflicht vorsorglich angewiesen sein, den aufenthalt draussen zu beschränken. der druck steigt, auch von elternseite ...
klar, schön ist das nicht, und um das zu beurteilen, muss man kein ewiggestriger sein.
klar, schön ist das nicht, und um das zu beurteilen, muss man kein ewiggestriger sein.
nnier,
Freitag, 25. Februar 2011, 12:47
Großes Verständnis habe ich für die Sachzwänge der kaputtgesparten Schulen, die sich auch noch täglich mit hyperprotektiven Hubschraubereltern herumschlagen müssen, die mit dem Anwalt drohen, weil das hochbegabte Kind eine ungerechte Note bekommen hat und nun traumatisiert ist. Zumal dort viele engagierte Menschen versuchen, das beste daraus zu machen. Und manchmal ist mir trotzdem zum Haareraufen, auch wenn ich diese vielen kleinen und großen Sachzwänge in sich auch immer brav verstehen kann ("Wir haben nun mal keine größeren Räume" etc.)
prosa,
Freitag, 25. Februar 2011, 21:30
... das mit dem "brav verstehen" lässt mir keine ruhe. das würde ja bedeuten, einem von lehrern, also staatsbeamten, also denen, die am hebel sitzen, geäusserten wunsch nach verständnis gegen die eigene überzeugung nachzukommen.
aber schulen kaputtsparen - kann man das überhaupt verstehen, während andererseits zig milliarden in verrottete banken gepumpt oder in einem sinnlosen krieg menschen und material für viel geld verheizt werden? es IST zum Haareraufen und ich wünschte mir TAGE DES ZORNS allmählich auch hier ...
aber schulen kaputtsparen - kann man das überhaupt verstehen, während andererseits zig milliarden in verrottete banken gepumpt oder in einem sinnlosen krieg menschen und material für viel geld verheizt werden? es IST zum Haareraufen und ich wünschte mir TAGE DES ZORNS allmählich auch hier ...
g.,
Samstag, 26. Februar 2011, 06:59
Es gibt Momente, da denke ich, dass Lehrer überbezahlt sind. Vielleicht sollte man sie nicht danach bezahlen, was sie tun sollten, sondern danach, was sie tatsächlich tun bzw. nicht tun. Unglaublich! Und dann noch einen Eintrag ins Klassenbuch?
nnier,
Sonntag, 27. Februar 2011, 18:08
Frau prosa, Herr g. - heutzutage ist das mit der Entfremdung ja schon sehr schön geregelt. Ruft man z.B. irgendeine Firma an, um sich über etwas zu beschweren, dann weiß man ja schon, dass da nur eine arme Sau im Callcenter sitzt, die sich das anhören muss, und sagt folglich gleich zu Beginn: Ich weiß ja, dass nicht Sie persönlich das sind, aber ... und genauso kann und will ich nicht auf "die Lehrer" schimpfen, von denen es, oben habe ich es gesagt, ja auch ganz unterschiedlich engagierte gibt. "Brav verstehen" meine ich so, das ich von meinem Naturell her keiner bin, der die schwierigen äußeren Bedingungen einfach ignoriert und Leuten etwas persönlich vorwerfen will, das sie auch nicht selber verbrochen haben - es ist ja immer "die Schule" und dann "die Bildungsbehörde" und dann "die Politik" und dann "der Sparzwang". Da schaut manchmal der Kafka um die Ecke. Innerhalb der vorgegebenen und schwierigen äußeren Bedingungen gibt es dann noch so gewisse Gestaltungsspielräume, und jeder hat sicher seine eigene Schmerzgrenze - meine wird berührt, wenn ich mir vorstelle, wie diese Kinder ihre ohnehin zu kleinen Räume dann nicht mal mehr in der Pause verlassen dürfen. Und dass ihnen in vielen kleinen Schritten immer noch ein wenig mehr zugemutet wird, finde ich ganz furchtbar.
prosa,
Montag, 28. Februar 2011, 11:46
Es IST "ganz furchtbar", aber ein sich Ergeben in die "Sachzwänge" etwa der armen Sau im Callcenter oder des verbeamteten Lehrers, der den Druck derselben nur von oben nach unten weitergibt, finde ich, gemessen an meiner Schmerzgrenze, auch furchtbar ...
(Ich habe Sie hoffentlich nicht erbost mit meinem Versuch einer Animation, aber meinen Sie nicht auch, dass man darauf dringen sollte, dass mit den Kindern, die rauswollen, auch in der Bauphase regelmässig rausgegangen wird? Auf eigene Gefahr, also im Wissen und Auftrag derjenigen Eltern, die das Argument der Gesundheitsgefährdung nicht als allgemein zwingend gelten lassen wollen?)
(Ich habe Sie hoffentlich nicht erbost mit meinem Versuch einer Animation, aber meinen Sie nicht auch, dass man darauf dringen sollte, dass mit den Kindern, die rauswollen, auch in der Bauphase regelmässig rausgegangen wird? Auf eigene Gefahr, also im Wissen und Auftrag derjenigen Eltern, die das Argument der Gesundheitsgefährdung nicht als allgemein zwingend gelten lassen wollen?)
nnier,
Montag, 28. Februar 2011, 12:34
Dieses Drängen hat's gegeben, und es hat sich nun - zumindest für die langen Mittagspausen - durchsetzen lassen, dass ab sofort jeden Tag mindestens eine Betreuungskraft mit den Kindern nach draußen gehen soll.
jagothello,
Dienstag, 1. März 2011, 20:10
Sie und alle (die meisten) Kommentatoren sollten rasch nach NRW ziehen: Hier gibt es a) kaum noch verbeamtete Lehrer, b) strikte Schulordnungen, die ein Verbleiben von Kindern im Klassenraum zu Pausenzeiten schon aus Versicherungsgründen untersagen und c) wird auf Schulhöfen seit 1975 definitiv nix mehr gebaut!
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